

SCHNELL UND EINFACH
Die Sicherung von Tragflächen
Wenn ich mich an die ersten Zeiten meiner Modellfliegerei erinnere, vor rund 50 Jahren, so wurden damals die geteilten Tragflächen am Rumpf meist mit Gummiringen festgehalten. Das war oft eine ziemliche Fummelei und nur mit einem Montagehaken zu lösen. Und wehe, man hat ihn zuhause vergessen.
KLAUS NIETZER
Mit Spiralzugfeder
Ich habe dann anstelle des Gummirings eine Spiralzugfeder eingesetzt, die durch einen Holzstift an der Flächenrippe der einen Seite schon mal gut verankert ist. Aber ohne einen Montagehaken ist das Einhängen an der anderen Flächenhälfte immer noch nicht möglich. Und in beiden Fällen – beim Gummiring und der Spiralfeder – ist die Haltekraft im eingehängten Zustand durch das Nachlassen der Spannung immer etwas lasch.

Schnappverschluss-Lösung
Eine bessere Möglichkeit ist dann der Schnappverschluss: An einen Federbandstahl wird ein Metallteil hart angelötet und zu einer Art Klinke gefeilt. Der Rumpf erhält ein Gegenlager aus 1-mm-Blech. Das Zusammenstecken ist natürlich einfach, nur zur Entriegelung muss ein Stift die Federklinke anheben. Außerdem sollte man das Hartlöten beherrschen und einen Hartmetallbohrer besitzen.

Stahldraht-Federverrastung
Bei leichteren Modellen verwende ich eine Stahldraht-Federverrastung: Aus 1,5-mm-Federstahl wird mit der Rundzange eine Öse gebogen und in einem gewissen Abstand eine Schenkelfeder gewickelt. Die Lagerung übernimmt im Flügel ein Bolzen. Die erforderliche Verrastungsspannung wird am anderen Federstahlende mit einer Blechschraube erreicht. Das Ergebnis ist gut: Flächen anstecken und sie sind automatisch gehalten. Lösen lassen sie sich durch das einfache Herausziehen der Flügel aus dem Rumpf. Das Ganze ist nur möglich mit entsprechenden Sperrholzrippen am Rumpf.

Der Zugfederhaken
Bei größeren Modellen konnte die Stahldraht-Federverrastung natürlich nicht genügen, also musste eine bessere Lösung gefunden werden. Eine Haken-Verriegelung wäre es… Aber wie kann man ohne Hilfsmittel entriegeln? Grübel, grübel, grübel, dann die Erleuchtung: Ein dünnes Stahlseil zieht den zugfedergespannten Haken zurück. An dessen Ende ist im Bereich der Endleiste ein kleiner Messingbolzen zur Handhabe angelötet. Habe ich mehrfach eingebaut, eine gute Lösung.

Sichern per Madenschraube
Eine gute Möglichkeit, um ein Lösen der Flächen oder des Höhenleitwerks zu verhindern, ist der Einsatz einer Madenschraube auf der Gegenseite des Stahldrahts oder des Kohlefaserstabs.
Auf das MS-Rohr löte ich ein MS-Teil, das ein Gewinde erhält (zum Beispiel M3 oder M4). Durch das Klemmen der Madenschraube auf den Stab wird ein Lösen verhindert. Natürlich darf man den Inbusschlüssel in diesem Fall nicht vergessen auf dem Weg zum Flugplatz.
