BAUPRAXIS

Tragflächenverriegelung im Eigenbau

SICHERER HALT


In diesem Kurzbericht möchte ich eine von mir konstruierte Tragflächenverriegelung für Modelle ab ca. zwei Meter Spannweite vorstellen, welche formschlüssig hält und dabei kompakt und einfach einzubauen ist. Das Tragflächenschloss bewährt sich bereits seit ein paar Jahren in mehreren größeren Motormodellen im Maßstab 1:3,5 bis 1:5.

WALTER SCHIMMER

Die Idee, eine sichere Verriegelung für Tragflächen zu bauen, ist auf einem Flugtag in Oberschleißheim entstanden, auf dem beim F-Schlepp eines Großseglers dessen rechte Tragfläche kurz nach dem Start einfach abgezogen wurde. Was dann mit dem stolzen Modell passiert ist, brauche ich wohl nicht näher zu beschreiben. Das Ziel war es also, eine Verriegelung zu bauen, welche bei größeren Seglern wie auch bei Motormodellen die Tragflächen sicher am Rumpf hält. Diese sollte möglichst kompakt und die Montage der Tragfläche ohne Werkzeug möglich sein. Das Ergebnis ist mein Tragflächenschloss auf Basis eines angefederten Schiebers, welcher den Kopf einer in der Tragfläche eingeklebten M5-Innensechskantschraube formschlüssig festhält. Ein Lösen der Verbindung durch Motorvibrationen oder Ähnliches ist ausgeschlossen, sobald die Verriegelung eingeschnappt ist.

Das Gehäuse und der Gehäusedeckel bestehen aus Aluminium und der Schieber wurde aus Edelstahl gefertigt. Der Schieber hat an seinem äußeren Ende eine Bohrung, in die ein 1,5-mm-Stahldraht oder ein Gabelkopf eingehängt werden können. So ist es möglich, die Entriegelung zum Beispiel von der geöffneten Kabinenhaube aus zu realisieren. Das Gewicht eines Schlosses beträgt 21 g.

Eingebaut wird das Schloss vorzugsweise auf der Innenseite der Rumpf-Anschlussrippe mittels dreier M3-Senkschrauben, welche zur Positionierung dienen (siehe Bilder) und mit Loctite bei der Montage gesichert werden. Zusätzlich kann das Schloss flächig mit Epoxy-Kleber auf der Rippe verklebt werden. Bei schwierigen Platzverhältnissen ist es möglich, das Schloss auf einem zur Rumpfmitte hin versetzten Haltebrett zu montieren. Hierzu ist dann allerdings eine längere Schraube in die Tragfläche einzusetzen. Die tragflächenseitige Schraube wird bei der Montage so eingestellt, dass die Auflagefläche des Schraubenkopfes kein merkliches axiales Spiel zum Schieber hat. Die Schraube muss bei der Montage mit Loctite gegen Herausdrehen gesichert werden.

Einbau der Flächenverriegelung auf der Innenseite… 

… und der Außenseite.

Die Einbaumaße der Verriegelung.

Ansicht der Einbauteile.

Lust auf mehr?

Viele weitere nützliche Bautipps finden Sie in unserem aktuellen FMT-Extra Baupraxis. Egal ob Holz oder Kunststoff, mit oder ohne CAD/CAM-Unterstützung - die Themen dieser Ausgabe sind so vielfältig wie unser Baualltag. Mit den zahlreichen Tipps und dem Grundlagen-Beitrag über die Klebstoffgewichte wollen wir informieren und inspirieren, vor allem aber Lust zum Bauen machen. Und all denjenigen unter uns, die sich nach einem Missgeschick nun gezwungenermaßen mit der Reparatur ihres Modells beschäftigen müssen, können wir ebenfalls mit guten Tipps helfen. Eine erfolgreiche Reparatur ist die beste Möglichkeit und vielfach der erste Schritt, den Spaß am Bauen zu entdecken.

Übrigens: Wir sind immer offen für neue Bautipps - teilen Sie Ihr Wissen mit der Fangemeinde der Bauwilligen oder lassen Sie uns an Ihrem Projekt teilhaben. Schreiben Sie uns per E-Mail an fmt@vth.de oder auf Facebook.

FMT-Extra Baupraxis 2020 
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FMT 02.20

2020-01-23

EDITORIAL

Cover

l EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien alles Gute für das neue Jahr, Gesundheit, Erfolg und Freude bei allem, was Sie tun. Ganz besonders wünsche ich Ihnen viel Spaß und Erfüllung im Hobby. Der Jahreswechsel ist immer auch Anlass, zurück zu blicken und gute Vorsätze oder…

Magazin

Cover

l Wir stellen vor: Unsere Autorenmannschaft

Ein großes Team von begeisterten Modellfliegern und -bauern trägt Monat für Monat dazu bei, dass unsere FMT so lebendig und informativ ist. Doch wer verbirgt sich eigentlich hinter den Gesichtern, die am Anfang eines jeden Artikels abgebildet sind?

MARKT UND MELDUNGEN

Cover

l Markt und Meldungen

Segelflug Zeller Modellbau Der Wisel Light S von Zeller Modellbau ist ein Spaß-Nurflügel in klassischer Holzbauweise. Das Modell kann sowohl als Segler als auch als Elektrosegler gebaut werden, beide Varianten sind im Lasercut-Baukasten enthalten. Als Antrieb…

Verbände & Veranstaltungen

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l Die FAI Weltverband für den Modellflug

Was für den Fußball die FIFA ist, stellt für den Luftsport die FAI (Fédération Aéronautique Internationale) dar. Sie ist der Weltverband für den Luftsport und damit auch für den Modellflugsport. Gegründet am 14. Oktober 1905, hat sie seit 1999 ihren Sitz in Lausanne/Schweiz.

VORBERICHT

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11. ProWing International 2020

l Der Mai kommt!

Sie ist DIE Messe für den Modellflugsport: die ProWing International. Und bald öffnet sie wieder ihre Pforten: vom 1. bis 3. Mai 2020 auf dem Sportflugplatz Soest/Bad Sassendorf. Das Ausstellerangebot lässt keine Wünsche offen.


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FunWing-Messe 2020 in Bruchsal

l ALLES FÜR ALLE

Die FMT ist die Zeitschrift für alle Sparten. Und die neue FunWing in Bruchsal (23. bis 24. Mai 2020) ist die Messe für den ganzen Flugmodellbau – hier steht das Schaum-Einsteigermodell gleichberechtigt neben dem Voll-GFK-Jet. Und während der eine die Fachberatung sucht, genießt der andere die Nonstop-Airshow, die Live-Musik oder das Lehrer-Schüler-Fliegen.

BAUPLAN 3201514

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Druine D.31 Turbulent im Maßstab 1:6

l Für die Halle und den Flugplatz

Wie das Vorbild ist die kleine Druine Turbulent ein echter Spaßflieger. Dank guter Flugeigenschaften und nettem Flugbild macht sie sowohl als Hallen- als auch Parkflieger eine gute Figur.

TEST

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Turbo Beaver von Ripmax

l VOLLAUSSTATTUNG

Scale-Optik mit Fowlerklappen, Grenzschichtzäunen, Buschrädern, Beleuchtung, Turboschnauze und Dreiblattprop, dazu ein Elektro-komplett-Paket mit Motor, Regler sowie sämtlichen Servos und on top noch ein Schwimmerset – bei der Hatz nach der Kundengunst spielt unsere Turbo Beaver alle Trumpfkarten, die ein Foamie zücken kann. Bleibt die Frage: Wie fliegt der schmucke Scaler?


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Extra 330 Münster Energy von Pichler

l KUNST-TURNER

Pünktlich zum Beginn der neuen Hallensaison hat Pichler seine neue Extra 330 SC Münster Energy vorgestellt. Das Modell ist in einer Zusammenarbeit mit Martin Münster und Andys Folienwelt entstanden. Extrem große Ruderflächen, eine optimierte Flächengeometrie, ein sehr niedriges Abfluggewicht und eine optional installierbare Vektorsteuerung sollen dem EPP-Modell eine enorme Wendigkeit verleihen.


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Pittsbull von D-Power

l AKRO-ASS

Vor Kurzem nahm D-Power die EPP-Modelle des tschechischen Herstellers Hacker Model in sein Vertriebs-Sortiment auf. Die neue Pittsbull scheint mit ihren großen Querrudern und dem Pendelhöhenruder genau die Richtige zu sein, um in der aktuellen Indoorsaison durchzustarten. Die Auslegung als Doppeldecker verspricht eine hohe Wendigkeit auf engstem Raum.


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TDSF von Henseleit Helicopters

l FEDER GEWICHT

Ups, der ist ja schon in der Luft, war mein erster Gedanke. Ich hatte beim Erstflug des neuen TDSF wie gewohnt den Pitchknüppel gezogen, in der Erwartung, dass der Heli zuerst etwas zögert und dann weich abhebt. Aber nicht der TDSF. Bereits vor dem üblichen Abhebepunkt sprang der Heli fast in die Luft. Damit hatte ich nicht gerechnet.


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DS-Performance Case von Hacker Motor

l HÄRTETEST

Mit der Jeti DS-Senderreihe bietet Hacker eine Reihe hochwertiger Fernsteuerungen. Ein solcher Sender sollte im harten Alltagsbetrieb, gerade beim Transport, natürlich entsprechend geschützt werden. Neben den normalen Senderkoffern hat Hacker die DS-Performance Cases im Programm, die auch raueren Bedingungen widerstehen sollen. Ich habe für diesen Test überprüft, was man dieser Extrem-Version eines Senderkoffers alles zumuten kann.


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Taranis 2.8 von ChocoFly

l PRÄZISIONS-DAMPFHAMMER

Eigentlich hatte ich in den letzten Jahre kein besonderes Faible mehr für Kunstflugsegler. Obwohl ich früher ordentlich Spaß hatte mit Modellen wie dem Voodoo und mit diversen Avionic-F5B/D-Seglern. Doch jetzt, nach tollen Flugerlebnissen mit dem FunRay von Multiplex, ist das Interesse wiedererwacht. Also habe ich Recherche in Sachen kompakter CFK-Kunstflugsegler betrieben.


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Django Neon XL von Sansibear

l THERMIK ≥ 0

Leider gibt es laut Wetterstatistik viel mehr Tage, an denen anscheinend keinerlei Thermik herrscht als solche, an denen die dringend benötigte Warmluft mit genügend Power aufsteigt, um Segelflugzeuge hochzutragen. Zumindest in der kalten Jahreszeit ist das definitiv so. Was tun?


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Vortex Mach 1 GPS von Tangent

l JENSEITS DES MAINSTREAMS

Vortex, das klingt irgendwie nach Sprengstoff. Und eine bislang bestehende Norm wird gleich auf den ersten Blick gesprengt: Denn es ist, als ob der Papst evangelisch geworden wäre, Tangent – bisher unerbittlicher Verfechter der Möglichst-viel-Klappen-Flächen – rüstet zurück, von acht auf sechs Klappen. Und von einer vierteiligen auf eine zweiteilige Fläche. Ist der Rest normal?


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Demon von D-Power

l POWER ZWERG

Es gibt Tage, an denen zweifelt man schon etwas an sich. Und es gibt Modelle, vor denen hat man mehr Respekt als vor anderen. Und als der Demon auf meinem Tisch lag, da zuckte ich kurz. Man, ist der klein! Ob der alte Mann am Sender den noch beherrscht?


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Glühkerzenheizungen von Microsens electronics

l Die neue C-Serie

Obwohl ich überwiegend Elektromodelle im Hangar habe, gebe ich zu, bekennender Viertakt-Fan zu sein. Selbst ein Modell mit Methanoler ist gerade im Entstehen – die Retro-Welle hat auch mich erfasst. Die Ausstattung soll aber auf dem Stand der Technik sein, versteht sich. Firmen, die Zubehör für Methanoler anbieten, gibt es noch einige, neue Produkte werden für diesen Bereich aber kaum noch entwickelt. Da stellt die neue C-Serie der Glow-Glühkerzenheizungen von Microsens schon eine hervorzuhebende Ausnahme dar. Gibt’s doch schon, könnten Sie nun sagen. Genau hinzuschauen lohnt sich aber, denn die neue C-Serie hat einige neue und bemerkenswerte Features zu bieten.

BAUPRAXIS

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3D-Flügel im Saalflug – nicht nur für Experten

l BORFÄDEN machen es möglich

Dreidimensional gewölbte (hyperbolische) Flügel waren im Saalflug von Beginn an verbreitet. Bei den damaligen, 90 cm spannenden F1D-Modellen war das jedoch nur mittels Verspannungen aus hauchdünnen Wolfram- oder Chrom-Nickel-Drähten möglich. Mit bloßem Auge waren die Spanndrähte - ähnlich Spinnfäden - kaum erkennbar! Die Herstellung eines freitragenden 3D-Flügels erfolgt heute mit Hilfe neuer Materialien wie Kohle- und Borfäden.


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Optimierung von ARF-Ruderanlenkungen

l BESSER EINFACH

Mitunter spielen einem ARF-Modelle wundersame Streiche. Da sollen Plastikgabelköpfe mitsamt ihren Messingdornen verbaut werden, wo sie gar keinen Platz finden. Außerdem artet das bei jedem Auf- und Abrüsten zum Geduldsspiel aus. Was ist da tun, um selbiges zu verhindern?


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Tuning beim Swift S-1 Carbon von Tomahawk

l Auf die harte Tour

In der letzten Ausgabe haben wir den Swift S-1 Carbon von Tomahawk getestet. Ergebnis: Der Kunstflugsegler hat ein perfektes Packmaß, ist schnell aufgebaut und zeigt ab Werk erstaunliche Allround-Eigenschaften, sogar Gutmütigkeit, ist ein klasse Alltags-Modell. Aber es steckt noch mehr in ihm: Wer möchte, kann aus dem Tomahawk-Swift einen kompromisslosen, gnadenlos neutralen Kunstflug-Segler machen. Mit Hardcore-Servo-Lösungen, 100% mechanisch optimierten Anlenkungen, fast 0 Grad EWD und zurückverlegtem Schwerpunkt.


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Tragflächenverriegelung im Eigenbau

l SICHERER HALT

In diesem Kurzbericht möchte ich eine von mir konstruierte Tragflächenverriegelung für Modelle ab ca. zwei Meter Spannweite vorstellen, welche formschlüssig hält und dabei kompakt und einfach einzubauen ist. Das Tragflächenschloss bewährt sich bereits seit ein paar Jahren in mehreren größeren Motormodellen im Maßstab 1:3,5 bis 1:5.


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Reparatur einer lädierten P-40 von Kranz

l Lohnt der AUFWAND?

Als mein Kollege die P-40 brachte, stellte sich als erstes die Frage: Lohnt sich ein Wiederaufbau von diesem Wrack? Wir begutachteten die Teile und stellten einige zum Teil gravierende Mängel fest. Da waren etliche Risse und Löcher sowie sehr schlecht reparierte Schäden am Rumpf und den Flügeln. Es sah so aus, als hätten hier schon einige Reparateure ihr Handwerk versucht, die aber nicht wirklich Ahnung davon hatten. Ohne schlechtes Gewissen konnte man das als Pfusch am Bau bezeichnen. Alles in allem erschien die Aufarbeitung eher eine wenig erfolgversprechende Arbeitstherapie zu sein – und doch reizte es mich, diese Arbeit auf mich zu nehmen, um zu beweisen, dass fast alles machbar ist. Im Hinterkopf habe ich es aber als Versuch eingeordnet, um jederzeit abbrechen zu können.

KOLUMNE

Cover

l Hier riecht’s nach Sprit

Ich hoffe, dass Ihr alle gut ins neue Jahr gekommen seid und das Geld nicht nur für Feuerwerk ausgegeben, sondern auch für Sprit gespart habt – die neue Saison kommt bald.


Cover
Start frei für Runde 2 der FMT-Jugendförderung

l TAKE OFF

Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit Vertretern aus der Industrie das FMT-Jugendförderprogramm ins Leben gerufen. Nach der großen positiven Resonanz und vielen erfolgreichen Projekten war schnell klar, dass die FMT-Jugendförderung 2020 fortgesetzt wird. Bis zum 31. Dezember konnten sich wieder Modellbauvereine, Interessensgemeinschaften, Schulen und auch Privatpersonen mit ihren Projekten für eines von zehn Förderpaketen bewerben, welche vielfältige Vorteile bei der Beschaffung von Modellen, Bauplänen, Arbeitsmaterialien, Werkzeugen, Ausrüstungskomponenten und vielem mehr beinhalten. Aufgrund der vielversprechenden Bewerbungen werden dieses Jahr sogar 12 Jugendgruppen und Vereine gefördert, welche wir im Folgenden vorstellen möchten.

PORTRÄT

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Lampich L2 Roma im Eigenbau von Béla Mayer

l Von Budapest nach Rom

Mit der Lampich L2 wurden 1927 in der Kategorie der Leichtflugzeuge unter 200 kg gleich zwei Rekorde aufgestellt: 650 km im geschlossenen und 517 km im geraden Streckenflug von Budapest bis Rom mit einer Flugzeit von neun Stunden und zwei Minuten. Die durchschnittliche Geschwindigkeit betrug 56,2 km/h. In Rom wurde das bis dahin namenlose Flugzeug für diese Leistung vom italienischen Aeroklub mit dem Taufnamen „Roma“ geehrt. Dieses Muster ungarischer Flugzeugbau-Geschichte diente Béla Mayer als Vorbild für seinen Modell-Nachbau.