Nach einer einjährigen Pause veranstaltete die Modellfluggruppe Dübendorf zum 12. Mal ihr weit über die Landesgrenzen hinaus bekanntes Elektrojet Meeting – Mitte Mai auf dem Militärflugplatz Dübendorf/ Schweiz. Einige Tage vor dem Termin hätten wohl die wenigsten darauf gewettet, dass dieser Event durchgeführt werden kann.
BEAT EICHENBERGER
Das lohnte sich
Zu schlecht waren die Wettervorhersagen für das Wochenende. Doch je näher der 13. Mai kam, desto mehr zeichnete sich ab, dass am Tag des Eisheiligen Servatius eventuell besseres Wetter zu erwarten war, als ursprünglich prognostiziert. Dennoch war es ein Risikospiel. Die Organisatoren unter der Leitung von Nello Nero hatten aber den Mut, das Meeting durchzuführen. Ihr Engagement hat sich gelohnt. Alle 45 teilnehmenden Piloten fanden gute Flugbedingungen vor.
Northrop Tiger F-5E II von Andreas Hotz im Maßstab 1:5,7. Das vollständig aus Holz aufgebaute Modell stammt von Ueli Amacker, auch der 10-Blatt-Holzimpeller ist Eigenbau. Spannweite 1,44 m, Länge 2,50 m, Gewicht 10,5 kg.
Mehrblatt-Impeller
War in den letzten Jahren ein Trend zu immer größeren Modellen mit entsprechenden Powerantrieben erkennbar, scheint das Pendel wieder in die andere Richtung auszuschlagen. Fertigmodelle in mittleren Dimensionen mit Typen wie Avanti, Viperjet, L-39 Albatros waren sehr zahlreich vertreten. Selbstbauer gibt es immer noch, deren Zahl stagniert aber auf niedrigem Niveau.
Die N-20.2 Arbalète ist ein Eigenbau von Beni von Arx, hergestellt nach Originalplänen. Spannweite 1,08 m, Länge 1,07 m, Gewicht 2,9 kg. Als Impeller dienen zwei Schübeler DS 30 HDS mit Het 2W23 und je 4s-3.000er LiPos. Ein Bauplan des Jets ist im VTH-Shop erhältlich (Art.Nr. 3201267, 29,99 €).
Die geräuscharmen, mehrblättrigen Impellersysteme mit dem turbinenartigen Sound haben sich mehrheitlich durchgesetzt. Fast alle Modelle verfügen über ein Einziehfahrwerk, wobei der Vormarsch der elektrischen Ausführungen eindeutig ist. Varianten mit Fahrradpumpen oder Kompressoren sind immer seltener anzutreffen.
Douglas F4D Skyray von Hubert Schulz. Das Modell stammt von Scorpion. Spannweite 0,78 m, Länge 0,90 m. In diesem Jet arbeitet ein Wemotec-Mini-Fan mit einem 3s-LiPo, das Fahrwerk ist starr.
Reibungslos
Dank einer perfekt organisierten Flugleitung und der Disziplin der Piloten verlief der Flugbetrieb sehr zügig. Beim abschließenden Debriefing gab es jedenfalls nur zufriedene Gesichter – und wohl jeder Teilnehmer hoffte insgeheim, dass es in zwei Jahren eine Neuauflage geben wird.
Das Rohbaumodell der Mirage III RS von Marcel Hotz (Maßstab 1:5,8) stammt von Ueli Amacker und ist komplett aus Balsa/Sperrholz aufgebaut, nur die Lufteinläufe sind aus GFK. Spannweite 1,42 m, Länge 2,75 m mit Pitotrohr, Gewicht 11,5 kg. Die Maschine hat einen Amacker-140-mm-Holzimpeller mit Leomotion-6050/700-Motor und 12s2p-6.250-mAh-LiPos.
Ein Voll-GFK-Eigenbau im Maßstab 1:2,5 ist die BD-5J von Sebastian Schulz. Spannweite: 2 m, Länge: 1,5 m, Gewicht 7 kg. Neben der elektrischen Variante gibt es auch ein Modell mit Turbine.
Die F-20 Tigershark von Martin Weibel ist ein klassischer Holzbau im Maßstab 1:11. Spannweite 0,7 m, Länge 1,30 m, Gewicht 1,5 kg. Die F-20 ist mit einem Wemotec-Mini-Fan-Evo und 4s-LiPos sehr schnell unterwegs. Eine XXL-Ausführung liegt bei Martin auf dem Baubrett und sollte in diesem Jahr noch fliegen.
In Voll-GFK/CFK-Sandwichbauweise komplett selbst gebaut ist die MB-339 A (Al Fursan) von Beat und Daniel Eichenberger im Maßstab 1:7,5. Spannweite 1,41 m, Länge 1,43 m, Gewicht 4,35 kg. Als Antrieb dient ein DS-51-DIA-HST-Impeller mit DSM 4640-950, als Akku ein 10s-4.300-mAh-LiPo. Das elektrische Einziehfahrwerk ist von E-flite (60-120 Size), die Fahrwerksbeine sind von Kenner.
Die Hunter Mk. 58 von Daniel Hauser ist ein Voll-GFK-Eigenbau im Maßstab 1:8, entstanden in etwa 1.500 Stunden. Spannweite: 1,42 m, Länge 1,73 m, Gewicht 6,9 kg. Für Schub sorgt ein Schübeler 77 HST und 12s-6.000-mAh-LiPos. Die Hunter verfügt über neun Flares, welche in Serie oder einzeln nach oben abschießbar sind.
Der Concorde-Eigenbau von Hans Bühr ist eine Konstruktion aus Styro und Kevlar. Spannweite 0,86 m, Länge 1,82 m, Gewicht 2,2 kg. Der Antrieb: zweimal Jet Fan 75 mit zwei 4s-LiPos. Das Modell hat ein elektrisches Einziehfahrwerk, Kreisel und eine dem Original entsprechende Nasenabsenkung.
Das war zu viel für eine Ausgabe. In den ProWing-Messebericht der letzten FMT haben unsere Recherche-Ergebnisse neuer Modelle, Motoren und Zubehör einfach nicht mehr reingepasst. Kein Wunder bei über 130 Anbietern und einem auf 200 Meter verlängerten Ausstellerzelt. Jetzt holen wir’s nach: Auf zehn dichtgedrängten Seiten stellen wir Ihnen die aktuellen Produkte kurz und bündig vor, die uns in diesem Jahr aufgefallen sind, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Zehn Jahre Liebe zur Technik
l Firmen-Porträt: Sorotec
„Ich gehe nicht arbeiten – ich gehe meinem Hobby nach!“ – wer dies sagt, kann sich glücklich schätzen. Solch ein glücklicher Mann ist offensichtlich Roy Kloss von der Firma Sorotec in Rheinmünster bei Baden-Baden. Denn er hat sein Hobby vor zehn Jahren zum Beruf gemacht – und das sehr erfolgreich.
DAS ZEHNTE!
l Vorbericht: 10. Horizon Airmeet 2018
Kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht: Bereits zum 10. Mal trifft sich die Crème de la Crème des Modellflugsports zum großen Horizon-Airmeet-Show-Stelldichein auf dem Sportflugplatz Donauwörth/Genderkingen, am 18. und 19. August 2018.
SEGELFLUG
ARF Plus
l Test: Streamline 270V von D-Power
Er soll gut in der Thermik kreisen können, wendig sein, um sich mit ein paar Kunstflugfiguren austoben zu können – und zudem gutmütige Flugeigenschaften haben. Und schnell gebaut sollte er auch noch sein. Zugegeben, das ist eine hohe Erwartungshaltung; wir sprechen hier von den Anforderungen an einen modernen Allroundsegler.
Ein Flügel, zwei Rümpfe
l Porträt: Janus II u. Bald Eagle von Paritech
Paritech aus Herxheim ist bekannt für seine hochwertigen Scale- und Zwecksegler. Was vielleicht viele nicht wissen: Die Scale- und Zweckrümpfe lassen sich teilweise kombinieren. So passen die Flächen des 6-Meter-Janus-II auf den Zweckrumpf des Bald Eagle.
SICHER in die Luft
l Test: Startwagen von Teichner
Starthilfen für Segler gibt es schon fast so lange, wie es Segler gibt. Und je größer die Segler wurden, umso wichtiger wurden auch solche Starthilfen, denn nur wenige Modelle sind eigenstartfähig und die größeren zum Handstart oft zu schwer. Unser Verein besitzt zwei selbstgebaute Startwagen. Sie werden nicht so oft genutzt, weil viele sagen, dass sie nicht geradeaus laufen oder sonstige Probleme bereiten, weil sie von den Maßen her nicht passen. Also habe ich mir ein für mich passendes Profigerät von Teichner geholt, das solche Probleme ja nicht haben sollte. Wir werden sehen, wie es sich bewährt.
POWER FÜR DEN KLEINEN
l Test: Motoraufsatz Lilienthal von aero-naut
Hatte ich schon erwähnt, dass ich den Lilienthal 40 RC mag? Wer meinen Testbericht in der FMT 02/2018 gelesen hat, weiß es. Wenig Aufwand, viel Spaß, das bringt der Lilienthal 40 RC zielsicher auf den Punkt. Und nun hat aero-naut dem Kleinen auch noch einen Motoraufsatz verpasst. Hält man so viel Spaß überhaupt aus?
Wo und wie
l Baupraxis: Hochstart- und Flitschenhaken
Der gute, alte Hochstart. Ja, er kommt wieder! Nach vielen Jahren der Dominanz von Elektroantrieben, entdecken derzeit viele Modellbauer den Reiz des motorlosen Flugs wieder – und damit diese klassische Startart. Doch an welche Stelle am Rumpf kommt der Haken? Wie befestigt man ihn dort, wie muss er geformt sein?
Ferngesteuert
l Beilagebauplan: Hast 3 von Klaus Nietzer
Der Hast 3 ist prinzipiell wie ein Freiflugmodell aus den 1930er Jahren aufgebaut aus Kiefer, Sperr- und Balsaholz, bespannt mit Gewebe oder Vlies. Der Rumpf ist jedoch auf 60 mm verbreitert, dazu kommen ein Pendel-Höhenleitwerk, ein gefälliges Seitenruder und etwas tiefer konstruierte Flügel, die mit Federbändern an den Rumpf gesteckt sind. Der Keulenrumpf ist etwas abgeschwächt und verkürzt, die Flächen können mit Gummiring gesichert werden.
TECHNIK
Ab in die Küche
l Digitale Schwerpunktwaage im Eigenbau
Was könnte ein Modellflieger mit den auf dem Aufmacherbild sichtbaren Dingen anfangen? Keine Ahnung? Klarer Fall – Sie haben die FMT 04/2018 nicht richtig gelesen! Die Inspiration zu meinem Projekt entsprang nämlich dem Testbericht über die elektronische (digitale) Schwerpunktwaage GliderCG von Mahmoudi in jener Ausgabe. Zunächst überblätterte ich den Artikel. Hatte ich doch in 40 Jahren über 50 Flugmodelle ohne solchen Schnickschnack in die Luft gebraucht.
Sicher ist sicher
l Test: Ditex-Telemetrie-Servos von Hacker
Dank immer umfangreicher werdender Telemetrie-Ausstattung wissen wir immer besser über die Vorgänge in unseren Modellen Bescheid. Aber stimmt das wirklich? Bisher beschränkt sich die verbaute Sensorik meist auf den Antrieb, die wirklich für die Steuerung des Modells verantwortlichen Komponenten bleiben meist unbeachtet. Das will Hacker nun aber mit dem neuesten Update der Ditex-Servos und REX-Empfänger ändern.
COPTER
Aufgefrischt
l Porträt: Modernisierter Heim Star Ranger
Manchmal sind es echte Zufälle, die ein Projekt anstoßen. So auch in diesem Fall: In meinem Heimatverein stand ein 25 Jahre alter Heim Star Ranger mit kompletter Originalausrüstung (Heim-Hängemechanik, OS 61SF, robbe-RS700-Servos und JR-Normalmode-Gyro) für einen echten Schnäppchenpreis zum Verkauf. Als ich 1992 mit dem Helifliegen begann, war der Jet Ranger – und damit auch Ewald Heims Version des Star Ranger – das mit Abstand populärste Modell auf den Flugplätzen.
MOTORFLUG
Made by Hugo
l Porträt: CAC Boomerang von Hugo Christen
Der Winter kommt bestimmt und es wird dann meistens kalt bei uns. Also musste wieder ein Bauprojekt ins Leben gerufen werden, damit sich das Heizen in meinem Bastelraum über diese Zeit auch lohnt und er nicht so einsam ist. Da ich noch einen Moki 250 zur Verfügung hatte, bestimmte dieser auch die Art und die Größe des neuen Modells.
l Kolumne: Hier riecht’s nach Sprit
Ich hatte es mir bequem gemacht – auf der letzten ProWing. Ich bin in dem riesigen Zelt die langen Strecken mit meinem neuen Elek-tro(!)mobil gemütlich gefahren. Das hat auch in der Menschenmenge sehr gut geklappt, ich habe zumindest niemanden verletzt. Das einzige was ich dabei vermisst habe, war…
MUSEUMS-QUALITÄT
l Baupraxis: Scale-Bauteile von Matonoha
Viele erfahrene Hobby-Modellbauer sind in der Lage, mit einfachen Werkzeugen ein manntragendes Flugzeug so nachzubauen und zu finishen, dass dessen Kontur und Oberfläche auf Fotos – auch aus der Nähe – vorbildgetreu wirkt. Aber das ist nur die halbe Miete…
Naturschön
l Test: Beechcraft Bonanza von Pichler
„Built for Adventure“ steht auf dem Prospekt des Originals der Bonanza G36 aus dem Hause Beechcraft. Doch nicht nur im Original ist die Bonanza ein Erlebnis, auch das Modell von VQ Models zieht jeden Luftfahrtbegeisterten mit seiner eleganten Erscheinung in seinen Bann. Gebaut ist sie aus Holz und hat eine Spannweite von 1,56 Meter – das sind die Eckdaten des von Pichler vertriebenen ARF-Modells.
Jets
What smokes is friendly
l Porträt: Umbau Freewing F-86 auf Turbine
Eigentlich stammt das Titelzeilen-Zitat aus dem Koreakrieg, weil die F-86 Sabre durch ihre deutlich sichtbare Abgasfahne von der amerikanischen Airforce und auch von der Luftabwehr leicht zu erkennen war. Ebenso passt dieses Zitat, um meine persönliche Vorliebe für kleine Turbinen gegenüber den „kalten“ Antrieben zu dokumentieren.
VERRÜCKT NACH TURBINE
l Report: Kolibri-Treffen in Birkenfeld-Rimsberg
Einmal im Jahr pilgern Piloten und Freunde von Martin Lamberts Miniturbine Kolibri, dieser kleinen Brüllbüchse, aus ganz Europa nach Birkenfeld-Rimsberg in der schönen Pfalz. Dort fand am Wochenende des 20. bis 22. April das nun bereits 11. Kolibri-Treffen statt.
Unerschütterlich
l Report: Jets over Dübendorf 2018
Nach einer einjährigen Pause veranstaltete die Modellfluggruppe Dübendorf zum 12. Mal ihr weit über die Landesgrenzen hinaus bekanntes Elektrojet Meeting – Mitte Mai auf dem Militärflugplatz Dübendorf/ Schweiz. Einige Tage vor dem Termin hätten wohl die wenigsten darauf gewettet, dass dieser Event durchgeführt werden kann.
FOAMIE
CLIPP, CLIPP, HURRA
l Test: Clipped Wing Cub 1.2m von E-flite
In der Kürze liegt die Würze, mach‘ mal halblang, weniger ist mehr – eine Reihe von Redewendungen kündet davon, dass die Kunst des Weglassens, virtuos angewandt, Spannung erzeugt. Der originalen Clipped Wing fehlt fast ein Fünftel der 10,73 m Spannweite der Piper J-3 Cub, was jedoch kein Mangel ist, sondern für ein erfrischendes Plus an Wendigkeit sorgt. Möchte man die J-3 als VW Käfer der Luftfahrt bezeichnen, dann wäre die Clipped Wing wohl so was wie der Golf GTI. So viel vorab, leistungsmäßig lässt unser Vollblut-Foamie selbst das getunte Original richtig alt aussehen…
GO, GO, GO!
l Test: RT Ultramate EPP von Hacker Motor
Was macht den Reiz einer Ultimate aus? Für mich kann ich das klar mit der unvergleichlichen Präsenz des Doppeldeckers in der Luft beantworten. Das gilt auch für die von Robin Trumpp designte und aus EPP gebaute neue Ultramate von Hacker Motor. Da stimmt sogar die Optik am Boden. Auch technisch macht die Maschine gleich Lust, hat sie doch ein Pendelhöhenleitwerk, mit dem Ausschläge von über 80 Grad möglich sind.
„Quäl das Modell und hab Spaß“
l Im Interview: Ultramate-Entwickler Robin Trumpp
Von ihm stammt die Idee und das Design der neuen RT Ultramate EPP: Robin Trumpp, sechsfacher Deutscher Meister im F3A-Motorkunstflug. FMT-Autor Nils Brückner hat seinen F3A-Nationalmannschaftskollegen und alten Freund zur neuen Modellkonstruktion interviewt.
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l EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser, so schnell geht’s, wieder ist ein Monat vergangen. Gerade haben wir noch unsere 750. Ausgabe gefeiert und genossen, schon liegt die Folgenummer 751 vor uns. Gut gefüllt mit spannenden und informativen Themen, die darauf warten, verschlungen zu werden. Zuvor möchte ich…
www.fmt-rc.de
l MARKT UND MELDUNGEN
Foamie Horizon Hobby Horizon Hobby bringt mit der E-flite Opterra 1.2m eine verkleinerte Variante der Opterra 2m auf den Markt. Laut Horizon Hobby wurde das Handling vereinfacht, die Aerodynamik der Größe entsprechend verbessert, das Design…
DAeC-News Warum ist Spitzensport wichtig?
l VERANSTALTUNGEN
Das Interesse am Spitzensport ist unter Modellfliegern stark rückläufig. Umfragen haben diesen Trend leider bestätigt, die Vorbildfunktion des Spitzensports ist nicht mehr gegeben. Und das, obwohl zum Beispiel die Entwicklung von Flugmodellen – leicht zu erkennen an den verschiedenen Segelflug- und Kunstflugklassen – durch den Spitzensport maßgeblich vorangetrieben wird.