TECHNIK

FrSky Horus X12S von Engel Modellbau & Technik


Erschwingliche Oberklasse

Ausstattung und Lieferumfang

Erhältlich ist die Horus mittlerweile in mehreren Varianten. Es gibt drei unterschiedliche Designs – und diese jeweils mit englischer Menüsprache und Sprachausgabe oder mit deutscher. Der sonstige Lieferumfang und die technische Ausstattung sind bei allen Sets identisch, sie unterscheiden sich nur optisch. Ausgeliefert wird das System in einem hochwertigen Alukoffer mit passendem Schaumstoffeinsatz, als Zubehör ist ein Ladegerät, die externe Antenne, ein Umhängegurt, eine microSD-Karte und eine deutsche Kurzanleitung enthalten. Bei der Version mit deutscher Software ist außerdem eine ausführliche deutsche Bedienungsanleitung anstatt der Kurzanleitung beigelegt. Empfänger sind in den Sets nicht enthalten und müssen einzeln erworben werden, doch dazu später mehr. Lieferbar ist die X12S im Moment ausschließlich im Mode 2, ein versierter Modellbauer kann den Sender aber auch auf andere Modi umbauen. Dieser Umbau erfolgt klassisch, also durch Öffnen des Gehäuses und den Umbau von Federn und Ratschen. Die nötigen Maßnahmen sind in der beiliegenden und bebilderten Anleitung ausführlich beschrieben. Wer dies nicht selbst machen möchte, kann auch (was ich empfehle) den Umbauservice von Engel Modellbau in Anspruch nehmen.

FrSky und Engel Modellbau & Technik

Engel Modellbau & Technik ist „Premium Dealer“ von FrSky in Deutschland. Dadurch ist Engel sehr eng mit FrSky verbunden und hat auch einen täglichen direkten Draht via Skype zur Entwicklungsabteilung. So hat Andreas Engel viele hundert Stunden mit an der Softwareentwicklung der Horus gearbeitet, konnte und kann somit einen erheblichen Einfluss auf die Softwareentwicklung und -weiterentwicklung nehmen. Engel bietet natürlich einen Reparaturservice für die FrSky-Produkte an, ein telefonischer Support ist selbstverständlich und zusätzlich wurde Ende 2016 ein Forum eingerichtet, welches man unter www.frsky-forum.de findet. Dieses wird von Engel betrieben und sichert zeitnahe Hilfe. Hier werden auch die aktuellsten Softwarestände für alle FrSky-Produkte mit entsprechenden Infos bereitgestellt. Ferner kann man - in einem nicht frei zugänglichen Teil des Forums - Updates der deutschen Menüführung und Sprachausgabe herunterladen. Engel Modellbau & Technik steht auch für in der EU konforme Ware. So werden neue Sender von FrSky oder aber Sender mit neuen HF-Modulen einer zusätzlichen Überprüfung in einem deutschen, zertifizierten Prüflabor unterzogen. Engel lässt somit die von FrSky bereitgestellten Prüfunterlagen gegenprüfen. Zusätzlich werden alle Sender beim Wareneingang auf Funktion und auf die in der EU konforme Übertragungsfirmware überprüft. Das gilt auch für Empfänger, wobei man sich hier auf Stichproben beschränkt. Engel Modellbau & Technik arbeitet zudem ständig daran, verbesserte deutsche Betriebsanleitungen zu erstellen und allen Produkten beizulegen.

Hand- oder Pultsender?

Neben einer großen Anzahl an Empfängern und Telemetriesensoren ist auch diverses weiteres Zubehör erhältlich. Die Horus ist eigentlich als Handsender konzipiert, wer ihre Vorzüge jedoch lieber als Pultsender nutzen möchte, kann dies ebenso. Hierzu gibt es ein optionales Senderpult und einen passenden Kreuzgurt sowie verschiedene Knüppelschalter. Erfreulich ist auch die große Anzahl an lieferbaren Ersatzteilen, vom kompletten Knüppelaggregat bis hin zur Akkuhalterung sind eigentlich alle Teile des Senders einzeln bei Engel Modellbau erhältlich. Kurz vor Redaktionschluss erschien das Software-Updatepaket, das die Menüsprache und die Sprachausgabe auf Deutsch umstellt. Für unseren Bericht kam dieses Update leider etwas zu spät, so dass wir die Fernsteuerung auf Basis der englischsprachigen Version getestet haben. Den Nachtest der deutschen Sprachversion stellen wir jedoch so bald wie möglich im FMT-Blog unter www.fmt-rc.de ein.

Die Hardware…

… des Senders ist absolut up to date. Auf den ersten Blick fällt natürlich das mit 480×272 Pixeln aufgelöste Farbdisplay ins Auge. Und die Position des Displays ist genau da, wo es hingehört: nämlich leicht zum Piloten geneigt, oben am Sender und nicht unten wie bei vielen Konkurrenten. Und um es mal vorweg zu nehmen: Dieses Display ist ein echtes Highlight, selbst bei direktem Sonnenlicht und mit einer polarisierenden Sonnenbrille auf der Nase hat man keine Probleme, es abzulesen. Helligkeit, Kontrast und Schärfe sind perfekt, wobei die Helligkeit, die Sleepfunktion und das Aufwachen aus dieser individuell eingestellt werden können. Auch die CNC-gefrästen, mit jeweils sechs Kugellagern versehenen Knüppelaggregate passen in das sehr hochwertige Erscheinungsbild des Senders. Überhaupt nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse ist die Ausstattung mit verschleißfreien Hallsensoren statt der üblichen Potentiometer. Schaltertechnisch spielt die Horus ebenfalls in der Oberklasse. Insgesamt 18 Schalter und Regler sind neben den beiden Steuerknüppeln für Zusatzfunktionen eingebaut und frei belegbar. Im Einzelnen handelt es sich um: Sechs Dreiwegeschalter, ein Zweiwegeschalter, ein Taster, vier Linearschieber, zwei Drehregler, ein Sechsstufenschalter, ein Joystick und zwei frei belegbare Zusatztrimmungen. Der Ein/Aus-Schalter befindet sich zentral auf der Oberseite des Senders; er ist durch eine Schutzkappe aus Aluminium gegen ein unbeabsichtigtes Ausschalten gesichert. Er ist als Taster ausgeführt und muss zum Einschalten einige Sekunden gedrückt werden. Ausgeschalten wird ebenfalls, indem man mehrere Sekunden lang auf diesen Taster drückt, in der Standardeinstellung ist dies zusätzlich über die Ok-Taste des Menübutton zu bestätigen. Die rot/schwarzen Taster und das Scrollrad unten links und rechts dienen der Bedienung der Software und dem Durchschalten durch Anzeigeoptionen und Menüpunkte.

Der Ein-Aus-Schalter befindet sich unter einer Abdeckung aus Aluminium, die gleichzeitig als Aufhängepunkt für den Umhängeriemen dient.

Rechts unten gibt es den Hauptprogrammierbutton; er besteht aus vier Tasten, einem geriffelten Scrollrad und dem zentralen Ok-Taster.

Ergonomie und Schnittstellen

Alle Bedienelemente sind sehr gut erreichbar und können (durch ihre Position und unterschiedliche Länge der Hebel) auch während des Flugs, ohne den Blick vom Modell zu wenden, betätigt werden. Auch haptisch sind die Bedienelemente sehr wertig, alles fühlt sich satt an, da wackelt und klappert nichts. Kommen wir zur Rückseite der Horus. Hier befinden sich neben zwei der vier Schieberegler – die mit den Zeigefingern bedient werden können – mehrere Schnittstellen: Unter Abdeckklappen vor Staub geschützt liegen unterschiedliche Buchsen für den kabelgebundenen Lehrer-Schüler Betrieb, wobei auch eine kabellose Bluetooth-Verbindung zu einem kompatiblen Schülersender möglich ist. Unter der rechten Kappe ist der Kartenslot für die mitgelieferte, 4 GB große Micro-SD-Karte und die Micro-USB-Buche zur Verbindung mit einem PC. Hier kann ein handelsübliches USB-Kabel verwendet oder eines bei Engel als Zubehör erworben werden. Achtung! Bitte auf gute Qualität achten und keine reinen Lade-USB Kabel verwenden.

Unten links ist ein weiteres Bedienelement zur Menüsteuerung vorhanden, die zwei Taster blättern dabei durch die Seiten der einzelnen Menüpunkte. Der kleine zentrale Joystick kann ebenfalls als Eingabeelement, z.B. zur Steuerung einer Kamera genutzt werden.

Zentral unter dem Monitor sind drei Drehregler angebracht, der mittlere ist ein Sechs-Stufenschalter. Links und rechts davon liegen zwei proportionale Drehregler, wobei der rechte in der Mittelstellung leicht einrastet. Unter den Drehreglern befinden sich die beiden frei programmierbaren Zusatztrimmungen.

Mittig auf der Rückseite liegt – wie bei FrSky üblich – ein JR-kompatibler Modulschacht für ein optionales externes HF-Modul. Softwareseitig kann man auswählen, ob mit dem internen Modul, einem externen oder mit beiden Modulen gesendet werden soll. So ist es zum Beispiel möglich, die Horus mittels eines weiteren FrSky-Moduls zu einem 32-Kanal-Sender auszubauen. Darüber befindet sich der Anschluss für die mitgelieferte externe 2db-Antenne. Diese kann beim internen HF-Modul zugeschaltet werden. Dadurch wird ein Antennen-Diversity zur Verfügung gestellt. Ein stabiler Bügel aus Aluminium an der Rückseite dient als Tragegriff und ermöglicht es, den Sender sicher abzustellen.

Insgesamt 18 hochwertige, frei belegbare Schalter, Regler und Schieber sind bereits in der Horus verbaut.

Auf der Unterseite sind zwei proportionale Schieberegler angebracht, die mit den Zeigefingern bedient werden können. Wie alle Schalter und Regler sind sie frei belegbar.

Sprachausgabe und Vibrationsalarme

Als Schnittstelle zum Piloten gibt es neben den optischen Informationen über das Farbdisplay noch zwei weitere Möglichkeiten. So kann eine Haptikeinheit wichtige Informationen wie zum Beispiel Alarme per Vibration ausgeben. Und über einen internen Lautsprecher (aber auch durch einen Kopfhörer, der an der rechten Seite des Displays über einen Standardklinkenstecker verbunden wird) sind Töne sowie Sprachausgabe möglich. Wer möchte, kann über dieses Audio-Speech-System sogar seine Lieblingsmusik mit dem integrierten MP3-Player hören. Das Haptikmodul und die Ton-/Sprachausgabe sind hierbei individuell konfigurierbar. Nicht ganz auf dem aktuellen technischen Stand ist die Stromversorgung der Horus, hier wird ein achtzelliger 2.000-mAh-Nickel-Metall-hydrid-Akku verwendet. Viele Mitbewerber setzen inzwischen auch senderseitig LiPo-Akkus ein. Aber mal ganz im Ernst: Die bewährte und sichere NiMH-Akkutechnik gibt einem andererseits ein gutes Sicherheitsgefühl. Von der Laufzeit her gibt es jedenfalls nichts zu meckern. Wenn man das Display nicht auf voller Helligkeit betreibt (was auch gar nicht nötig ist), hält der Akku durchaus acht bis neun Stunden, was für einen ausgiebigen Flugtag gut ausreicht.

Neben der intern verbauten Antenne liegt der Horus eine optionale externe Antenne bei, per Software kann man zwischen den Antennen umschalten.

So sieht die Horus X12S von innen aus. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern setzt FrSky auf einen NiMH-Senderakku.

An die Zukunft gedacht

Einige weitere nette Features hat FrSky seinem Topsender noch mit auf den Weg gegeben. Hier hat man an die Zukunft gedacht. So kann das integrierte GPS-Modul des Senders beispielsweise die aktuelle Position des Senders/Piloten anzeigen. Dies ist in Verbindung mit Multicoptern und deren autonomen Flugmodi – Stichwort „Coming home“ und „Follow me“ – aber auch für normalen Flächenflug durchaus interessant. Der ebenfalls eingebaute 6-Achsel-Kreisel (drei Lagesensoren, drei Beschleunigungssensoren) kann zum Beispiel eingesetzt werden, um ein Modell nicht nur über die Knüppel, sondern auch über die Lage und Neigung des Senders zu steuern, ähnlich wie das bereits heute bei einigen Multicoptern über das Smartphone geschieht. Auch Zusatzfunktionen wie Radbremsen oder Schleppkupplung sind hier denkbar. Wenn Sie zum Beispiel beim Seglerschlepp alle Hände voll zu tun haben, können Sie in einem Notfall die Schleppleine durch ein Nicken des Senders lösen. Auch ist Schalters, durch Bewegen des Senders Telemetrieansagen ausgeben zu lassen. Auf dem linken unteren Bedienelement befindet sich außerdem noch ein kleiner Joystick. Dieser kann als Geber M-X und M-Y ebenfalls jeder Steuerfunktion zugewiesen werden kann, denkbar ist hier z.B. die Steuerung einer Kamera.

Der Hauptbildschirm fasst die wichtigsten Informationen auf einen Blick zusammen.

Das ist die erste von drei Seiten im Modellmenü; hier werden zunächst die Grundeinstellungen des Modellspeichers eingestellt.

Der Modellspeicher ist durch die microSD-Karte quasi unbegrenzt. Sehr schön: Man kann auch eigene Bilder einbinden.

Standardmäßig werden das Empfangssignal und die Empfängerspannung an den Sender übertragen, externe Telemetriesensoren braucht man dafür nicht.

Auch grafisch zeigt der Sender die Position von Knüppeln und Schaltern übersichtlich an.

Die Software

Ausgeliefert wird die Horus mit der FrSkyeigenen Software namens FrTX, die auf einer Kombination aus einer herkömmlichen menügeführten Software und der bekannten Open-Source-Software OpenTX basiert. 95 Prozent aller Modellflieger werden meiner Meinung nach mit den Möglichkeiten dieser Software auskommen, die vom Funktionsumfang in den Bereichen der Topsender der etablierten Mitbewerber liegt. Die Software ist übersichtlich aufgebaut und intuitiv bedienbar. Drei Hauptbereiche gibt es, die über einen Viertastenschalter unten rechts am Sender direkt ausgewählt werden können. Mit dem Scrollrad, dem zentralen Ok-Button und den PgUp-/PgDn-Knöpfen werden hier alle Menüpunkte ausgewählt und bestätigt. Im Systemmenü werden die grundlegenden Einstellungen vorgenommen. Hier kann zum Beispiel die Helligkeit des Displays eingestellt oder eine Knüppelkalibrierung vorgenommen werden. Außerdem dient es zur Auswahl des Modellspeichers. Ein wirklich nettes kleines Feature ist hierbei, dass man ein Foto des jeweiligen Modells und eine Sprachdatei hinterlegen kann. Somit wird das Modell über das Foto auf dem Hauptscreen angezeigt und beim Modellwechsel wird der Modellname angesagt. So sieht man auch sofort, ob man den richtigen Modellspeicher eingestellt hat. Allerdings hat FrSky auch ein Empfängermatchsystem integriert, das ein Starten mit dem falschen Modellspeicher verhindert. Im Modellmenü wird ein Großteil der modellspezifischen Einstellungen vorgenommen. Das reicht von der Auswahl des Sendemoduls und der Antennen, über die Einstellung der Servos (Drehrichtung, Weg, Geschwindigkeit, Subtrimm etc.) und der Telemetrie bis hin zu den Mischern. Und hier gibt es keine softwaremäßigen Einschränkungen, jedes Bedienelement ist mit jeder Funktion und jedem Empfängerausgang belegbar. Auch bei den Mischfunktionen gibt es keine Einschränkungen, neben freien Mischern sind natürlich schon einige häufig benötigte Mischer vorprogrammiert. Im Telemetriemenü kann man die vom Modell zurückgesendeten Daten umfassend konfigurieren und für die Anzeige auf dem Display, über die Sprachausgabe oder das Haptikmodul wiedergeben lassen. Wem das alles noch nicht genügt: Technisch ist die Horus mit dem frei verfügbaren OpenTx kompatibel und unterstützt dieses.

Das Aufspielen von Softwareupdates klappt schnell und problemlos. Hier wurde gerade das Update EU1.2.21 installiert.

Die Auswahl an lieferbaren Empfängern und Telemetriesensoren ist groß. Angenehm sind hier auch die attraktiven Preise.

Große Empfänger-Auswahl

Eine stattliche Anzahl kompatibler Empfänger ist für die FrSky Horus X12S lieferbar. Beachtet werden muss allerdings, dass sie das EU-LBT (listen before talk) -Protokoll unterstützen. Diese gibt es derzeit vom leichten Drei-, Vieroder Sechskanal-Indoorempfänger (ab 0,8 g) bis hin zum 8-/16-Kanal-X8R/LBT-Empfänger mit PCB-Antennen. Dieser kann auch als Dualsystem (mit zwei Empfängern) in ein Modell eingebaut sein, wobei es hier möglich ist, den einen mit den Kanälen 1 bis 8 anzusteuern und den anderen mit 9 bis 16. Alternativ ist es bei diesem Empfänger auch möglich, ihn direkt als 16-Kanal-Empfänger zu nutzen, indem man die Kanäle 1 bis 8 über die normalen PWM-Ausgänge ansteuert und 9 bis 16 über den S-Bus. Natürlich sind auch alle 16 Kanäle direkt als S-Bus anzusteuern. Mit wenigen Ausnahmen haben alle Empfänger die Möglichkeit, den S-Bus zu nutzen. Außerdem haben alle LBT-Empfänger die Smartport-Telemetrieschnittstelle. Beachtenswert sind der S6R/LBT und der S8R/LBT-Empfänger: Neben Smartport haben sie ein integriertes 6-Achs-Kreiselsystem, drei Lagesensoren und drei Beschleunigungssensoren. Die Preise dieser Empfänger sind erfreulich niedrig, zwischen 33,60 € und 49,80 € liegen sie bei Engel Modellbau. Ganz neu sind auch die RX8R-Empfänger. Das „R“ vorn steht für Redundance – am RX8R kann über den S-Bus-Eingang und S-Bus-Ausgang ein zweiter Empfänger angeschlossen werden. Wenn einer ausfällt oder schlechte Empfangseigenschaften hat, dann übernimmt der zweite Empfänger.

Der X8R-Empfänger mit seinen beiden PCB-Antennen, hier in einem Turbinenjet, hat bis zu 16 Kanäle. Optional können auch zwei dieser Empfänger parallel verwendet werden, der erste Empfänger nutzt dann die Kanäle 1 bis 8, der zweite 9 bis 16.

Starke Telemetrie-Funktion

Eine weitere Stärke des FrSky-Systems und für mich persönlich übrigens – neben den moderaten Empfängerpreisen – der Hauptgrund, auf FrSky umzurüsten, ist die komplett integrierte Telemetrie. Standardmäßig werden das Empfangssignal und die Spannung des Empfängers an den Sender übertragen, ohne dass hierfür externe Sensoren nötig sind. Eine große Anzahl Telemetriesensoren, die im Gegensatz zu älteren FrSky-Systemen direkt über den Smartport am Empfänger angeschlossen werden können, ist zu ebenfalls sehr moderaten Preisen (zwischen 15,90 und 73,90 €) lieferbar. Da es sich hierbei um ein Bus-System handelt, können natürlich mehrere Sensoren hintereinandergeschaltet werden. Variometer, Temperatur-, Strom- und LiPo-Sensoren, die sogar die Einzelzellenspannung von bis zu sechs LiPo-Zellen auf den Sender übertragen, bei Verwendung von zwei Sensoren bis zu 12 Zellen, sind genauso erhältlich wie ein GPS-Sensor und sogar Airspeed-Sensoren. Diese Sensoren arbeiten mit Hilfe eines Staurohres, so dass die Geschwindigkeit in der umgebenen Luft gemessen wird, genau wie in der manntragenden Fliegerei. Mit diesen Sensoren, die in zwei unterschiedlichen Genauigkeitsstufen erhältlich sind, lässt sich zusammen mit einem Telemetriealarm über die Sprachausgabe eine recht genaue Stallwarnung ausgeben, dies freut insbesondere die Jetpiloten.

Für Indoor- und leichte Outdoormodelle ist der nur 6 g leichte X4R-Empfänger sehr gut geeignet. Es gibt ihn auch als X4R-SB, der neben drei PWM-Ausgängen auch einen S-Bus-Anschluss hat, an den bis zu 16 Servos angeschlossen werden können.

Der FrSky-S-Port-Airspeed-Sensor ist ein Telemetriesensor, der über ein Pitotrohr die Geschwindigkeit in der Umgebungsluft misst. Genau wie in der manntragenden Fliegerei.

Mein Fazit

In der Praxis zeigte die Horus X12S keine Schwächen. Unzählige Flüge mit den unterschiedlichsten Modellen aller Sparten habe ich mit diesem Sender inzwischen gemacht. Mein bisheriges System habe ich schon verkauft, bin komplett auf FrSky umgestiegen. Alle meine Modelle, vom leichten Indoorflieger bis hin zu Turbinenjets, sind mittlerweile mit neuen Empfängern ausgerüstet. Aufgrund der moderaten Preise für die Empfänger bleibt sogar noch etwas Geld übrig für die Ausrüstung mit Telemetriesensoren. Und was gibt’s zu meckern? Nicht wirklich viel. Mit rund 1.330 g Gewicht ist der Sender nicht gerade leicht; wer also drei Stunden in der Thermik kreist, sollte den beiliegenden Umhängegurt benutzen oder das optionale Senderpult. Der Sendergurt wird übrigens im Sicherheitsbügel des Ein-/Ausschalters eingehängt. Dies ist etwas unglücklich, weil der Sender dabei leicht nach hinten wegkippt und sich der Bügel dabei öffnet. Aber das ist definitiv Meckern auf sehr hohem Niveau. Mein Fazit lautet daher: Optisch wie haptisch ist die Horus X12S ein Genuss, technisch ist sie hochwertig ausgeführt, Hardware und Software sind auf der Höhe der Zeit und sie ist zukunftssicher. Und all das zu einem sehr attraktiven Preis.

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FMT 04.17

2017-03-23

EDITORIAL

Cover

l Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, der beharrliche Einsatz der Interessenverbände und die unzähligen persönlichen Interventionen haben sich ausgezahlt. Die generelle 100-Meter-Höhenbegrenzung für Flugmodelle außerhalb von zugelassenen Modellfluggeländen ist Geschichte. Mit Spannung haben auch wir am 10. März 2017 die Entscheidung des Bundesrates über die Novellierung der Luftverkehrsordnung erwartet und live verfolgt. Die Länderkammer folgte einem Änderungsantrag des Bundesrats-Verkehrsausschusses und stimmte der von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt vorgelegten „Verordnung zur Regelung des Betriebs von unbemannten Fluggeräten” nur unter der Maßgabe von substanziellen Änderungen zu. Die vom Bundesrat verabschiedeten Auflagen bedeuten im Kern eine Rückkehr zu dem im Herbst 2016 von den Interessenverbänden ausgehandelten Kompromiss. Dieser sah vor, dass Steuerer von Flugmodellen auch außerhalb von zugelassenen Modellfluggeländen höher als 100 Meter fliegen dürfen – sofern sie einen besonderen Kenntnisnachweis erbringen können. Im Januar hatte das Verkehrsministerium diesen Kompromiss völlig unerwartet aufgekündigt und wollte wieder einen generellen 100-Meter-Deckel außerhalb zugelassener Modellflugplätze verordnen. Glücklicherweise folgte der Bundesrat dem Vorschlag des Verkehrsausschusses und so wird die pauschale 100-m-Höhenbegrenzung also nur für Drohnen gelten. Es liegt jetzt an der Bundesregierung, den Auflagen des Bundesrates zuzustimmen. Erfolgt dies nicht, bliebe es bei der aktuell gültigen Regelung und die Verordnung wäre gescheitert. Bis April sollen die Änderungen eingearbeitet sein und dann wird es nochmal eine sechsmonatige Übergangsphase geben, in der die neuen Regeln umgesetzt werden. In dieser Zeit muss die Frage geklärt werden, wie der zu erbringende Kenntnisnachweis aussehen soll. Und spätestens ab Oktober müssen dann alle unsere Modelle über 250 g Abfluggewicht gekennzeichnet sein. Das sind Regeln, mit denen wir leben können und die eine gute Grundlage für die Diskussion um die kommenden europäischen Regeln darstellen. Auch der Bundesrat hat in seinem Beschluss eine Überprüfung der Luftverkehrsordnung im zweijährlichen Rhythmus gefordert, um auf die rasante technische Entwicklung der unbemannten Fluggeräte reagieren zu können. Wir werden uns somit auf eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur einstellen müssen und sind gut beraten, die Kontakte weiter zu pflegen und auszubauen. Dies wird eine der wichtigsten Aufgaben unsere Verbände sein und wir alle sollten sie nach Kräften unterstützen. Ich freue mich, dass wir nun Klarheit haben und unser Hobby weiter mit all seinen Facetten betreiben und genießen können und ich blicke optimistisch auf die europäische Regulierung. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Lesevergnügen mit den Themen dieser Ausgabe. Besonders hinweisen möchte ich auf den Beitrag von FMT-Autor Werner Baumeister ab Seite 20, denn der beantwortet eine Frage, die mich auch schon lange beschäftigt hat: „Warum blähen sich manche LiPo-Akkus auf und andere nicht?“ Sie werden erstaunt sein! EDITORIAL

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