TEST

DOPPELPACK

Dynam B-26 Marauder von Motion RC


Die B-26 Marauder ist als Modell eher selten anzutreffen – und somit fällt die Neuheit von Motion RC natürlich sofort auf. Diese neue B-26 hat jedenfalls die gleiche, elegante Erscheinung wie das Original und besonders viele Scale-Details. Aber da Aussehen ja bekanntlich nicht alles ist, sollten wir natürlich auch klären, ob die Maschine auch so gut fliegt, wie sie aussieht.

FLUGFOTOS: MATTHIAS SEYFRIED

STEFAN MUTH

Freude am Detail

Das Modell ist in der hier getesteten PNP-Version mit fast allem, was zum Fliegen notwendig ist, ausgerüstet. Nur Empfänger und Antriebsakku müssen noch selbst beigesteuert werden. Wer es noch bequemer haben möchte, für den ist das Modell auch in einer RTF-Version lieferbar. Hier ist dann wirklich alles enthalten. Also neben dem Modell auch ein passender 4s-4.000-mAh-Flugakku samt Ladegerät sowie eine Sechs-Kanal-Anlage mit Empfänger. Dieser verfügt sogar über einen Drei-Achs-Kreisel.

Aus vielen Einzelteilen besteht die B-26 nicht – und so steigt schnell die Vorfreude auf den zu erwartenden Flugspaß auf. Denn mit der Marauder von Dynam erwirbt man ein fertig gebautes Modell, das nach nur wenigen Montageschritten flugbereit ist. Alle Teile der Zelle sind aus EPO geschäumt, das ja bekanntermaßen einiges wegstecken kann. Dabei wartet die B-26 Marauder mit einer perfekten Oberfläche auf. Und das Modell stimmt in den Proportionen und Abmessungen fast genau mit dem Original überein. Rumpf-Flächen-Übergang, Leitwerkssektion, MG-Attrappen, Einziehfahrwerk, Silber-Lackierung mit Invasionsstreifen, Kennungen mit Nose-Art sowie die formschöne Kabinenhaube mit Piloten tragen erheblich zur gelungenen Erscheinung bei. Auch Oberflächendetails wie die Blechstöße wurden realisiert, dazu kommen Lufteinlässe, Hutzen, Front-, Heck-, sowie Cockpitverglasung und Landescheinwerfer in Form von LEDs. Das i-Tüpfelchen sind dann die vorbildgetreuen Vierblatt-Propeller in Kombination mit den Sternmotorattrappen. Die Luftschrauben der Dimension 10,5×8“ sind schon richtig große Löffel und als Links- und Rechtsläufer ausgelegt. Diese Auslegung erlaubt einen drehmomentfreien Betrieb der Zweimot. Natürlich war ich auch neugierig, wie diese Propeller mit ihrer vorbildgetreuen Blattform funktionieren würden. Stichwort Details: Wer es hiermit auf die Spitze treiben möchte, kann über ein Servo sogar den drehbaren Geschützturm ansteuern. Mir war das allerdings nicht so wichtig, denn beim Fliegen kann man darauf sowieso nicht achten.

Zum Vorbild

Das Original verdankt sein attraktives Erscheinungsbild der Ausschreibung der damaligen amerikanischen Regierung: Während die meisten Bomber seinerzeit zur Aufnahme hoher Lasten konstruiert wurden, sahen sie im Gegenzug leider meistens aus wie Lastwagen mit Flügeln. Dieses Mal allerdings war ein mittelschwerer Bomber mit einer hohen Geschwindigkeit von 480 km/h gefordert, um auch im Tiefflug agieren zu können. Daher bot die Glenn L. Martin Company ein stromlinienförmiges Flugzeug mit relativ kleiner Spannweite und starken Motoren an. Einerseits sehr elegant durch den formschönen Rumpf und das dynamische Erscheinungsbild, hatte die Maschine andererseits auch eine hohe Flächenbelastung, aus welcher hohe Start- und Landegeschwindigkeiten resultierten. Damit hatten vor allem unerfahrene Piloten zu kämpfen, so dass sich anfangs viele Unfälle ereigneten. Nach und nach wurde die B-26 Marauder allerdings durch verschiedene Maßnahmen immer weiter verbessert und mauserte sich zu einem der Muster mit der geringsten Unfallrate.

Wenig Aufwand

Das Modell ist bereits weitgehend montiert. So kommt der Rumpf als Einheit mit dem Tragflächen-Mittelstück und den beiden Motorgondeln beim Kunden an. Einheit bedeutet hier aber nicht, dass man die Teile nicht demontieren könnte. Allerdings muss man dann auch den kompletten Kabelbaum aus dem Rumpf entfernen, so dass die Demontage lediglich im Schadensfall zur Anwendung kommen sollte. Motoren, Regler, Fahrwerk, Servos samt Anlenkungen und die inneren Landeklappen sind bereits herstellerseitig installiert. Leider mussten die Scharniere der Landeklappen in den Schaumteilen von mir nachgeklebt werden, da diese teilweise locker waren.

Die Pins der Ruderhörner am Höhenruderblatt müssen gekürzt werden. Die Ruderhörner berücksichtigen sogar die V-Form des Höhenleitwerks!

Die Leitwerke sind aus Transportgründen demontiert, so dass dieser Arbeitsschritt noch selbst erledigt werden darf. Die Ruderhörner in Höhen- und Seitenruder müssen noch verklebt werden, wofür der Hersteller Klebstoff beigelegt hat. Die Pins der Ruderhörner sollten bei den Höhenruderblättern gekürzt werden, damit sie nicht auf der gegenüberliegenden Seite heraus schauen. Schönes Detail: Die Ruderhörner am Höhenleitwerk berücksichtigen sogar dessen V-Form! Beide Leitwerksteile sind miteinander verzahnt und das Seitenleitwerk stabilisiert durch seine Auflage das Höhenleitwerk noch zusätzlich. Die ganze Einheit wird dann über drei Schrauben mit dem Rumpf verbunden, was von unten durch Öffnungen im Rumpfboden geschieht. Der beiliegende Kreuzschlitz-Schraubendreher leistet hierbei gute Dienste, da er genau passt und magnetisch ist. Im Leitwerksbereich fällt auch die schön imitierte, einfallende Bespannung der Ruderflächen ins Auge. Es ist für mich immer wieder bemerkenswert, mit welchem Detailierungsgrad derlei Modelle heutzutage aufwarten. Für die Stabilität dieser Einheit sorgen zusätzlich eingeschäumte GFK-Röhrchen, die bis in den Bereich der Randbögen hineinreichen. Mit dem Verkleben der Kanzel für den Heckstand des Bordschützen sind die Arbeiten am Heck auch schon erledigt.

Steckbare Flächen

Die B-26 Marauder hat steckbare Tragflächen, die über Kunststoffzungen mit dem Rumpf verbunden und verschraubt werden, was den Transport zwar erleichtert, bei der Größe des Modells aber nicht zwingend notwendig ist. Die eigentliche Steckung besteht aus einem 8-mm-CFK-Rohr, das fast über die gesamte Spannweite reicht und der Tragfläche damit eine enorme Festigkeit verleiht. In den Flä-chen- und Leitwerksteilen werden stabile Kunststoff-Spritzteile zur Befestigung und Lagerung verwendet. Dies bedingt natürlich einen kleinen Gewichtszuwachs, ist aber der Lebensdauer des Modells zuträglich. Beide Tragflächenhälften sind mit den bereits eingebauten Servos übrigens auf das Gramm genau gleich schwer.

Das Höhenleitwerk passt saugend in seine Aufnahme und ist zusätzlich mit dem Rumpf verzapft.

Weiter geht es mit der Komplettierung im vorderen Bereich des Flugzeugs, was sich auf wenige Klebearbeiten und den Anlageneinbau beschränkt, bei der RTF-Version entfällt freilich auch Letzteres. Da ich auch Informationen zum Zustand der B-26 während des Flugs haben wollte, war bei mir hier telemetriefähiges Equipment nötig. Die hierfür notwendigen Sensoren finden bequem unter der Pilotenkanzel Platz. Diese muss zuvor noch mit den Piloten und dem Instrumentenaufkleber bestückt sowie mit der Verglasung verklebt werden. Magnete zum Halten sind bereits herstellerseitig verbaut.

Hat man schließlich das Buggeschütz sowie die charakteristische und sehr formschöne Bugverglasung verklebt, geht es an den mittleren Teil des Modells. Diese Reihenfolge hat einen ganz bestimmten Grund: Um das Fahrwerk ausfahren zu können, muss zuerst die komplette Anlage installiert sein. Und ohne ausgefahrenes Fahrwerk kann man keine Propeller montieren, es sei denn man unterlegt das Modell. So etwas ist mir zu wackelig und ein Vierblatt-Propeller lässt sich auch nicht einfach zur Seite wegdrehen. Da die Luftschrauben gegenläufig sind, findet man je eine Propeller-Aufnahme mit Rechtsund Linksgewinde vor. Die Rumpfabdeckung im Bereich der Tragfläche ist abnehmbar und gibt den Blick auf die Verschraubung frei. Auch hier gibt es stabile Kunststoffteile, welche die an der Verschraubung auftretenden Kräfte gut in die Schaumteile einleiten.

Das Seitenleitwerk hält zusätzlich das Höhenleitwerk. Deutlich zu sehen sind hier die stabilen Gegenlager der Verschraubung.

Alle Verschraubungen im Leitwerksbereich werden von unten durch den Rumpf getätigt. Der beiliegende Schraubendreher passt genau und ist magnetisiert, was speziell diesen Montageschritt erleichtert.

Höhen – und Seitenruder werden über Bowdenzüge von 17-g-Servos angesteuert.

Kleine Korrekturen

Alle Winkel von der Tragfläche zum Leitwerk sind symmetrisch und passen super, was man von der Abdeckung aber nicht sagen kann. Diese zeigt sich seitlich etwas versetzt, wobei der Grund hierfür schnell ausgemacht ist: Der hintere Magnet der Flächenabdeckung sitzt außermittig. Magnet entfernt und neu verklebt – Problem gelöst!

Analog zum Cockpit erhält auch die Abdeckung über der Tragfläche einen Griff aus Klebefilm, um Druckstellen der Finger zu vermeiden. Beim Drehen des rechten Propellers fällt mir dann ein unschönes Schleifgeräusch auf. Ursache: Das Motorgehäuse schleift an der Sternmotorattrappe. Nach der Demontage des Propellers und dem Abziehen der Motorhaube zeigt sich, dass die Attrappe nicht tief genug in der Haube verklebt ist. Hier wurde herstellerseitig nicht genug beschnitten, so dass der Durchmesser der Attrappe zu groß ist. Auch dieses Teil lässt sich einfach lösen und nach erfolgtem Beschnitt wieder verkleben. Anschließend dreht der rechte Motor wieder frei und sorglos.

Eine leicht zu lösende Verklebung finde ich ebenfalls im Cockpitbereich vor, wobei diese hier alles andere als willkommen ist. Denn es handelt sich um die Kunststoffhalterung des Antriebsakkus. Angesichts der zu sichernden Masse habe ich das Teil (unter geringer „Gegenwehr“) entfernt und mittels Epoxid-Kleber dauerhaft fixiert. Zuletzt sind mir die vom Durchmesser zu klein dimensionierten Schrauben zum Befestigen der Außenflächen aufgefallen. Diese verschwinden ohne jegliche Drehbewegung in den vorgesehenen Bohrungen und sollten durch kräftigere Exemplare ersetzt werden.

Die Scharniere der Landeklappen mussten bei mir nachgeklebt werden. Die Landeklappen nach dem Fowlerprinzip sind trotz der überschaubaren Modellgröße äußerst wirksam.

Die Endmontage

Nachdem nun passende Schrauben zum Einsatz kommen, können die Außenflächen über ein 8 mm starkes CFK-Rohr mit dem Mittelteil verbunden werden. Die Steckung ist 90 mm lang und reicht somit weit in die Außenteile der Tragfläche hinein. Dies ergibt zusammen mit den bereits eingeschäumten Röhrchen einen sehr stabilen und torsionssteifen Flügel. Der Anschluss der Servokabel gelingt auch spielend, denn diese liegen in den Außenflächen in ausreichend großen Kanälen, so dass sie nicht geknickt werden. Aus der – in Form eines großen Faltblatts – beiliegenden Anleitung gehen die Einhängepunkte der Gestänge aber nicht hervor. Jedoch sind die empfohlenen Ruderausschläge angegeben, so dass man sich eben danach richtet. Ich habe überall die mittlere Position gewählt, die schon ganz gut passt für die genannten Ausschläge; der Rest wurde via Sender erledigt.

Die Flächensteckung besteht aus einem 8-mm-CFK-Rohr. Für die Anschlusskabel der Servos steht ausreichend Raum zur Verfügung, um diese nicht zu quetschen.

Nachdem alles eingestellt ist, wartet vor dem Auswiegen noch eine kleine Geduldsprobe auf den B-26-Eigner: Das beiliegende Dekor besteht nämlich aus Wasserschiebebildern, die sehr behutsam behandelt werden wollen. Bei den kleineren Dekorelementen sowie jenen, die nur auf einseitig gekrümmte Flächen kommen, ist es einfach. Oberfläche anfeuchten, Dekor behutsam aufbringen und im Anschluss ebenso behutsam das Wasser ausstreichen. Das geht mit etwas Ruhe problemlos. Richtig fordernd wird das Haifischmaul an der Rumpfschnauze. Dieses Dekor ist relativ groß, einteilig, geht um den halben Umfang des Rumpfs und muss auf eine in jede Richtung gewölbte Oberfläche aufgebracht werden. Ach ja, symmetrisch soll das Ganze am Ende ja auch sein. Allerdings hilft einem ausreichend Geduld, um zu einem guten Ergebnis zu gelangen. Das in lauwarmem Wasser angefeuchtete Schiebedekor muss nur lange genug glattgestrichen und dabei fixiert werden, damit es nicht verrutscht. Nach einiger Zeit legt es sich tatsächlich an die Form an und muss dann immer noch weiter ausgestrichen werden, um so wenig Wasser wie möglich unter dem Dekor zu belassen. Das Rest-Wasser muss nämlich noch verdunsten – und es besteht die Gefahr, dass sich das Dekor dabei wieder ablöst. Ich habe für diese Aktion fast 30 Minuten an Zeit aufgewendet und wurde mit einem super angepassten Dekor belohnt.

Auswiegen und Erstflug

Zum Abschluss habe ich die B-26 Marauder ausgewogen. 55 g Ballast im Heck der Maschine waren noch nötig, um den angegebenen Schwerpunkt einzustellen. Mit einem Abfluggewicht von 2.469 g und einer Tagflächenbelastung von 87 g/dm² war das Modell dann fertig für den Erstflug.

Da die Zweimot bequem am Stück transportiert werden kann, beschränkt sich die Aufrüstzeit am Flugplatz auf das Einlegen des 4s-4.000er Akkus. Die zuvor erfolgte Strommessung ergab einen Stromfluss der beiden 650-kV-Motoren von 44 A unter Volllast. Das reicht theoretisch für fünfeinhalb Minuten Vollgasflug, was in der Praxis allerdings so nicht vorkommt. Denn bereits am Boden spürt man, dass die B-26 gut motorisiert ist.

Unser Modellflugplatz befindet sich in einem perfekten, glatten Zustand – wobei die B-26 auch von normal gut gepflegten Grasplätzen aus starten kann. Die 70-mm-„Breitreifen“ am Hauptfahrwerk und wenig Gewicht auf dem Bugrad machen dies möglich. Also gebe ich langsam Gas – und die B-26 rollt auf ihrer breiten Spur schnurgerade den Platz entlang. Das Seitenruder hat nichts zu korrigieren und mit knapp ¾-Gas ist die Maschine nach circa 30 m in der Luft. Allerdings muss ich zum Abheben doch recht stark ziehen und das auch ein Stück beibehalten. Dazu kommt eine Tendenz, nach rechts zu rollen, was aber mittels Querruder-Trimmung schnell beseitigt ist. Nachdem das Fahrwerk in vorbildgetreuer Geschwindigkeit eingezogen ist, drehe ich die ersten Eingewöhnungsrunden. Und die B-26 macht sofort Spaß, da sie fliegt wie ein Trainer.

Die weitere Flugerprobung

Der vordere Schwerpunkt nach Anleitung ist etwas zu sehr auf der sicheren Seite und wurde im Laufe der weiteren Erprobung um 5 mm zurückgenommen. Er liegt dann bei 75 mm und damit genau am hinteren Ende des in der Anleitung angegebenen Bereichs. Damit erhält man ein ausgewogenes Flugverhalten mit guter, aber nicht hektischer Ruderwirksamkeit. Direkt nach dem Start kann man den Antrieb drosseln, da das Modell schon mit etwas mehr als Halbgas sehr vorbildgetreu unterwegs ist. Der Stromverbrauch unter Volllast beträgt 44 A, bei Halbgas aber nur noch knapp 10 A. Man muss mit der kräftigen B-26 nicht ständig mit Vollgas unterwegs sein, im Mischbetrieb ergeben sich dann mit einem 4.000-mAh-Akku bis zu 18 Minuten Flugzeit. Die beiden Vierblatt-Propeller sind sehr leise und erzeugen ein angenehmes Rauschen, sind dabei aber durchaus effektiv. Die Marauder beschleunigt beim Gasgeben sehr zügig und erreicht dennoch eine gute Höchstgeschwindigkeit. Der Hersteller hat hier den Spagat zwischen Vorbildtreue und Praxistauglichkeit vorbildlich gemeistert.

Das Modell meistert alle Figuren des klassischen Kunstflugs, eigentlich. Aber irgendwie will mir das Bild eines mittelschweren Bombers, der wild rollend durch den Himmel zieht, nicht wirklich gefallen. Wer einmal gesehen hat, wie geschmeidig ein Original seine Bahnen zieht, kann mich sicherlich verstehen. Nun gut, dazu darf jeder seine eigene Meinung haben. Mit den angegeben Ausschlägen lässt sich die B-26 jedenfalls wunderbar scalelike bewegen. Und sie wirkt weich gesteuert in der Luft viel größer als sie ist. Schöne, tiefe Platzüberflüge mit hängender Fläche sind eine Schau – und bei ruhigem Wetter glaubt man nicht, einen nur 1.500 mm großen „Schaumbomber“ in der Luft zu sehen.

Unter der Cockpithaube gibt es genug Platz für alle Komponenten, auch für meine Telemetrie mit Strom- und GP-Sensor.

Ruhig und souverän

Egal ob im Schnell- oder Langsamflug, die Marauder liegt jederzeit unglaublich ruhig in der Luft. Hier machen sich die knapp 87 g/ dm² an Flächenbelastung sehr positiv bemerkbar. Macht man die Maschine zu langsam, so kündigt sich der Strömungsabriss frühzeitig durch schwammige Ruder an. Hat man es dann übertrieben, so dreht sie zuerst sanft und dann mit Nachdruck über die Fläche weg. All das ist aber ganz sicher zu beherrschen, denn mit gesetzten Klappen steht das Modell fast am Himmel bei diesem Manöver. Apropos Klappen: Die B-26 verfügt über Landeklappen nach dem Fowler-Prinzip, die nicht nur bremsen, sondern zusätzlichen Auftrieb erzeugen. Durch den Spalt kann die Strömung der Klappe länger folgen und die Maschine somit noch langsamer fliegen. Angesichts der Modellgröße war ich anfangs etwas skeptisch ob der Wirkung, wurde aber eines Besseren belehrt. Fährt man die Klappen nämlich aus, so bremst das Modell und steigt dabei in sich nach oben. Die B-26 fliegt damit noch stabiler und macht Landungen zum Kinderspiel. Bei voll gesetzten Klappen und Gegenwind muss man dann schon mit ¼-Gas anfliegen, da man sonst auch mal die Minimal-Fahrt unterschreitet. Am schönsten gelingen Landungen mit halb gesetzten Klappen und leicht erhöhtem Leerlauf, denn ich bin der Meinung, dass solche Modelle nach dem Aufsetzen ausrollen und nicht den gefühlten Ankerwurf zeigen sollten.

Mein Fazit

Alles in allem bekommt man mit der Dynam B-26 Marauder von Motion RC ein sehr gelungenes Gesamtpaket. Das Material ist robust und hat echte Nehmerqualitäten. Die angeführten Kritikpunkte sind nicht konstruktionsbedingt und leicht aus der Welt zu schaffen. Als Stromspender können recht preisgünstige 4s-Packs verwendet werden, da deren Entladerate bei 44 A Maximalstrom entsprechend niedrig sein kann. Das Flugbild ist superschön, die Scale-Details sind es ebenso. Wer also einen vorbildgetreuen Zweimot-Warbird mit üppigen Flugzeiten erleben will, der nicht auf jedem Flugplatz zu sehen ist, dem kann ich die B-26 ohne Einschränkung empfehlen.

B-26 Marauder

Verwendungszweck: Scale-Warbird 
Modelltyp: PNP- bzw. RTF-Modell 
Hersteller/Vertrieb: Dynam/Motion RC direkt bei 
Bezug und Info: www.motionrc.eu
Preis: Tel.: +31 30 8080557 259,- € (PNP) 355,- € (RTF) 
Lieferumfang (PNP): komplett fertiggestelltes Modell inklusive Motor, Regler, alle Servos, V-Kabel, Ruderanlenkungen, elektrisches Einziehfahrwerk 
Erforderliches Zubehör  (PNP): Empfänger, Sender, 4s-4.000-mAh-LiPo 
Bau- u. Betriebsanleitung: englisch, einseitig, mit Abbildungen, Ruderausschläge und Schwerpunktlage genannt

Aufbau

Rumpf: Formschaum, fertig lackiert, Antrieb, Einziehfahrwerk und Servos montiert 
Tragfläche: dreiteilig, Formschaum, fertig lackiert, Servos und Einziehfahrwerk montiert 
Leitwerke: abnehmbar, Formschaum, fertig lackiert

Technische Daten

Spannweite: 1.500 mm 
Länge: 1.126 mm 
Flächentiefe an der Wurzel: 275 mm 
Flächentiefe am Randbogen: 105 mm 
Tragflächeninhalt: 28,5 dm² 
Flächenbelastung: 86,6 g/dm² 
Tragflächenprofil: halbsymmetrisch 
Gewicht/ Herstellerangabe: 2.350 g 
Fluggewicht Testmodell mit 4s-4.000-mAh-LiPo: 2.469 g

Antrieb (vom Hersteller eingebaut)

Motor: 2 × 650-kV-Brushless 
Regler: 2 × Brushless 40 A 
Propeller: 2 × 10,5×8“ Vierblatt 
Akku: Admiral 4.000-mAh-4s-LiPo (bei PNP nicht enthalten)

RC-Funktionen und Komponenten

Höhenruder: 17-g-Servo 
Seitenruder: 17-g-Servo 
Bugrad: 9-g-Servo 
Querruder: 2 × 9-g-Servo 
Landeklappen: 4 × 9-g-Servo 
Einziehfahrwerk: elektrisch eingebaut 
Empfänger: Futaba R7008SB

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aus FMT 03.19

FMT 03.19

2019-02-22

EDITORIAL

Cover

l EDITORIAL 

Liebe Leserinnen und Leser, endlich wieder ohne kalte Finger fliegen und die wärmende Sonne genießen. Der Frühling ist doch die schönste Jahreszeit, oder? Und die Ausgabe 3 ist die beste FMT des Jahrgangs. Das sage ich nicht nur aus eigener Überzeugung. Obwohl jede Ausgabe bei uns die gleiche…

MARKT UND MELDUNGEN

Cover

l Neuheiten der Spielwarenmesse 2019

Nein, die Nürnberger Spielwarenmesse ist für den Modellbau nicht tot. Für die Pflege internationaler Kontakte hat die Messe eine besondere Bedeutung, gerade auch über die Grenzen des reinen Modellbaufachhandels hinaus. Firmen wie aero-naut und Krick sehen das so und sind daher nach wie vor in Nürnberg vertreten. Viele andere Modellbau-Hersteller haben 2019 zwar auf eine Standpräsenz verzichtet, waren aber als Besucher vor Ort. Auch zur Kontaktpflege. Und nicht wenige denken darüber nach, künftig mit vielleicht kleineren oder veränderten Standkonzepten als Aussteller wiederzukommen. Wir dürfen also gespannt sein, was die Zukunft bringt. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Die FMT war jedenfalls auch in diesem Jahr für Euch auf der Spielwarenmesse und hat in den Hallen die Neuheiten recherchiert.

Verbände & Veranstaltungen

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DAeC-News

l Diskussion um Frequenz-Spektren

Die CEPT (Conférence européenne des administrations des postes et des télécommunications) beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit dem Frequenz-Spektrum für Drohnen. Vor rund vier Jahren wurde die Correspondence Group Drones (CG Drones) gebildet, in der die Zuweisung neuer Frequenzen für UAVs (unmanned aerial vehicle) vorbereitet wurde. Die CG Drones soll jetzt in eine Arbeitsgruppe umgewandelt werden und erhält damit einen höheren Status.

VORBERICHT

Cover
ProWing International 2019

l Die zehnte!

Die ProWing International steht für eine überwältigende Auswahl an Anbietern rund um den Flugmodellbau, eine actionreiche und informative Flugshow und eine angenehme Atmosphäre. Was einmal mit wenigen Ausstellern begann, ist die derzeit größte Outdoor-Messe für den Modellflugsport in Europa, vielleicht sogar weltweit. 2019 öffnet die ProWing International zum 10. Mal ihre Pforten, vom 3. bis 5. Mai 2019 auf dem Flugplatz Soest/Bad Sassendorf.

PORTRÄT

Cover
Aviatik Berg D.I von Adolf Matonoha, Teil 1

l SCALE-LECKERBISSEN

Einer sehr ungewöhnlichen Freundschaft verdanke ich dieses Scale-Modell der Superlative. Es entstand als einer von zwei Prototypen auf Bali, rund 12.000 km von meinem Wohnort entfernt. Dank moderner Nachrichtentechnik konnte ich von zu Hause aus quasi in Echtzeit die Konstruktion und die Entstehung des Modells miterleben.


Cover
robbes Mäxi tiefergelegt

l DARF MAN DAS?

Retro- und Vintage-Modelle haben ihre Sparte im Modellflug – originale Baukästen aus den goldenen Tagen gehören heute zu den Sammlerobjekten der Branche. Über zeitgenössische oder zeitgemäße Antriebe, größtmögliche Originalität oder freie Interpretation und die Frage, ob man so eine Preziose überhaupt antasten sollte, scheiden sich die Geister. Ich möchte hier meinen Weg vorstellen, dessen Ursprung in einem fast 50 Jahre alten robbe-Baukasten des Mäxi lag.


Cover
Transition – der schwierige Übergang vom Vertikal- zum Horizontalflug

l Senkrechtstarter VJ 101

Im Jahre 1964 sah ich beim Besuch der Luftfahrtschau in Hannover-Langenhagen ein Flugzeug, das zum Start die Flügelgondeln in die vertikale Position drehte, startete und in den Horizontalflug überging. Ein Jahr später entdeckte ich in einer Zeitschrift erneut das Bild dieses seltsamen Flugzeugs. Ich konnte immer noch nicht so recht glauben, was ich ein Jahr zuvor gesehen hatte. Ein Düsenjäger, der vertikal startet und landet, zumal dieser auch noch Überschall fliegen konnte. Damals war das einfach zu phantastisch.


Cover
Cyclone Pro von MIBO Modeli

l ELEGANZ DER LEISTUNG

Schon 2012 gingen der ehemalige F3B-Weltmeister Dieter Perlick und der Autor an die ersten Entwürfe eines neuen F3J-Hochleistungsseglers. Der neue Segler sollte einen besonders niedrigen Rumpf- und Leitwerkswiderstand aufweisen und gleichzeitig für Abfluggewichte um die 1.600 bis 1.800 Gramm optimiert werden. Eine Studie anderer Hochleistungsmodelle ergab einen günstigen Kompromiss zwischen Handling und Leistung bei einer Spannweite zwischen 3,7 und 3,8 Meter.

KOLUMNE

Cover

l Hier riecht’s nach Sprit

Wenn ich an der Käsetheke im Supermarkt den dort angebotenen Emmentaler sehe, läuft mir zwar sofort das Wasser im Mund zusammen, ich denke aber vor allen Dingen dann automatisch an das tolle Treffen von Modellfliegern in Huttwil im Emmental in der Schweiz. Seit vielen Jahren treffen sich in Huttwil…


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Jugendarbeit im Verein – Teil 4

l Die Finanzierung

Im letzten Heft endete der Beitrag über die Jugendarbeit in der FMG Nördlingen mit der erdrückenden Frage, wie das alles finanziert werden kann. Darauf will ich heute Antworten geben.

BAUPLANVORSTELLUNG

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Zeppelin Staaken R.V Bauplanvorstellung 320 1503

l R WIE RIESENFLUGZEUG

Vor vielen und in jungen Jahren habe ich den Doppeldecker R.M.L I konstruiert und gebaut. Der Bauplan wurde 1977 in der FMT veröffentlicht. Die R.M.L I – Riesenflugzeug für Land und Marine – war ein schönes und gut fliegendes Modell mit einem 10-cm³-Verbrenner und entsprechender Verschmutzung aller Teile. Die Reinigung dieses Doppeldeckers mit seiner aufwändigen Verspannung war allerdings immer problematisch. Auch die Ausrüstung mit nur einem Zugpropeller im Rumpf – die beiden Druckpropeller in den Gondeln waren nur Attrappen – war keine gute Lösung. Jetzt hat es mich aber noch mal gepackt, mit den heutigen Antriebsmöglichkeiten habe ich die Version R.V mit drei Zugpropellern gebaut – einfach ideal.

BAUPRAXIS

Cover
Piloten-Tuning nach Stilberatung

l NEUER STYLE

Bei der Suche nach einer günstigen Pilotenpuppe für einen CARF-Viperjet stieß ich im Internet auf eine Pilotenfigur von Hangar 9 im Maßstab 1:4. Da diese Vollkörperpuppe für knappe 20,- € zu erstehen war, habe ich ihn prophylaktisch geordert. Als das Paket eintraf, war ich positiv überrascht, denn die Pilotenpuppe sah trotz des niedriegen Preises durchaus manierlich aus. Eine helle Hose, braune Pilotenjacke und Fliegerstiefel ergaben eine gute Basis. Um den Hangar-9-Piloten in einen waschechten Viperjet-Piloten zu verwandeln, bedurfte es allerdings einiger kreativer Ideen und Änderungen, die ich hier zeigen möchte.


Cover
Auto-Air-Lackiersystem von Createx

l Mach mich SCHÖN

Seit Jahren suche ich ein universelles und erschwingliches Lackiersystem, das vor allem eine große Anzahl an Farben und Effekten zu bieten hat. Die üblichen Modellfarben für Plastikbausätze erhält man nur in sehr kleinen Gebinden und die Farbauswahl ist auf die Anforderungen von Plastikmodellen angepasst. Versuchen Sie mal mit Revell- oder Humbrolfarben einen größeren Seglerrumpf zu lackieren. Da gehen etliche Döschen dabei drauf und man ist pausenlos am Nachfüllen der Spritzpistole.

TEST

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StickMover von AVIrem

l SPÜREND LERNEN

Er mag aussehen wie eine Fernsteuerung oder ein Controller für den Simulator, in Wirklichkeit ist der StickMover aber genau das Gegenteil: Während man am PC-Bildschirm ausgewählte Flugfiguren verfolgt, bewegen sich die Knüppel des StickMovers wie von Geisterhand mit – und vermitteln so die notwendigen Steuerbewegungen. Wir haben uns diese bisher unbekannte Art des Flugtrainings genau angesehen.


Cover
Shape S2 von Freakware

l KEIN SPIELZEUG

Bekannt ist die Shape-Familie von Freakware mit den Modellen S9 rigid und S8, die bereits seit einiger Zeit erhältlich sind und als Highend-Maschinen das obere Ende im Bereich der 700er bis 800er Helis bedienen. Mit dem S2 ist Shape-Heli jetzt im Bereich der 200er eingestiegen, um zu zeigen, dass auch „klein“ sehr groß sein kann – und um ein breiteres Spektrum an Helibegeisterten anzusprechen. Schließlich verspricht der S2 sowohl für den Einsteiger als auch für den Profi eine Menge an Spaß und Leistung. Was der Shape S2 bietet, wie er sich fliegt und was Ihr von dem Heli erwarten dürft, habe ich für Euch herausgefunden.


Cover
Triple Neo von aero-naut

l 4x4=16?

Erfolg verleiht Flüüüügel! Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn aeronaut gibt sich mit seiner Erfolgsmodellserie Triple (FMT-Adler-Preisträger 2018) nicht zufrieden. Bisher konnte man „nur“ sechs verschiedene Kombinationen daraus kreieren, jetzt wird das Ganze noch durch einen neuen Rumpf ergänzt. Aus 3×2 wird also 3×4. Oder gar 4×4?


Cover
Dudek Nucleon 1.5 von Hacker Motor

l GEHT NICHT GIBT’S NICHT

Vor ein paar Jahren im Frühsommer: Der Tag am Hatzis-Flughang in Südtirol war sehr thermisch und wir hatten viel Spaß, aber es war nun schon 18 Uhr – und bald würde es wohl vorbei sein mit der herrlichen, seidenweichen Abendthermik. Hoch oben im Einschnitt zwischen der Raschötz und den Bergen hinter uns standen zwei manntragende Gleitschirme und konnten sich wunderbar in der Abendthermik halten.


Cover
FunnyCub von Multiplex

l MINI-MULTITALENT

Da denkt man es gäbe bei den Shockflyern keine richtigen Neuerungen mehr – und dann kommt Multiplex mit der FunnyCub und beweist das Gegenteil. Während der FMT-Indooraction auf der 2018er Faszination Modellbau wurde der knuffige 3D-Buschflieger der Öffentlichkeit vorgestellt und konnte auf Anhieb begeistern. Das Modell schien genau das richtige zu sein, um Abwechslung in die Wintersaison zu bringen.


Cover
Dragonfly V2 von Ripmax

l Wasser-Räuber

Die Dragonfly (englisch für Libelle) ist angelehnt an das berühmte Balsaholz-Kultmodell von Laddie Mikulasko, die NorthStar. Das Design dieses ursprünglichen Holzbausatzes entstand in den späten 1980er Jahren. Die Northstar fliegt außergewöhnlich gut und ist Vorbild für viele populäre Nachbauten wie die Polaris. Von Ripmax wird die an die NorthStar angelehnte Dragonfly jetzt in der zweiten Version als ARTF-Modell auf den Markt gebracht.


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Dynam B-26 Marauder von Motion RC

l DOPPELPACK

Die B-26 Marauder ist als Modell eher selten anzutreffen – und somit fällt die Neuheit von Motion RC natürlich sofort auf. Diese neue B-26 hat jedenfalls die gleiche, elegante Erscheinung wie das Original und besonders viele Scale-Details. Aber da Aussehen ja bekanntlich nicht alles ist, sollten wir natürlich auch klären, ob die Maschine auch so gut fliegt, wie sie aussieht.

BAUPLAN 3201506

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(Elektro-)Segler Thermy 4, Teil 1

l Wechsel-Nase

Eifrige FMT-Leser kennen die Thermy-Familie: Thermy, Thermy-Spezial und Thermy 3. Diese Leser waren auch Mit-Ideen-Geber für den Thermy 4, mit Sätzen wie diesen: „Mach doch einen noch größeren Thermy, aber gut zu transportieren muss er sein. Und man sollte ihn als reinen Segler oder mit Antrieb bauen können.