

START FREI!
Das FMT-Jugendförderprogramm nimmt Fahrt auf
Um die Jugendarbeit in den Vereinen, Schulen und von Privatpersonen zu unterstützen, haben wir im vergangenen Herbst gemeinsam mit aero-naut Modellbau, Hacker Motor, Der himmlische Höllein und Multiplex Modellsport das FMT-Jugendförderprogramm ins Leben gerufen. Modellbauvereine, Interessensgemeinschaften und auch Privatpersonen konnten sich für eines von zehn Förderpaketen bewerben, welche vielfältige Vorteile bei der Beschaffung von Modellen, Bauplänen, Arbeitsmaterialien, Werkzeugen, Ausrüstungskomponenten und vielem mehr beinhalten. Nun steht fest, welche Vereine und Projekte in den Genuss der Förderung kommen.
Die Modellbau-AG des Modellsportvereins AeroNautic Bad Salzungen

Die Schüler-Arbeitsgemeinschaft Modellbau des Modellsportvereins AeroNautic ist eine dauerhafte Einrichtung an der Regelschule Werratal in Bad Salzungen, welche der AG den schuleigenen Werkraum für zwei Stunden in der Woche zur Verfügung stellt. Zurzeit sind acht Schüler in der AG tätig. Es werden Schiffsmodelle und Freiflugmodelle von Grund auf aus Rohmaterialien gebaut. Bausätze sind nur vorgesehen, wenn die nötigen Handfertigkeiten durch den Bau eines Modells von Grund auf erworben wurden und der Schüler weitestgehend selbstständig unter fachlicher Anleitung bauen kann. Viele Jahre wurde die AG von ihrem Leiter und einem Helfer betreut und hatte zeitweise bis zu zwölf Teilnehmer. Seit Beginn dieses Schuljahres stehen jedoch leider kaum noch regelmäßig Helfer zur Verfügung. Um das zu ändern, hat der Verein die Initiative „Modellbau bildet...!“ ins Leben gerufen. Diese Initiative setzt sich für die Schaffung hauptamtlicher Stellen für handwerkliche Bildung ein, da die Initiatoren der Meinung sind, dass die heutige Situation zwangsläufig zum Aussterben der letzten verbliebenen echten Modellbaujugendgruppen führen wird, und die Fähigkeit echten handwerklichen Modellbaus unbedingt erhalten werden sollte.
Die Modellfluggruppe Weilheim

Die MFG Weilheim in Oberbayern hat 115 Mitglieder, darunter 24 Jugendliche. Die Jugend trifft sich jeden Samstag zum gemeinsamen Fliegen und Grillen am Flugplatz. Über eine WhatsApp-Gruppe, in welcher auch die Eltern mit einbezogen sind, organisiert die Jugendgruppe Fahrgemeinschaften zu Wettbewerben und Ausflüge, wie zum Beispiel zur Segelflugmesse, zur Faszination Modellbau in Friedrichshafen und vieles mehr. In den letzten Jahren hat die Jugendgruppe mehrfach Flugscheiben („Plattfische“) gebaut, was dem ganzen Verein sehr viel Freude bereitet hat. Insbesondere Massenstarts waren sehr beliebt. Über den Winter haben die Jugendlichen ein neues Projekt gestartet: das zweimotorige Allzweckflugzeug namens „Motte120“. Die Kosten sollten pro Modell 50 Euro nicht übersteigen, was ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich war. Die Materialkosten für den Rohbau des Modells werden aus der Jugendkasse, die Elektronik über das FMT-Jugendförderprogramm finanziert.
Die Modellbaugruppe PizSol
Die Modellbaugruppe PizSol wurde im Jahr 2002 mit dem Ziel gegründet, Jugendliche in der Region für den Modellbau zu begeistern. Vor der Gründung der Gruppe war im Bereich Jugendförderung im Schweizer Kanton St. Gallen nicht viel los, auch an den Schulen wurden damals keine Modelle gebaut. Begonnen wurde im Verein mit dem kleinen Uhu, später folgten die ersten ferngesteuerten Modelle. Das erste eigene Modell, das auch in einer Kleinserie hergestellt wurde, war der Apollon 13. Es folgten viele weitere. Heute finden laufend Modellbaukurse mit bis zu acht Jugendlichen statt.
In den Kursen werden stets Holzmodelle gebaut. Im Fokus steht neben dem Erlernen der Bautechniken vor allem der Spaß an der Sache. Jeder baut in seinem Tempo, der Erstflug stellt den Abschluss des Kurses dar. Teil eines jeden Kurses ist ein Ausflug, etwa zu einer Modellbaumesse oder ins Fliegermuseum. Alle Teilnehmer können die FMT lesen, in Fachbüchern stöbern, am Flugsimulator üben und haben die Möglichkeit, mit den Kursleitern fliegen zu lernen. Ein wichtiges Anliegen der Gruppe ist es, das eigene Wissen weiterzugeben. So sind alle Materialien, Modelle und Konzepte der Kurse frei verfügbar. Auch Lehrer und Kursleiter sind willkommene Gäste der Modellbaukurse.
Das Flugmodellbau-Seminar am Luitpold-Gymnasium in München

Am Luitpold-Gymnasium in München gibt es seit September 2017 das Projekt-Seminar Flugmodellbau. Maximal 15 Schülerinnen und Schüler haben hier in den letzten Jahren vor allem Depron-Freifluggleiter, aber auch RC-Modelle erstellt. Vor zwei Jahren wurde ein Flugwettbewerb ausgerichtet, bei dem 50 Teilnehmer die Aufgabe hatten, innerhalb von zwei Monaten aus einer ca. 30x40 cm großen 3-mm-Depronplatte einen Freifluggleiter herzustellen. Im Lichthof der Schule wurde dann erprobt, welche Gleiter die besten Sink- und Flugeigenschaften hatten. Ein weiterer Flugtag ist für 2019 geplant. Die Schule möchte den Flugmodellbau künftig einer größeren Schülerschaft nahebringen, ein Folgeseminar in der Oberstufe anbieten und auch die ersten Bauversuche mit Holz starten.
Der Vredener Modellsportclub Grenzflieger

Die Jugendförderung spielt seit vielen Jahren eine wichtige Rolle bei den Grenzfliegern. Der heutige Jugendwart kam selbst über einen klassischen Bastelkurs zum Modellfliegen. Wichtigstes Mittel zur Mitgliedergewinnung, neben dem Ferienfliegen und Infonachmittagen, ist der Einstiegskurs. Dieser Kurs ist auf die Dauer einer Saison angelegt. Vor diesem Hintergrund ist die Aktion als kontinuierlicher Prozess, der jedes Jahr mit neuen Teilnehmern beginnt, zu sehen. Selbstverständlich bleibt nicht jeder Teilnehmer dabei, so dass zahlenmäßig das „erste Lehrjahr“ am stärksten vertreten ist. Seit 2011 konnte der Verein 25 Jugendliche für sich gewinnen, etwa die Hälfte davon ist heute noch aktiv. Dieses Engagement honorierte auch der DMFV und zeichnete den Club als Top-25-Verein in Deutschland aus.
Die Jugendgruppe und „Girls Fly!“-AG der MFG Aspach


Im Jahr 2012 gelangte die MFG Aspach zu der ernüchternden Einsicht, dass der Nachwuchs im Verein fehlt. Nur noch zwei Jugendliche gab es, im Alter zwischen 18 und 30 waren gar keine Mitglieder mehr vorhanden. Das sollte sich mit einem neuen Jugendleiter ändern. Das erste Ziel war, bis zum E-Meeting in Aspach im September 2015 wenigstens eine Keimzelle von Jugendlichen im Verein zu haben. Die gesamte Vorstandschaft unterstützte das Vorhaben. Begonnen wurde mit einer gestifteten Lehrer/Schüler-Anlage und einem EasyGlider. Zum E-Meeting 2015 zählte der Verein 10 jugendliche Mitglieder. Das langfristige Ziel ist eine Jugendgruppe mit einer stabilen Größe von 20 bis 25 Jugendlichen. Der Verein möchte mit Erfolgsund Gemeinschaftserlebnissen schon in jungen Jahren die Leidenschaft für das Hobby wecken, sodass diese auch über die Teenagerzeit hinaus besteht oder danach wieder kommt. Dabei beschränkt sich der Club nicht nur auf Jungs, Ende 2019 möchte man drei bis fünf Mädchen in der Jugendgruppe haben. Dafür wurde ein Konzept für eine „Girls Fly!“ AG erarbeitet und in Zusammenarbeit mit der Conrad-Weiser Schule in Aspach umgesetzt. Die AG startete im Februar 2019 mit sieben Mädchen.
Der Modellclub Eningen

Dass eine nachhaltige Jugendarbeit ein elementarer Baustein zur Sicherung des Fortbestandes des Vereins ist, hat man auch beim Modellclub Eningen früh erkannt.
Aktuell zählt der Verein 76 aktive Mitglieder, ein Drittel davon ist unter 18 Jahre alt. Durch die seit Jahren erfolgreiche Betreuung von Jugendlichen wird der Verein in der Öffentlichkeit sehr positiv wahrgenommen. Die Bau- und Clubräume befinden sich seit über 40 Jahren in der örtlichen Schule. Dort wird im Winter gemeinsam mit den Jugendlichen gebaut. Die wichtigste Säule für die Gewinnung zukünftiger Mitglieder ist das Ferienprogramm, für das der Verein jedes Jahr 15 Betreuer stellt. Dank des Jugendförderprogramms konnte der Verein die Kostenübernahme für die Grundausstattung neuer Mitglieder deutlich erhöhen. Aufgrund der kostenintensiven Erstausstattung der Jugendlichen ist es schwierig, sozial benachteiligte Familien für das Hobby zu begeistern. An diesem Problem möchte der Verein auch in Zukunft weiter arbeiten und Jugendlichen noch stärker unter die Arme greifen. Die räumlichen Rahmenbedingungen und die soziale Anerkennung konnte der Verein in den letzten Jahren schaffen und weiter ausbauen.
Die Modellflug-AG des Lichtenstern-Gymnasiums Sachsenheim

Die Modellflug-AG am Lichtenstern-Gymnasium wurde vom 14 Jahre alten Johannes Kreisel gegründet. Schon seit sieben Jahren dreht sich bei ihm alles um das Modellfliegen. Kein Wunder also, dass Johannes auch die Leitung der AG übernommen hat. Sein Plan ist, mit acht bis zehn Schülern zunächst selbst entworfene Wurfgleiter zu bauen und ihnen anschließend mit einfachen RC-Flugmodellen das Fliegen beizubringen – immer mit dem Ziel, sie für den Modellflug zu begeistern und ihnen viel Basiswissen über Aerodynamik, Konstruktion und Technik zu vermitteln. Die AGs sind für die Schüler kostenlos.
Die Modellbau-AG an der Grundschule Übersee

„Vom Küken zum Adler in einem Schuljahr“ – das ist das Motto der Modellbau-AG an der Grundschule im bayerischen Übersee, die in Kooperation mit der Modellsportgruppe Übersee durchgeführt wird. Dank der hohen Nachfrage ist die AG seit 2018 fester Bestandteil im Stundenplan der Schule. Die Teilnehmer der AG treffen sich das ganze Schuljahr über einmal in der Woche, um in zwei Gruppen gemeinsam je einen Motorsegler zu bauen. Bevor es ab Juni auf den Flugplatz geht, wird am Simulator geübt. Der Werkraum kann inzwischen vom ganzen Verein genutzt werden. Ausflüge, etwa zur Alpensegelfluggschule Unterwössen, sind fester Bestandteil der Modellbau-AG.
Die Flugmodellgruppe Nördlingen

Die FMG Nördlingen hat rund 150 Mitgliedern und wurde vom DMFV als einer der Vereine mit den meisten Jugendlichen ausgezeichnet. Zentrale Anlaufstelle neben dem Flugplatz ist die vereinseigene Werkstatt. Dort bauen die Kinder und Jugendlichen unter Anleitung grundsätzlich Einsteigermodelle vom Plan weg, unterstützt durch eigene Frästeile. Da der Bau des eigenen Modells durchaus einige Monate dauern kann, werden - in Absprache mit den Eltern - Schaumwaffeln angeschafft, mit denen in Ruhe die Grundlagen des Fliegens erlernt werden können, bevor das selbst gebaute Modell das erste Mal in die Luft geht. Lassen die finanziellen Möglichkeiten das nicht zu, hilft der Verein aus und überlässt den Jugendlichen Modell und Fernsteuerung für eine begrenzte Zeit. Wie der Verein seine Jugendarbeit gestaltet, kann in den FMT-Ausgaben 12/2018 bis 04/2019 nachgelesen werden.