
65 Jahre FMT: Anzeigen als Spiegel der Entwicklung
Ganz von Anfang an mit dabei war die Firma UHU. Das Unternehmen aus Bühl/Baden unterstützte Alfred Ledertheil beim Aufbau der Zeitschrift sehr intensiv. Der Verlagsgründer revanchierte sich, indem er zum Beispiel auch das UHU-Zelt – was aber nur ein kleines Zweimannzelt war – mit auf Wettbewerbe nahm. Auch war er bei der Entwicklung des heute immer noch sehr beliebten und damals sensationellen Klebstoffes UHU hart beteiligt. Die Werbung von UHU fand sich auf den Titelseiten der FMT der ersten Jahre, auf den Bauplan-Beilagen und im Inneren der Zeitschrift wieder.

In den ersten Jahren des FMT-Zeitalters gab es nur sehr wenige Anbieter im Modellbau. Ich schätze mal, es waren keine zehn Firmen. Genau ist das nicht mehr zu belegen. Diese Anbieter belieferten ausnahmslos und ausschließlich den örtlichen Modellbau-Fachhandel. Und Modellbau-Fachgeschäfte gab es zu dieser Zeit logischerweise auch noch sehr wenige. Doch das änderte sich mit dem steigenden Angebot der Industrie. Meist waren es Spielwarengeschäfte, die den Modellbau mit dazu nahmen. Diese Geschäfte inserierten ebenfalls zunehmend in der FMT.

Gleichzeitig versuchten sich immer neue Firmen in der Branche. Viele davon kennt man heute (fast) nicht mehr. Doch insgesamt wurden Industrie und Handel immer vielfältiger und größer. Das Aufkommen von immer mehr spezialisierten Kleinserienherstellern unterstützte diesen Trend.

Ein wenig Statistik dazu: Von 1970 bis 1980 verdoppelte sich in der FMT in etwa die Anzahl der Inserenten, wobei der Umfang der Anzeigenseiten kaum stieg. Große Firmen verschwanden in dieser Zeit vom Markt, viele Kleinserien-Hersteller kamen dazu. In den folgenden zehn Jahren stieg das Anzeigenvolumen, bestehende Firmen wurden größer und erhöhten ihr Werbebudget, Anzeigen von lokalen Modellbaugeschäften wurden zunehmend von denen der Versandhändler ersetzt. Letztere benötigten mehr Raum, um ihre Angebote zu bewerben. Auch der Gesamt-Umfang der FMT wurde in dieser Zeit erhöht, so dass unterm Strich den Lesern auch mehr redaktioneller Inhalt geboten werden konnte.