BAUPRAXIS

ERFOLGREICH KLEBEN Die Oberfläche entscheidet

Geschichte & Grundlagen des Klebens, Teil 3


Nachdem wir uns in den letzten Kapiteln (FMT 05 und 06/2021) mit der Geschichte des Klebens und den Klebstoffen im Detail beschäftigt haben, wollen wir jetzt die Oberflächen der zu klebenden Substanzen näher betrachten, denn hier entscheidet sich der Erfolg einer Verklebung – oder deren Misserfolg.

MICHAEL BRÜGGEMANN

Die rechte Hälfte wurde vor der Verklebung mit Fett eingestrichen. Es folgt das typische Zusammenziehen des Weißleimes auf der Oberfläche. Resultat: Keine Benetzung, schlechtes Klebergebnis.

Jede Verklebung ist eine Verbindung zwischen dem Kleber und einer oder mehrerer Oberflächen. Während der Kleber eine homogene Masse ist, die entweder physikalisch durch Verlust eines Lösemittels oder chemisch durch eine Reaktion härtet, ist der verbleibende Partner – die Oberfläche des Substrates – meist recht inhomogen. So kommt es zwischen der Oberfläche des zu klebenden Teils und dem Kleber zu Wechselwirkungen, die unterschiedlicher Natur sein können:

1. Der Kleber dringt teilweise in die Oberfläche ein und verklammert sich physikalisch (Weißleim-Holzverbindung).

2. Der Kleber dringt in das Substrat ein und löst es teilweise an, z.B. Polystyrolklebungen. 
3. Der Kleber dringt teilweise ein und reagiert mit der Oberfläche (z.B. Stabilit Express/ABS-Klebungen). 
4. Der Kleber verbindet sich mit einer chemischen Reaktion mit dem Substrat (Polyurethankleber mit Isocyanaten, welche den Kleber vernetzen und das Substrat chemisch anbinden).

Balsa wurde beidseitig mit Weißleim eingestrichen, zusammengedrückt und nach fünf Minuten auseinandergezogen. Die linke Seite wurde vorher mit Teflonspray behandelt, der Klebstoff sitzt auf der rechten Seite.

In dieser Reihenfolge steigt dann auch die Klebkraft, denn die höchste Klebkraft hat immer die Verbindung der Moleküle durch eine chemische Reaktion.

Gleicher Testaufbau, nach 30 Minuten auseinandergezogen. Die rechte Seite wurde vorher mit Teflonspray behandelt. Der Klebstoff sitzt auf der linken Seite.

Damit eine Verklebung funktioniert, muss der Kleber mit der Oberfläche harmonieren und hier müssen wir die sogenannte Oberflächenenergie ansprechen, die jede Oberfläche hat. Als Beispiel: Holz ist immer ein guter Klebepartner, weil hier eine offenstrukturige Oberfläche mit genügend Oberflächenenergie vorhanden ist. Teflon ist ein sehr schwieriger Klebepartner, weil eine geschlossene Oberfläche mit ganz geringer Oberflächenenergie vorhanden ist. Warum? Polytetrafluorethen (PTFE) ist durch die extrem starke innere Bindung der Atome (Kohlenstoff und Fluor) nach außen hin nicht in der Lage, eine nennenswerte Oberflächenenergie bereitzustellen.

Der Reihe nach

Gut, genug der Theorie, jetzt geht’s ans Eingemachte!

Zu Punkt 1: Bei der Verklebung durch physikalische Verklammerung, UHU hart, Weißleim und ähnliche, ist es wichtig, dass das Lösemittel des Klebstoffs in das Substrat eindringt. Weißleim klebt nun mal keine glatten Kunststoffoberflächen und das Lösemittel Wasser muss irgendwie aus der Verklebung heraus – das dauert. Aber die Klebstoffhersteller greifen zu einem Trick: Eine Kombination von Wasser und Alkohol ist schneller flüchtig als Wasser allein, so entsteht aus Ponal der Kleber Ponal express. Die Abbindezeit wird deutlich verringert, da der Alkohol mit dem Wasser schneller verdampft. Was würde unsere Verklebung beeinträchtigen? Eine Versiegelung der Oberfläche, also z.B. eine Lackierung. Auch ein Fettfilm wäre schädlich. Was lernen wir daraus? Aufrauen durch Schmirgel ist wichtig. Dazu später mehr.

Die Verbindung von Holz ist relativ einfach. Die Verklebung braucht im Allgemeinen Anpressdruck, wie wir im vorigen Kapitel schon gesehen haben. Bei Lösemittelklebern auf Celulosenitratbasis (z.B. UHU-Hart) reicht auch einfaches Auftragen. Apropos Auftragen – einseitig oder beidseitig? Das ist manchmal eine entscheidende Frage – aber manchmal auch egal. Bei Nassklebern ist der Auftrag auf eine Seite und Zusammenfügen meistens ausreichend. Es wird allerdings auch empfohlen, beide Seiten leicht einzustreichen und dann nach etwas Ablüftzeit zusammenzubringen. Ich habe keine Unterschiede in der Festigkeit der Klebung gefunden. Aber wir sehen, schon wieder so ein Stolperstein für Fehlanwendung – einseitig oder beidseitig? Bei Kontaktklebern (UHU por, Pattex) geht nur beidseitig. Dies ist ein Ausnahmefall.

Wirklich, Stolpersteine gibt es genug und wer wie ich in der Klebstoffentwicklung tätig war, weiß ein Lied davon zu singen. Zum Beispiel: Klebstoffauftragsdicken. Wie dick soll der Klebstoff aufgebracht werden? Da haben wir wieder einen Parameter, der uns die Suppe ganz schön versalzen kann. Soll ich viel Klebstoff auftragen? Oder nur wenig? Für jede Verklebung gibt es eine optimale Schichtdicke der Klebstoffschicht. Doch wie kommt man da ran? Erstens weiß der versierte Hobbykleber ungefähr, wie es geht und zweitens hilft hier, wie immer, der Versuch: Verschiedene Auftragsdicken auf den Werkstoff, trocknen lassen und dann auseinanderziehen. Schon mit zwei Zangen kann man dies machen und die aufgewendete Kraft hat man schnell im Gefühl. Bricht die Verklebung im zu klebenden Material, haben wir optimale Bedingungen.

Puh, wie gehen wir bei so vielen Einflussgrößen da ran, ohne Fehler zu machen? Beruhigend ist, dass es meistens funktioniert. Das kommt daher, dass die für den Hobbybereich eingesetzten Klebstoffe ziemlich unkritisch sind, also Fehler, wenn sie nicht zu grob sind, glattbügeln. Bei Industrieklebern sieht das schon anders aus, deshalb brauchen wir uns mit den kniffligen Dingen schon mal nicht beschäftigen.

Ohne Pressen geht es bei Weißleim und Hartholz nicht. Grund: Die Kohäsionskräfte des Klebers sind niedrig, weshalb guter Kontakt nötig ist

Zu Punkt 2: Was machen die Nasskleber, welche z.B. Kunststoffe kleben? Sie lösen den Kunststoff an und nachdem das Lösemittel verdunstet ist, entsteht in der Klebstofffuge eine Mischung aus gelöstem Kunststoff und Klebstoff. Das sorgt für Haftung, die mindestens so hoch ist wie die Bruchkraft der getrockneten Klebefuge. Viele Haushaltskunststoffe lassen sich so kleben. Wichtig ist, dass der Kunststoff durch das Lösemittel des Klebers lösbar ist. Dann funktioniert’s.

Zu Punkt 3: Reaktionskleber, welche das zu klebende Material anlösen, haben natürlich immer einen Vorteil vor reinen Reaktionsklebern, die dies nicht tun. Hier verbinden sich die Eigenschaften der Nasskleber mit den Eigenschaften der Reaktionskleber. Der Kleber dringt in das Substrat ein und reagiert zusätzlich zum vernetzten Produkt. Deshalb ist es von Vorteil, bei ABS (Acrylnitril-Butadien Styrol Copolymer) einen Methacrylatkleber zu nehmen.

Zu Punkt 4: Hier haben wir den besten Fall der Klebung mit zu erwartenden, sehr hohen Klebkräften. Dieser Bereich wird von Industrieklebern abgedeckt, da die Reaktionspartner oft von Hobbyanwendern wegen ihrer Reaktivität und chemischen Gefährlichkeit nicht angewendet werden dürfen (Klebstoffe für berufsmäßige Verwender).

Polarität

Entscheidend ist immer die Oberflächenaktivität (Polarität) des Substrates. Wie aber kriegt man raus, wie die Polarität ist? Ziemlich einfach: Ein Tropfen Wasser auf den sauberen Kunststoff. Perlt dieser ab wie bei Silikon, besteht kaum eine Chance der Verklebung mit einfachen Mitteln, Polyethylen und Polypropylen sind so ein Thema. Und da sind wir wieder bei der Oberfläche. Könnten wir diese verändern, würde auch die Klebung funktionieren. Tatsächlich werden in der Industrie sehr aufwändige Verfahren für diesen Zweck benutzt. Da wird gewaschen und gebeizt, d.h. mit Schwefelsäure behandelt oder per Plasma die Oberfläche mit reaktionsfähigen Strukturen versehen. Das könnten wir auch, Polyethylen (PE) mit der blauen Flamme einer Lötlampe kurz befächeln und die Oberfläche ist so verändert, dass eine Verklebung möglich ist. Das heißt: Das Material wird oberflächlich oxidiert und stellt nun reaktive und polare Strukturen zur Verfügung, um die Verklebung gelingen zu lassen, d.h. die Polarität, die eine Moleküleigenschaft ist, wird verändert.

Nun noch zur Polarität von Oberflächen und Klebern – und da sind wir auch bei einem weiteren Thema: Der Benetzung. Wird eine Oberfläche von Klebstoff benetzt, d.h. gibt es einen innigen Kontakt, kann man davon ausgehen, dass die Klebung gut wird. Hier herrscht eine starke Oberflächenpolarität. Es gibt aber Werkstoffe, welche eine geringe Oberflächenaktivität haben, diese sind nahezu nicht zu kleben. Nur über Tricks wie Aufbringen eines Primers, der die Oberfläche verändert, können wir ein brauchbares Klebeergebnis bekommen. Teflon (PTFE) ist so ein Fall, dieser Kunststoff hat extrem geringe Oberflächenenergien. Deshalb kann hier auch ein ganz geringer Reibungskoeffizient erzielt werden, d.h. stellt man einen Körper auf eine Teflonoberfläche, würde er schon bei einem ganz geringen Neigungswinkel herabrutschen. Um Teflon in die Pfanne zu bringen - als Oberflächenbeschichtung – werden sehr reaktive Chemikalien eingesetzt. Diese verändern die Oberfläche des Teflons durch Reduktionsreaktionen. Danach ist ein ganz passables Kleben möglich, Technicoll bietet so etwas an.

Aufrauen

Klebstoffe müssen sich auch mechanisch verankern. Deshalb rauen wir die Oberfläche durch Schleifen auf. Welcher Einfluss ist durch Aufrauen zu erzielen? Einmal eine Vergrößerung der Oberfläche und zum anderen auch die Beseitigung von inerten Schichten, beispielsweise die Oxidationshaut von Aluminium. Beseitigt man diese, kann sich der Kleber mit frischem Aluminiummaterial sehr gut verbinden, während er auf der Oxidschicht nur mäßige Verklebungen zeigt. Nach dem Aufrauen nicht zu lange lagern, nach kurzer Zeit (ca.15 min) ist die Oxidationshaut wieder vorhanden. Allerdings ist Aufrauen nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Grundsätzlich ist es jedoch nicht falsch und schadet selten, wenn man danach nochmals mit Lösemittel (Aceton, Nitroverdünnung, Waschbenzin) entfettet. Apropos Fett: Dies ist der Feind jeder Verbindung! Ist ja auch einleuchtend: Fettige Oberflächen verhindern durch ihre geringe Oberflächenaktivität den Kontakt des Klebers mit der Oberfläche des Substrates. Deshalb ist das Aufbringen des Klebers mit dem Finger schon problematisch, besser ist ein Pinsel oder Spatel. Also ist der Vorbereitungsgang immer der Folgende: Entfetten, Aufrauen, Reinigen, Klebstoff aufbringen, Zusammenfügen. Metalle haben häufig Fett von der Herstellung an sich. Kunststoffe werden oft in Formen tiefgezogen und diese sind mit Trennmittel behandelt.

Tipp: Übersichtstabelle zum Download

Um eine Hilfestellung für Kleber und Oberflächen zu geben, habe ich eine ausführliche Excel-Tabelle erstellt. Diese kann über nebenstehenden QR-Code kostenlos heruntergeladen werden.

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FMT 08.2021

2021-07-23

EDITORIAL

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l EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Ausgabe wollen wir einigen Jubilaren gratulieren, die in den vergangenen Wochen ihre Geburtstage oder Firmengründung gefeiert haben. Gemeinsam mit den runden VTH-Jubiläen und aufs Jahr gleich mit dem FMT-Jahrgang feiern die Modellflug-Legende Hanno Prettner und…

MARKT UND MELDUNGEN

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l Markt und Meldungen

www.fmt-rc.de Segelflug Composite RC Gliders 02405 4067752, www.composite-rc-gliders.com Composite RC Gliders bietet mit den Modellen Edge 1500 X und Edge 2000 X zwei Urlaubsflieger mit optionalem Koffer an. Spannweiten 1.500 und 1.998 mm. Preise: ab 369,- €. arkai 02054 8603802, www.arkai.de Der RC-…

VERBÄNDE & MELDUNGEN

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Aktuelle Gastpilotenregeln in Deutschland

l WAS GILT?

Gastpiloten sind alle ausländischen Piloten, also EU-Bürger und auch Nicht-EU-Bürger, etwa aus den USA, Kanada, Afrika, Indien. Für diese Modellflieger aus sogenannten Drittstaaten gilt allerdings auch, dass sie sich registrieren müssen – und zwar in dem EU-Land, in dem sie das erste Mal einen Modellflugbetrieb durchführen wollen. Diese Registrierung und die dabei erworbene Registrierungsnummer gilt dann für alle weiteren Flüge in der EU, also auch in einem anderen EU-Land. Ein Beispiel für Personen aus Drittstaaten wäre: Ein US-Bürger fliegt das erste Mal in Italien, weil er dort an einem Wettbewerb teilnimmt. Dafür muss er sich in Italien registrieren. Im folgenden Jahr will er an einem Modellflugwettbewerb in Deutschland teilnehmen. Seine italienische Registrierung gilt jetzt auch in Deutschland. Weder braucht er sich in Deutschland neu zu registrieren, noch darf er das. Denn jede Person darf nur einmal registriert sein.

JUGENDKOLUMNE

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Weitere Förderung der bisherigen Jugendgruppen

l Himmlische UNTERSTÜTZUNG

Während dem zweiten Zyklus der FMT-Jugendförderung 2020/2021 hat die Corona-Pandemie so einiges auf den Kopf gestellt. Bereits drei Monate nach Start des Programms schlossen die Flugplätze und an gemeinsame Treffen in der Werkstatt war nicht zu denken. Um diese Nachteile für die Jugendgruppen zumindest ein wenig auszugleichen, haben wir uns bereits im Herbst 2020 dazu entschieden, die Förderung um ein halbes Jahr bis zum Sommer 2021 zu verlängern. Doch auch das war uns noch nicht genug: Auf Initiative von Stefan Höllein hat ein Teil der letztjährigen Förderer sich dazu entschieden, neben den künftigen Gruppen nochmals die bisherigen Jugendgruppen und -AGs zu unterstützen. Das Ziel: Den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, während Corona ausgefallene Gruppenaktivitäten, Flugstunden und vor allem Wettbewerbs-Teilnahmen in der kommenden Saison nachzuholen.

Magazin

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Derkum Modellbau in Köln

l SEIT ÜBER 50 JAHREN

Seit einem halben Jahrhundert steht Derkum Modellbau in Köln für Fachberatung und Kundenservice rund um den Modellsport. Mit einem breiten Sortiment an Produkten bekannter Marken, bewährtem Baumaterial und speziellem Zubehör. Auf der modernen Verkaufsfläche in Köln und in dem großen Online-Shop findet man nahezu alles, was das Modellbauer-Herz begehrt.

PORTRÄT

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Eine Legende wird 70

l HANNO PRETTNER

Hanno Prettner feiert dieses Jahr seinen 70. Geburtstag! Also nehmen wir uns die Zeit und blicken einmal zurück auf seine Leistungen und Erfolge. Ich habe mir lange überlegt, wie man sein Lebenswerk überhaupt bewerten kann, in welchen Kontext man es stellen muss, um nur annährend zu verstehen, was Hanno in seiner aktiven Zeit alles auf die Beine gestellt hat und welche Dimension seine Siege haben.


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Mirage mit Rampe und Booster

l LIFT-OFF

Es war kurz vor Ostern im Frühling 2020. Der Modellflugplatz war geschlossen und meine Modelle langweilten sich im Hobbyraum, als sich eine Idee leise in meinen Kopf schlich, dort einnistete und langsam ihre einzelnen Pläne auszubrüten begann. Ob es eine gute oder schlechte Idee war, konnte ich damals nicht erahnen. Ich wusste nur eins: Ich würde den Gedanken nun bis zur Umsetzung nicht mehr loswerden.


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Zum 75. Jubiläum des VTH

l GESICHTER & GESCHICHTEN

Im Jubeljahr 2021 feiert der Verlag für Technik und Handwerk neue Medien nicht nur seinen 75. Geburtstag seit seiner Gründung 1946, sondern auch das 70-jährige Bestehen der Fachzeitschrift FMT. Ein schöner Grund, unsere Leser hinter die Verlagstore blicken zu lassen. Heute: die Redaktion, das Herz des Verlags und natürlich auch der FMT.


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Erfahrungen mit Mavic 2 Pro und Mavic Air 2

l DJI SMART -CONTROLLER

Eigentlich sollen beide Copter mit dem Smart-Controller gebunden werden können, so dass er sogar automatisch erkennt, welcher gerade zugeschaltet ist. Damit müsste man ganz einfach zwischen Mavic 2 Pro und Mavic Air 2 wechseln. Doch ganz so einfach wie bei einer „normalen“ Fernsteuerung geht es leider doch nicht. Denn beide Copter arbeiten mit unterschiedlichen Apps. Und wie ist es, wenn man zusätzlich die Goggles RE nutzt?

TEST

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Pitts S-2B 50-60cc von Hangar 9 / Horizon Hobby

l KULTOBJEKT

Doppeldecker üben auf mich eine besondere Faszination aus. Dabei ist die Pitts einer der interessantesten Doppeldecker, mit dem man auch kraftvollen Kunstflug bis an die Grenzen des Möglichen – sowohl mit dem Original wie auch dem Modell – machen kann. Deshalb hatte ich schon länger nach einem Modell der Pitts Ausschau gehalten. Mit rund 185 cm Spannweite ist die Pitts von Hangar 9 schon ein stattliches Modell, das jedoch durch die geteilten Tragflächen und den kurzen Rumpf noch gut transportiert werden kann. Ausschlaggebend war letztendlich, dass ich einen bereits vorhandenen Saito-60 cm³-4-Takt-Boxer verwenden kann, denn genau mit dieser Motorisierung wurde die Pitts beim Airmeet 2020 vorgeflogen.


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Pitts S-2B und Roto RM-85FS – ein Dream-Team?

l KANN DENN LEISTUNG SÜNDE SEIN?

Aus einer vorläufig pensionierten Ercoupe hatte ich noch einen arbeitslosen Roto RM-85FS – gefühlt der ideale Antrieb für die Pitts. Nachdem Autorenkollege Klaus Conzelmann in seiner Pitts den kleineren Saito FG-61TS installiert hatte, bekam ich von der Redaktion grünes Licht, auch über diese Antriebs-Alternative zu berichten. Die spannendste Frage war: Würde der RM-85 samt Topfdämpfer unter die Haube passen? In vielen Flügen mit der Ercoupe hatte ich herausgefunden, dass dieser Dämpfer – eigentlich vorgesehen für den Valach-Boxer VM-85 – sich sehr positiv auf Leistung und Laufverhalten auswirkt und zudem einen guten Klang hat. Also sollte er unbedingt dranbleiben. Die nötigen Umbauarbeiten schrecken einen echten Modellbauer ja nicht ab, oder?


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Arrow von Pichler

l 1980er FLASH-BACK

„Wow! Das ist eine Optik, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe!“ Das waren meine Gedanken, als ich den Arrow zum ersten Mal bei Pichler entdeckt habe. Für mich war’s ein Flashback in die Mitte der 1980er Jahre: Als damals mein Interesse für den Modellbau geweckt wurde, waren Modelle mit stark zurückgepfeilten Tragflächen zwar nicht mehr State of the Art, aber noch stark verbreitet. Und so erinnert mich der Anblick des Arrow – und damit bin ich bestimmt nicht allein – an meine modellfliegerische Frühzeit.


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Spektrum-NX-Sender von Horizon Hobby

l GENERATION SMART

Telemetrie, Sprachausgabe, WLANund Bluetooth-Konnektivität, x-Punkt-Kurvenmischer sowie Flugphasen, Sequenzer und Klappeneinstellungen im Dutzend, alles mit Expo, Dual-Rate und verzögert – was die meisten von uns nicht brauchen, sind noch mehr Funktionen. Vielmehr geht es darum, die Features möglichst bequem verfügbar zu machen. Schließlich wollen wir nicht die Mission zum Mars leiten, sondern schlicht mit viel Freude und möglichst sicher unsere Flugmodelle steuern. Spektrum macht nun seine Mittelklasse-Sender smart und uns damit vieles einfacher.


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Flite Test Grumman G-44 Widgeon von robbe

l WELLNESS PROGRAMM

Wellness steht in erster Linie für Entspannung und Nichtstun. Übertragen auf die neue Widgeon von Flite Test müsste das bedeuten: Dass man dieses Wasserflugzeug ganz entspannt betreiben kann und dafür nicht viel tun muss. Ist es so?


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E-flite Draco 2.0m von Horizon Hobby

l STOL-HEISSBLUT

Ausgewachsen nennen wir gerne mal Modelle der 2-m-Klasse. Jugendlich-wild trifft es besser bei der überschäumenden Draco, der ihr feuriges Temperament aus jeder Pore schießt. Die Draco ist ein zum Bersten vollgepackter Technologieträger. Hinsichtlich Schaummodellbau und RC-Technik markiert der Heißsporn die Spitze dessen, was der Markt an Fertigmodellen zu bieten hat.


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Lentus von Multiplex

l WELTENSEGLER

Lentus – das ist doch bestimmt ein Schreibfehler, oder? Müsste der nicht Ventus heißen? Stimmt da was nicht? Naja, am Namen des Seglers vielleicht, aber der Rest? Hammer, kann ich da nur sagen, Hammer. Aber am besten fange ich von vorne an...


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Streamline 270X von D-Power

l WUNSCHGEMÄSS

Die Autoindustrie zeigt, wie man Begehrlichkeiten erfüllen kann, indem man dem Kunden je nach persönlichem Gusto das klassische Stufenheck, den praktischen Kombi oder die sportliche Coupé-Form zur Auswahl anbietet. Denselben Faden hat D-Power aufgenommen und bietet nun neben dem seit Jahren bewährten Streamline 270V mit V-Leitwerk den 270X mit Kreuzleitwerk an. Und nicht nur am Heck wurde gefeilt, sondern D-Power hat dem Modell gleich ein komplett neues, frisches Finish verpasst.


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Seta-RES-Hochstartset von Höllein

l RELAXT RAUF

Der Hochstart am Gummiseil ist eine klassische, günstige und einfache Methode, um ein Segelflugmodell in thermiktaugliche Höhen zu befördern. Und das benötige Equipment ist überschaubar. So bekommt man beim Himmlischen Höllein das Seta-RES-Hochstartset mit einem 15 Meter langen 8×4-mm-Gummischlauch, 100 Meter 0,8-mm-Nylon-Hochstartseil, einem speziellen Seilfähnchen sowie dem Bausatz der Deluxe-Seiltrommel von Schweiger.

KOLUMNE

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l Hier riecht’s nach Sprit

In meinen letzten Kolumnen habe ich wohl Problembereiche angesprochen, die offensichtlich für viele Kollegen interessant waren. Der Rückfluss an Mails war erstaunlich und erfreulich. Doch bevor ich darauf in dieser und in den folgenden Kolumnen eingehe, möchte ich etwas über den Stand des Bronco-…

REPORT

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17. Bauplan- und Eigenbautreffen Huttwil

l ENDLICH GEHT’S WIEDER LOS

Als während der dritten Corona-Welle auf der Homepage der MG Huttwil die Ausschreibung des diesjährigen Eigenbau- und Bauplantreffens am 26./27. Juni 2021 erschien, dachten wohl einige, dass es sich um einen verspäteten Aprilscherz handeln musste. Überall wurden Veranstaltungen abgesagt. Nicht aber bei der MG Huttwil. Endlich etwas Positives! Nicht wenige freuten sich über den Mut und Optimismus von Christian Eggimann („es chunt scho guet“) und seinem Team, in diesem Jahr die Durchführung nach einem Jahr Pause wieder zu planen.

BAUPLAN 3201533

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FMT-Jubiläums-Segler, Teil 2

l THERMY SL

70 Jahre FMT, 75 Jahre VTH – das feiern wir mit dem Thermy SL von Wolfgang Werling, unserem Jubiläumsmodell. Der Thermy SL ist ein alltagstauglicher und kompakter Hochleistungssegler mit einem besonders breiten Einsatzspektrum. Nachdem wir in der letzten Ausgabe die Konstruktion und ihre Fähigkeiten vorgestellt und die nötige Elektronik besprochen haben, geht’s jetzt ans Bauen und Fliegen.

BAUPRAXIS

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Geschichte & Grundlagen des Klebens, Teil 3

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Zum Umgang mit der ungeliebten Kraft

l TORSION

Torsion – was ist das eigentlich? Irgendwie kennen wir diese Kraft schon, denn verdrehen, vertwisten, verdrillen sind einige andere gebräuchliche Ausdrücke dafür. In unserem heutigen Fall betrachten wir die Torsion als die Verdrehung der Endrippe in Relation zur Wurzelrippe. Und diese kann durchaus der Anlass dafür sein, dass Modelle in der Luft zerbrechen.

GRUNDLAGEN

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ASH 31 von HKM im Maßstab 1:2,2

l ENTWICKLUNG DES PROFILS

Die Konstruktion der ASH 31 von HKM Flugzeugbau – im Maßstab 1:2,2 mit 9,64 m Spannweite – war auch für die Profilauslegung eine Herausforderung (vgl. zur Entwicklung dieses Ausnahme-Seglers auch die FMT-Ausgaben 03 und 04/2018). Dr. Helmut Quabeck gibt uns im Folgenden Einblicke in seine Überlegungen zum Profilstrak.