

Aircombat-Modell Gloster Meteor
NICHT NUR für Wettbewerbe
Nach der kleinen Me 163 Komet habe ich mich mit der Meteor diesmal für ein größeres Modell entschieden, noch dazu mit zwei Motoren. Im Gegensatz zur Komet ist die Meteor im Wettbewerb absolut konkurrenzfähig. Sie ist nicht nur schnell, sondern auch äußerst wendig. Dank der großen Tragfläche ist sie aber auch immer gut zu sehen – das ist wichtig, wenn sieben Modelle gleichzeitig um die Streamer kämpfen.
Das Vorbild
Jets standen im Zweiten Weltkrieg erst am Anfang ihrer Entwicklung. Trotzdem wurden viele verschiedene Typen entwickelt und geflogen, die sehr gut bei Aircombat eingesetzt werden können. Die Meteor wurde kurz vor Kriegsende als erstes englisches Düsenflugzeug in Dienst gestellt. Um nicht Gefahr zu laufen, durch einen Absturz wertvolles Wissen preis zu geben, wurde sie lange Zeit aber nicht an vorderster Front eingesetzt und auch erst spät auf den Kontinent verlegt. Dank ihrer Wandlungsfähigkeit hatte die Meteor eine lange Dienstzeit mit vielen Aufgaben als Jäger, Jagdbomber, Aufklärer und Trainer. Fast 4.000 Stück wurden gebaut, die letzten erst in den 1980ern ausgemustert. Einige liebevoll gepflegte Exemplare können heute noch bei Flugtagen in der Luft bewundert werden. 2012 habe ich eine frisch restaurierte Meteor T.7 beim Yeovilton Air Day in einem beeindruckenden Display zusammen mit zwei de Havilland Vampires gesehen und beschlossen, dieses Flugzeug irgendwann als Modell zu bauen.


Wie bei der Me 163 habe ich mich wieder für einen Propellerantrieb entschieden. Abgesehen vom besseren Wirkungsgrad und einfacheren Einbau ist im Maßstab 1:12 für die Verwendung von Impellern einfach kein Platz. Die Meteor hat Triebwerke mit einem Radialverdichter und deshalb zwar einen großen Durchmesser in der Motorgondelmitte, aber nur einen sehr kleinen Ein- und Auslass.

Bautipps
Zweimotorige Modelle haben mehr Technik als üblich an Bord und neigen dazu, schwerer zu werden als gedacht. Für den Bau der Meteor ist deshalb leichtes Balsa- und Pappelsperrholz empfehlenswert, der ideale Klebstoff ist Holzleim. Balsateile, die gebogen werden müssen, sollten aus extra weichem Holz gefertigt werden. Das Biegen gelingt auch leichter, wenn das Holz zuvor mit Wasser und einem Schwamm angefeuchtet wird – nur die Außenseite, nicht die Klebeseite!
Um die Bauteile auf das Sperrholz oder Balsa zu übertragen, kann man die entsprechenden Teile kopieren und die Kopie umgedreht auf das Holz bügeln. Der Toner überträgt sich gut sichtbar auf das Holz. Die Teile können dann ausgesägt oder mit dem Messer ausgeschnitten werden. Natürlich ist der Aufbau mit dem erhältlichen Laserteilesatz um ein Vielfaches schneller und einfacher.
Leitwerk
Das Seitenruder wird bei Aircombat-Modellen üblicherweise nicht angelenkt, um Bauaufwand und Gewicht gering zu halten. Für die schnellen Flugmanöver im Wettbewerb ist es nicht notwendig. Das normale Fliegen wird damit aber interessanter. Der Einbau eines zusätzlichen Servos ist leicht machbar, nur der Ausschnitt im Höhenruder muss etwas vergrößert werden, damit das Seitenruder genügend Spielraum bekommt.
Für das Seitenleitwerk werden die Teile SLW1 bis 4 zusammengesetzt und anschließend beidseitig mit 1,5-mm-Balsa beplankt. SLW6 und 7 ebenfalls zusammenkleben und nach dem Trocken in Form schleifen – vorne rund, hinten spitz zulaufend.
HLW 1 ausschneiden, verschleifen und flach auf dem Baubrett befestigen. Das fertige Teil SLW1-4 im rechten Winkel auf das Höhenleitwerk kleben und gut trocknen lassen. Die beiden Höhenruderflächen mit einem 5-mm-Buchenrundholz verbinden, nach dem Trocknen mit HLW3 für die Ruderanlenkung versehen und zuletzt verschleifen. Das Höhenruder mit Gewebescharnieren am Höhenleitwerk befestigen. SLW6 und 7 an das Leitwerk kleben, den runden Ausschnitt für das Höhenruder bei Bedarf vergrößern. In den Übergang vom Höhen- zum Seitenleitwerk 5×5-mm-Balsaleisten kleben und vorne etwas überstehen lassen. Man tut sich leichter, wenn eine Kante der Leisten bereits vor dem Einkleben rund geschliffen wird. Die Zwischenräume vor dem Leitwerk mit Balsaleisten auffüttern und nach dem Trocknen alles rund verschleifen.
Rumpf
Für ein Aircombat-Modell ist die Flächenbefestigung mit Gummis optimal. Auch beim Einbau des Höhenruderservos stehen praktische Gründe im Vordergrund. Vor Baubeginn sollten alle Einzelteile vorbereitet sein. Wichtig für einen geraden Rumpf ist, dass die beiden Rumpfseiten exakt gleich lang sind und die Spanten-Positionen identisch sind. Die Flächenauflage R2 auf die Rumpfseitenteile R1 leimen. Zum Trocknen entweder mit Gewichten beschweren oder mit vielen Stecknadeln sichern, damit es auf ganzer Fläche verklebt und sich nicht verbiegt oder verrutscht. Zuerst R14 mit den Spanten R5 bis 7 zusammenstecken, gegebenenfalls nacharbeiten und danach alle Spanten R4 bis 13 mit den Rumpfseiten R1 verbinden. Auf einen verzugsfreien Rumpf achten – solange der Leim noch frisch ist, kann man noch korrigieren! Die Verstärkung R22 und R23 für den Starthaken zwischen den Spanten R5 und R6 einsetzen. Der Starthaken ist nicht zwingend notwendig, erleichtert aber den Start, wenn man beim Werfen ungeübt ist. Näheres wird im zweiten Teil der Baubeschreibung zum Fliegen beschrieben.







Das Akkubrett R15 sowie das Empfängerund Reglerbrett R16 in den Rumpf kleben. Das Servobrett R3 im Heck innen an die Rumpfseite R1 kleben. Einen Trinkhalm mit 7 mm Durchmesser als Kabelkanal für das Höhenruderservo in die hinteren Rumpfspanten einsetzen. Die Verstärkung R17 in den Flächenausschnitt Rumpfober- und -unterseite mit weichem 3-mm-Balsa beplanken. Die Maserung sollte längs zum Rumpf sein, damit dieser sich später leichter verschleifen lässt. Überstehendes Holz der Rumpfbeplankung in den 45°-Schrägen der Spanten glatt verschleifen. Anschließend auch die 45°-Schrägen mit weichem 5-mm-Balsa beplanken. Dieses Holz folgt leichter der gebogenen Form der Rumpfnase, wenn es in diesem Bereich mit der Maserung quer zum Rumpf angebracht wird. Der Rumpf darf richtig rund verschliffen werden. Durch die Verwendung von dickem Balsa ist genügend Klebefläche vorhanden und der Rumpf bleibt trotzdem stabil. Die Rumpfnase wird aus mehreren Lagen Balsa aufgebaut, an den Rumpf geklebt und verschliffen. Als Nächstes wird das Leitwerk im Rumpf positioniert: Zuerst einen Schlitz in das Rumpfheck sägen, danach das Leitwerk einsetzen, ausrichten und verkleben. Höhenleitwerk und Rumpfoberseite müssen parallel zueinander sein, dann stimmt die EWD!

Die Flächenanformung R21 nacheinander in mehreren Lagen auf die Rumpfseite kleben. Sobald auch die Tragfläche rohbaufertig ist, wird die Flächenanformung rund geschliffen und an die Tragfläche angepasst. Um den Rumpf während des Schleifens zu schützen, bringt man dickes Klebeband entlang der Flächenanformung auf dem Rumpf an. Grobes 60er bis 80er Schmirgelleinen auf einem Rohr ist ein gutes Hilfsmittel. Schneller geht es auch hier, wenn weiches Balsa verwendet wurde. Auch die Halbspanten R18 und R19 werden erst nach Fertigstellung der Tragflächen auf die Tragflächenunterseite geklebt und mit 3-mm-Balsa beplankt – die Form dabei an den Rumpf anpassen.



Den Akkudeckel oberhalb von R14 aus dem Rumpf aussägen – das geht am besten mit einer Japansäge. In den Deckel eine Verstärkung aus 5-mm-Balsa für den Dübel einsetzen. Alle drei offenen Seiten des Deckels mit 3- und 5-mm-Balsa verschließen, ebenso die Rumpföffnung hinter dem Cockpit. In den Akkudeckel ein Loch bohren und einen Stift aus 5-mm-Buchenrundholz einkleben. Anschließend Deckel und Rumpf mit Magneten versehen. Ich habe zwei 5×5×5-mm-Neodym-Magnete verwendet, einfacher zu montieren sind aber runde Bauformen. Die Magnete müssen dicht aufeinander sitzen, um die volle Haltekraft zu entwickeln! Die Magnete zuerst auf der einen Seite mit 5-Minuten-Harz einkleben. Ist der Kleber trocken, klebt man Tesafilm großzügig über die ganze Fläche. Auf die bereits eingeklebten Magnete die der Gegenseite setzen, deren Loch mit 5-Minuten-Harz versehen und den Deckel auf dem Rumpf fixieren. Die Magnete müssen in die Löcher passen, ohne zu verrutschen. Ist der Kleber trocken, nimmt man den Deckel ab und entfernt das Klebeband. Falls gewünscht, kann ein Cockpit in den Akkudeckel eingebaut werden.




Zuletzt die Rundhölzer aus 8-mm-Buche für die Gummibefestigung der Tragfläche in den HLW2 HLW3 (auf Ober- und Unterseite) Rumpf kleben, diese sollten ein gutes Stück über den Rumpf stehen damit die Gummis nicht abrutschen können. Verwendet man für das Finish Bügelfolie, sollten die Rundhölzer Holzklotz zur Hauben erst nach dem Bügeln eingesetzt werden.
Im zweiten Teil der Baubeschreibung geht es dann um den Bau der Tragflächen, die Ausrüstung und die Flugeigenschaften der Meteor.


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