TEST

BIG BROTHER

FlexJet Pro von robbe Modellsport


Der seit einigen Jahren bekannte EPO-Sportjet FlexJet hat mit der neuen Pro-Version einen großen Bruder bekommen. Der FlexJet Pro ist etwas gewachsen und besitzt nun einen formschönen GFK-Rumpf. Die Tragflächen und Leitwerke sind in Holz-Bauweise gefertigt. Für den standesgemäßen Schub empfiehlt der Hersteller Flex Innovations den hochwertigen 90-mm-JP-Impeller im Zusammenspiel mit einem 8s-LiPo und dem Premier Aircraft-120-A-Regler. Im YouTube-Werbevideo von Flex Innovations zeigt der schnittige Sportjet seine Kunstflugtauglichkeit und ein weites Geschwindigkeitsspektrum. Ob der FlexJet Pro hält, was er verspricht und wie er sich im Alltagsbetrieb schlägt, musste er unter rauen Frühjahrs-Bedingungen beweisen.

FOTOS: GEORG RODENBECK, 
FILMAUFNAHMEN: MATTHIAS FÖRSTER

AUTOR: UWE GRENDA

Los geht’s

Der GFK-Rumpf ist gut verarbeitet und im schicken US Navy-Design fertig lackiert. Alle Spanten sind bereits eingeklebt und die Einziehfahrwerke betriebsfertig montiert. Die Fahrwerke und die servogesteuerten Fahrwerksklappen sind bereits an einem Sequenzer angeschlossen und brauchen nur noch mit einem Servostecker in den Empfänger eingesteckt werden. Das Bugrad wird mit einem Miniservo angelenkt.

Die zweiteiligen Tragflächen werden mit einem Kohlefaserstab gesteckt und je einer M3-Schraube gesichert. Das ist mit eingefahrenem Fahrwerk gut machbar, sonst sind die Fahrwerksklappen im Weg. Das Höhenleitwerk ist als Pendelhöhenruder ausgelegt und statisch um die Drehachse ausbalanciert.

Für den Antrieb befinden sich ein Ansaugtunnel aus GFK und ein Schubrohr aus Kunststoff im Bausatz. Der beiliegende Beschlagsatz beinhaltet alle Ruderanlenkungen, Schrauben und Einbaumaterialien – übersichtlich nach Baugruppen in einzelnen Tüten verpackt. Die Bauanleitung ist zwar komplett in Englisch verfasst, lässt aber durch die gute Bebilderung auch ohne gute Englischkenntnisse keine Fragen offen.

Direkt und spielfrei: Die Servos zur Anlenkung der Pendelhöhenruder sitzen direkt vor dem Hebel.

Schneller Aufbau

Durch den hohen Vorfertigungsgrad geht der Zusammenbau zügig voran und man beginnt mit dem Einkleben der Ruderhörner mit 5-Minuten-Epoxidharz. Die Quer- und das Seitenruder werden mit Vlies-Scharnieren und dünnflüssigem Sekundenkleber in die Tragflächen und Seitenleitwerksdämpfungsflosse eingesetzt. Beim Seitenruder passten die Schlitze nicht exakt überein – sie konnten mit einem Cutter aber problemlos etwas nachgeschnitten werden. Die Servos werden in folierten Holzrahmen montiert, die mit je vier Schrauben in den Tragflächen und im Seitenruder befestigt werden. Die Pendelhöhenruder sind doppelt im Rumpf gelagert und mit den Höhenruderservos über eine kurze und spielfreie Anlenkung verbunden.

Als Nächstes folgt der Antrieb. Für einen strömungsgünstigen Übergang vom Ansaugtunnel zum Impeller muss dem Impeller der äußere Einlaufring entfernt werden. Dieser Einlaufring besitzt ein Linksgewinde und saß recht fest, so dass man ihn nicht einfach von Hand abnehmen konnte. Ich habe mir daraufhin eine Halterung aus fünf Schrauben in dicken Silikonschlauchstücken passend zum Statorring auf eine Holzplatte geschraubt. Den Gewindeübergang habe ich mit etwas WD 40 eingesprüht und eine halbe Stunde einwirken lassen. So ließ sich der Einlaufring dann gut fassen und einfach abschrauben.

Die Endkanten der Höhenruder müssen zur Oberkante des Rumpfabschlusses ausgerichtet werden.

Vor dem Einsetzen des Impellers müssen noch die fertigungsbedingten Nähte im GFK-Ansaugtunnel mit etwas Schleifpapier geglättet werden. Der Einbau von Ansaugkanal, Impeller und Schubrohr ist gut bebildert beschrieben. Ich habe den Ansaugkanal mit Isolierband und das Schubrohr mit Tesafilm am Impeller befestigt.

Ist der Antrieb installiert, können die Finnen eingeklebt werden. An den Klebestellen muss vor dem Einkleben noch die Farbe in den Rumpfschlitzen entfernt werden. Für ein genaues Ausrichten der Finnen liegen zwei Holzschablonen bei. Im vorderen Rumpfbereich müssen noch die Auflagen für den Empfängerakku und den Flugakku eingeschraubt werden. Das Cockpit ist über einen Schiebemechanismus komplett abnehmbar und bietet einen komfortablen Zugang zum Akkufach.

Das gefederte Bugrad ist fertig eingebaut, ebenso das Klappenservo.

Um auch den Stromverbrauch im Auge zu behalten, hat noch ein Telemetrie-Modul seinen Platz unter dem Cockpit gefunden. Für den Antrieb habe ich zwei Akkugrößen ausgewählt: Zum Einsatz kommen ein SLS XTron 8s 5.000 mAh 40C und ein SLS XTron 5.800 mAh mit 30C. Für beide Akkus habe im mir eine Markierung für den korrekten Schwerpunkt auf die Akkuauflage gemacht.

Als Empfängerakku verwende ich einen SLS-LiPo mit 2s 2.400 mAh 20C im Zusammenspiel mit einem Emcotec DPSI Micro Sin-glebat-Magnetschalter. Da der FlexJet Pro laut Herstellerempfehlung mit einem Kreiselsystem ausgestattet sein soll, habe ich einen Cortex Gyro hinter der Kabinenhaube eingebaut. Ein arbeitsloser Jetpilot inklusive Schleudersitzattrappe aus der Restekiste fand noch seinen Platz im Cockpit. Im letzten Arbeitsschritt kommen die Aufkleber des beiliegenden Dekorbogens auf die Außenhaut – sie geben dem Sport-Jet ein vorbildähnliches Aussehen.

Die im Text beschriebene Halterung, um den Einlaufring zu lösen.

Die Hauptfahrwerke sitzen kurz hinter dem Schwerpunkt – ideal zum weichen Abheben und für Landungen mit lange angehobenem Bugrad.

Auch die Servos der Hauptfahrwerksklappen sind betriebsfertig eingebaut. Für einen dichten Sitz habe ich den Ansaugtunnel auch am vorderen Anschluss mit Isolierband umwickelt.

Programmieren

Die Anleitung gibt zwei Werte für die Ruderausschläge in Millimetern vor und benennt auch die empfohlenen Expo-Werte in Prozent. Als Daumenpilot wähle ich die Expo-Werte immer ein wenig höher, hier hat eben jeder seine Gewohnheiten. Die Querruder dienen gleichzeitig als Landeklappen und werden als Flaperon programmiert. Sehr gut finde ich den Hinweis auf eine zeitliche Verlangsamung für das Ausfahren der Landeklappen.

Um bei gesetzten Landeklappen die volle Agilität zu gewährleisten, habe ich mir die Höhenruder als Tailerons programmiert und als zuschaltbare Option auf einen Zweistufenschalter gelegt. Das Lenkservo ist eigentlich über ein V-Kabel mit dem Seitenruderservo gekoppelt. Ich habe ihm einen eigenen Kanal zugeordnet, denn so kann ich den Geradeauslauf komfortabel am Sender einstellen. Gleichzeitig habe ich das Lenkservo einem „Nur Mix Kanal“ zugeordnet und so programmiert, dass das Servo nach dem Einfahren des Fahrwerks nicht mehr aktiv ist. So stelle ich mir das mittlerweile bei allen Flugzeugen mit einem Bugfahrwerk ein.

Der Einlaufring muss vom 90-mm-Impeller demontiert werden – im Modell wird der Impeller ohne Einlaufring verwendet.

Der Flex Jet Pro liegt satt in der Luft und hat gute Flugleistungen. Ausgestattet mit einem Gyro kann er auch im Langsamflug überzeugen.

Eine Standardprozedur ist auch das einmalige Einlernen des Reglers auf die Vollgasstellung des Senders. Dazu muss man erst den Sender einschalten und den Schubhebel auf Voll stellen. Danach wird erst das Flugzeug eingeschaltet und gewartet, bis der Regler eine kleine Tonfolge spielt. Jetzt nimmt man den Schubhebel wieder ganz zurück und wenn der Regler sich initialisiert hat, kann man Flugzeug und Sender wieder ausschalten.

Die spätere Flugerprobung hat gezeigt, dass die Fahrwerksklappen bei eingezogenem Fahrwerk stramm am Rumpf anliegen müssen. Mir ist bei einem Flug etwas Luft unter eine Fahrwerksklappe geströmt, was ein Flattern der Klappe verursacht hat. Durch die Vibrationen brachen die Klappen-Scharniere. Diese Reparatur ist vermeidbar, wenn man vorher richtig kontrolliert und bei Notwendigkeit die Gabelköpfe etwas weiter hineindreht. Als Letztes habe ich den Cortex-Gyro eingelernt. Mit einem Abfluggewicht von 5.162 g mit dem 5.000-mAh-Akku ist der FlexJet nun bereit zum Erstflug. Mit dem 5.800er Akku erhöht sich das Abfluggewicht auf 5.266 g.

Der Impeller ist vom Hersteller fertig ausgewuchtet. 

Wieder montiert und fertig zum Einbau: Der 90-mm-Impeller ist eine Augenweide.

Der Einlauf wird für einen dichten Sitz zum Ansaugtunnel mit einigen Lagen Zierklebeband umwickelt. Ich habe den Ansaugtunnel dann mit Isolierband am Impeller fixiert.

Die Schlitze für die Vlies-Scharniere mussten in der Sei-tenruderdämpfungsflosse etwas angepasst werden.

Einfliegen

Vor dem Flug führte ich den üblichen Funktionstest und Reichweitencheck durch. Eine Strommessung per Telemetrie ergab am Boden eine Stromaufnahme von 120 A bei Vollgas mit vorgewärmten Akkus. Neben dem ordentlichen Standschub fällt sofort der tolle Sound des JP-Impellers auf. Man hört nur das Fauchen des Impellers und kein Surren des Brushless-Motors. Nach ein paar Testfahrten auf der Hartbahn legte ich einen frisch geladenen 5.000-mAh-Flugakku ein, stellte den FlexJet Pro an den Anfang unserer 70 m langen Hartpiste. Mit Klappen auf Startposition, ging ich bei leichtem Gegenwind zügig auf vollen Schub. Ich hielt das Höhenruder auf halbem Ausschlag und ließ etwas nach, als sich nach gut 30 m die Nase des Modells anhob. Nach etwa 50 m war der FlexJet in seinem Element. Gleich nach dem Abheben habe ich das Fahrwerk und die Landeklappen eingefahren. Ich nahm den Schub auf Halbgas zurück und flog ein paar Trimmrunden. Das Höhenruder hatte ich bei der Programmierung optisch mit der Hinterkante an der Rumpfmitte ausgerichtet, weswegen der FlexJet dann aber auf Tiefe ging. Nach dem Trimmen stand die Hinterkante am oberen Rumpfabschluss und der Jet hatte eine saubere horizontale Flugbahn. Ein späteres Nachmessen mit einer EWD-Waage bestätigte die korrekte Ausrichtung des Höhenruders zur Tragfläche mit einer EWD von knapp einem Grad. Als Nächstes habe ich den Cortex Gyro aufgedreht und bin nach einigen schnellen Passagen bei 45% im Dämpfungsmodus geblieben.

Aus dieser Perspektive kann man gut die negative V-Form von Tragflächen und Höhenrudern sehen.

Mittlerweile waren 3.500 mAh aus dem Akku entnommen und ich leitete die Landung ein. Da ich durch das Trimmen und Einstellen des Gyros noch keinen Überziehversuch gemacht hatte, kam ich zur Sicherheit lieber mit etwas überhöhter Geschwindigkeit und mit voll gesetzten Landeklappen zur Landung rein. Die kugelgelagerten Räder ließen den FlexJet noch ein gutes Stück über die Hartpiste weiter ins Gras rollen. Beim Setzen der Klappen entsteht kein Moment, die Höhe lässt sich gut über die Fluggeschwindigkeit regulieren. Mit mehr Fahrt steigt das Modell und bei weniger Fahrt ist Fallen angesagt. Der erste Flug hatte komplett knapp fünf Minuten gedauert und ich war so begeistert, so dass ich gleich den nächsten Akku einlegte.

Vom Erscheinungsbild könnte der FlexJet Pro auch ein Vorbild haben.

Die Farbe in den Vertiefungen für die unteren Finnen schleift man am besten mit einer schmalen Bürste weg.

Wieder in der Luft, habe ich in größerer Höhe Überziehversuche mit jeweils beiden Ruderausschlags-Größen sowie mit und ohne Gyro gemacht. Ohne Gyro beginnt der FlexJet bei zu hohen Anstellwinkeln unkontrolliert zu taumeln, egal ob große oder kleine Ausschläge eingestellt sind. Er kippt in diesem Flugzustand zwar nicht über eine Tragflächenseite ab, ignoriert man aber die Unruhe und zieht weiter ohne Schub zu geben, geht der FlexJet schlagartig auf die Nase. Dann braucht er einige Meter Höhe, bis wieder Fahrt und Ruderdruck anliegen.

Besser schaut es dann mit dem zugeschalteten Cortex Gyro aus, der unterbindet das Aufschaukeln schon im Ansatz. So ist das Flächenwackeln beim Überziehen kaum noch zu sehen. Aber auch mit Kreisel nimmt der FlexJet die Nase schlagartig nach unten, wenn es zu langsam wird. Wenn man in diesem Moment schnell wieder Schub gibt, hat man fast keinen Höhenverlust zu befürchten. Die Überziehversuche haben gezeigt, dass es bei eingeschaltetem Gyro möglich ist, mit einem recht hohen Anstellwinkel relativ langsam zu fliegen.

Die nächste Landung wurde mit dem Wissen um die Langsamflugeigenschaften mit viel weniger Fluggeschwindigkeit deutlich entspannter.

Flugzeit sammeln

In der weiteren Flugerprobung zeigte sich der FlexJet Pro von seiner besten Seite. Er fliegt alle dynamischen Kunstflugfiguren und bei vollem Schub auch einen Messerflug.

Da der Jet im Messerflug dazu neigt, um die Längsachse weiterzudrehen und auf dem Höhenruder in Richtung Tief abtaucht, habe ich hier dauerhaft zwei Mischer eingestellt. Bei Seitenruderausschlag nach rechts dreht das Querruder in Richtung rechts mit 16% und das Höhenruder mit 17% in Richtung Höhe. Bei Seitenruderausschlag nach links dreht das Querruder in Richtung links mit 17% und das Höhenruder mit 17% in Richtung Höhe. Die Prozentangaben beziehen sich auf die in der Anleitung angegebenen großen Ausschlägen.

Große Loopings, Snap-Rolls und Trudeln habe einen hohen Fun-Faktor. Sehr viel Spaß macht es auch, wenn man in einer tiefen Kurve Richtung Flugplatz gegen den Wind den Schub kurz ganz herausnimmt und dann nach dem Geradelegen das Höhenruder gezogen hält. Dann befindet sich der FlexJet Pro in einem Harrier-Zustand mit angehobener Nase. Er bleibt dabei voll steuerbar – wenn die Anstellung zu hoch wird, sollte man beim Senken der Nase sofort wieder vollen Schub geben.

Mit voll gesetzten Klappen bremst der FlexJet Pro gut ab.

Ansatzweise sind sogar Powerrollen fliegbar, hier muss man aber gut auf den Speed und die Rollgeschwindigkeit achten. Ich werde das noch ein bisschen weiter üben. Im Rückenflug liegt er sehr stabil, was sicher auch an der leicht negativen V-Form liegt. Mit vollem Schub horizontal geradeaus und dann senkrecht hochziehen, schafft der Jet sechs vertikale Rollen, bis der Schub nicht mehr für ein weiteres Steigen ausreicht.

Ich habe auch die Tailerons ausprobiert, was aber keine große Wirkung zeigt. Die Flugzeiten haben sich bei einem moderaten Umgang mit dem Schubhebel mit dem 5.000-mAh-Akku bei vier Minuten und mit dem 5.800er bei fünf Minuten eingependelt. Zum Start sollten übrigens immer die Landeklappen auf Startposition eingestellt werden, das halbiert die Startstrecke und ist insbesondere dann wichtig, wenn kaum Gegenwind herrscht. Ebenso sollten für die Landung wegen der Bremswirkung immer die Landeklappen voll ausgefahren werden. Da das Hauptfahrwerk relativ nah am Schwerpunkt liegt, lässt sich bei den Landungen die Nase nach dem Aufsetzen noch einige Meter oben halten.

Der Antriebsakku ist durch die große Rumpföffnung unter der abnehmbaren Kabinenhaube gut erreichbar.

Spaßfaktor Gyro

Ich habe auch ein paar Flüge ohne den Gyro gemacht und muss sagen, dass der FlexJet Pro zwar ohne Gyro fliegt, der Spaßfaktor mit dem Einsatz des Gyros aber spürbar zunimmt. Ohne Kreisel wird der FlexJet bei abnehmender Geschwindigkeit im Geradeausflug zunehmend unruhig um die Längsachse. Seitenwind mag er – genau wie andere Jets mit langem Rumpf und wenig Spannweite – gar nicht und pendelt dann leicht um die Längs- und Hochachse. Der Hersteller Flex Innovations empfiehlt für den FlexJet Pro das Kreiselsystem Aura 8 AFCS, welches in vielen hauseigenen Flugzeugen schon seine gute Performance gezeigt hat. Als Gründe für die Notwendigkeit eines Gyros sehe ich die hohe Flächenbelastung und die negative V-Form, welche aber zu so einem Jet auch einfach gehört. In Anlehnung an die manntragenden Jets wissen wir ja auch, dass viele Jets ohne elektronische Fly-by-Wire-Steuerung für den Piloten in vielen Flugzuständen nicht beherrschbar wären.

Ein zufriedener Autor mit seinem neuen Lieblings-Jet.

Mein Fazit

Der FlexJet Pro ist ein sehr gelungenes Flugzeug. Die Bausatzqualität, die Ausstattung, die schnelle Montage und die fliegerische Performance machen ihn zu einem alltagstauglichen Sport-Jet mit hohem Spaßfaktor. Der 8s-Antrieb ist mit der nötigen Ladetechnik noch in einem moderaten Rahmen angesiedelt. Für den Transport ist es nicht zwingend nötig, die Tragflächen zu demontieren.

Etwas anspruchsvoller ist der FlexJet Pro jedoch in Bezug auf die Flugplatzqualität, denn die kleinen Räder benötigen eine gut gepflegte, kurz gemähte Rasenpiste oder besser noch eine Hartbahn.

Das Erscheinungsbild ist sehr vorbildähnlich und erinnert an eine F-16 oder eine T-50. Rein fliegerisch bietet er ein breites Spektrum vom vorbildgetreuen Fliegen bis zum Kunstflug. Auch in Bezug auf den Antrieb bestehen weitere Optionen – bis hin zu einer kleinen Turbine. Dafür wird sogar schon ein Umrüstsatz angeboten.

FlexJet Pro 90 mm EDF

Verwendungszweck: Impeller-Jet 
Modelltyp: ARF-Modell mit GFK-Rumpf und Holztragflächen 
Hersteller/Vertrieb: Flex Innovations/ robbe Modellsport 
Bezug und Info: Fachhandel, Infos unter www. robbe.de, Tel.: 089 215466470 
UVP: 899,99 € 
Lieferumfang: Komplettes Flugzeug inklusive elektrischem Einziehfahrwerk und Fahrwerksklappenservos, Dekorbogen 
Erforderl. Zubehör: RC-Ausstattung und Antrieb, optional Pilotenbüste 
Bau- u. Betriebsanleitung: Englisch, 22 Seiten, viele Fotos, Einstellwerte benannt

Aufbau

Rumpf: GFK, mehrfarbig lackiert, Spanten, EzFw und Klappenservos eingebaut 
Tragfläche: zweiteilig, Holzbauweise, CFK-Steckung, mehrfarbiges Folienfinish 
Leitwerk: zweiteiliges Pendelruder in Holzbauweise, doppelt kugelgelagert Holzbauweise, Folienfinish 
Kabinenhaube: klar, abnehmbar, GFK-Rahmen lackiert 
Motoreinbau: Impellerhalterung im Heck, Einbau von unten 
Einbau Flugakku: vorbereitet; Akkubrett unter der Kabinenhaube

Technische Daten

Spannweite: 1.090 mm 
Spannweite mit Waffenhalter: 1.138 mm 
Länge: 1.469 mm 
Spannweite HLW: 656 mm 
Flächentiefe an der Wurzel: 390 mm 
Flächentiefe am Randbogen: 124 mm 
Tragflächeninhalt: ca. 30 dm², tragende Fläche des Rumpfes nicht mitgerechnet 
Flächenbelastung: ca. 172 g/dm² 
Tragflächenprofil Wurzel: halbsymmetrisch 8 % 
Tragflächenprofil Rand: halbsymmetrisch 10 % 
Profil des HLW: vollsymmetrisch 8 % 
Gewicht / Herstellerangabe: 4.900 g 
Fluggewicht Testmodell o. Flugakku: 4.092 g 
mit SLS Xtron 8s 5.000 mAh: 5.162 g 
mit SLS Xtron 8s 5.800 mAh: 5.266 g

Antrieb vom Hersteller empfohlen und verwendet

Motor: Premier Aircraft E-Impeller 8s 90 mm 
Regler: Premier Aircraft Regler 120 A 8s, mit BEC 
Akku: 8s 4.000 – 6.200 mAh 40 C

RC-Funktionen und Komponenten

Höhe: 2× Potenza DS11106 BL HV Digital 
Querruder: 2× Potenza DS11106 BL HV Digital 
Seitenruder: Potenza DS11106 BL HV Digital 
Bugradlenkung: Potenza DS16 HV 
Fahrwerksklappen: 3× DS16 HV (installiert) 
verwendete Mischer: SR->QR, SR-> HR 
Empfänger: Graupner HoTT GR-24 
Empf.-Akku: Hacker/Emcotec DPSI Micro Single-Bat mit SLS Xtron 2s 2.400 mAh 20C

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FMT 06.2021

2021-05-20

EDITORIAL

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l EDITORIAL 

Liebe Leserinnen und Leser, während sich unsere Aufmerksamkeit in letzter Zeit verständlicherweise sehr stark auf das Pandemiegeschehen und die damit verbundenen Konsequenzen für unseren Alltag richtet, nehmen viele von uns die Entwicklung der neuen Luftverkehrsordnung, die nun an das EU-Recht…

MARKT UND MELDUNGEN

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l Markt und Meldungen

Segelflug Podivin Composite Modellbau Mit dem Fritz präsentiert PCM seinen ersten Nurflügel. Die Flügelschale hat Airex und Cascell als Stützstoff und 26-g-Carboline-Kohlegelege als Außenhaut, die D-Box ist zusätzlich mit 39-g-Carboline verstärkt. CFK-Rovings dienen…

Verbände & Veranstaltungen

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Vielfalt, Präzision und Nervenkitzel

l FESSELFLUG

Fesselflug ist eine Nische des Modellflugsports, die aber durch Vielfalt, Präzision und Nervenkitzel für sich wirbt. Fesselflug ist leinengesteuerter Modellflug. Es handelt sich um motorgetriebene Modellflugzeuge, die je nach Größe des Flugzeuges mit zwei 15 bis 20 m langen dünnen Stahldrahtlitzen mit einem U-förmigen Steuergriff verbunden sind, den der Pilot im Kreismittelpunkt in der Hand hält.

JUGENDKOLUMNE

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Die Vereinsjugend des VMC Grenzflieger e.V. in Zeiten der Pandemie

l Homeoffice die Zweite

Im Rahmen der FMT-Jugendförderung möchten wir der Frage nachgehen, wie die Jugendgruppen der Modellflugvereine und Projekt-AGs die Corona-Pandemie erleben, welche neuen Herausforderungen Corona für sie mit sich bringt und mit welchen kreativen Möglichkeiten diese zu stemmen versucht werden. Heute: Jugendwart Stefan Fehmer berichtet über eine Saison, in der Flugtreffen ausfielen und Baukurse im Homeoffice über Online-Meetings abgehalten wurden.

Magazin

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Das FMT-Jugendförderprogramm geht in die nächste Runde

l Werdet Teil der Early Birds im Zyklus 2021/2022!

Was und wer steckt hinter der Idee? Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, den Modellbau kennenzulernen und sie in ersten Erfahrungen zu stärken, ist eine wichtige Bedingung für den Fortbestand unseres Hobbys. Die beteiligten Modellbau…

PORTRÄT

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Baby Ace in 1:3 im Eigenbau

l HOME-BUILT

Die Baupläne der ersten, von Orland Corben konstruierten Version Ace wurden ab 1929 verkauft. Der später zur Baby Ace weiterentwickelte Entwurf war somit das erste Homebulit-Flugzeug der Welt. 1952 kaufte Paul Poberezny, Gründer der Experimental Aircraft Association EAA, für nur 200 Dollar die Rechte an dem Flugzeug Ace und entwickelte daraus die Baby Ace, die damals für weniger als 800 Dollar gebaut werden konnte. Und so kam es, dass viele Enthusiasten in ihren Garagen das kleine Flugzeug bauten. Bis heute sieht man noch viele Baby Ace fliegen.


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Bing Autoplan 1914 der Gebr. Bing-Werke

l MIT PRESSLUFT IN DIE LUFT

Die Gebrüder Bing AG in Nürnberg war bis zum ersten Weltkrieg der weltweit führende Spielwarenhersteller. Die Bing-Brüder beschäftigten 1911 in mehreren Fabriken über 4.000 Mitarbeiter. Fast die gesamte Welt der Technik fand sich als Bing-Spielzeug wieder: Eisenbahnen, Automobile, Dampfmaschinen, physikalische Experimente mit Strom, Magnetismus, statischer Elektrizität bis hin zu kompletten Spiel-Telegraphie-Stationen mit Funksendern, die eine Reichweite bis 200 m besaßen. Vieles wurde auch ins Ausland exportiert. Da die Entwicklung der Flugtechnik zu dieser Zeit in vollem Gang war, wünschte sich auch mancher Knabe ein wirklich fliegendes Modell, wie den Bing Autoplan.


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Zum 75. Jubilaum des VTH

l GESICHTER & GESCHICHTEN

Im Jubeljahr 2021 feiert der Verlag für Technik und Handwerk neue Medien nicht nur seinen 75. Geburtstag seit seiner Gründung 1946, sondern auch das siebzigjährige Bestehen der Fachzeitschrift FMT sowie das 45-jährige Bestehen der ModellWerft. Doch wie sieht es hinter den Kulissen des Traditionsverlags aus? Um das zu klären, spähen wir in dieser Ausgabe in die Arbeitswelt des VTH-Anzeigenteams und stellen unsere Power-Frauen vor, Christina Meyhack und Sinem Isbeceren.

KOLUMNE

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l Hier riecht’s nach Sprit

Wenn ich in meine kleine Werkstatt gehe, die mir mein Sohn und seine Freunde rollstuhlgerecht in meiner Garage eingerichtet haben, muss ich zwangsläufig einen kurzen Weg „vor die Türe“ nehmen. Viel weiter geht’s in Coro-na-Zeiten bei vielen sowieso nicht. Neulich traf ich bei so einer Gelegenheit…

TEST

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Nemesis NXT XL von Seagull Models / Simprop

l 3-STUFEN-PLAN

Der Name des von Simprop vertriebenen Modells ist genau genommen etwas irreführend, denn mit der Original-Nemesis NXT hat das Modell kaum etwas gemeinsam. Auch wenn die Rumpfform anders ist und das Einziehfahrwerk des Originals fehlt, ist eine gewisse Ähnlichkeit zur Ur-Nemesis vorhanden, wenngleich das hohe Fahrwerk und das große Leitwerk nicht gerade zur Qualifikation als reinrassiges Rennflugzeug taugen. Das Modell erhebt allerdings auch nicht diesen Anspruch, viel eher soll der Charakter einer flotten Kunstflugmaschine abgebildet werden. Ob man das Modell dennoch auf Geschwindigkeit trimmen kann und welche Flugeigenschaften dabei zu erwarten sind, will ich mit diesem Test klären.


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FlexJet Pro von robbe Modellsport

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Charter NXG von robbe Modellsport

l NEO-KLASSIKER

Die Charter von robbe ist ein echter Klassiker. Viele RC-Piloten haben mit dem Hochdecker-Trainer das Fliegen gelernt. Und auch heute noch ist die Charter als Holzbausatzmodell erhältlich, sogar in zwei verschiedenen Größen. Aber eben nicht nur, denn es gibt auch eine Schaum-Version: die Charter NXG.


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FMS F4U Corsair V3 von D-Power

l REIFE-ZEIT

Schon die beiden Vorgängerversionen dieser Corsair von FMS kannte man als gut fliegenden EPO-Warbid. Jetzt hat die 1,7-m-Maschine ein umfangreiches V3-Upgrade bekommen. Die Liste der Neuerungen ist lang: Ein neuer Antrieb, ein optimierter Propeller und ein Ganzmetall-Fahrwerk kamen dazu, außerdem ein vergrößertes Akkufach mit neuem Verschluss, verbesserte Ruderscharniere, kugelgelagerte Räder, neue Anlenkungen und jede Menge Scale-Details. Und ein Reflex-Gyro-System ist in der Combo auch dabei. Wie sich all das im rauen Dienstalltag dieses Jägers bewährt? Wir finden es heraus.


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Magic 2 Allround von Zeller Modellbau

l LEISTUNGSSPORTLER

Modellbau-Händler Robert Zeller aus dem österreichischen Kirchdorf engagiert sich seit etlichen Jahren stark im Bereich der R.E.S.-Modelle. Kein Wunder, ist er doch selbst sehr aktiver und erfolgreicher R.E.S.-Pilot. Neuzugang im Bestzeller-Webshop ist der im Folgenden getestete Wettbewerbssegler Magic 2 von MST Models (Salahi Tezel), eine Weiterentwicklung der Magic Pro.


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YGE 95 LVP von Schambeck Luftsporttechnik

l PROP-POSITIONIERUNG

Spezielle Spinner, Luftschraubenblätter und versetzte Mittelteile haben viel zu einem effizienten und unauffälligen Anliegen der Klappluftschraube im Segelflugbetrieb beigetragen. Der YGE 95 LVP-Regler von Schambeck Luftsporttechnik geht diese Sache jetzt mit einem neuen, elektronischen Kniff an.


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Slash von PAF-Flugmodelle

l TRANSPORT WUNDER

Kleine Modelle liegen nicht nur bei Rucksack-bewehrten Modellflugwanderern seit Langem im Trend. Sie sind die idealen Immer-dabei-Flieger. Beim Slash von Topmodel CZ/PAF wird das durch die geteilte Fläche, bei gerade mal 1,6 m Spannweite, auf die Spitze getrieben. Und sonst?


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Sinbad von Pichler

l OLDIE-LIEBE

Die Modelle aus der Frühzeit der Modellfliegerei erleben momentan eine echte Renaissance. So auch der Sinbad, ein Flugzeug aus den 1940er Jahren, das ursprünglich als Segler-Freiflugmodell konstruiert wurde. Pichler hat sich dieser Konstruktion angenommen, den heutigen Ansprüchen entsprechend modifiziert und als lasergeschnittenen Holzbausatz in sein Portfolio aufgenommen.

BAUPRAXIS

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Jet Provost T-4 von RBCkits

l HOLZ STATT SCHAUM

Meistens sind die Vorbilder von Impeller-Jets reine Kampfflugzeuge. Deshalb fiel mir die Vorstellung des Jet Provost T-4 von RBCkits vor etwa einem Jahr besonders auf. Der Typ unterscheidet sich deutlich von den bekannten Kampfjets. Im Original ein britischer Jet-Trainer, der von 1955 bis 1993 bei der Royal Air Force für die Ausbildung von Piloten eingesetzt wurde, hat die Firma RBCkits dieses Muster als Holzbausatz in Laser-Cut-Fertigung auf den Markt gebracht. Mit 1,55 m Spannweite lässt sich das Modell gut transportieren – und da ich gerne Flugmodelle aus Holz baue, bestellte ich mir den Bausatz.


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Geschichte & Grundlagen des Klebens, Teil 2

l WER KLEBT WIE?

Nachdem wir uns im letzten Kapitel mit der Geschichte des Klebens beschäftigt und uns einen Überblick über die verschiedenen Klebstoffe verschafft haben, wollen wir jetzt die Klebertypen im Einzelnen betrachten. Hierbei ist etwas Chemie und Physik notwendig. Man muss aber nicht ins Detail gehen, wenn man die Fachbegriffe überliest, ist es trotzdem verständlich.

EIGENBAU

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VTOL-Modell Lilius, Teil 2

l EXPERIMENTAL

Da bin ich also auf der Suche nach Design-Vorlagen für meine VTOL-Eigenkonstruktion in Entenkonfiguration (vgl. Teil 1 des Artikels in der FMT 05/2021) – und stoße auf ein Original-Projekt, das gerade bei München entwickelt wird: der Lilium. Mit 36 Motoren! Stellt sich mir nur die Frage, ob ich wirklich 36 Motoren in mein neues Modell einbauen will.

BAUPLAN 3201532

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Amphibien-Funmodell aus Depron

l MANTARA

Der Mantara – das ist ein schneller, wendiger Flitzer für alle Gegebenheiten, ein Immer-dabei-Flieger, den man gerne im Kofferraum durch die Gegend spazieren fährt – und bei der ersten Gelegenheit gleich auspackt. Um ganz viel Freude zu haben.