

THERMY SL
FMT-Jubiläums-Segler, Teil 2
70 Jahre FMT, 75 Jahre VTH – das feiern wir mit dem Thermy SL von Wolfgang Werling, unserem Jubiläumsmodell. Der Thermy SL ist ein alltagstauglicher und kompakter Hochleistungssegler mit einem besonders breiten Einsatzspektrum. Nachdem wir in der letzten Ausgabe die Konstruktion und ihre Fähigkeiten vorgestellt und die nötige Elektronik besprochen haben, geht’s jetzt ans Bauen und Fliegen.

Bauen wir das V-Leitwerk...
Im Plan und auch bei den Frästeilen sind beide möglichen Varianten – also Kreuz- und V-Leitwerk – berücksichtigt. Das V-Leitwerk wird aus Leisten und Balsaformteilen in zwei Hälften aufgebaut; diese werden in der Mitte entsprechend dem Winkel angeschrägt. Die Winkel L8 helfen beim Einstellen der V-Form (Öffnungswinkel 105°) und verstärken den Knick. Mit zwei Kiefernleisten (5×3 mm) wird das Leitwerk wie im Plan dargestellt verstärkt. Das Leitwerk kann mittels Schrauben abnehmbar gemacht werden oder man klebt es einfach fest. Speziell bei der abnehmbaren Variante sollte mit Dreikantleisten die Auflagefläche zum Rumpf vergrößert werden, siehe hierzu den Plan.
... oder das Kreuzleitwerk?
Das Kreuz-Höhenleitwerk ist insgesamt 50 mm kürzer als das V-Leitwerk. Im Frästeilesatz liegen die Teile in der Länge des V-Leitwerks bei – und sind deshalb beim Bau des Kreuzleitwerks um 25 mm zu kürzen (siehe dazu den Plan). Der Aufbau erfolgt dabei aus Leisten und Formteilen, analog dem Seitenleitwerk. Die beiden Höhenruder-Blätter werden über zwei Kiefernleisten (3×5 mm) verbunden, die Verklebung wird großflächig mit dünnem Glasgewebe und Sekundenkleber verstärkt. Somit benötige ich nur eine Anlenkung für das Höhenruder – das spart Platz und Gewicht und reicht völlig aus.
Wer jedes Blatt einzeln anlenken will, lässt einfach die 5×3-mm-Balsaleiste und die beiden Verbinder der Blätter weg. Natürlich kann man auch dieses Höhenleitwerk abnehmbar machen: Da ich es aber nicht oft abnehme, habe ich unter der Auflage 18 einfach nochmal einen Streifen Sperrholz geklebt und Holzschrauben verwendet. Falls die Bohrungen dann mal ausleiern sollten, tränkt man sie mit Sekundenkleber.

Wie baue ich die Tragfläche?
Generell nehme ich für alle Verklebungen dünnflüssigen Sekundenkleber und verstärke die Klebestellen dann mit UHU hart, Weißleim geht natürlich auch. Begonnen habe ich mit dem linken Mittelstück. Die unteren Holme F5 und F6 muss man ablängen, auf dem Plan fixieren und die Rippen R2 bis R9 festkleben. Nun verklebt man die untere Nasen- und Endleistenbeplankung und setzt die oberen Holme ein. Die gleichen Arbeitsschritte wiederholt man an den restlichen Flächensegmenten. Dann wird die Steckung verklebt, da die Flächenteile jetzt noch handlich sind. Die Hilfsnasenleiste F3 und die Abschlussleiste F9 kann auch schon verklebt werden.

Zur Flächensteckung: Probeweise schiebt man die Steckung ein und steckt die Flügel zusammen. Das Ganze wird nun ausgerichtet und die Bohrungen werden eventuell etwas nachgefeilt. Hierbei passt man auch die beiden Wurzelrippen R1 möglichst spaltfrei und entsprechend der V-Form ein. Die Steckung fixiert man nun auf einer Flächenseite mit Sekundenkleber (Rohre vorher unbedingt anschleifen, damit der Kleber hält). Dann wieder zusammenstecken – und wenn alles passt, fixiert man auch die Steckung in der zweiten Flächenhälfte mit Sekundenkleber. Und klebt sie schließlich mit reichlich Hartkleber oder UHU plus fest. Die Steckungsröhrchen in der Fläche verschließt man noch mit einem Stück Balsa, damit die Stähle nicht durchrutschen können. Die Halbrippe R1a wird nun so eingepasst, dass der Flächendübel F1 gerade noch dazwischen passt. Bei der CFK-Steckung sollte man nur „weiche“ Aluhülsen verwenden und diese gut entgraten, um eine scharfkantige Kerbwirkung zu vermeiden.

Den Spalt zwischen Steckungsrohr und Holm habe ich diesmal einfach mit Balsa-Dreikantleisten und reichlich Kleber aufgefüllt, um eine gute Krafteinleitung zu bekommen. Auch die Verkastung der Holme darf nicht vergessen werden, sie erhöht die Festigkeit deutlich. Die Maserung des Holzes ist hierbei stehend. Dann werden in das Mittelstück die Knickvertärker F13 und F14 mit viel Kleber eingesetzt und die vorderen Teile der Segmentrippe R10 eingepasst.
Beplanken der Flächenoberseite
Zunächst überschleift man die Flächenoberseite (damit nichts übersteht) und zieht auch die Servokabel ein. Ich beginne dann mit der vorderen Beplankung des Mittelstücks bis zum Flächenknick. Versucht man die komplette Fläche an einem Stück zu beplanken, besteht eine Verzugs-Gefahr, da die Fläche durch die V-Form nicht durchgehend auf dem Baubrett aufliegt. Deshalb legt man das Mittelstück eben auf das Baubrett und unterlegt hinten eine 2-mm-Leiste für die nötige Verwindung. Da die Rippendicke nach außen hin abnimmt, die Auflagehöhe mit 2 mm aber gleich bleibt, ergibt sich eine leicht negative Verwindung.

Dann schneidet man die Beplankung der Oberseite zu. Die Beplankung feuchtet man an und biegt sie von Hand oder über einem Rohr etwas vor – und lässt sie so trocknen. Dadurch reduziert sich die notwendige Kraft beim Beplanken und die Gefahr eines Verzugs wird verringert. Die Beplankung muss man aber unbedingt erst trocknen lassen und darf sie erst danach aufkleben. Klebt man die noch nasse Beplankung auf, so kann sich der Flügel beim Trocknen durchbiegen.

Und so klebt man die Beplankung schließlich auf: Zuerst streicht man die Rippen und Holme kräftig mit UHU hart ein und arbeitet dabei zügig. Dann setzt man die Beplankung am Holm auf und fixiert sie mit dünnflüssigem Sekundenkleber und Gewichten; erst dann drückt man nach vorne zur Nasenleiste an – und fixiert sie vorne mit Klebeband und Nadeln. Dann gut aushärten lassen. Natürlich kann man auch Weißleim nehmen, dann muss man halt länger warten. Bei Weißleim hätte man auch die Möglichkeit, die Beplankung aufzubügeln. Nun schleift man den hinteren Flächenabschluss gerade, damit die Endleiste gut dran passt. Das geht nämlich nach dem Ankleben der Außenflächen nicht mehr ganz so gut. Dann werden die Außenflächen mit der richtigen Höhe für die V-Form unterlegt und mit dem Mittelstück verklebt.

In die Außenfläche wird jetzt die Knickverstärkung F27 eingesetzt – und danach wird sie genauso wie das Mittelstück beplankt (hier wieder die 2-mm-Leiste unterlegen). Die Ohren werden zuerst angeklebt und danach beplankt. Den Randbogen aus den Teilen F18 bis F21 setzt man zusammen und klebt ihn fest. Die Randbogen-Endleiste F17 kann man auch schon ankleben. Die restliche Beplankung und die Rippenaufleimer folgen als Nächstes. Die überstehende Nasenbeplankung passt man nun an die Hilfsnasenleiste an und klebt auch die Nasenleiste an. Und nun?

Der Rumpf entsteht
Nun baue ich den Rumpf auf, damit ich die Flächendübel bei aufgesetzter Fläche einkleben kann, um eine optimale Passung und Ausrichtung zu erreichen. Liegt die Fläche nämlich nicht sauber auf dem Rumpf auf, verändert man den Einstellwinkel. Im hinteren Rumpfbereich sollte man grundsätzlich möglichst leicht bauen. Der im Plan dargestellte Aufbau ist übrigens stabil genug, es sind keine weiteren Verstärkungen notwendig. Mit den von mir verwendeten Komponenten wurde der Schwerpunkt ohne Blei problemlos erreicht.

Auf den beiden Seitenteilen 19 wird also der Rumpfgurt 25 mithilfe der Spanten ausgerichtet. Verklebt wird aber zunächst nur der Spant 5, da der Rumpf hier rechtwinklig ist. Nun richtet man die Rumpfteile zusammen mit dem Spant 5 und 6 auf dem Plan aus und verklebt sie. Dann folgen die Spanten 3 und 4 sowie 7, 8 und 9. Bevor der Motorspant 2 verklebt wird, muss die Aussparung im rechten Seitenteil etwas tiefer gefeilt werden, damit der Seitenzug stimmt. Dann werden die unteren Dreikantleisten 30 und die Verstärkung 28 verklebt. Die Dreikantleisten 29, 31 und 32 zusammen mit den Gewindebrettchen 22 und 23 erhöhen die Festigkeit des Rumpfs deutlich. Im Heck besteht die Verstärkung 34 aus Platzund Festigkeitsgründen aus Kiefernleisten. Auch die Verstärkung 27 im Cockpitbereich besteht aus Kiefer.

Die abnehmbare Haube wird als Nächstes direkt auf dem Rumpf gebaut, dann passt sie exakt. Bevor man die Haube zusammenklebt, sollte man sich aber über die Befestigung Gedanken machen. Da ich gerne vorne einen Dübel und hinten einen Haubenriegel verwende, mache ich in der Haubenrippe 15a erst die entsprechenden Aussparungen, bevor ich sie verklebe. Natürlich kann man stattdessen auch Magnete verwenden oder einen Sperrstift durch den Rumpf und Laschen an der Haube stecken. Hier realisiert eben jeder seine favorisierte Lösung.

Die Halbspanten 17 und 11 klebt man jetzt in den Rumpf. Den Rumpf klebt man nun mit Klebeband ab oder unterlegt eine Folie, um ein unbeabsichtigtes Verkleben zu vermeiden. Ich habe hier sogar etwas dicker unterlegt, denn der dadurch entstehende Spalt zwischen Haube und Rumpf von rund 1 mm dient bei mir als Entlüftung für die Luft, die durch den Turbospinner kommt. Das funktioniert einwandfrei und ist durch die schwarze Haube kaum zu sehen. Nun legt man den Rahmen 13 auf den Rumpf und verklebt die Spanten 12 und 16 zusammen mit den Seitenteilen 15. Dann folgt die Haubenrippe 15a zusammen mit dem Halbspant 14. Jetzt klebt man die Dreikantleisten 29 in die Haube ein. Falls die Dreikantleisten sehr hart sind, sollte man sie unbedingt nass von Hand vorbiegen oder mehrfach einsägen – sonst verzieht sich eventuell die Haube. Der vordere Rumpfboden 20 und 24 wird nun angebracht und der Rumpf vorne mit dem Übergang 1 abgeschlossen; dieser wird später an den Durchmesser des Spinners angepasst und der Rumpfkopf schön verschliffen. Die Länge des Rumpfrückens 33 und der Leitwerksauflage 18 hängen davon ab, ob man ein Kreuz oder V-Leitwerk haben möchte (siehe den Hinweis im Plan). Das V-Leitwerk kann man komplett schraubbar machen. Beim Kreuzleitwerk kann das Höhenleitwerk schraubbar ausgeführt werden, das Seitenleitwerk wird fest verklebt.


Die Beplankung des Rumpfbodens 26 sollte man erst nach dem Fixieren der Bowdenzüge anbringen. Noch besser ist es, wenn man die Beplankung nur in Segmenten anbringt, also nur dort, wo die Spanten und die Rumpfseitenwand sind – und den Bereich dazwischen offenlässt. Das spart Gewicht und man kann auch später noch die Bowdenzüge verlegen. Die Festigkeit reicht jedenfalls aus.

Bowdenzug-Anlenkungen
Wie schon beim Thermy 4, habe ich beim Thermy SL für die Bowdenzüge Polystal zusammen mit normalen Bowdenzugrohren verwendet. Es handelt sich bei mir um eine GFK-Bowdenzugseele von Simprop (1.500×1,7 mm), die es im Fachhandel, zum Beispiel beim Himmlischen Höllein gibt. Ein Vorteil ist neben der Länge die Möglichkeit, M2-Gabelköpfe direkt aufzudrehen und mit einem Tropfen Kleber zu sichern. Außerdem haben sie eine sehr geringe Wärmeausdehnung, genauso wie der Holzrumpf. Somit verändert sich die Neutralstellung der Ruder auch bei unterschiedlichen Temperaturen nicht. Natürlich kann man auch normale Bowdenzüge, verstärkt mit dünnem Stahldraht, nehmen.

Auf alle Fälle muss man die Bowdenzüge gut befestigen, hierzu sind in den Rumpf-Spanten schon Aufnahmen vorgesehen. Diese genügen aber nicht, um ein Durchbiegen bei stärkerer Belastung zu vermeiden. Deshalb sollte man die Züge zwischen den Spanten zusätzlich abstützen. Natürlich kann man auch Schubstangen aus Kiefer oder harten Balsaleisten mit Gewindestangen an beiden Enden verwenden, auch eine Gabel für die getrennte Anlenkung der Höhenruderblätter ist damit einfach realisierbar.

Verbindung von Rumpf und Fläche

Nun kann die Fläche mit dem Rumpf verbunden werden. Dazu richtet man die Tragfläche auf dem Rumpf aus und klebt die beiden Flächendübel F1 ein. Um eine saubere Verklebung zu erreichen, habe ich ein Stück der Beplankung entfernt und später wieder eingesetzt. Danach richtet man die Tragfläche wieder auf dem Rumpf aus und bohrt das Loch für die Flächenschrauben durch Fläche und Gewindebrett dünn vor. Dann: Gewinde einschneiden und mit Sekundenkleber härten. Für diese Gewinde direkt im Holz benutze ich M6, denn damit hat man genügend tragende Flanken. Alternativ kann man auch Einschlagmuttern verwenden, dann genügt eine M4- oder M5-Schraube. Nun schraubt man die Fläche wieder auf und prüft die korrekte Winkligkeit von Tragfläche und Leitwerken.

Mit aufgesetzter Fläche wird nun die feste Endleiste F10 entsprechend der Auflage am Rumpf ausgerichtet und dann stumpf an die Fläche geklebt. Wichtig ist, dass beide die gleiche Anstellung haben. Nun werden auch die restlichen Endleisten und Ruder zugeschnitten. Beim Verschleifen der Fläche hilft die Profilschablone F16.

Einbau der Flächenservos
Die Öffnungen für die Flächenservos habe ich auf der Unterseite in die Beplankung geschnitten. Wer viel in schwierigerem Gelände fliegt, kann dies auch auf der Oberseite tun. Für die von mir verwendeten KMST-Servos XV 8-309-H von emc-vega gibt es auch die passenden Rahmen (Art.Nr. 50203138). Den Rahmen habe ich mit UHU plus zunächst auf ein 0,6-mm-Sperrholz geklebt. Dann kann man die Servos einschrauben und das Ganze in die Fläche kleben.
Als Abdeckung der Öffnung eignen sich die vorher aus der Beplankung geschnittenen Teile. Diese erhalten einen Ausschnitt für den Ruderhebel und sie werden dann mit ein paar Tropfen Kleber wieder angeklebt und später überbügelt. Für die Anlenkung benutze ich wieder Polystal, auf den die Gabelköpfe direkt aufgedreht werden. Nach der finalen Rudereinstellung werden diese mit UHU plus gesichert.
Auf der Zielgeraden
Wenn alles passt und verschliffen ist, kann bespannt werden. Wichtig dabei ist, dass die Teile frei sind von Schleifstaub. Das gelingt gut, wenn man das Modell mit Staubsauger und Fusselbürste absaugt. Der Rohbau wird dann mit Oratex-Heißsiegelkleber – 1:1 verdünnt mit Oratex-Verdünnung – gestrichen.
Da die Bügelfolie ausschließlich an der Holzoberfläche hält, muss diese (insbesondere bei Rippen und Leisten) fest und gut haftend sein. Beim Bespannen mit Oracover werden die Ruder gleich mit angebügelt. Die Querruder werden oben, die Wölbklappen unten angeschlagen. Die Servoabdeckungen habe ich mit Oracover Carbon bespannt, das sieht einfach chic aus. Die Servos im Rumpf (bei mir KMST XV 8-309-V von emcvega) werden nun mit Hilfe der Brettchen 36 befestigt. Dann wird der Motor an den Motorspant geschraubt, der Regler sitzt neben dem Akku. Der Akku wird vorne von einem Anschlag aus Schaumstoff und einer Kiefernleiste darüber gehalten – und hinten mittels Schaumstoff so geklemmt, dass er nur mit etwas Druck entnommen werden kann. Er wird ja auch noch von der Kabinenhaube gehalten.

Mit oder ohne Wölbklappen?
Höhenruder, Querruder (oder Seitenruder) und Motorregler müssen natürlich an Bord sein, reichen aber auch schon aus. Als Landehilfe kann man die Querruder hochfahren und etwas Tiefe beimischen. Damit lässt sich der Thermy SL schon gut fliegen. Die nächste Option wäre, das V-Leitwerk mit zwei Servos anzulenken und somit neben dem Höhenruder auch die Seitenruderfunktion zu nutzen. Beim Kreuzleitwerk lenkt man natürlich generell Höhe und Seite an.
Die Wölbklappen kann man (ich empfehle es) ebenfalls anlenken. Bedingt durch das Profil ändert sich die Fluggeschwindigkeit bei nach oben gefahrenen Wölbklappen nur wenig. Fährt man sie aber 3 mm nach unten, so wird der Auftrieb etwas größer und das Modell fliegt nach langsamer, was besonders beim engen Kreisen in der Thermik hilfreich ist. Sehr gut ist die Wirkung der Wölbklappen beim Landen. Diese werden stark nach unten und die Querruder nach oben gefahren (But-terfly-Stellung). Das bremst unheimlich stark und ist bei richtig eingestellten Ausschlägen fast momentfrei. Bei sehr großen Ausschlägen sollte man aber etwas Tiefe zumischen, um die Fahrt zu halten.
Ich persönlich nutze statt Flugphasen einen Drehregler mit Mittelstellung. Regler in Mittelstellung bedeutet: Alles steht auf neutral und Höhe ist so getrimmt, dass der Thermy SL schön langsam fliegt. Regler nach vorne heißt: Die Wölbklappen werden bis zu 3 mm nach unten gefahren, der Thermy SL wird infolge der höheren Profilverwölbung noch langsamer und steigt so in der Thermik am besten. Schiebe ich den Regler nach hinten, gehen die Wölbklappen (proportional zur Reglerstellung) nach unten, die Querruder nach oben und zusätzlich das Höhenruder auf Tiefe, damit der Thermy SL im Butterfly die Fahrt hält.
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Empfohlene Einstellungen
Folgende Ruderausschläge empfehle ich, gemessen am Ende der Ruderklappen: Höhenruder +/- 20 mm (zusätzlich 30% Expo), Seitenruder +/- 50 mm, Querruder 23 mm nach oben, 17 mm nach unten.
Die Wölbklappen nehme ich zur Unterstützung des Querruders 5 mm nach oben und 2 mm nach unten. Als reine Wölbklappe fahre ich sie 3 mm nach unten, zum Landen fast senkrecht nach unten. Meine Werte für die maximale Landestellung: Querruder 18 mm nach oben, Wölbklappen fast senkrecht nach unten, dazu rund 3 mm Tiefe. Das ist aber nur eine Empfehlung und kann natürlich je nach Schwerpunktlage und persönlichen Vorlieben abweichen. Mein Tipp: Einfach mal in größerer Höhe ausprobieren. Da mein Drehregler links neben dem Gas/Querruder-Knüppel liegt, kann ich die Landestellung stufenlos mit einem Finger anpassen, ohne das Querruder loszulassen. Natürlich könnte man das Gas auch auf einen Schalter legen und die Landestellung auf den Gasknüppel. Da ich aber viele unterschiedliche Modelle fliege, habe ich das dann schon mal verwechselt...

Fliegen mit dem Thermy SL
Beim Erstflug meines Serien-Thermy-SL war es ziemlich windig – aber die Ungeduld war einfach zu groß, ich musste fliegen. Und wie immer war Hans-Peter Wagner da, wenn ich ihn brauche (danke!) – und so hatte er die Ehre das Erstwurfs. Natürlich gab es keine Probleme und nur wenig zu trimmen. Den Schwerpunkt hatte ich 3 mm vor der Angabe im Bauplan, das Modell war also etwas kopflastig, was ich aber für den Erstflug immer bevorzuge. Die Abstimmung der Ruder war sofort passend, der Thermy SL ist sehr wendig, ohne nervös zu sein. Die Segelflugleistung war trotz des schlechten Wetters schon sehr gut. Mit ein paar Sekunden Motorlaufzeit kann man schon lange fliegen, inklusive Loopings und Turns. Die Landung mit Butterfly gelang schon beim ersten Flug fast bei Fuß. Das machte Lust auf mehr.
Für die weiteren Flüge habe ich den LiPo zuhause etwa 10 mm nach hinten geschoben und statt der 10×6“-Luftschraube eine 11×6 montiert. Der Steigflug ist nun mehr als ausreichend. Das Gleiten wurde noch besser. Trotz geringem Gewicht nimmt der Thermy SL durch leichtes Andrücken etwas Geschwindigkeit auf und nimmt die Fahrt sehr gut mit. Sehr viel Spaß macht auch flaches Kreisen in Bodennähe: mit Seitenruder einleiten und mit dem Querruder die Schräglage korrigieren. Absolut beeindruckend sind das schier endlose Gleiten und die Agilität. Selbst wenn der Thermy SL so langsam ist, dass er schon fast in der Luft steht, ist er immer noch wendig und spricht gut auf die Ruder an. Das gibt einem große Sicherheit, weshalb ich gerne auch in geringer Höhe herumturne. Aus dem Start direkt in einen Looping, Turn, Rückenflug oder in eine Rolle? Kein Problem, sogar langsame gerissene Rollen und Landungen aus großer Höhe mit voll gesetzten Klappen sind realisierbar, das macht unheimlich Laune. Genauso schön ist es natürlich, in der Thermik zu kreisen und das Flugbild zu genießen. Durch seine Flächengeometrie und den mehrfachen Flächenknick wirkt dieser Segler sehr elegant – und mit der durchscheinenden Bespannung sieht er leicht und luftig aus. Nach mittlerweile vielen Flügen kann ich sagen: Wenn es Thermik gibt, findet sie der Thermy SL auch.
Einkaufsliste Thermy SL (zusätzlich zu den Frästeilen, im Material- und Frästeilesatz enthalten)
12 × Balsabrett 2 mm
3 × Balsabrett 3 mm
1 × Balsabrett 5 mm
24 × Kiefernleiste 5×3 mm
4 × Endleisten 6×40 mm
3 × Balsa-Dreikantleiste 12×12 mm
3 × Balsa-Dreikantleiste 6×6 mm
1 × 8-mm-CFK Stab mit 268 mm Länge
2 × Alurohr (8,1 mm innen) mit 135 mm Länge
1 × 4-mm-CFK-Stab oder 4-mm-Stahl mit 138 mm Länge
2 × Messingrohr (4,1 mm innen) mit 70 mm Länge
1 × 6-mm-Buchenrundstab mit 200 mm Länge
Thermy SL
Spannweite: 2.750 mm
Länge mit Kreuz-Leitwerk: 1.460 mm
Länge mit V-Leitwerk: 1.410 mm
Rohbaugewicht: ca. 770 g
Fluggewicht Segler: ab 990 g
Fluggewicht elektrisch: ab 1.110 g
Flächenbelastung: ab 17 g/dm²
Profil: SD 7037 mod.
RC-Funktionen: Höhenruder, Seitenruder, Querruder, Wölbklappen und Motor
Empfohlene Komponenten
Motor: Hacker A20 12 XL bis A30 12L
Regler: Master Spin 44 Pro
Akku: 3s-LiPo mit 900 bis 3.700 mAh
Servos Höhe/Seite: KMST XV 8-309-V von emc-vega
Servos Quer/Wölb: KMST XV 8-309-H von emc-vega