TEST

WELTENSEGLER

Lentus von Multiplex


Lentus – das ist doch bestimmt ein Schreibfehler, oder? Müsste der nicht Ventus heißen? Stimmt da was nicht? Naja, am Namen des Seglers vielleicht, aber der Rest? Hammer, kann ich da nur sagen, Hammer. Aber am besten fange ich von vorne an...

WERNER BAUMEISTER

Nicht, dass das mein erstes Aha-Erlebnis mit Multiplex wäre. Eine ganze Reihe dieser Schaum-Edelteile habe ich selbst ausgiebig erprobt (etwa FunGlider und Heron), geflogen bin ich mit fast allen anderen zumindest schon mal. Erst vor Kurzem habe ich mir noch den FunRay zugelegt, weil der sehr gut in meine persönlichen Flugvorstellungen reinpasst. Nun aber hat Multiplex nochmal einen draufgelegt und einen beachtlich großen Elapor-Segler aufgelegt – mit satten 3 m Spannweite.

Das Flugvideo zum Test finden Sie unter: www.fmt-rc.de

Vorbildähnlicher Look

Durchaus ähnelt der Lentus einem originalen Ventus. Ich kann mir gut vorstellen, wie die Namensfindung beim Lentus vonstattenging. Also spekulieren wir mal: Das Fun hat Multiplex ja schon öfter vergeben. Aber ein Modell, das einem modernen, einsitzigen Leistungssegelflugzeug nachempfunden ist, wie nennt man das? Beim FunRay war es noch einfach: Eine Kombination aus Fun und Stingray, das ist irgendwie logisch. FunVentus klingt aber doof – und einfach Ventus geht wohl nicht, weil der Name geschützt ist. Also musste ein Brainstorming her. Und zwar ein klassisches. Man nimmt den Wunschnamen (Ventus) und rattert damit durchs Alphabet: Atus, Bentus, Centus, Dentus (klingt zu sehr nach Zahnarzt), Entus (geht gar nicht). Alles bekloppt. Erst beim L blieb man offenbar hängen. Denn das klingt schön. Lentus.

Bei der RR-version sind auch Motor und Regler schon fertig eingebaut und verkabelt.

Bauen oder nicht?

Den Lentus bekommt man einerseits als Bausatz, bei dem noch reichlich geklebt und auch geschraubt werden darf. Derjenige, der von vorneherein eigene Komponenten einsetzen möchte und vielleicht auch Wert auf eine eigene optische Gestaltung legt, der ist damit gut bedient. Für mich war aber klar, dass ich mich für die fertig gebaute und mit Komponenten ausgerüstete RR-Variante entscheiden würde. Und ich kann es schon mal vorwegnehmen: Hier passt alles zusammen, Motor, Regler, Servos. Da kann ich nichts in der berühmten Suppe finden. Auch nach vielen Flugstunden nicht.

Ebenfalls beim RR-Modell fertig: Die Steckverbindung der Servos zum Rumpf erfolgt automatisch, wenn man die Flächen aufschiebt.

Wie üblich, kommt das Modell in einem schön bedruckten Karton. In diesen kann man alles auch wieder zum Transport verpacken, wenn man das Höhenleitwerk abschraubt. Da das sehr einfach gelingt, kann man es problemlos jedes Mal machen: Einfach den bereits rechtwinklig abgebogenen Anlenkungsdraht in die Ruderöse stecken, Leitwerk aufsetzen und festschrauben. Geht ruckzuck.

Bei der RR-Version ist der Motor fertig eingebaut, wer also einen reinen Segler möchte, der greift am besten zur Kit-Version. Die Nase dafür ist im Baukasten enthalten. Extra bestellen kann man noch ein Einziehfahrwerk, das man aber nur braucht, wenn man Boden-Eigenstarts machen will. Dazu später mehr. Die Anleitung ist wie von Multiplex gewohnt sehr ausführlich, vielsprachig und in der Mitte findet man einen großen Bildteil, der das Ganze auch optisch angenehm macht. Allerdings geht die Anleitung immer auf den Baukasten ein. Die wenigen Schritte, die bei der RR-Version noch nötig sind, werden nicht extra markiert, was etwas umständlich ist, wenn man schnell vorankommen will. Da hätte eine einfache Markierung an den Punkten geholfen, die hier noch erledigt werden müssen. Denn es sind nur ganz wenige Arbeiten übrig, die lässig an einem Abend erledigt sind. Bei der RR-Version sind alle Kabel fix und fertig verlegt. Man muss sie nur noch in den eigenen Empfänger einstecken. Allerdings sind die einzelnen Kabel nicht beschriftet, aber mit etwas Ausprobieren bekommt man schnell heraus, welches Kabel zu welcher Funktion führt. Ich habe danach die Kabelbuchsen wie üblich mit kleinen Klebern durchnummeriert. Immerhin kommen hier etliche Anschlüsse zusammen, da lohnt sich das. Der Regler hat – wie von Multiplex zu erwarten – serienmäßig einen der grünen Stecker angelötet.

Schleppkupplung serienmäßig

Selbst bei der RR-Version mit Motor wurde an eine Schleppkupplung gedacht. Und das Beste: Sie ist schon eingebaut. Sogar der Anlenkungsdraht ist dabei und bereits gekröpft. Also führt man den ebenfalls beiliegenden Bowdenzug-Außenrohr-Abschnitt in die Kunststoffschiene unter dem Motor bis zum Anschlag ein, hängt den Stahldraht in das innerste Loch eines noch zu ergänzenden Servos ein (empfohlen wird ein Hitec HS-65) – und schiebt das Ganze durchs Röhrchen und gleichzeitig in den für das Servo vorgesehenen Spalt. Röhrchen und Servo habe ich nach dem genauen Einstellen des Ausschlags beziehungsweise der Servohebelposition mit UHU Por verklebt. Das hält gut genug, kann aber notfalls wieder gelöst werden, ohne den Schaum drumherum merklich zu beschädigen. Einfacher ist der Einbau einer Schleppkupplung kaum möglich. Perfekt gelöst.

Wozu aber überhaupt eine Schleppkupplung in einem Elektrosegler (RR-Version)? Ganz einfach: Weil der Seglerschlepp großen Spaß macht. Außerdem ist der Lentus ideal geeignet, um den F-Schlepp zu trainieren. Denn er ist leicht und gutmütig. Außerdem reicht auch eine kleinere Schleppmaschine für ihn aus. Große Schleppmaschinen sind an den meisten Plätzen ja eher rar. Für Käufer der Baukastenversion, die den Lentus als reinen Segler aufbauen wollen, ist die Schleppkupplung natürlich mehr als naheliegend. Nur die reinen Hangflieger werden darauf wohl verzichten.

Optional: Einziehfahrwerk

Zwingend ist das optionale Einziehfahrwerk, wenn man Bodenstarts machen will. Ausgeliefert wird es als Bausatz. Dabei sind die Gehäuseteile aus einer Kohlenfaserplatte gefräst und müssen noch herausgetrennt werden. Ein passendes Rad ist dabei und natürlich auch alle Kleinteile samt Anlenkung und einteiliger Rumpfklappe. Lediglich das empfohlene Servo, ein Hitec HS-85 MG, muss noch extra dazu bestellt werden. Der Zusammenbau des Einziehfahrwerks beginnt mit dem Herauslösen der CFK-Teile, was man am besten mit einem Seitenschneider bewerkstelligt. Danach werden alle Reste der Frässtege weggeschliffen. CFK ist hart, daher habe ich hier mit einem Schleifer an der Dremel gearbeitet. Obligatorisch: Der Staubsaugerschlauch wird direkt unter das Schleifobjekt gehalten und saugt so alles sofort ab. Kohlestaub ist extrem fein und sollte nicht in die Lunge gelangen. Dann kann man die Teile zusammenschrauben.

Sogar ein „Rad“ ist an den Ohren eingeformt. Und das ist keine reine Kosmetik, denn so kann die Fläche nicht so leicht im Gras hängenbleiben, etwa bei F-Schlepp oder Bodenstart.

Die Anleitung für das Einziehfahrwerk kommt völlig ohne Worte aus, was das Ganze nicht so super einfach macht. Jedenfalls habe ich zunächst mit viel Nachdenken, Bildchen schauen und Kombinationsgabe das ganze Fahrwerk komplett montiert, ohne die Schrauben aber mit Schraubensicherung einzukleben. Erst nachdem alles funktionierte und mit den Zeichnungen in der Anleitung genau übereinstimmte, habe ich jede Schraube wieder gelöst und eingeklebt. Einzige Änderung: Die Spiralfeder habe ich an dem Ende etwas winklig abgebogen, an dem es an einer Schraube (die von innen ins Fahrwerk gedreht wird) eingehängt wird. Denn so schön parallel, wie in der Zeichnung gezeigt, verläuft der Federdraht nicht. So liegt der Draht sauber auf und kann nicht wegrutschen. Zudem habe ich für diese Schraube ein Gewinde in die Fahrwerksseite geschnitten – denn sonst muss man diese Schraube mit Gewalt eindrehen. Anschließend wird sie mit Sekundenkleber fixiert.

Der Empfänger kommt bei mir aufs Einziehfahrwerk. Der Hauben-Verriegelungsstift habe ich an die Leine gelegt. So vergesse ich ihn nicht und er kann leichter abgezogen werden.

Über die Kabinenöffnung

Das fertige Fahrwerk lässt sich mit etwas Geschick prima von der Kabinenöffnung her einschieben. Hinten werden vorher zwei Anschläge in den Rumpf geklebt (Sekundenkleber), die das Fahrwerk dort fixieren. Vorne wird ein Plastikteil über den massiven Rumpfholm geschoben und das Fahrwerk hier mit zwei Schrauben befestigt. Das Ganze kann man noch etwas hin- und herschieben, aber bei mir war der hinterste Anschlag sofort richtig, denn so passte die Fahrwerksklappe tadellos. Vorne etwas knapp, hinten mit mäßigem Spalt. Das ist aus meiner Sicht auch aerodynamisch in Ordnung.

Wichtig ist, dass man die Klipse für die Befestigung der Klappe schon vor dem Einbau des Fahrwerks verklebt. Danach wird es sonst etwas fummelig (geht aber auch noch). Keine Angst: Alles passt super. Denn klebt man diese Klips bündig an die vorgesehene Stelle, passt die Klappe. So muss das sein. Die Gummis habe ich durch das Loch im Fahrwerksbein geschleift und dann in die Klappe eingehängt. Man sollte auch wirklich beide Gummis einfädeln, da ein Gummi allein schnell schwächer wird und die Klappe dann nicht mehr richtig schließt. Und dann könnte es passieren, dass es die vielleicht halb offen stehende Klappe beim Landen wegreißt. Das wäre zwar nicht dramatisch, weil es die Klappe dabei einfach ausklipst, aber auf Dauer schadet es der Lagerung der Klappe. Mein Tipp: Auch links und rechts der Klappe sollte man etwas von der Schutzfolie anbringen. Das verstärkt die Lagerungszone der Klappen und schützt vor Schäden. Ein Streifen von 2-3 cm reicht dafür. Natürlich müssen dabei die Lager selbst beweglich bleiben (dort also etwas aussparen). Wohl auch dank der Feder, die die Bewegung des Fahrwerksbeins unterstützt, läuft alles sehr leicht und rastet auch ohne besondere Servoweg-Erweiterung in beiden Stellungen sauber ein. Zudem passt das Servo perfekt an der vorgesehenen Stelle.

Akku und Empfänger rein

Jetzt müssen nur noch Akku und Empfänger eingesetzt und befestigt werden. Der Empfänger passt mit Klettband auf die vordere Fahrwerksabdeckung – und ist so mit all seinen vielen Anschlusskabeln bestens zugänglich und trotzdem ordentlich aufgeräumt. Der Akku kommt direkt auf den Rumpfboden. Da ich einen Jeti-REX-Assist-Empfänger mit freigeschaltetem Vario benutze, habe ich damit auch gleich ein Vario ohne zusätzliche Kabel an Bord. Man könnte am Lentus sogar eine TEK-Düse befestigen (ist dafür vorbereitet), wenn man das passende Vario dazu hat. Der 10-Kanal-Empfänger ist übrigens bis auf einen Kanal komplett belegt. Ja, der Lentus ist ein ausgewachsener Vierklappen-Segler mit allem Pipapo.

Gut abgestimmt. Der Motor passt leistungsmäßig perfekt zum Lentus. Gut zu sehen: Die Schleppkupplung am Rumpfboden und das zugehörige Servo (nicht im Lieferumfang).

Übrigens denkt Multiplex auch an diejenigen, die keinen sorgfältig gemähten und schmutzfreien Rasen zur Verfügung haben: Unten wird der Rumpf mit einer sehr widerstandsfähigen Folie beklebt, die zuverlässig vor Kratzern und Schmutz schützt. Das ist super. Das Zusammenstecken der Tragflächen war bei mir anfangs etwas mühselig; denn man muss die doch recht langen Flächen ziemlich exakt mit der richtigen V-Form an den Rumpf schieben, damit der Holm beidseitig einrastet. Anfangs gab ich immer zu viel V-Form vor. Es hilft etwas, wenn man die Holme an der vorderen Kante entgratet. Und dann sollte man die Flächen mit viel Gefühl am besten fast gleichzeitig zusammenschieben und dabei auf die V-Form achten. Es ist fast immer weniger, als man denkt. Nach ein paar Versuchen klappt es dann bestens. Jetzt noch schnell den Akku angeklettet und so ausgerichtet, dass man den angegebenen Schwerpunkt auch erreicht.

Einstellen des Schwerpunkts

Wie bei Multiplex üblich, ist der Schwerpunkt mit dicken Noppen markiert, so dass man den Flieger bequem auf den Fingern ausbalancieren kann. Aber Achtung: Wer wie ich gleich ein Einziehfahrwerk einbaut, kann den 3s-LiPo eventuell nicht mehr weit genug nach hinten schieben, um den Schwerpunkt ohne Ballastzugabe hinten zu erreichen. Zumindest bei meinem Roxxy mit 3.200 mAh war das der Fall. Aber es war trotzdem einfach mit dem Schwerpunkt: Seitenleitwerk wegklipsen, schon sieht man das Loch für die mitgelieferte Ballastkugel. Das Gewicht der Kugel (etwa 14 g) reicht allerdings nicht ganz, um das Gewicht des Akkus vorne auszugleichen. Aber es passen weitere 15 g Blei rein, ohne dass die Kugel herausschauen würde. Und so habe ich mit dem 249 g wiegenden 3s-3.200-mAh-Roxxy-LiPo exakt den Schwerpunkt erreicht, wenn ich ihn ganz nach vorne schiebe. Tendenz: minimal kopflastig.

Das optionale Einziehfahrwerk wird als Bausatz geliefert.

Interessanterweise fängt der Lentus bei meiner Trimmung (optisch neutrales Höhenruder) praktisch nicht ab, wenn man ihn zur bekannten Schwerpunktprobe stark ansticht. Macht man den Segler aber nur ganz kurz schneller, antwortet er mit einem leichten Abfangbogen, wie man das bei leicht kopflastigen Seglern ja kennt. Ein 3s-3.800-mAh-LiPo mit 298 g Gewicht, ebenfalls ganz vorne platziert, ergibt einen deutlich kopflastigeren Lentus. Nur: Er fängt nach zwei, drei Sekunden steilem Anstechen trotzdem nicht ab. Die Gegenprobe mit einem 3s-2.700-mAh-LiPo mit 40 g weniger (gegenüber dem 3.200-mAh-LiPo) ergab dasselbe Bild. Vermutlich verbiegt sich im Schnellflug der Rumpf leicht – und damit auch das T-Leitwerk. Denn egal, wo ich den Schwerpunkt auch hingelegt habe, bei Full-Speed hat der Lentus von allein einfach nicht abgefangen.

Die Frässtege müssen noch abgetrennt und verschliffen werden.

Nach meiner Erfahrung und Einschätzung hat der Lentus einen weiten Schwerpunktbereich und man kann allein durch die Trimmung sehr unterschiedliche Grundgeschwindigkeiten erreichen. Wer es gerne behäbiger mag, der trimmt beim empfohlenen Schwerpunkt einfach ein bisschen auf Hoch und macht einen etwas schwereren Akku rein. Dann wird der Lentus langsamer – und fängt ein bisschen ab, wenn man normal beschleunigt. Ich lasse ihn aber lieber etwas laufen, nehme daher meistens den leichteren 2.700er Akku.

Zwei Gummis ziehen die Fahrwerksklappe automatisch zu.

Rein in die Thermik

Der Handstart ist mit dem Lentus eine völlig problemlose Angelegenheit: Thermikstellung anwählen, zwei Schritte vor machen und das Modell in die Luft schieben. Das Modell sinkt dann nur kurz etwas durch, steigt mit etwas Ziehen aber sehr flott. Die Motor-Luftschrau-ben-Kombination ist von Multiplex sehr gut abgestimmt, zügig steigt der Lentus auf Höhe. Bester Winkel: etwa 45 Grad, dann ist die Steigleistung gefühlt am effizientesten. Einen solchen Steigflug absolviert der Segler übrigens ohne große Ruderkorrekturen, wenn das Höhenruder sauber neutral getrimmt wurde und der Schwerpunkt stimmt. Der Motor zieht im Stand um die 42 A. Das ist sehr moderat für die gute Steigleistung.

Diese Fahrwerksschraube sollte man unbedingt mit Schraubensicherungslack versehen.

Und oben angekommen? Sauber mit Seite und Quer steuere ich in den Thermikkreis. Beim Kurbeln selbst brauche ich fast nur noch das Seitenruder. Und auch wenn es abgedroschen klingt – bereits beim ersten Steigflug erwischte ich Thermik, obwohl jener Tag von einer Inversion gekennzeichnet war. Aber die wenige vorhandene Thermik hat der Lentus sauber umgesetzt. Da passt einfach alles zusammen: Die Verwölbung der vier Flächenklappen, die damit mögliche niedrige Grundgeschwindigkeit, kein Schieben beim Einkurven mit dem Querruder (dank der empfohlenen Differenzierung). Perfekt.

So sieht das fertig gebaute Fahrwerk mit seinen Befestigungsteilen und der Klappe aus.

Geht auch Ballern?

Kann man das mit dem Lentus? Natürlich – und dabei genügt eine schöne Hangkante für dynamisches Kantenkratzen. Klar hat der Lentus nicht den Durchzug eines Voll-GFK-Modells, aber für eine Elapor-Konstruktion sind Flugdynamik und Flugverhalten schon sensationell. Wer immer noch die Nase rümpft, dem sei gesagt: Ein Vereinskamerad, der mich beim Fliegen beobachtete, hatte nicht die leiseste Ahnung, dass es sich bei diesem Segler um einen Schäumling handelt. Erst nachdem ich den Lentus nach der Landung auf den Aufbautisch gelegt hatte, erkannte er, dass es kein GFK-Modell war...

Jedenfalls macht der Lentus alle seglerüblichen Kunstflugfiguren einwandfrei mit. Natürlich kommen die Rollen relativ langsam, aber das meint man ja auch mit seglerüblich. Und für den Looping braucht man freilich etwas Anlauf. Rückenflug funktioniert auch gut, allerdings mit deutlichem Drücken, vor allem wenn der Schwerpunkt etwas weiter vorne ist. Für richtig knackigen Segelkunstflug ist der Lentus natürlich nicht konstruiert, dafür gibt es nicht umsonst spezielle Modelle.

F-Schlepp und Höhenflüge

Das Einhängen des Seils in der eingebauten Schleppkupplung ist trotz der Position unten am Rumpf ganz einfach – und mit etwas Geschick schafft man das auch alleine: Sender neben die Rumpfspitze legen, Lentus senkrecht auf die Nase stellen und mit einer Hand die Schlaufe des Schleppseils einhängen. Mit der anderen Hand am Sender die Kupplung schließen. Der Rumpf wird dabei auf der Schulter abgelegt.

Seiten- und Höhenruder werden mit Doppelruderhörnern angelenkt. Und damit sind sie auch leicht demontierbar.

Der Lentus benimmt sich hinter der Schleppmaschine mehr als brav. Das in meinem Fall zugegebenermaßen deutlich überdimensionierte und recht flotte Schleppflugzeug flog mit maximal Halbgas, um den Lentus anständig und ohne Gewaltakt auf Höhe zu bringen. Die Flächenklappen sind beim Lentus dabei im Strak, keine Verwölbung. Damit fliegt er in optimaler, leicht überhöhter Position zum Schleppflugzeug, ohne zu schnell zu werden oder wegzusteigen. Bis auf leichte Querruderkorrekturen muss nichts gesteuert werden. Nach kurzer Zeit wird bei etwa 250 m ausgeklinkt. Und schon beim zweiten Schlepp ging es bei mir abartig auf Höhe: Ich war in einen der wenigen heftigen Bärte des Tages geraten und schnell an der Sichtgrenze, zum Glück direkt unter einer Wolke, was die Sicht auf das Modell erheblich verbesserte.

Die Anlenkungen der Flächenklappen sind ebenfalls solide ausgeführt. Hier sieht man auch das Edelstahlrohr, das die Klappen verwindungssteif macht.

Doch wie kommt man da mit einem Schaumsegler wieder heil heraus? Erst versuchte ich es mit Trudeln, also die Knüppel voll in die Ecken. Das war mir aber schnell zu heikel, denn der Lentus macht dabei eher einen Spiralsturz. Er wurde gefühlt zu schnell, sodass ich ihn wieder vorsichtig abfing. Und schon ging das Vario-Piepsen mit mächtigem Steigen wieder los. Also volles Butterfly eingestellt und das Rad ausgefahren. Das half. Mit moderater Geschwindigkeit und deutlichem Sinken kam der Lentus wieder näher. Mein Resümee des Tages: Der Lentus lässt sich hervorragend schleppen, auch mit starken und schnellen Schleppmaschinen. Und wenn dann tatsächlich mal ein Hammerbart kommt, bringt man ihn mit Umsicht auch wieder heil herunter. Dass er etwas aushält, hat der Lentus inzwischen mehrfach bewiesen. Denn immer bin ich in der Testphase auf bockige, zum Teil sehr starke Thermik gestoßen. Beim Abstieg zeigten die Flugdaten des Jeti-Assist-Empfängers oft ein Lastvielfaches von über 5g an. Das ist für eine Schaum-Konstruktion eine Menge. Hut ab. Übrigens: Selbst bei schnellen Abstiegen mit Steilkurven biegen sich die Flächen nur wenig durch. Kein Wunder, sind sie doch mit zwei langen Holmen sehr stabil gefertigt.

Mit oder ohne Rad?

Die Landung gelingt bei ruhigem Wetter oder sauber gegen den Wind problemlos. Seitenwind muss ausgesteuert werden, denn wie jeder Segler will sich der Lentus in den Wind drehen – und da er relativ leicht ist, macht er das auch. Wirklich Schrittgeschwindigkeit beim Aufsetzen erreicht man nur mit etwas Gegenwind. Ansonsten kommt der Lentus recht flott rein und braucht daher auch ein paar Meter zum Aufsetzen und Ausrollen. Kurz gesagt: Er benimmt sich auch hier fast wie ein moderner Schalensegler.

Wer noch nie mit einem Rad gelandet ist, der muss etwas aufpassen. Denn sobald ein Segler auf seinem Rad aufsetzt (und das gilt nicht nur für den Lentus), kann er sich leicht um diesen Punkt drehen. Es braucht dann nur wenig Seitenwind und das Modell will nach dem Aufsetzen die Richtung ändern. Man muss also bei einer Radlandung mehr und länger bewusst steuern (mit Quer und Seite), denn der Segler rollt natürlich auch deutlich länger als bei einer Bauchlandung. Und er kann, wenn man etwas zu schnell aufsetzt, auch wieder abheben, wenn man nicht aufpasst.

Bei Landungen ohne Rad kommt ein Segelflugzeug in der Regel vom Boden nicht mehr weg, wenn es mal aufgesetzt hat. Wer es also lieber easy haben will, kann das Einziehfahrwerk auch weg- oder drin lassen. Wirklich nötig ist es selbst beim F-Schlepp nicht, auch nicht bei schwächeren Schleppmaschinen. Aber es sieht schon schick aus, wenn man mit Rad landet! Und das Rad steckt einiges weg. Einige weniger gelungene Landungen im „Delphinstil“ haben das Fahrwerk jedenfalls bis jetzt in keiner Weise beeindruckt.

Erflogene Einstellungen

Wer sich an die in der Anleitung vorgeschlagenen Einstellwerte hält, macht nichts falsch. Ich bin trotzdem etwas davon abgewichen – und das aus mehreren Gründen. So habe ich den Höhenruder-Ausschlag so lange zurückgenommen, bis sich ein enger Looping ohne Abriss am oberen Scheitelpunkt ergab. Damit bin ich etwa 2 mm unter der Empfehlung herausgekommen. Den empfohlenen Seitenruderausschlag von 35 mm schafft man ohnehin – schon mechanisch – nicht ganz. Aber die Wirkung des Ruders ist gut und daher passt der mögliche Ausschlag bestens. Auch bei den Querrudern schaffe ich nicht ganz die angestrebten 24 mm, es sind etwa 22 mm nach oben. Das ist trotzdem absolut stimmig. Und die vorgeschlagene Differenzierung passt ebenfalls sehr gut.

Auch die empfohlenen Flugphasen habe ich übernommen und bin zufrieden damit. Lediglich bei der Butterflystellung gehen mir die Wölbklappen zu wenig nach unten. Das lässt sich aber leicht ändern, denn am Gestänge ist noch genügend „Fleisch“ – und die Wölbklappen gehen ohnehin weit mit den Querrudern nach oben mit, was man aus meiner Sicht nicht braucht. Also: Die Madenschraube lösen, das Ruder ein paar Millimeter hochdrücken, wieder festschrauben und mit der Mittenverstellung alles wieder auf null setzen. Bei mir kamen die Wölbklappen damit gute 5 mm weiter nach unten. Das macht viel aus. Bei den empfohlenen 30 mm kann es bei einem engen Hangfluggelände durchaus knapp werden, denn der Lentus will trotz Butterfly lange gleiten. Das erkennt man auch daran, dass er kurz vor dem Aufsetzen noch mit viel Höhe zum kurzen Hochsteigen überredet werden kann (bei 30 mm ist der Auftrieb anscheinend einfach noch zu hoch und die Bremswirkung zu gering). Dafür habe ich dann die Querruder weniger nach oben gestellt. Diese kleine Maßnahme bewirkt eine niedrigere Landegeschwindigkeit und verbessert zudem die verbliebene Querruderwirkung mit der Butterflystellung. Nach dieser Modifikation wurde das Landen auch unter schwierigeren Bedingungen noch einfacher – und selbst ohne Gegenwind langsamer und kürzer.

Eigenstart vom Boden

Fehlt nur noch der Eigenstart vom Boden aus. Also die größere Luftschraube durch die dafür empfohlene 8×6“ ausgetauscht, den 3s-3.200er durch einen 4s-2.600er LiPo ersetzt und den Lentus mit ausgefahrenem Fahrwerk auf unsere mäßig ebene Graspiste, schön gegen den kaum vorhandenen Wind, gestellt. Auf einen Helfer, der das Modell gerade hält, habe ich bewusst verzichtet. Denn der Helfer lässt üblicherweise vorher los, bevor der Segler ordentlich steuerbar ist. Bei manntragenden Seglern kann der Helfer ja ein Stück mitrennen, bei Modellen geht das nicht wirklich. Und nicht selten macht die gutgemeinte Starthilfe alles schlimmer, wenn der Helfer die Fläche für einen Augenblick unbewusst festhält. Ein Ringelpiez ist dann gerne mal die Folge.

Also: Modell mit einseitig hängender Fläche auf die Startbahn stellen, voll Höhe ziehen und Vollgas geben. Und tatsächlich beschleunigt der Lentus trotz der aus meiner Sicht winzigen Luftschraube relativ zügig und hebt auch alsbald ab. Natürlich muss man ihn mit dem Querruder sofort gerade halten und eventuell auch mal mit dem Seitenruder eine Kurve vermeiden, aber dennoch geht es einfacher als gedacht. Selbst leichten Seitenwind verkraftet der Lentus dabei noch. Auf unserem derzeit eher schlechten Platz beißt die Luftschraube dabei auch mal etwas ins Gras, wenn das Rad in eine Vertiefung gerät. Dann spritzt der staubfein zerkleinerte Grashäcksel und schlägt sich am Rumpf und an den Flächen nieder. Da das Gras zur Testzeit frisch gewachsen und von häufigem Regen auch gegossen und damit schön saftig war, ist es gar nicht so einfach, das wieder abzuwaschen. Diejenigen, die über eine wirklich ebene Graspiste oder gar eine Hartpiste verfügen, tun sich da leichter. Aber es geht auch auf unserer Rumpel-Piste erstaunlich gut. Und die Steigleistung ist auch mit dem kleinen Prop immer noch in Ordnung. Kurz: Auch beim Thema Bodenstart funktioniert der Lentus wie angekündigt einwandfrei.

Mein Fazit

Der Lentus ist ein klasse Modell, das in der Gruppe der Foamies ziemlich Eindruck macht. Er ist toll bei der Verarbeitung und super bei den Einsatzmöglichkeiten, die sich durch Fahrwerk, Schleppkupplung und Bodenstart-Option weit auffächern. Vom fliegerischen Handling ist er kaum komplexer als einfachere Segler – und in der Luft ist der Lentus von einem Schalentier kaum zu unterscheiden. Meine Meinung: Multiplex hat auch bei dieser Konstruktion, wie schon beim FunRay, wieder Maßstäbe gesetzt. Übrigens: Der von Multiplex angebotene Seglerrucksack (die größere Variante) passt bestens für den Lentus. Bei mir liegt dieser schwarze Transportrucksack daher immer öfter – gefüllt mit dem Lentus – im Auto. Ein Schraubenzieher zur Höhenleitwerksmontage und Akkus passen auch noch rein, selbst den Sender kann man mit etwas Geschick noch unterbringen. So vergisst man auch nichts zuhause. Meinen FunRay bewahre ich im kleineren Multiplex-Seglerrucksack auf – und entscheide je nach Fluggebiet und Wetterlage, welcher der beiden mitdarf. Im Zweifel beide. Dann kann nichts mehr schiefgehen.

Lentus

Verwendungszweck: (Elektro-)Segler für Hang und Thermik

Modelltyp: RR-Fertigmodell oder Baukasten

Hersteller/ Vertrieb: Multiplex 
Bezug und Info: Fachhandel, Infos unter www. multiplex-rc.de, Tel.: 07252 580930 
UVP: 569,90 € (RR), 269,90 € (Kit)

Lieferumfang (RR): komplett fertig aufgebautes, nahezu flugfertiges Modell mit allen Servos und eingebautem Antriebsstrang

Erforderl. Zubehör (RR): Antriebsakku, Empfänger, Sender 
Bau- u. Betriebsanleitung: Deutsch mit 15 Seiten Text und 8 Seiten Abbildungen (Schwarz-Weiß)

Aufbau

Rumpf: Elapor mit Verstärkungen 
Tragfläche: Elapor mit CFK-Alu-Doppel-Holmen 
Leitwerk: Elapor mit Verstärkungen 
Kabinenhaube: Rahmen aus Elapor mit klarer Haube

Einbau Flugakku:  in Kabinenhauben-Ausschnitt mit Klettband

Technische Daten

Spannweite: 3.000 mm 
Länge: 1.410 mm 
Spannweite HLW: 620 mm 
Flächentiefe an der Wurzel: 220 mm

Flächentiefe am Randbogen: 125 mm (Ende Querruder gemessen)

Tragflächeninhalt: 52,6 dm² 
Flächenbelastung: ca. 49 g/dm² 
Tragflächenprofil: k.A. 
Profil des HLW: k.A. 
Gewicht/Herstellerangabe: ab 2.300-2.600 g 
Fluggewicht Testmodellohne Flugakku: 2.347 g  
mit 3s-3.200-mAh-LiPo:  2.595 g (inkl. EzFw und ca. 25 g Heckballast)

Antrieb im Testmodell eingebaut

Motor: Roxxy C35-48-990kV 
Regler: Roxxy BL-Control 755 S-BEC 
Propeller: Multiplex 11×7“ (8×6“ für Bodenstart) 
Akku: 3s-3.200-mAh-LiPo Roxxy Evo, 4s-2.600-mAh-LiPo für Bodenstart

RC-Funktionen und Komponenten

Höhenruder: Hitec HS-65HB Carbonite 
Seitenruder: Hitec HS-65HB Carbonite 
Querruder: 2 × Hitec HS-65HB Carbonite 
Wölbklappen: 2 × Hitec HS-65HB Carbonite 
Schleppkupplung: Hitec HS-85BB (nicht enthalten) 
Optional: Einziehfahrwerk: Hitec HS-85MG (nicht enthalten) 
Verwendete Mischer: Butterfly, Flugphasen 
Empfänger: Jeti REX Assist 10 Kanal mit Vario 
Empf.-Akku: BEC

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2021-07-23

EDITORIAL

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l EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Ausgabe wollen wir einigen Jubilaren gratulieren, die in den vergangenen Wochen ihre Geburtstage oder Firmengründung gefeiert haben. Gemeinsam mit den runden VTH-Jubiläen und aufs Jahr gleich mit dem FMT-Jahrgang feiern die Modellflug-Legende Hanno Prettner und…

MARKT UND MELDUNGEN

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l Markt und Meldungen

www.fmt-rc.de Segelflug Composite RC Gliders 02405 4067752, www.composite-rc-gliders.com Composite RC Gliders bietet mit den Modellen Edge 1500 X und Edge 2000 X zwei Urlaubsflieger mit optionalem Koffer an. Spannweiten 1.500 und 1.998 mm. Preise: ab 369,- €. arkai 02054 8603802, www.arkai.de Der RC-…

VERBÄNDE & MELDUNGEN

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Aktuelle Gastpilotenregeln in Deutschland

l WAS GILT?

Gastpiloten sind alle ausländischen Piloten, also EU-Bürger und auch Nicht-EU-Bürger, etwa aus den USA, Kanada, Afrika, Indien. Für diese Modellflieger aus sogenannten Drittstaaten gilt allerdings auch, dass sie sich registrieren müssen – und zwar in dem EU-Land, in dem sie das erste Mal einen Modellflugbetrieb durchführen wollen. Diese Registrierung und die dabei erworbene Registrierungsnummer gilt dann für alle weiteren Flüge in der EU, also auch in einem anderen EU-Land. Ein Beispiel für Personen aus Drittstaaten wäre: Ein US-Bürger fliegt das erste Mal in Italien, weil er dort an einem Wettbewerb teilnimmt. Dafür muss er sich in Italien registrieren. Im folgenden Jahr will er an einem Modellflugwettbewerb in Deutschland teilnehmen. Seine italienische Registrierung gilt jetzt auch in Deutschland. Weder braucht er sich in Deutschland neu zu registrieren, noch darf er das. Denn jede Person darf nur einmal registriert sein.

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Weitere Förderung der bisherigen Jugendgruppen

l Himmlische UNTERSTÜTZUNG

Während dem zweiten Zyklus der FMT-Jugendförderung 2020/2021 hat die Corona-Pandemie so einiges auf den Kopf gestellt. Bereits drei Monate nach Start des Programms schlossen die Flugplätze und an gemeinsame Treffen in der Werkstatt war nicht zu denken. Um diese Nachteile für die Jugendgruppen zumindest ein wenig auszugleichen, haben wir uns bereits im Herbst 2020 dazu entschieden, die Förderung um ein halbes Jahr bis zum Sommer 2021 zu verlängern. Doch auch das war uns noch nicht genug: Auf Initiative von Stefan Höllein hat ein Teil der letztjährigen Förderer sich dazu entschieden, neben den künftigen Gruppen nochmals die bisherigen Jugendgruppen und -AGs zu unterstützen. Das Ziel: Den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, während Corona ausgefallene Gruppenaktivitäten, Flugstunden und vor allem Wettbewerbs-Teilnahmen in der kommenden Saison nachzuholen.

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Derkum Modellbau in Köln

l SEIT ÜBER 50 JAHREN

Seit einem halben Jahrhundert steht Derkum Modellbau in Köln für Fachberatung und Kundenservice rund um den Modellsport. Mit einem breiten Sortiment an Produkten bekannter Marken, bewährtem Baumaterial und speziellem Zubehör. Auf der modernen Verkaufsfläche in Köln und in dem großen Online-Shop findet man nahezu alles, was das Modellbauer-Herz begehrt.

PORTRÄT

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Eine Legende wird 70

l HANNO PRETTNER

Hanno Prettner feiert dieses Jahr seinen 70. Geburtstag! Also nehmen wir uns die Zeit und blicken einmal zurück auf seine Leistungen und Erfolge. Ich habe mir lange überlegt, wie man sein Lebenswerk überhaupt bewerten kann, in welchen Kontext man es stellen muss, um nur annährend zu verstehen, was Hanno in seiner aktiven Zeit alles auf die Beine gestellt hat und welche Dimension seine Siege haben.


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Mirage mit Rampe und Booster

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Es war kurz vor Ostern im Frühling 2020. Der Modellflugplatz war geschlossen und meine Modelle langweilten sich im Hobbyraum, als sich eine Idee leise in meinen Kopf schlich, dort einnistete und langsam ihre einzelnen Pläne auszubrüten begann. Ob es eine gute oder schlechte Idee war, konnte ich damals nicht erahnen. Ich wusste nur eins: Ich würde den Gedanken nun bis zur Umsetzung nicht mehr loswerden.


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Zum 75. Jubiläum des VTH

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Im Jubeljahr 2021 feiert der Verlag für Technik und Handwerk neue Medien nicht nur seinen 75. Geburtstag seit seiner Gründung 1946, sondern auch das 70-jährige Bestehen der Fachzeitschrift FMT. Ein schöner Grund, unsere Leser hinter die Verlagstore blicken zu lassen. Heute: die Redaktion, das Herz des Verlags und natürlich auch der FMT.


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Erfahrungen mit Mavic 2 Pro und Mavic Air 2

l DJI SMART -CONTROLLER

Eigentlich sollen beide Copter mit dem Smart-Controller gebunden werden können, so dass er sogar automatisch erkennt, welcher gerade zugeschaltet ist. Damit müsste man ganz einfach zwischen Mavic 2 Pro und Mavic Air 2 wechseln. Doch ganz so einfach wie bei einer „normalen“ Fernsteuerung geht es leider doch nicht. Denn beide Copter arbeiten mit unterschiedlichen Apps. Und wie ist es, wenn man zusätzlich die Goggles RE nutzt?

TEST

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Pitts S-2B 50-60cc von Hangar 9 / Horizon Hobby

l KULTOBJEKT

Doppeldecker üben auf mich eine besondere Faszination aus. Dabei ist die Pitts einer der interessantesten Doppeldecker, mit dem man auch kraftvollen Kunstflug bis an die Grenzen des Möglichen – sowohl mit dem Original wie auch dem Modell – machen kann. Deshalb hatte ich schon länger nach einem Modell der Pitts Ausschau gehalten. Mit rund 185 cm Spannweite ist die Pitts von Hangar 9 schon ein stattliches Modell, das jedoch durch die geteilten Tragflächen und den kurzen Rumpf noch gut transportiert werden kann. Ausschlaggebend war letztendlich, dass ich einen bereits vorhandenen Saito-60 cm³-4-Takt-Boxer verwenden kann, denn genau mit dieser Motorisierung wurde die Pitts beim Airmeet 2020 vorgeflogen.


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Pitts S-2B und Roto RM-85FS – ein Dream-Team?

l KANN DENN LEISTUNG SÜNDE SEIN?

Aus einer vorläufig pensionierten Ercoupe hatte ich noch einen arbeitslosen Roto RM-85FS – gefühlt der ideale Antrieb für die Pitts. Nachdem Autorenkollege Klaus Conzelmann in seiner Pitts den kleineren Saito FG-61TS installiert hatte, bekam ich von der Redaktion grünes Licht, auch über diese Antriebs-Alternative zu berichten. Die spannendste Frage war: Würde der RM-85 samt Topfdämpfer unter die Haube passen? In vielen Flügen mit der Ercoupe hatte ich herausgefunden, dass dieser Dämpfer – eigentlich vorgesehen für den Valach-Boxer VM-85 – sich sehr positiv auf Leistung und Laufverhalten auswirkt und zudem einen guten Klang hat. Also sollte er unbedingt dranbleiben. Die nötigen Umbauarbeiten schrecken einen echten Modellbauer ja nicht ab, oder?


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Arrow von Pichler

l 1980er FLASH-BACK

„Wow! Das ist eine Optik, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe!“ Das waren meine Gedanken, als ich den Arrow zum ersten Mal bei Pichler entdeckt habe. Für mich war’s ein Flashback in die Mitte der 1980er Jahre: Als damals mein Interesse für den Modellbau geweckt wurde, waren Modelle mit stark zurückgepfeilten Tragflächen zwar nicht mehr State of the Art, aber noch stark verbreitet. Und so erinnert mich der Anblick des Arrow – und damit bin ich bestimmt nicht allein – an meine modellfliegerische Frühzeit.


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Spektrum-NX-Sender von Horizon Hobby

l GENERATION SMART

Telemetrie, Sprachausgabe, WLANund Bluetooth-Konnektivität, x-Punkt-Kurvenmischer sowie Flugphasen, Sequenzer und Klappeneinstellungen im Dutzend, alles mit Expo, Dual-Rate und verzögert – was die meisten von uns nicht brauchen, sind noch mehr Funktionen. Vielmehr geht es darum, die Features möglichst bequem verfügbar zu machen. Schließlich wollen wir nicht die Mission zum Mars leiten, sondern schlicht mit viel Freude und möglichst sicher unsere Flugmodelle steuern. Spektrum macht nun seine Mittelklasse-Sender smart und uns damit vieles einfacher.


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Flite Test Grumman G-44 Widgeon von robbe

l WELLNESS PROGRAMM

Wellness steht in erster Linie für Entspannung und Nichtstun. Übertragen auf die neue Widgeon von Flite Test müsste das bedeuten: Dass man dieses Wasserflugzeug ganz entspannt betreiben kann und dafür nicht viel tun muss. Ist es so?


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E-flite Draco 2.0m von Horizon Hobby

l STOL-HEISSBLUT

Ausgewachsen nennen wir gerne mal Modelle der 2-m-Klasse. Jugendlich-wild trifft es besser bei der überschäumenden Draco, der ihr feuriges Temperament aus jeder Pore schießt. Die Draco ist ein zum Bersten vollgepackter Technologieträger. Hinsichtlich Schaummodellbau und RC-Technik markiert der Heißsporn die Spitze dessen, was der Markt an Fertigmodellen zu bieten hat.


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Lentus von Multiplex

l WELTENSEGLER

Lentus – das ist doch bestimmt ein Schreibfehler, oder? Müsste der nicht Ventus heißen? Stimmt da was nicht? Naja, am Namen des Seglers vielleicht, aber der Rest? Hammer, kann ich da nur sagen, Hammer. Aber am besten fange ich von vorne an...


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Streamline 270X von D-Power

l WUNSCHGEMÄSS

Die Autoindustrie zeigt, wie man Begehrlichkeiten erfüllen kann, indem man dem Kunden je nach persönlichem Gusto das klassische Stufenheck, den praktischen Kombi oder die sportliche Coupé-Form zur Auswahl anbietet. Denselben Faden hat D-Power aufgenommen und bietet nun neben dem seit Jahren bewährten Streamline 270V mit V-Leitwerk den 270X mit Kreuzleitwerk an. Und nicht nur am Heck wurde gefeilt, sondern D-Power hat dem Modell gleich ein komplett neues, frisches Finish verpasst.


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Seta-RES-Hochstartset von Höllein

l RELAXT RAUF

Der Hochstart am Gummiseil ist eine klassische, günstige und einfache Methode, um ein Segelflugmodell in thermiktaugliche Höhen zu befördern. Und das benötige Equipment ist überschaubar. So bekommt man beim Himmlischen Höllein das Seta-RES-Hochstartset mit einem 15 Meter langen 8×4-mm-Gummischlauch, 100 Meter 0,8-mm-Nylon-Hochstartseil, einem speziellen Seilfähnchen sowie dem Bausatz der Deluxe-Seiltrommel von Schweiger.

KOLUMNE

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l Hier riecht’s nach Sprit

In meinen letzten Kolumnen habe ich wohl Problembereiche angesprochen, die offensichtlich für viele Kollegen interessant waren. Der Rückfluss an Mails war erstaunlich und erfreulich. Doch bevor ich darauf in dieser und in den folgenden Kolumnen eingehe, möchte ich etwas über den Stand des Bronco-…

REPORT

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17. Bauplan- und Eigenbautreffen Huttwil

l ENDLICH GEHT’S WIEDER LOS

Als während der dritten Corona-Welle auf der Homepage der MG Huttwil die Ausschreibung des diesjährigen Eigenbau- und Bauplantreffens am 26./27. Juni 2021 erschien, dachten wohl einige, dass es sich um einen verspäteten Aprilscherz handeln musste. Überall wurden Veranstaltungen abgesagt. Nicht aber bei der MG Huttwil. Endlich etwas Positives! Nicht wenige freuten sich über den Mut und Optimismus von Christian Eggimann („es chunt scho guet“) und seinem Team, in diesem Jahr die Durchführung nach einem Jahr Pause wieder zu planen.

BAUPLAN 3201533

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FMT-Jubiläums-Segler, Teil 2

l THERMY SL

70 Jahre FMT, 75 Jahre VTH – das feiern wir mit dem Thermy SL von Wolfgang Werling, unserem Jubiläumsmodell. Der Thermy SL ist ein alltagstauglicher und kompakter Hochleistungssegler mit einem besonders breiten Einsatzspektrum. Nachdem wir in der letzten Ausgabe die Konstruktion und ihre Fähigkeiten vorgestellt und die nötige Elektronik besprochen haben, geht’s jetzt ans Bauen und Fliegen.

BAUPRAXIS

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Geschichte & Grundlagen des Klebens, Teil 3

l ERFOLGREICH KLEBEN Die Oberfläche entscheidet

Nachdem wir uns in den letzten Kapiteln (FMT 05 und 06/2021) mit der Geschichte des Klebens und den Klebstoffen im Detail beschäftigt haben, wollen wir jetzt die Oberflächen der zu klebenden Substanzen näher betrachten, denn hier entscheidet sich der Erfolg einer Verklebung – oder deren Misserfolg.


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Zum Umgang mit der ungeliebten Kraft

l TORSION

Torsion – was ist das eigentlich? Irgendwie kennen wir diese Kraft schon, denn verdrehen, vertwisten, verdrillen sind einige andere gebräuchliche Ausdrücke dafür. In unserem heutigen Fall betrachten wir die Torsion als die Verdrehung der Endrippe in Relation zur Wurzelrippe. Und diese kann durchaus der Anlass dafür sein, dass Modelle in der Luft zerbrechen.

GRUNDLAGEN

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ASH 31 von HKM im Maßstab 1:2,2

l ENTWICKLUNG DES PROFILS

Die Konstruktion der ASH 31 von HKM Flugzeugbau – im Maßstab 1:2,2 mit 9,64 m Spannweite – war auch für die Profilauslegung eine Herausforderung (vgl. zur Entwicklung dieses Ausnahme-Seglers auch die FMT-Ausgaben 03 und 04/2018). Dr. Helmut Quabeck gibt uns im Folgenden Einblicke in seine Überlegungen zum Profilstrak.