BAUPRAXIS

Auf die harte Tour

Tuning beim Swift S-1 Carbon von Tomahawk


In der letzten Ausgabe haben wir den Swift S-1 Carbon von Tomahawk getestet. Ergebnis: Der Kunstflugsegler hat ein perfektes Packmaß, ist schnell aufgebaut und zeigt ab Werk erstaunliche Allround-Eigenschaften, sogar Gutmütigkeit, ist ein klasse Alltags-Modell. Aber es steckt noch mehr in ihm: Wer möchte, kann aus dem Tomahawk-Swift einen kompromisslosen, gnadenlos neutralen Kunstflug-Segler machen. Mit Hardcore-Servo-Lösungen, 100% mechanisch optimierten Anlenkungen, fast 0 Grad EWD und zurückverlegtem Schwerpunkt.

LOTHAR BEYER

Rumpf-Verstärkungen

Meine erste Tuning-Maßnahme war die Verstärkung des Rumpfbootes. Es war für mich auch von vorneherein klar, dass ich in dieses Modell kein Einziehfahrwerk einbaue. Die Erfahrung aus vielen Jahren Hangflug hat gezeigt, dass Landungen nicht immer butterweich sind – man findet irgendwann jeden Stein am Hang. Deshalb habe ich sieben Lagen 80-g/m²-Glasmatte ins Rumpfboot laminiert. Das wiegt nur 40 g, bringt aber genau die Schlagfestigkeit, die ich haben wollte. Wenn man die einzelnen Lagen so ausschneidet, dass jede weitere um ein bis zwei Zentimeter größer ist, sieht man am Ende nur einen Rand. Und den auch nur, wenn man ganz genau hinschaut.

Querruderservos und -Anlenkungen

Die von mir verwendeten 15-mm-Ditex-Servos sind nur 2 mm länger als die vom Hersteller vorgesehenen Holzaufnahmen, das ist in einer Minute mit einem Fräser angepasst. Die Sicherung erfolgt mit einem GFK-Streifen, den vorgegebenen Ruderausschlag erreicht man bei 100% Servoweg am zweiten Loch im Servoarm, das ist vom Hersteller durchdacht vorbereitet. Allerdings sollte man nicht die Servohebel mit 90 Grad am Servo montieren, wenn eine Differenzierung des Querruders mechanisch erreicht werden soll. Wenn man den Servohebel um zwei Zacken nach vorne versetzt, bekommt man dagegen mechanisch genau den richtigen, großen Ausschlag nach oben und den kleineren Ausschlag nach unten – und das bei 100% Servoweg, man hat also die volle Servokraft und maximale Stellgenauigkeit genutzt. Alles, was man mittels Dual-Rate oder Differenzierung elektronisch reduziert, kostet im gleichen Maß Kraft und Stellgenauigkeit. Bereits an diesem frühen Punkt habe ich mich auch entschieden, die serienmäßigen Servodeckel zu tauschen gegen solche, die eine aerodynamische Verkleidung des Rudergestänges haben, erhältlich zum Beispiel bei PAF-Flugmodelle.

Die Landeklappen…

… sind die mit Abstand größten Klappen am Modell, die zudem am weitesten nach unten ausgeschlagen werden. Die Servos müssen also große Stellkräfte stemmen und zusätzlich starke Landestöße am Getriebe aushalten. Profiltiefe wäre beim Swift mehr als genug vorhanden auch für ein robustes 20-mm-Servo, die eingeharzte Servoaufnahme ist aber für ein 15-mm-Servo ausgelegt.

Das bereits eingeharzte Ruderhorn ist kurz und zudem nach vorne zum Servo geneigt. Da ich die Landeklappen nur nach unten fahren will, sollte der Anlenkpunkt am Ruder um mindestens den halben Gestängeweg hinter die Ruderachse gelegt werden. Wenn man den Servohebel im gleichen Winkel nach hinten versetzt, bekommt man eine symmetrische, starke Anlenkung, um die begrenzte Kraft eines 15-mm-Servos optimal auszunutzen. Durch den zu kurzen Ruderhebel, der zudem noch mittig über der Ruderachse steht, kann ich aber gar nicht so weit innen am Servo einhängen, um den maximalen Servoweg auszuschöpfen.

Die Tragflächenkabel...

... habe ich auf 4-Pin-Platinen von Emcotec und Multiplex-Steckern verlötet und so an der Flächenwurzel und am Rumpf montiert, dass beim Anstecken der Tragfläche die elektrischen Anschlüsse ebenfalls direkt verbunden sind. Dies ist insofern etwas knifflig, da die Steckung nicht genau 90 Grad zur Anschlussrippe läuft; der Stecker muss also soweit im Winkel aufgefüttert werden, dass er exakt im rechten Winkel zur Steckung steht. Dabei ist es sinnvoll, den Stecker zuerst am Rumpf zu fixieren; an der großen, offenen Flächenwurzel kann man dann die richtige Stelle für den Tragflächenstecker passend dazu definieren. Das hat auch einiges an Zeit gekostet, macht aber viel Sinn, denn beim späteren Aufbau des Modells sind die Flächen so in Sekunden montiert und gesichert. Ich habe den Kabelbaum im Flügel so ausgelegt, dass die Servos jederzeit demontiert werden können. Die Kabel in der Tragfläche habe ich einfach mit harten Schaumstoffstücken fixiert.

Meine Antriebswahl

Für mich stand von vornherein fest, dass ein 6-Zellen-Antrieb zum Einsatz kommt. Aus zwei Gründen: Zum einen kann man damit Antriebsleistungen um 2 kW realisieren und zum anderen habe ich bereits 6-Zellen-Akkus im Gebrauch. Ausgewählt habe ich einen Hacker C50-9L Competition, der im Verbund mit einer 17×13“-Luftschraube für genug Speed und Steigleistung sorgen soll. Angesteuert wird der Motor von einem Jeti Master Mezon 160, ausreichend dimensioniert, um die Ströme mit bis zu 110 A kontrollieren zu können. Ich habe dabei auf die Variante mit BEC gesetzt, um einen zusätzlichen Empfängerakku zu vermeiden.

Für den rauen Hangeinsatz habe ich das Rumpfboot mit sieben Lagen 80-g/m²-GFK verstärkt.

Von Freudenthaler gibt es übrigens hervorragend passende Scale-Spinner, die sehr kurz gebaut sind und sich perfekt an die Rumpfkontur von vorbildgetreuen Modellen anpassen. Und sie haben einen weiteren Vorteil: Durch die versetzte Propelleraufnahme legen sich die Luftschraubenblätter sehr eng an den Rumpf an.

Optimierung der Lande-klappen-Anlenkung

Mein kleiner 2-mm-Fräser hat in Rekordzeit die beiden originalen 12-mm-Landeklappenruderhörner herausgefräst. Dann habe ich ein selbst hergestelltes 2,5-mm-CFK-Ruderhorn eingeharzt, das 19 mm hoch und um 16 Grad nach hinten aus der Ruderachse versetzt ist. Den Servohebel habe ich genauso nach hinten aufgesetzt, jetzt ergibt das eine symmetrische Anlenkung im optimalen Winkel. 45 mm Ausschlag nach unten sind nun für das 15-mm-Ditex-Servo kein Problem mehr.

Das serienmäßige Ruderhorn ist 12 mm hoch und zum Servo geneigt.

Das von mir eingesetzte Ruderhorn ergibt 19 mm Höhe und ist nach hinten geneigt für optimale Hebelverhältnisse.

Jetzt habe ich eine perfekte Landeklappen-Anlenkung, die die Kraft des Servos optimal nutzt.

Einbau des Antriebs

Wenn man sich erst mal überwunden und die Rumpfspitze abgeschnitten hat, geht der Rest schnell von der Hand. Den 2-mm-CFK-Spant habe ich selbst angefertigt. Den starken Antrieb habe ich mit einem Motorsturz und Seitenzug von jeweils 1 Grad eingebaut. Zwar kommt durch den vorne offenen Spinner Kühlluft in den Rumpf, das ist aber zu wenig, um den Motor effektiv zu kühlen. Bei 5 Grad Außentemperatur hatte ich bis zu 70 Grad Motortemperatur, das wird im Sommer bei 30 Grad deutlich mehr und ist dann zu viel des Guten. Also habe ich unter dem Motor noch einen Kühlschacht eingebaut, der die Fahrtluft direkt auf den Motor leitet. Nach dieser Maßnahme pendelten sich die Temperaturen unter 50 Grad ein. Der Jeti-Temperatursensor, direkt zwischen die Kühlrippen des Motors geklebt, hat mir hier wertvolle Informationen geliefert. Den Master Mezon habe ich mittels Klettband an der Rumpfseitenwand angebracht, das hat sich bestens bewährt.

Einstellwinkeldifferenz und Schwerpunkt

Der vom Hersteller angegebene Schwerpunkt von 94 bis 104 mm liegt an der 320 mm tiefen Tragfläche in einem Bereich von 29 bis 33%, also tendenziell kopflastig. Beim Einbau des Antriebs habe ich das Höhenleitwerk digital auf null Grad eingemessen und dabei für die Tragfläche eine Einstellung von 1,8 Grad ermittelt. Beim in der letzten Ausgabe getesteten Muster wurden 1,5 Grad gemessen. Mit einer solchen EWD hat der Swift wie gesagt gute Allround-Eigenschaften und benimmt sich sehr gutmütig. Für einen reinrassigen Kunstflugsegler ist es aber zu viel. Das hat mich veranlasst, eine Akkurutsche einzubauen, die mir einen Schwerpunkt von rund 110 mm ermöglicht – damit ich auf eine typische EWD für Kunstflugsegler von knapp über 0 Grad zurückgehen kann.

Optimierung von Höhenleitwerk/-ruder

Die Aufgabenstellung ist etwas komplexer, aber trotzdem leicht zu lösen. Das originale 16-mm-Ruderhorn habe ich ausgefräst und die Öffnung mit einem Hartholzklotz aufgefüllt. Zum Anlenken habe ich einen 3-mm-CFK-Stab mit einer Länge von 50 mm eingeharzt. Damit erreiche ich genug Länge am Ruder, um vom Servo her mit einem 14-mm-Gabriel-Servohebel 10 mm Ausschlag mit 100% Servoweg anzusteuern.

Damit das Höhenleitwerk einfach und schnell demontierbar wird, habe ich das 5-mm-CFK-Rohr in einem Lagerbock unter dem Höhenruder gelagert. Der jetzt montierte M3-Kugelkopf mit 3 mm Bohrung liegt genau dort, wo der 3-mm-CFK-Stab angelenkt werden muss, beim Montieren des Höhenruders steckt man ihn einfach durch die Kugel. Das ergibt eine knallharte und spielfreie Anlenkung; nachdem das CFK-Rohr in einem Lagerbock gelagert ist, kann es nicht aus dem 3-mm-CFK-Stab herausrutschen. Damit das CFK-Rohr nicht aufplatzen kann, habe ich ein 10 cm langes Alurohr mit 5 mm Innendurchmesser aufgesteckt und verklebt. Das CFK-Rohr habe ich dann noch in der Mitte des Rumpfs mit einem Schaumstoffstück gegen ein Durchbiegen gelagert.

Servos und Anlenkungen im Rumpf

Nachdem der Antrieb fertig eingebaut ist, wird auch klar, dass die Servos für Höhen- und Seitenruder sowie der Empfänger auf dem zentralen Rumpfbrett untergebracht werden. Entgegen der Bauanleitung habe ich das Servobrett so hoch wie möglich eingebaut, um für den Flugakku noch die Möglichkeit zu haben, einen 110-mm-Schwerpunkt zu erreichen. Dabei rutscht der Flugakku so weit nach hinten, dass er unter das Servobrett passen muss. Entscheidend ist, dass die Höhenruder- und Seitenruderanlenkung noch unterhalb der Flächensteckung durchlaufen kann. Für eine möglichst geringe Bauhöhe habe ich mir ein Lowprofile-Servo ausgesucht, mit seinen nur 26,7 mm ist das Ditex TD0905L perfekt geeignet, der Flugakku passt noch sauber unter das Servobrett. Das im Höhenruder vom Hersteller eingeharzte Ruderhorn ist kurz, laut Bauanleitung wird auch nur ein Ausschlag von +13/-10 mm benötigt. Aber selbst bei einem kürzestmöglichen Servohebel von nur 8 mm von der Servomitte ergibt sich ein deutlich größerer Ruderausschlag. Erst bei 60% des möglichen Servowegs komme ich auf die angegebenen Werte. Mit einer solchen Servowegreduzierung verschenkt man sich jedoch viel Ruderkraft und Stellgenauigkeit. Auch am Höhenrudersevo ist eine versetzte Anlenkung des Hebels von einer Zacke notwendig, damit die Differenzierung mechanisch erreicht wird.

Durch mein höher eingebautes Servobrett komme ich mit dem 5-mm-CFK-Gestänge nicht mehr durch den Seitenruderspant durch, er ist nicht hoch genug ausgenommen. In der Folge muss man den Rumpf an der Höhenruderauflage öffnen, um den Seitenruderspant zu erreichen. Mittels Dremel und Schleifkopf konnte ich den Spant um die benötigten 15 mm nach oben ausschleifen, womit das CFK-Rohr durchpasst. Da das CFK-Rohr sehr eng an der Rumpfseitenwand verläuft, habe ich einfach ein etwas festeres Schaumstoffstück mit einem V-Einschnitt an die Seitenwand geklebt, durch den das Rohr geführt wird.

Den Master Mezon 160 habe ich mit einem Klettband an der Rumpfseitenwand angebracht.

Am Ende meines modifizierten Einbaus stellte ich fest, dass man nicht an die Höhenruderanlenkung herankommt; es ist nicht möglich, den M3-Stahlclip zu lösen, geschweige denn, ihn am Ruderhorn anzubringen, die Rumpföffnung am Heck ist zu klein dafür. Auf diese Weise lässt sich das Höhenleitwerk nicht montieren oder demontieren. Man könnte es nur demontieren, wenn man die Anlenkung am Höhenruderservo löst und das CFK-Rohr so weit nach hinten aus dem Rumpf rausschiebt, um an den Stahlclip zu kommen.

Für den Flugakku habe einen Halter aus 3-mm-Sperrholz erstellt, der vorne und hinten auf einem kleinen Spant befestigt ist.

Empfänger, Kabel, Programmieren

Zu finalen Arbeiten gehören der Einbau des Empfängers und das saubere Verlegen aller Kabel. An Telemetrie verfüge ich über alle relevanten Daten aus dem Antrieb (wie Strom, Drehzahl und Kapazität), ein Vario informiert über die Steigleistung und von den sechs eingebauten Ditex-Servos bekomme ich Daten zur Stellkraft und dem notwendigen Strom. Die Programmierung ist insgesamt recht einfach, Butterfly und Gas steuere ich mit zwei getrennten Flugphasen über den Gasknüppel. Die Flächenbelastung liegt bei moderaten 73 g/dm²; die spätere Flugerprobung zeigte, dass durchaus Potenzial für ein 1 bis 2 kg Ballast für einen satteren Durchzug vorhanden wäre. Es ist aber kein Ballastschacht am Modell vorgesehen, man müsste das Gewicht also im Rumpfschwerpunkt unterbringen.

Erprobung von EWD und Schwerpunkt

Für mich war schnell klar, dass ich das 5.700 g wiegende Modell mit dem Vereinsstartwagen in die Luft befördere. Das ist eine sichere Startmethode, was man dabei aber lassen sollte: Versuchen, mit dem Seitenruder die Richtung zu beeinflussen. Erfolgreich ist das Modell nach wenigen Sekunden in der Luft, wenn man einfach Gas gibt, auch, wenn es nicht ganz genau in die gewünschte Richtung geht. Der ausgewählte Antrieb passt perfekt zum Swift. Die 17×13 Zoll große Freudenthaler-Luftschraube bringt bei rund 8.000 1/min den richtigen Speed und lässt die Maschine mit bis zu 30 m/s senkrecht steigen. Mit kurzen Laufzeiten ist man damit schnell auf 300 m Höhe. Ich habe auch eine 18,5×12“-Freudenthaler ausprobiert, wollte sehen, ob der Swift den größeren Durchmesser in bessere Steigleistung umsetzen kann. Das ist nicht der Fall, der Swift zeigt die beste Leistung bei 13 Zoll Steigung, 12 Zoll sind zu wenig.

Zur Abstimmung von EWD und Schwerpunkt habe ich zwanzig Eprobungsflüge unternommen und dabei die EWD sukzessive reduziert. Und gleichzeitig den Schwerpunkt entsprechend weiter nach hinten gelegt. Am Ende waren zehn Lagen Gewebeband am Höhenruder vorne unterlegt. Das bedeutet: Das nur 150 mm tiefe Höhenruder ist um 2,6 mm angehoben, die korrekte EWD für ein absolut neutrales Kunstflugverhalten liegt bei diesem Modell bei 0,2 Grad, der dazu passende Schwerpunkt bei 112 mm. Jetzt geht der Swift bolzengerade.

Endgültiges Anpassen der EWD

Die Aufgabe: 10 Lagen Gewebeband durch gleichdicke Sperrholzplättchen ersetzen.

Es galt, 2,6 mm vorne am Höhenruder aufzufüttern: Ich habe 3×3 mm große, 2,6 mm dicke Holzstücke auf den Rumpf geklebt – und dabei das Höhenruder mit eingeöltem Paketband abgeklebt. Mit stark eingedicktem 24-Stunden-Epoxid wurde schließlich die angeschliffene Rumpfauflage dick eingeharzt und dann einfach das Höhenleitwerk aufgeschraubt. Nach dem Austrocknen hat man eine hundertprozentige Passung, die Ränder kann man ganz einfach abschleifen.

Das ist genug eingedicktes Epoxid mit Mikroballons, um den Spalt aufzufüttern.

Das aufgefeilte Loch für die vordere Arretierung habe ich kurzerhand zugeharzt und an der richtigen Stelle neu gebohrt. Beim Harzen muss man nur darauf achten, dass das Leitwerk auch gerade zu den Tragflächen ausgerichtet ist. Mit roter D-C-Fix-Samtfolie habe ich diese Korrektur optisch geklärt.

… und Action!

Sichere Sache: Der Start aus dem Startwagen heraus gelingt problemlos.

Mit 0,2 Grad EWD gibt es keinen Abfangbogen mehr: Wenn man aus 300 Meter senkrecht runter geht, behält das Modell diese Fluglage perfekt bei. Der erreichbare Top-Speed liegt bei rund 230 km/h, die Festigkeit der Zelle ist über jeden Zweifel erhaben. Die 20-mm-Strongalsteckung mit CFK-Füllung steckt das locker weg. Der Swift geht absolut sauber durch alle Rollfiguren. Langsame Rollen bei Top-Speed über 200 Meter gelingen genauso wie Vier-Punkt-Rollen. Im Rückenflug benötigt man mit meiner Einstellung auch nur sehr wenig Tiefe. Sogar mit Höchstgeschwindigkeit kann man auf dem Rücken sicher fliegen. Der ideale Höhenruderausschlag stellte sich bei +/- 9 mm ein: Damit kann ein Looping mit Halbgas und voll gezogenem Höhenruder geflogen werden, ohne dass die Strömung abreißt.

Die beste Gleitleistung zeigt das modifizierte Modell in einem Geschwindigkeitsbereich von 50 bis 80 km/h. Wird man zu langsam und zieht das Höhenruder bewusst voll durch, kann man den Strömungsabriss provozieren: Der Swift kündigt den Abriss durch ein deutliches Nicken an und bleibt dabei absolut beherrschbar. Nach dem Strömungsabriss liegt die Strömung schnell wieder an, wenn die Ruder in Neutralstellung sind. Der ultimative Härtetest ist ein Quadratlooping mit 200 m Kantenlänge: Rauf mit Antrieb, runter natürlich ohne, die Ecken hart geflogen. Die Steckung hält das aus, die Flächen gehen nur ganz leicht mit.

Mein Fazit

Der Swift S-1 Carbon von Tomahawk hat ein fantastisches fliegerisches Potenzial bei noch kompakten Ausmaßen. Mit den beschriebenen Modifikationen habe ich aus dem serienmäßig gutmütigen Kunstflug-Allrounder genau das Modell gemacht, das ich mir vorgestellt habe: mit messerscharfer Kunstflugkompetenz, absolut neutral eingestellt, mit einem großen Geschwindigkeitsspektrum, sehr guter Streckenflugleistung – und einem immer noch harmlosen Verhalten im Langsamflug und bei der Landung.

Ruder-Einstellwerte

Querruder +28/-20 mm plus 20% Expo 
Höhenruder +/-9 mm plus 20% Expo 
Seitenruder +/- 80 mm plus 50% Expo 
Butterfly Klappen -34 mm, Querruder +12 mm, Höhenruder -2 mm 
Mischer Tiefe zu Gas -4%

Swift S-1 Carbon

Hersteller/Vertrieb: Tomahawk Aviation 
Bezug und Info: www.tomahawk-aviation. com, Tel.: 07302 782182 
UVP: ab 1.349,- € 
Rumpf: GFK, fertig in Rot lackiert, obere Trennacht verschliffen und überlackiert 
Tragfläche:  CFK-Sandwich-Bauweise mit Airex-Stützstoff, 18er Rundsteckung 
Leitwerk: GFK, fertig lackiert 
Spannweite: 3.330 mm 
Länge: 1.740 mm 
Spannweite HLW: 770 mm 
Flächentiefe an der Wurzel: 320 mm 
Flächentiefe am Randbogen: 115 mm 
Tragflächeninhalt: 73,2 dm² 
Flächenbelastung: 78 g/dm²
Tragflächenprofil: NACA mod. 
Profil des HLW: vollsymmetrisch 
Fluggewicht leer: 3.850 g
Fluggewicht ohne Flugakku: 5.000 g 
mit 6s-5.000-mAh-LiPo: 5.700 g

Antrieb eingebaut 
Motor: Hacker C50-9L Glider Competition
Regler: Jeti Master Mezon 160 
Propeller: RFM 17×13 Zoll 
Akku: Hacker Topfuel LiPo 6s 20C Eco-X

RC-Funktionen und Komponenten 
Höhenruder: Ditex TD0905L 
Seitenruder: Ditex TD0905L 
Querruder: 2 × Ditex TD09806MD 
Landeklappen: 2 × Ditex TD09806MD 
Empfänger: Jeti Duplex REX12 
Empf.-Akku: BEC des Reglers

Antriebsdaten

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FMT 02.20

2020-01-23

EDITORIAL

Cover

l EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien alles Gute für das neue Jahr, Gesundheit, Erfolg und Freude bei allem, was Sie tun. Ganz besonders wünsche ich Ihnen viel Spaß und Erfüllung im Hobby. Der Jahreswechsel ist immer auch Anlass, zurück zu blicken und gute Vorsätze oder…

Magazin

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l Wir stellen vor: Unsere Autorenmannschaft

Ein großes Team von begeisterten Modellfliegern und -bauern trägt Monat für Monat dazu bei, dass unsere FMT so lebendig und informativ ist. Doch wer verbirgt sich eigentlich hinter den Gesichtern, die am Anfang eines jeden Artikels abgebildet sind?

MARKT UND MELDUNGEN

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l Markt und Meldungen

Segelflug Zeller Modellbau +43 7582 211000, www.zeller-modellbau.com Der Wisel Light S von Zeller Modellbau ist ein Spaß-Nurflügel in klassischer Holzbauweise. Das Modell kann sowohl als Segler als auch als Elektrosegler gebaut werden, beide Varianten sind im Lasercut-Baukasten enthalten. Als Antrieb…

Verbände & Veranstaltungen

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l Die FAI Weltverband für den Modellflug

Was für den Fußball die FIFA ist, stellt für den Luftsport die FAI (Fédération Aéronautique Internationale) dar. Sie ist der Weltverband für den Luftsport und damit auch für den Modellflugsport. Gegründet am 14. Oktober 1905, hat sie seit 1999 ihren Sitz in Lausanne/Schweiz.

VORBERICHT

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11. ProWing International 2020

l Der Mai kommt!

Sie ist DIE Messe für den Modellflugsport: die ProWing International. Und bald öffnet sie wieder ihre Pforten: vom 1. bis 3. Mai 2020 auf dem Sportflugplatz Soest/Bad Sassendorf. Das Ausstellerangebot lässt keine Wünsche offen.


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FunWing-Messe 2020 in Bruchsal

l ALLES FÜR ALLE

Die FMT ist die Zeitschrift für alle Sparten. Und die neue FunWing in Bruchsal (23. bis 24. Mai 2020) ist die Messe für den ganzen Flugmodellbau – hier steht das Schaum-Einsteigermodell gleichberechtigt neben dem Voll-GFK-Jet. Und während der eine die Fachberatung sucht, genießt der andere die Nonstop-Airshow, die Live-Musik oder das Lehrer-Schüler-Fliegen.

BAUPLAN 3201514

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Druine D.31 Turbulent im Maßstab 1:6

l Für die Halle und den Flugplatz

Wie das Vorbild ist die kleine Druine Turbulent ein echter Spaßflieger. Dank guter Flugeigenschaften und nettem Flugbild macht sie sowohl als Hallen- als auch Parkflieger eine gute Figur.

TEST

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Turbo Beaver von Ripmax

l VOLLAUSSTATTUNG

Scale-Optik mit Fowlerklappen, Grenzschichtzäunen, Buschrädern, Beleuchtung, Turboschnauze und Dreiblattprop, dazu ein Elektro-komplett-Paket mit Motor, Regler sowie sämtlichen Servos und on top noch ein Schwimmerset – bei der Hatz nach der Kundengunst spielt unsere Turbo Beaver alle Trumpfkarten, die ein Foamie zücken kann. Bleibt die Frage: Wie fliegt der schmucke Scaler?


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Extra 330 Münster Energy von Pichler

l KUNST-TURNER

Pünktlich zum Beginn der neuen Hallensaison hat Pichler seine neue Extra 330 SC Münster Energy vorgestellt. Das Modell ist in einer Zusammenarbeit mit Martin Münster und Andys Folienwelt entstanden. Extrem große Ruderflächen, eine optimierte Flächengeometrie, ein sehr niedriges Abfluggewicht und eine optional installierbare Vektorsteuerung sollen dem EPP-Modell eine enorme Wendigkeit verleihen.


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Pittsbull von D-Power

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Vor Kurzem nahm D-Power die EPP-Modelle des tschechischen Herstellers Hacker Model in sein Vertriebs-Sortiment auf. Die neue Pittsbull scheint mit ihren großen Querrudern und dem Pendelhöhenruder genau die Richtige zu sein, um in der aktuellen Indoorsaison durchzustarten. Die Auslegung als Doppeldecker verspricht eine hohe Wendigkeit auf engstem Raum.


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TDSF von Henseleit Helicopters

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Ups, der ist ja schon in der Luft, war mein erster Gedanke. Ich hatte beim Erstflug des neuen TDSF wie gewohnt den Pitchknüppel gezogen, in der Erwartung, dass der Heli zuerst etwas zögert und dann weich abhebt. Aber nicht der TDSF. Bereits vor dem üblichen Abhebepunkt sprang der Heli fast in die Luft. Damit hatte ich nicht gerechnet.


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Mit der Jeti DS-Senderreihe bietet Hacker eine Reihe hochwertiger Fernsteuerungen. Ein solcher Sender sollte im harten Alltagsbetrieb, gerade beim Transport, natürlich entsprechend geschützt werden. Neben den normalen Senderkoffern hat Hacker die DS-Performance Cases im Programm, die auch raueren Bedingungen widerstehen sollen. Ich habe für diesen Test überprüft, was man dieser Extrem-Version eines Senderkoffers alles zumuten kann.


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Taranis 2.8 von ChocoFly

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Eigentlich hatte ich in den letzten Jahre kein besonderes Faible mehr für Kunstflugsegler. Obwohl ich früher ordentlich Spaß hatte mit Modellen wie dem Voodoo und mit diversen Avionic-F5B/D-Seglern. Doch jetzt, nach tollen Flugerlebnissen mit dem FunRay von Multiplex, ist das Interesse wiedererwacht. Also habe ich Recherche in Sachen kompakter CFK-Kunstflugsegler betrieben.


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Leider gibt es laut Wetterstatistik viel mehr Tage, an denen anscheinend keinerlei Thermik herrscht als solche, an denen die dringend benötigte Warmluft mit genügend Power aufsteigt, um Segelflugzeuge hochzutragen. Zumindest in der kalten Jahreszeit ist das definitiv so. Was tun?


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Vortex, das klingt irgendwie nach Sprengstoff. Und eine bislang bestehende Norm wird gleich auf den ersten Blick gesprengt: Denn es ist, als ob der Papst evangelisch geworden wäre, Tangent – bisher unerbittlicher Verfechter der Möglichst-viel-Klappen-Flächen – rüstet zurück, von acht auf sechs Klappen. Und von einer vierteiligen auf eine zweiteilige Fläche. Ist der Rest normal?


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Demon von D-Power

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Es gibt Tage, an denen zweifelt man schon etwas an sich. Und es gibt Modelle, vor denen hat man mehr Respekt als vor anderen. Und als der Demon auf meinem Tisch lag, da zuckte ich kurz. Man, ist der klein! Ob der alte Mann am Sender den noch beherrscht?


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Glühkerzenheizungen von Microsens electronics

l Die neue C-Serie

Obwohl ich überwiegend Elektromodelle im Hangar habe, gebe ich zu, bekennender Viertakt-Fan zu sein. Selbst ein Modell mit Methanoler ist gerade im Entstehen – die Retro-Welle hat auch mich erfasst. Die Ausstattung soll aber auf dem Stand der Technik sein, versteht sich. Firmen, die Zubehör für Methanoler anbieten, gibt es noch einige, neue Produkte werden für diesen Bereich aber kaum noch entwickelt. Da stellt die neue C-Serie der Glow-Glühkerzenheizungen von Microsens schon eine hervorzuhebende Ausnahme dar. Gibt’s doch schon, könnten Sie nun sagen. Genau hinzuschauen lohnt sich aber, denn die neue C-Serie hat einige neue und bemerkenswerte Features zu bieten.

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3D-Flügel im Saalflug – nicht nur für Experten

l BORFÄDEN machen es möglich

Dreidimensional gewölbte (hyperbolische) Flügel waren im Saalflug von Beginn an verbreitet. Bei den damaligen, 90 cm spannenden F1D-Modellen war das jedoch nur mittels Verspannungen aus hauchdünnen Wolfram- oder Chrom-Nickel-Drähten möglich. Mit bloßem Auge waren die Spanndrähte - ähnlich Spinnfäden - kaum erkennbar! Die Herstellung eines freitragenden 3D-Flügels erfolgt heute mit Hilfe neuer Materialien wie Kohle- und Borfäden.


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Optimierung von ARF-Ruderanlenkungen

l BESSER EINFACH

Mitunter spielen einem ARF-Modelle wundersame Streiche. Da sollen Plastikgabelköpfe mitsamt ihren Messingdornen verbaut werden, wo sie gar keinen Platz finden. Außerdem artet das bei jedem Auf- und Abrüsten zum Geduldsspiel aus. Was ist da tun, um selbiges zu verhindern?


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Tragflächenverriegelung im Eigenbau

l SICHERER HALT

In diesem Kurzbericht möchte ich eine von mir konstruierte Tragflächenverriegelung für Modelle ab ca. zwei Meter Spannweite vorstellen, welche formschlüssig hält und dabei kompakt und einfach einzubauen ist. Das Tragflächenschloss bewährt sich bereits seit ein paar Jahren in mehreren größeren Motormodellen im Maßstab 1:3,5 bis 1:5.


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Reparatur einer lädierten P-40 von Kranz

l Lohnt der AUFWAND?

Als mein Kollege die P-40 brachte, stellte sich als erstes die Frage: Lohnt sich ein Wiederaufbau von diesem Wrack? Wir begutachteten die Teile und stellten einige zum Teil gravierende Mängel fest. Da waren etliche Risse und Löcher sowie sehr schlecht reparierte Schäden am Rumpf und den Flügeln. Es sah so aus, als hätten hier schon einige Reparateure ihr Handwerk versucht, die aber nicht wirklich Ahnung davon hatten. Ohne schlechtes Gewissen konnte man das als Pfusch am Bau bezeichnen. Alles in allem erschien die Aufarbeitung eher eine wenig erfolgversprechende Arbeitstherapie zu sein – und doch reizte es mich, diese Arbeit auf mich zu nehmen, um zu beweisen, dass fast alles machbar ist. Im Hinterkopf habe ich es aber als Versuch eingeordnet, um jederzeit abbrechen zu können.

KOLUMNE

Cover

l Hier riecht’s nach Sprit

Ich hoffe, dass Ihr alle gut ins neue Jahr gekommen seid und das Geld nicht nur für Feuerwerk ausgegeben, sondern auch für Sprit gespart habt – die neue Saison kommt bald.


Cover
Start frei für Runde 2 der FMT-Jugendförderung

l TAKE OFF

Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit Vertretern aus der Industrie das FMT-Jugendförderprogramm ins Leben gerufen. Nach der großen positiven Resonanz und vielen erfolgreichen Projekten war schnell klar, dass die FMT-Jugendförderung 2020 fortgesetzt wird. Bis zum 31. Dezember konnten sich wieder Modellbauvereine, Interessensgemeinschaften, Schulen und auch Privatpersonen mit ihren Projekten für eines von zehn Förderpaketen bewerben, welche vielfältige Vorteile bei der Beschaffung von Modellen, Bauplänen, Arbeitsmaterialien, Werkzeugen, Ausrüstungskomponenten und vielem mehr beinhalten. Aufgrund der vielversprechenden Bewerbungen werden dieses Jahr sogar 12 Jugendgruppen und Vereine gefördert, welche wir im Folgenden vorstellen möchten.

PORTRÄT

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Lampich L2 Roma im Eigenbau von Béla Mayer

l Von Budapest nach Rom

Mit der Lampich L2 wurden 1927 in der Kategorie der Leichtflugzeuge unter 200 kg gleich zwei Rekorde aufgestellt: 650 km im geschlossenen und 517 km im geraden Streckenflug von Budapest bis Rom mit einer Flugzeit von neun Stunden und zwei Minuten. Die durchschnittliche Geschwindigkeit betrug 56,2 km/h. In Rom wurde das bis dahin namenlose Flugzeug für diese Leistung vom italienischen Aeroklub mit dem Taufnamen „Roma“ geehrt. Dieses Muster ungarischer Flugzeugbau-Geschichte diente Béla Mayer als Vorbild für seinen Modell-Nachbau.