

BAUPRAXIS: Startvorrichtung für Elektro-Jets
Sicherheitsgewinn
Der Reiz, mit einem Jet-Modell zu fliegen, ist für viele Modellflieger sicher recht groß. So ist es auch mir ergangen. Die Anschaffung eines Kerosin-Jets ist jedoch eine teure und aufwändige Sache. Eine Alternative sind EDF-Jets, welche auch viel Spaß bereiten und das bei meist wesentlich geringeren Kosten. Problematisch ist der begrenzte Schub in der Startphase. In unserem Verein steht nur eine Rasenpiste zur Verfügung, welche zudem eine leichte Steigung aufweist. Und der Rasen hat auch nicht immer Golfplatzqualität.

Um immer sicher starten zu können, habe ich mir eine einfache und gut funktionierende Startvorrichtung gebaut. Grundlage ist ein vorhandener 6-mm-Rundgummi aus einer alten MPX-Hochstarteinrichtung. Auf einen Auslösemechanismus wollte ich verzichten.
Wie auch bei Seglern im Hochstart verwendet, wurden zwei Haken unterhalb der Tragfläche eingeschraubt, etwa 5 cm vor dem Schwerpunkt, nahe am Rumpf. Zwei Schlüsselringe wurden mit einem zwei Meter langen V-Seil mit dem Rundgummi, der doppelt genommen wurde, verbunden. Ein Pflock aus dünnwandigem 20-mm-Stahlrohr, etwa 30 cm lang und an einem Ende zusammen gedrückt, dient als Halterung für den zehn Meter langen Doppel-Gummi auf der anderen Seite.
Für den Start muss das Modell aber gehalten werden: Ein kurzes, etwa ein Meter langes Seil mit zwei Schlaufen hält das Modell zwischen einem auf der Unterseite des Rumpfes befestigten senkrechten Bolzen und dem zweiten Pflock in der Erde hinter dem Modell. So ist das Modell startbereit.
Das V-Seil hat den Vorteil, dass das Bugrad und die Bugradschachtabdeckungen nicht berührt werden und dass die Zugrichtung eindeutig ist. Ein Ausbrechen während des Starts ist unmöglich. Die Auslösung erfolgt mit der Oberseite des „Pilotenschuhs“ durch Anheben der Seilschlaufe über den Pflock.
Der Abstand der beiden Pflöcke beträgt 24 m. Bei dieser Anordnung werden etwa 120 N Zugkraft erreicht. Meine Viper wiegt 3,3 kg – sie wird damit ordentlich beschleunigt und hebt etwa nach zehn Metern ab. Die Landeklappen sind dabei halb gesetzt, der Impeller wird vor dem Auslösen auf Vollgas gestellt. So ist ein einwandfreier und sicherer Start immer möglich.
Meine Taft-Viper fliegt dann etwa fünf Minuten mit besonnenem Gaseinsatz. In den Abwärtspassagen muss Strom gespart werden. Dem 6s-5.000-mAh-Lipo werden bei Vollgas fast 100 A entnommen. Das Flugbild ist exzellent und der Start und die Landung mit Fahrwerk werten einen Jet schon ungemein auf, auch wenn es nur eine Schaumwaffel ist.