

Zweite Auflage
Eigenbau: Scheibe SF 25E Super-Falke
In den 1980iger Jahren machte ich bei einer Wanderung in der Ostalb Station auf dem Hornberg. Dort stand ein Falke C-2000 mit Monofahrwerk und meine Reaktion darauf hält bis heute an: Gesehen, verliebt und entschieden – der muss es sein!
Meinen ersten C-Falken konstruierte ich noch auf einer Tischlerplatte, mit Reißschiene und -Winkel entstand im Winterhalbjahr 1984/85 der erste Bauplan im Maßstab 1:3. Der Rumpf war bereits fertig gezeichnet und wäre damals ein sehr großes Großmodell geworden, hätte ich nicht vorsichtshalber mein damaliges Auto, ein Citroen BX, vermessen. Da ich abnehmbare Seitenleitwerke nicht mag, blieb nichts anderes übrig, als alles noch einmal eine Nummer kleiner zu zeichnen und so wurde es 1:3,8 – als C-Falke mit 4,03 m und als E-Falke mit 4,75 m Spannweite.
Der Rumpf war in traditioneller Holzbauweise aufgebaut, die Flächen aus Styro/Abachi, mit oben ausgefrästen Rippenzwischenräumen. Auch wenn dies keine gute Idee war, da der Endleistenbereich mit der Zeit einknickte, war das Modell dennoch ein Erfolg und ich habe es jahrelang geflogen, bis es aus Altersschwäche ausgemustert wurde.
Diesem Modell habe ich dann lange nachgetrauert, aber ein Neubau wäre sehr aufwändig geworden, weil bei einem Werkstattbrand die Motorhauben- und die Tiefziehform der Kabinenhaube, samt meiner kleinen Tiefziehmaschine, ein Raub der Flammen wurde.
Doch nun bin ich seit drei Jahren Rentner und da ich in den letzten zwanzig Jahren beruflich mit 3D-CAD gearbeitet habe, wollte ich wieder einen Falken – dieses Mal aber einen Super- oder E-Falken haben. Meine alten Pläne hatte ich ja noch und da ich das konstruktive Konzept – außer der Styroflächen – beibehalten wollte, waren einige Computertage angesagt.
Zuvor wollte ich aber die Anhänger der IG-Holzflieger und IG-Motorsegler informieren, um Mitstreiter zu finden. Ein Holzmodell zu bauen, ist einfach, aber der Aufwand, eine Laminier- und Tiefziehform für Motor- und Kabinenhaube zu bauen, ist schon deutlich größer. Innerhalb weniger Wochen hatte ich fünf Mitstreiter und nun konnte ich Gas geben.
Der Bau ging recht schnell von der Hand und auch bei diesem Modell von mir, gibt es nur wenig Balsaholz. Sogar die Endleisten werden aus 0,8-mm-Flugzeugsperrholz als Kastenkonstruktion gebaut. Das ist superleicht, sehr stabil und die Klebeverbindung zwischen den Rippen und der Endleiste ist optimal.
Motorisiert habe ich meinen E-Falken mit einem OS FT-160 Boxer. Nach so manchen Flügen kann ich sagen, dass auch ein 120er 4T-Boxer oder ein 120er 4T-Einzylinder vollkommen ausreicht und alles hervorragend unter die Haube passt.
Getreu dem Spruch „Erfahrung schützt vor Dummheit nicht“, habe ich beim Bau dann aber doch einen Fehler gemacht. Beim Festlegen der Querrudergröße habe ich nicht meine alten Pläne zu Grunde gelegt, sondern eine Dreiseitenansicht von irgendeiner Internetseite. Das hatte zur Folge, dass ich die Querruder zu klein ausgelegt hatte, was natürlich beim E-Falken mit der größeren Spannweite besonders stark ins Gewicht fällt. Das Modell war fliegbar, aber zum Herumturnen war die Wirkung zu schlecht. Die Änderung war klar und schnell bewerkstelligt.
Es ist einfach toll, mit Halbgas zu starten und dann aus dem Horizontalflug heraus einen riesen Looping zu fliegen. Durch die größere Spannweite ist der E-Falke ein absoluter Ther-mik-Schnüffler – dann stelle ich den Motor auf minimalen Drossellauf und kurble die Bärte aus. Durch den Einbau einer Bordglühung nimmt der Motor auch nach ausgiebigem Drosselflug wieder problemlos das Gas an.
Beim Motorseglertreffen in Geschwenda 2017 habe ich das Modell zum ersten Mal unter Freunden vorgeflogen. Für erfahrene Flugmodellbauer kann ich in kleinem Umfang lasergeschnittene Spanten und Rippen, einen Bauplan sowie Motor- und Kabinenhaube zur Verfügung stellen. Interessenten können sich über die FMT-Redaktion bei mir melden.
















