

REPORT: MESSE PROWING SÜD IN LAHR/SCHWARZWALD
Mit der Lahrer Ausgabe der ProWing International (2.-4.10.2015) hat diese Messe für den ambitionierten Modellbau den Schritt in den Süden Deutschlands gemacht. In eine Region, in der der Modellflug traditionell stark verankert ist.
Ein Ort mit Geschichte
Auch wenn die auf der ProWing präsentierten Modelle üblicherweise größer sind als auf anderen Messen: Nein, das ist kein riesiges Modell – der an der Einfahrt zum Lahrer Flugplatz auf einem Sockel stehende Canadair CF-104 Starfighter ist echt. Dieser Ort hat Geschichte. Hier befand sich das europäische Hauptquartier der kanadischen NATO-Streitkräfte, zuvor startete die französische Luftwaffe von Lahr aus mit ihren F-86, T-33, F-100D und Mirage IIIE. Doch die aviatische Historie reicht weiter, geht zurück bis in den Ersten Weltkrieg, als hier eines der ersten Flugfelder Deutschlands mit einer Jagdstaffel und einer Zeppelinhalle entstand.

Die ProWing zieht ein
Heute ist das Donnern der Nachbrenner verklungen, ist es ruhig geworden an den Ausläufern des Schwarzwalds. Nur noch gelegentlich hebt ziviler Flugverkehr von dem geschichtsträchtigen Boden ab. Mit der ProWing kehrte das Leben jedoch zurück. Im Großhangar des ehemaligen kanadischen Militärflugplatzes und auf der Asphaltfläche davor zogen an diesem ersten Oktoberwochenende Firmen wie CARF, Delro, 3W, Model Power Petr Zak, Krill Aircraft, Heilemann Sternmotoren, 4CAM, Weimo, RC-Flight-Academy/Bavarian Composites, Engel und Weatronic – um nur einige zu nennen – ein. Also die absoluten Spezialisten der Branche. Auf den etwa 3.000 m² Ausstellungsfläche versammelten sich zudem viele Anbieter, die ein breites und durchaus erschwingliches Spektrum abdecken, etwa aero-naut, Ripmax, FVK-Modell, EMC-Vega, Multiplex und Pichler.
Intensive Airshow
Zum Erfolgsrezept der in Bad Sassendorf (Pro-Wing Nord) bereits etablierten Messe gehört auch das durchgehende Flugprogramm, mit einer Mischung aus Vorführungen der Aussteller und reinen Showflugslots. Jetzt kam endlich der wilde Süden in den Genuss der von der FMT organisierten Show, mit Jan Rottmann und seiner riesigen 57%-Extra 300L, mit Tim Stadlers Extrem-Tiefflug der Aermacchi MB339, dem Horizon-Hobby-Display-Team mit F-86 und L-39, der 3D-Heli-Action von Robert Sixt und der Gotha P60 von Erik van den Hoogen. Dabei grenzte der Vorführungsbereich direkt an die Außen-Ausstellungsfläche, selbst von den Bänken aus war’s gut zu erleben.
Ab sofort zweimal
Die ProWing Süd hat also ihre Bewährungsprobe bestanden. Zwar waren der Freitag und Sonntag eher schwach besucht, doch der Samstag zeigte, dass diese Messe an diesem Standort ein Potenzial hat, das es zu nutzen gilt. Denn am Samstag strömten die Modellbauer auf den Lahrer Flugplatz, pilgerten dicht an dicht durch die Hallen. Auch viele Familien und „normale“ Gäste aus der Region genossen Schupfnudeln, Bier und Burger im Freien und säumten das Airshowgelände. Das war ein regelrechtes Volksfest in dieser schönen Oktoberzeit! So was muss es wieder geben, das meinen auch die Veranstalter. „Soviel können wir jetzt schon sagen“, bilanziert Andreas Engel, „es wird in der Zukunft in jedem Jahr eine ProWing Nord und eine ProWing Süd geben.“