

BAUPLAN 320 1462 ATON Elektrosegler ATON, Teil 2
Göttliches Thermikfliegen
Das Bauplanmodell ATON ist ein gemütlicher, gutmütiger und anfängertauglicher Floater mit geradezu göttlichen Flugeigenschaften. In diesem zweiten Teil der Baubeschreibung geht es um den Außenflügel, die Rumpf-Montage, Elektronik, Finish und das Einstellen der Ruder.
JONAS KESSLER
Bau der Außenflügel
Auch die Außenflügel haben wegen der Flatterfestigkeit eine Nasenbeplankung, der Aufbau ist mit dem Hauptflügel identisch. Versehen Sie die Nasen- und Endleisten mit Schlitzen für die Rippen, aber Achtung: Die Abstände in der Nasenleiste sind wegen der Pfeilung größer. Dass die Rippen nicht senkrecht auf die Nasenleiste treffen, ist zu vernachlässigen. Die untere Beplankung F32 schneiden Sie genau nach Plan zu, die obere F47 mit 1,5 mm Überstand vorne. Die unteren Holme F31 (genau eine halbierte 1-m-Leiste) leimen Sie hinter die Beplankungen F32 und F47, diesmal muss rechts/links beachtet werden.
Dann kleben Sie die Nasenleisten F33 auf die untere Beplankung F32 und fixieren alles zusammen mit den Endleisten F34 auf dem Plan. Legen Sie wieder eine Hilfsleiste (Endleiste 5×25) unter die Nasenleiste und stecken diese gut fest; wegen der Trapezform des Flügels allerdings nicht parallel zur Nasenleiste – siehe Plan. Setzen Sie jetzt die Rippen F35 bis F43 ein. Die Wurzelrippe F45 wird zunächst einteilig angefertigt und zusammen mit der Hilfsverkastung F44 um 7° geneigt eingebaut; sichern Sie mit Dreieck F45a provisorisch; bringen Sie vorne eine kräftige Leimraupe zur Nasenleiste hin an. Passen Sie die Verkastungen F46 einzeln zwischen den Rippen ein, die Oberkante exakt bündig mit der Unterkante Holm-Aussschnitt. Wer ohne Frästeile baut, kann sich hilfsweise einen durchgehenden Keil über alle F46 nach Bauplan zuschneiden und dann aufteilen.
Schleifen Sie die Nasenleiste tangential zur Rippenoberseite ab. Wie beim Hauptflügel beschrieben, ziehen Sie die Kombination aus oberem Holmgurt und der Beplankung 47 auf. Dabei sollten Sie unbedingt die Hilfsleiste unter die Nasenleiste legen.
Nasenleisten ins Profil schleifen
Grundsätzlich müssen immer alle Tragflügelteile zeitgleich und parallel bearbeitet werden, um symmetrisch zu sein. Schrittweise und behutsam arbeiten: Erst alle Überstände der Beplankung über die Nasenleiste abnehmen. Dann schleifen Sie gerade Fasen an allen Tragflächenabschnitten (erst Oberseiten, dann Unterseiten). Diese ebenen Facetten kann man am besten auf Gleichmäßigkeit überprüfen. Vergleichen Sie die linke und rechte Fläche. Erst zum Schluss wird nach Plan ausgerundet, immer mit viel Gefühl. Beginnen Sie mit den Mittelstücken, zur Kontrolle ist eine Schablone im Plan gezeichnet. Wichtiger als die absolute Form ist immer die Gleichmäßigkeit von rechts und links.
Endmontage der Flächen
Die Randbögen, unverwechselbares Markenzeichen meiner Flotte (und all derer, die mein Design in den letzten Jahren abgekupfert haben), geben dem ATON sein vogelähnliches Aussehen. Legen Sie die Außenflächen nochmals aufs Baubrett, unterlegen Sie die Randbogen F48 vorne mit 4 mm (Rest Vierkantleiste), so dass sie auf die Mitte der Nasenleiste treffen. Die Hinterkante der Randbögen soll satt auf dem Baubrett aufliegen. Nach dem Trocknen der Klebestelle setzen Sie die Verstärkungsecke F49 auf. Die Endkante der Randbögen schleift man wie die Endleiste der Tragfläche zu, die Außenkante wird einfach abgerundet.
Tragflächenmittelstücke und -ohren gehen jetzt den Bund fürs Leben ein. Alle über die Wurzelrippen überstehenden Bauteile verputzen Sie sauber. Prüfen Sie, ob die Holmbrücke F15 gut in den Außenflügel passt und kein Spalt zwischen den Flächenteilen bleibt. Notfalls sollten Sie hier und da etwas abschleifen; vielleicht müssen die Holme der Ohren minimal gekürzt werden. Die Mittelstücke fixieren Sie gut auf dem Baubrett. Der hintere Teil der Rippen F45 kann jetzt mit F45a wieder entfernt werden. Entsprechend der V-Form unterlegen Sie die Ohren an ihrer Randbogenrippe F35 um 120 mm und stellen einen geradlinigen Verlauf der Endleisten zueinander sicher (Tischkante oder Hilfslinie auf dem Baubrett). Wenn alles passt, versehen Sie die Klebestelle Endleiste zu Endleiste sowie den Nasenbereich am besten mit Hartkleber und verkleben die Holmbrücke F15 satt mit den Kiefernleisten der Ohren. Nach dem Durchtrocknen überschleifen Sie die gesamte Tragfläche endgültig. Falls an der Stoßstelle eine Fuge geblieben ist, drückt man erst Hartkleber und sofort obenauf eine frisch angerührte Paste aus Balsastaub und Hartkleber hinein.
Abschließend schleifen Sie die Schraubenauflagen F50 an der Vorderkante schräg ab und kleben sie auf. Dann kommen die Bohrungen durch die Endleiste. Die Dübel F51 werden erst später eingebohrt, wenn der Rumpf rohbaufertig ist. Als letzten Akt sehen wir uns nochmals die Verklebungen der Holmleisten zu den Verkastungen an und versehen jede irgendwie zweifelhafte Stelle mit einer Leimraupe (Weißleim oder Hartkleber). Es empfiehlt sich, die zusammengesteckte Tragfläche noch auszuwiegen. Ist eine Seite merklich schwerer, so wird zum Ausgleich in die andere Fläche ganz außen ein kleines Gewicht an die Holmverkastung geklebt.
Der Rumpf entsteht
Die Rumpfzeichnung ist im Plan geteilt. Das Rumpfheck kann man vom Plan kopieren, um es dann passgenau an die Zeichnung des Vorderteils anzukleben, oder beide Pläne direkt zusammenmontieren. Mit einem Lineal überprüfen Sie, ob die Oberkante des Rumpfes gerade verläuft. Die Rumpfseitenteile werden wegen ihrer Länge aus den zwei Teilen R1a und R1b zusammengesetzt. Die Lage der Spanten R8 bis R14 zeichnen Sie auf das rechte Seitenteil auf, R8 und R14 übertragen Sie auch auf das linke Seitenteil. Kleben Sie die Füllstücke R3 vorne und R3a am Heck auf, die R3a werden oberseitig um knapp 45° nach innen abgeschrägt, um dem V-Leitwerk Platz zu machen. Kleben Sie die oberen Leisten R4 entlang der Rumpfkontur auf die Seitenteile auf; achten Sie darauf, dass eine linke und eine rechte Seite entsteht. Kleben Sie die Aufdoppler R2 (Maserung stehend) darunter. Dann kleben Sie die unteren Balsaleisten R4 auf, sie enden hinten mit R14. Nun wird die rechte Rumpfseite vorne am Motorspant um 2,5 mm gekürzt, wegen des Seitenzuges bei rechtslaufender Luftschraube.
Sämtliche Spanten und Einbauteile werden zunächst auf die rechte Rumpfseite aufgeklebt: R0 hat oben und unten 1,5 mm Luft. Die Tragflächenbefestigung R5 (doppelt) und R6 kleben Sie zusammen mit R7 rechtwinklig unter die Leisten. R8 kleben Sie zusammen mit der Schraubenaufnahme R9 (aufgedoppelt mit R9a) ebenfalls rechtwinklig auf. Halten Sie das Servobrett als Abstandshalter zwischen R8 und R10, aber kleben Sie noch nicht. Die Spanten des Leitwerksträgers R10 bis R13 werden nicht rechtwinklig, sondern leicht zum Leitwerk hin gekippt verklebt (dicker Sekundenkleber, mit Winkelschablone ansetzen). Kleben Sie nun Spant 14 zusammen mit Spornaufnahme R15 ein. Die Akkurutsche R16 mit R17 hat eine aussteifende Funktion; überprüfen Sie die Einbauposition mit Akku, der Akku muss sich gut von vorne einschieben lassen, dann einkleben. Hinten unter der Rutsche bleibt ein Spalt für das Anschlusskabel des Reglers. Kleben Sie nun den Heckabschluss R18 aus dem Leistenrest B4×4 ein.
Servoposition, Anlenkungen, Beplankung
Nun legen Sie die linke Seitenwand auf das Baubrett und setzen die gesamte rechte Seite probehalber auf. Wenn alles passt, verkleben Sie die Seitenwand erst einmal im vorderen Rumpfteil bis R8 sauber rechtwinklig, aber noch nicht am Leitwerksträger; lassen Sie den Kleber trocknen.
Prüfen Sie die Einbauposition der Servos. Passen Sie die Ausschnitte im Servobrett R19 an. Ich schraube meine Rudermaschinen gerne mit Senkkopfschrauben M3 fest, für die ich Gewinde direkt ins Servobrett schneide. Eisenschrauben kann man auch direkt in 2,5-mm-Bohrungen eindrehen. Das fertige Servobrett wird lose formgebend in den Rumpf eingelegt, aber immer noch nicht verklebt.
Nun wird die Rumpfseite hinten mit allen restlichen Spanten verklebt: Um keine Verzüge einzubauen, muss der Rumpf unbedingt in Fluglage auf der Rumpfdraufsicht fixiert werden (oder auf einer geraden Mittellinie, dazu markieren Sie auf jedem Spant die Mitte).
Kunststoffröhrchen längen Sie nun ab, indem Sie sie mit dem Cutter einseitig anritzen und dann beherzt abbrechen. Bowdenzüge aus 2-mm-Röhrchen (Nylon) und 0,6-mm-Stahldraht werden dann in die Spanten eingezogen (ggf. mit Pinzette) und in den Bohrungen verklebt (mit Beli-Zell), ebenso eventuell ein Leerrohr für die gute alte 35-MHz-Antenne. Die Einbauhöhe des Servobretts richten Sue je nach Servo und Gestängeanschluss am Bowdenzug aus. Das geht am besten mit eingebauten Servos, die man passend am Tisch unterlegt, um das ganze Brett gerade auszurichten. R19 kleben Sie mit Sekundenkleber und Leimraupen fest.
Überschleifen Sie nun das Rumpfgerüst oben und richten es nochmals auf der Zeichnung aus. Kleben Sie nun die obere Beplankung R20 auf, sie beginnt 5 mm vor R10 und endet mit R14; für die Bowdenzüge ist sie hinten auf 20 mm Länge ausgeklinkt.
Nach der Trocknung drehen Sie den Rumpf um und legen den Leitwerksträger auf dem Rücken auf dem Baubrett auf – dazu muss das Rumpfvorderteil über den Tisch hinausstehen und im Bereich der Flächenauflage ein 2-mm-Balsa-Reststück unterlegt werden, weil ja dort nicht beplankt wurde. Kleben Sie die untere Beplankung R21 auf. Mit Gewichten niederdrücken. R21 reicht von Mitte Spant R8 bis zum Heck, bei R8 überquellenden Kleber sollten Sie sofort wegwischen.
Es folgt der vordere Teil der unteren Beplankung, von der Rumpfspitze bis zu Spant R8. In diesem Bereich ist die Beplankung zweilagig und besteht aus dem Innenteil R22 (Maserung quer) und dem Außenteil R23 (Maserung in Flugrichtung): Zuerst wird das Innenteil R22 lose in den Rumpfausschnitt eingepasst, nach Anprobe aber zunächst auf R23 geklebt (hinten bleiben knapp 2 mm frei, für Spant R8). Dann erst kleben Sie R22 und R23 gemeinsam auf den Rumpf, wobei sich der exakte Sitz von selbst ergibt.
Die Tragflächenbefestigung
Setzen Sie die Tragfläche auf den Rumpf und prüfen nach Augenmaß, ob sie in der Frontansicht waagrecht liegt – oder ein Tragflügel höher steht. Durch behutsames Abschleifen der zu hohen Tragflächenauflage können Sie dies korrigieren. Wenn alles passt, bringen Sie die Tragfläche sauber zentriert in Position, stecken sie an der Endleiste mit Nadeln fest und bohren die Löcher für die Befestigungsdübel F50 in die Nasenleiste ein; die Bohrungen im Spant R5 dienen dabei als Bohrschablone. Dazu verwenden Sie einen extralangen 4-mm-Bohrer (aus dem Werkzeughandel) oder verlängern einen gewöhnlichen Bohrer, indem Sie ihn in ein passendes Messingröhrchen einkleben. Nehmen Sie die Tragfläche wieder ab und kleben abgerundete Dübel F50 (Buche) ein.
Richten Sie nun die Tragfläche in der Draufsicht nochmals exakt auf dem Rumpf aus. Dazu messen wir abwechselnd vom rechten und vom linken Randbogen zum Rumpfheck, der Abstand muss beiderseits gleich sein. Diese Position sichern Sie wieder mit Stecknadeln und bohren Kernlöcher mit 3,2 mm für die Befestigungsschrauben in R9. Nehmen Sie die Tragfläche ab und schneiden Gewinde M4 ein, härten Sie evtl. mit Sekundenkleber und schneiden nach (oder: Einschlagmuttern einkleben).
Motorspant und Rumpfspitze
Wegen des Seitenzuges wurde die rechte Rumpfwand bereits um 2,5 mm gekürzt. Leimen Sie beide R24 vorne bündig auf R3. Befestigen Sie den Motor provisorisch am Motorspant und machen die Anprobe am Rumpf. Wo nötig, sollten Sie Material abtragen, damit alles passt. Dann den Motor wieder entfernen. Die Rumpfstirn schleifen Sie mittels Schleiflatte plan. Fertigen Sie den Abstandsring R26 mit Übermaß an. Kleben Sie den Motorspant R25 zentrisch hinter die Bohrung in R26, dann wird die Motorspant-Kombination in der Rumpfspitze satt eingeklebt. Trocknen lassen. Jetzt kann die Rumpfoberseite überschliffen werden. Bauen Sie die vordere Rumpfbeplankung R28 mit dem Innenteil R27 ein, sie stehen 3 mm nach hinten über R0 über.

Um einen perfekten Übergang zum Spinner zu erzielen, schneidet und schleift man nun die vorderen Ecken des Rumpfes eine nach der anderen so ab, dass sie mit der zugehörigen diagonalen Kante des Motorspants fluchtet (Tellerschleifer auf 37° stellen oder Schleiflatte verwenden). Die entstehende Facette sollte etwa bei R0 enden und vorne 1 mm Abstand vom Loch in R26 halten; am Motorspant wird dabei das Sperrholz schon fast auf die gesamte Dicke angeschliffen. Man schließt jede frisch entstandene Facette sofort mit einem dicken Holzdreieck R29 und verputzt alle Überstände jeweils sofort, auch nach vorne. Dann wird die nächste Ecke bearbeitet. Die Axonometrie im Plan zeigt, was gemeint ist.

Wenn alles überstehende Holz entfernt ist, setzen Sie den Ring R30 auf. Dazu wird der Motor eingebaut, damit man den Ring exakt nach dem Spinner ausrichten kann (Spinner dazu aufstecken). R30 ist im Plan mit 46 mm gezeichnet und passt für übliche 45-mm-Spinner. Für andere Spinner ggf. abwandeln. Der Ring dient jetzt als eingebaute Schablone zum Verschleifen der Rumpfspitze.
Abnehmbare Rumpfdeckel
Das Füllstück R31 passen Sie bei aufgeschraubter Tragfläche an die Flächennase an und kleben es auf R7. Dann kleben Sie die obere Beplankung R32 auf, sie lässt vorne 5 mm von R31 frei. Die verbleibenden Löcher zwischen Rumpfseitenwand und Tragfläche können nun noch mit angepassten Füllstücken R31a geschlossen werden.
Die abnehmbaren Rumpfdeckel bestehen wieder aus je zwei Lagen Holz. Man passt am besten die untere quergemaserte Schicht (R33 und R36) in ihren Ausschnitt ein und klebt sie dann auf die jeweilige Decklage (R34 und R37) mit längs verlaufender Holzfaser. Damit die Deckel befestigt werden können, bekommen sie je eine Feder (R35 aufgesetzt, R38 bündig) aus dünnem Sperrholz; die andere Seite wird später mit einer Schraube oder einem Vorreiber gehalten. Passen Sie die Länge des hinteren Deckels an die Tragfläche an und ein Füllstück R36a aus Balsa, etwa 2,5 mm dick, ein, damit der Deckel satt aufliegt. Beide Deckel werden nun provisorisch am Rumpf festgeheftet (mit je zwei Tröpfchen Kleber).
Die Schleifarbeiten
Aus dem eckigen Kasten soll ein eleganter Rumpf werden, also müssen die Kanten großzügig abgerundet werden. Dazu nimmt man mit dem Balsahobel, einem Messer oder einem grobem Schleifklotz eine 45°-Fase ab (ich mache das auf der Modellbau-Kreissäge), bis die Kanten der Vierkantleisten gerade so sichtbar werden – im Bereich der Rumpfdeckel sollten Sie aber deutlich weniger Material abnehmen. Dann schleifen Sie die Rumpfspitze bis an den Ring R30 heran rund, dazu setzen Sie immer wieder den Spinner auf und kontrollieren die Passung des Übergangs. Runden Sie den restlichen Rumpf an den Kanten schön ab. Den Übergang zur Tragfläche bei R31 sollten Sie auch in der Draufsicht ausrunden. Am Heck feilen Sie die Aufnahme für den Sporn R37 in die Beplankung ein, der Sporn wird aber erst nach dem Bespannen festgeklebt.

Das Leitwerk…
… ist eine ebene Fläche in 5-mm-Gitterbauweise. Das Holz darf nicht zu weich sein, da auf ein V-Leitwerk doch erhebliche Kräfte wirken. Bei den Randbögen L5 sollten Sie den Verlauf der Holzfaser parallel zur Außenkante beachten. Setzen Sie den Rahmen aus L1 bis L5 zusammen, dann kreuzen Sie mit Quadratleisten L6 aus. Das Ruder L7 wird mit Absperrungen L8a/b versehen. Überschleifen Sie alles und runden die Nasenleiste ab, auch die Außenkante das Randbogens muss etwas gerundet werden. Schleifen Sie jetzt die Vorderkante der Ruder unten 45° ab. Die Endleiste ist leicht keilförmig zuzuschleifen, dabei wenden Sie mehrmals das Bauteil, damit von der Ober- und Unterseite gleich viel Material abgetragen wird. Die Endleiste sollten Sie nicht dünner als 2 mm ausschleifen. Die Hinterkante der Randbögen müssen Sie passend zu den Ruderflächen bearbeiten.
Zur Lagerung aller Ruder empfehle ich Folienscharniere: Die Ruder mit (guter) Bügelfolie von oben und unten an die Dämpfungsflächen anbügeln, das hält ein Flugzeugleben lang. Ich bügele erst die Unterseite in 180° hochgeklappter Ruderstellung, dann in 0°-Stellung die Oberseite. Abschließend korrigieren Sie das Lagerspiel mit dem Bügeleisen: Ist das Scharnier zu locker, straffen Sie die Folie; ist es zu schwergängig, wird die Folie ebenfalls erwärmt, das Ruder dabei aber mit sanftem Krafteinsatz in Richtung Vollausschlag gedrückt und dort gehalten, bis die Folie erkaltet ist.
Das Leitwerk wird nun zum „V“ zusammengesetzt (das kann auch erst nach dem Bespannen geschehen). Wenn man die vorgeschlagene Zinkung nicht fräsen kann, kürzt man stattdessen eine Leitwerkshälfte an der Wurzel um 5 mm und verleimt stumpf. Die 110°-Verbindung stellt eine selbstgefertigte Leiste L9 her. Auf der Kreissäge stellt man dazu das Blatt auf 35° und heftet den Balsarohling auf einen rechtwinkligen Hilfsklotz, 12 mm dick. Wer keine Kreissäge hat, schleift die Leiste freihändig zu, auch dazu ist der Hilfsklotz nützlich.
Nun richten Sie die beiden Flossen mittels 110°-Winkelschablone aus und verbinden sie am besten mit dünnem Sekundenkleber (ggf. Folie an der Klebestelle entfernen). Oben Leiste L9 aufkleben. Das fertige Leitwerk setzen Sie auf den Rumpf auf, dazu arbeiten Sie die Seitenteile hinter R14 bedarfsweise etwas nach, bis das Leitwerk sauber passt. Das Leitwerk sollten Sie dabei immer von hinten unter die Bowdenzüge schieben, ohne diese zu zwängen. Überprüfen Sie den Einstellwinkel: Der Rumpfrücken muss mit der Oberseite von L9 genau fluchten (Lineal darüberlegen). Korrigieren Sie gegebenenfalls die Höhenleitwerksauflage und kleben das Leitwerk erst nach dem Bespannen des Rumpfes fest.
Finish und Abschlussarbeiten
Den Rumpf bebügeln Sie jetzt mit kräftiger Folie (z.B. Oracover) und kleben anschließend den Sporn R39 ein. Die optionale Landekufe R40 aus Kiefer vorne unter dem Rumpfboden schont die Folie beim Landen (an den Klebestellen Folie entfernen). Für die Tragfläche empfehle ich transparente Oralight-Folie, die sich traumhaft einfach verarbeiten lässt. Die Reihenfolge beim Festbügeln ist: Holm, Endleiste, Nasenleiste, seitliche Begrenzung und zuletzt an den Rippen festbügeln. Endgültig gestrafft wird die Folie erst, nachdem sowohl Ober- als auch Unterseite vollständig bespannt sind. Auf diese Weise ist die Gefahr von Verzügen minimal.
Nachdem die Folie rundum gestrafft ist, peilen wir die Tragflächenunterseite von vorne und von hinten mit kritischen Auge an, um eventuelle Verzüge zu entdecken. Die Unterseiten sollten im Idealfall absolut eben sein. Stellen wir an den Ohren fest, dass die Endleisten beider Tragflächenhälften an den Randbögen leicht nach oben gezogen sind, so kann das ruhig so bleiben – das ist dann eine sinnrichtige Schränkung. Sind andere Verzüge zu erkennen, so drehen wir diese sanft heraus und bügeln in dieser verdrehten Stellung alle entstandenen Fältchen aus der Folie weg. Vorsicht, diese Methode ist hochwirksam! Erst nach dem Erkalten loslassen, jetzt sollte die Tragfläche den Verzug losgeworden sein. Wenn nicht, bügeln wir nochmals in stärker verdrehter Stellung.
Die Öffnungen für die Störklappen und Servodeckel werden zunächst einfach überbügelt und erst später aufgeschnitten. Dabei sollten Sie rundum 2 mm Rand stehen lassen, der dann nach innen umgebügelt wird. Die Störklappen selbst werden dann mit einem beidseitigen Folienscharnier an K26 angebügelt. Um die Windgeräusche zu minimieren, muss noch eine Dichtlippe an die Endleiste der Klappe gebastelt werden: Dazu einen Streifen Tesafilm von oben auf die Klappe kleben, der nach hinten 3 mm übersteht. Dann von unten einen entsprechend schmalen Tesafilmstreifen anders herum nur gegen den Überstand kleben, damit dieser nicht mehr klebrig ist. Fertig – die Wirkung ist erstaunlich.
Das Leitwerk kleben Sie nun endlich mit viel Klebstoff auf den Rumpf, dazu sollten Sie die Folie im Bereich der Klebestellen entfernen (mit Lötkolben oder Rasierklinge). Wir montieren nun die Tragflächen, um das Leitwerk exakt ausrichten zu können. Von vorne peilen Sie über die Tragflächen und richten das Höhenleitwerk symmetrisch zur V-Form der Flügel aus. Draufsicht prüfen: Die Mittellinie des Rumpfes muss mittig durch das Leitwerk verlaufen. Nun überziehen Sie die Bowdenzugröhrchen auf den ersten freien 65 mm gemeinsam mit einem Stück Schrumpfschlauch, damit sie sich gegenseitig stützen und gut auf dem jetzt einzuklebenden Stützkeil L10 halten.

Die Steuerdrähte können mittels Gabelkopf oder einer simplen Abkröpfung im Ruderhorn eingehängt werden. Wenn Ihre Kunststoff-Ruderhörner keine feinen Bohrungen dafür haben, dann erzeugen Sie mit einem glühenden Stahldraht entsprechend kleine Löcher an geeigneter Stelle. Sperrholzruderhörner fertigen Sie aus L11 und L12 an, hängen sie in den fertig eingezogenen Steuerdraht ein und kleben sie erst danach auf; alternativ können Sie auch käufliche Fertigteile mit Gegenplatten verschrauben.
Elektronik-Komponenten
Jetzt können Sie die Leitwerk-Servos am Servobrett verschrauben, die Kabel führt man durch die große Bohrung in Spant R8 nach vorne zum Empfänger. Dieser bekommt sein Haltebrett R42. Beim Einkleben schieben Sie am besten den Antriebsakku in den Rumpf, damit dieser sich seinen Platz freihält. Den Empfänger heften Sie mit gepolstertem Doppelklebeband fest. Zur Längenverstellung der Rudergestänge dienen schraubbare Gestängeanschlüsse am Servo. Sollten die Bowdenzüge direkt am Servo bei Druckbelastung (sanft am Ruder drücken) ausknicken, werden sie mit dem Kamm R42 stabilisiert.
Den Regler befestigen Sie in Motornähe am Rumpfboden (mit Doppelklebeband). Sein Empfängeranschlusskabel rutscht unter der Akkurutsche R15 hindurch, wird dann an einer Rumpfseitenwand hochgeführt und dort mit Klebeband gut gesichert. Der Akku muss jedenfalls daran vorbeigleiten können, ohne das Kabel mitzureißen. Die Motorkabel sollten Sie ebenfalls gut sichern (mit Klebeband), so dass sie nicht am drehenden Motorgehäuse schleifen.
Befestigen Sie den hinteren Rumpfdeckel mit einer kleinen Schraube. Den vorderen Deckel sichern Sie mit einem drehbaren Vorreiber (alter Sevohebel) oder einem Kabinenverschluss. Der 45-mm-Spinner sollte ein 47-mm-Mittelteil für die Klappluftschraube haben, bei kleineren Mittelteilen liegt die Luftschraube nicht sauber an. Prinzipiell sind die Cool-Nose- oder Turbo-Spinner mit Lufteinlass eine gute Idee, leider haben diese nicht immer die ideale Form, um sich gut an den Rumpf anzuschmiegen.
Die Klappen müssen spätestens jetzt mit zwei Streifen Bügelfolie an den Leisten K26 angebügelt werden, so dass ein stabiles und leichtgängiges Scharnier entsteht. Die Servokabel der Klappenservos verlängern Sie auf insgesamt 60 cm Kabel, hier ist Löten die beste Wahl. Einen dünnen Stahldraht schieben Sie von der Wurzelrippe her durch die Rippen bis zum Servodeckel, heften die Kabel daran und ziehen sie so ein. Wenn der Draht wieder entfernt ist, ziehen Sie die Kabel mit einem Haken durch die Öffnungen in der unteren Beplankung wieder aus der Wurzelrippe heraus und nach unten.
Schließen Sie den Empfänger an und stellen im Sender den Servoweg für die Klappen erst mal auf 50%. Dann: Servos in Mittelstellung fahren, Hebel unter 45° aufschrauben. Klappen von Hand offen halten und dann die Servos mitsamt ihren Deckeln von unten in die Tragfläche und dabei die M2-Schrauben in die Führungskulissen der Klappen einfädeln. Servokabel straffen, Deckel von unten mit Senkkopfschrauben befestigen. Jetzt testen Sie vorsichtig den Servoausschlag und stellen die Servos am Sender so ein, dass die Klappen in Mittelstellung beide genau gleichweit öffnen, in Stellung „zu“ sauber fluchtend schließen und bei „auf“ beide genau denselben Maximalausschlag der Klappen erreichen. Die Klappen brauchen übrigens nicht ganz auf 90° zu öffnen.
Der Sonne entgegen
Zum Einstellen des Schwerpunktes wird der Akku verschoben; ein angepasster Styroporklotz stellt den richtigen Abstand zum Spant R8 sicher. Diesen Klotz befestigen Sie erst einmal mit Klebefilm am Akkupack, dann kann man ihn schnell ändern. Erst wenn der persönliche Schwerpunkt endgültig erflogen ist, wird der Styroklotz im Rumpf fixiert. Den Akku sichern Sie vorne mit stramm sitzendem Schaumstoff.
Der ATON braucht zwingend einen V-Leit-werks-Mischer (oder „Flaperon“, also Quer-Höhe, falls der Querruderknüppel als Seitensteuer verwendet wird). Beim Höhe ziehen schlagen beide Ruder nach oben aus, klar. Bei Seitenruder rechts geht das rechte Ruder nach unten, das linke nach oben (in Gedanken die Leitwerksflossen beide senkrecht nach oben stellen, dann wird klar, warum). Wer eine V-Leitwerks-Differenzierung im Sender hat, kann diese etwas in Richtung „ziehen“ einstellen, also das nach unten schlagende Seitenruder etwas reduzieren.
Die Störklappen sollten einen Mischer aufs Höhenruder bekommen, bei gesetzten Klappen sollen beide Ruder etwa 1 mm nach oben (ziehen) gehen. Der genaue Wert muss erflogen werden; ideal ist es, wenn das Modell beim Klappensetzen seine Geschwindigkeit nicht verändert. Wer sehr starke Antriebe fliegt, dem sei ein zusätzlicher Mischer von Gas auf „tief“ angeraten, denn die pure Gewalt eines Außenläufers überfordert irgendwann jeden Motorsturz. Ich lege mir bei Zweiachsern übrigens immer einen Combi-Switch bzw. Mischer von Querruder nach Seitenruder, damit ich die Richtung mit beiden Knüppeln steuern kann. Dann kann man bei längeren Thermikflügen auch mal eine Hand vom Sender nehmen und hat keinen „leeren“ Steuerknüppel.
Nun wird der ATON erstmals locker waagrecht in die Luft geschoben, der Motor läuft dabei bitte nur auf Halbgas. Dann sollte er brav davon schnurren, ohne dass der Pilot eingreifen muss. Erst wenn mit heftiger Motorkraft gestiegen wird, ist Nachdrücken erforderlich. Zur Landung ohne Klappen darf ganz flach hereingeschwebt werden, denn der ATON gleitet weit! Die Wirksamkeit der Klappen probiert man am besten erst einmal in größerer Höhe aus, auch um den Mischer abzustimmen. Mehr gibt es nicht zu sagen. Die Flugleistungen, die Thermikfreude, die langen Flüge, das entspannte Steuern und den Spaß am selbstgebauten ATON bei jedem Wetter muss man selbst erleben.
DATENBLATT | ATON

MATERIALLISTE (ZUSÄTZLICH ZU FRÄSTEILSATZ)

Ein Frästeilsatz für den ATON ist ab Mai erhältlich bei: Karl Faller, Tel.: 08331/961205, Internet: www.drei-f.de, E-Mail: mail@drei-f.de.