TEST

NOT-FOR-RES-ONLY-BOW

NFROB von Zeller Modellbau


Zwillinge haben meist vieles gemeinsam. Sie sehen ähnlich aus, denken ähnlich und bleiben oft das ganze Leben zusammen. Der NFROB von Zeller Modellbau ist zwar rein optisch und auch von den Konstrukteursgenen zumindest ein naher Verwandter des XBow² von OneWing (vgl. den Test in der FMT 3/2021), aber verschiedener könnten die beiden nicht sein. Also eher nur Geschwister?

Das Flugvideo zum Test finden Sie unter: www.fmt-rc.de

WERNER BAUMEISTER

Schaf im Wolfspelz?

Das auf jeden Fall. Denn die können ja ganz und gar unterschiedlich sein. Und in unserem Fall ist es genau so. Denn der XBow² von OneWing ist ein extremes Modell, ist schnell, aggressiv und optisch auch ziemlich ungewohnt. Ein schneller Strich in der Landschaft eben, gedacht für extreme Flitschenstarts, scharfes Hangkantenfliegen, Dynamic Soaring oder wilde Ablasser. Obwohl der XBow² auch in der Thermik durchaus zu gebrauchen ist. Aber gemacht wurde er dafür definitiv nicht.

Der NFROB (Not-For-RES-Only-Bow) dagegen ist eher ein Schaf im Wolfspelz, falls es sowas gibt. Denn er ist in jeder Hinsicht ziemlich anders. Er wurde von Franz Heindler nur optisch an Bow und XBow² orientiert, aber als superleichter Nurflügel konzipiert – den man durchaus in der RES-Klasse (Rudder, Elevator, Spoiler) einsetzen kann, wo er auch schon in vorderen Rängen zu finden war. Kontrastprogramm nennt man das wohl. 10 g pro Quadratdezimeter Flächenbelastung sollen möglich sein! Da meiner auch elektrisch werden sollte, war ich gespannt, wo ich da mit einem Antrieb landen würde. Denn bauen kann man den NFROB auch als reinen Segler, alle Materialien für einen weiteren Rumpf sind – bis auf ein zusätzlich zu beschaffendes Kohlerohr – im Lieferumfang enthalten.

Bauen macht Freude: Die Holzteile sind allesamt sauber gelasert und beschriftet.

Das Material für beide Rumpfvarianten liegt bei, die Seglerversion ist auf dem Bild oben zu sehen. Das CFK-Rumpfrohr ist jedoch nur einmal enthalten.

Diese Hilfsleisten erlauben ein sauberes Ausrichten der Fläche auf dem Plan.

Begutachtung und Bauvorbereitungen

Da liegt jetzt der NFROB-Baukasten vor mir: Ein kleiner Karton voller feinem Holz und etlichen Kohlerohren. Eine gedruckte Bauanleitung fehlt, aber man bekommt sie mit einem Download-Link. Ja, es ist unpraktisch, wenn man jedes Mal an den PC oder Laptop rennen muss, wenn man die nächste Bauphase angehen will, aber manch einer hat vielleicht ein Tablet, das er mit in die Werkstatt nimmt. Man kann sich’s freilich auch ausdrucken. Die Digitalversion hat aber auch seine Vorteile. Denn sie ist von der Bildqualität oft besser als das, was man gedruckt bekommt. Und die Bilder können beim NFROB wie die gesamte Anleitung ohne Qualitätsverlust gezoomt werden. Sehr hilfreich in meinem Alter! Eventuelle Verbesserungen können bei einer solchen Download-Anleitung zudem jederzeit vom Hersteller eingepflegt und Fehler ständig ausgeräumt werden.

Was gleich auffällt: Der nur zwei Meter spannende Nurflügel ist ein ganz schöner Brocken. Zum Aufbau benötigt man ein deutlich größeres Baubrett als sonst bei Seglern mit dieser Spannweite. Da ich kein entsprechendes Baubrett habe, wurde der Bautisch einfach mit dünnen Schaumplatten belegt und darauf der riesige Bauplan ausgebreitet. So kann ich die Teile mit Nadeln fixieren und den ganzen Plan beim Bauen voll ausgelegt im Auge behalten. Natürlich wird er mit einer Folie vor dem Verkleben geschützt. Wer will, kann den Plan auch zurechtschneiden. Das spart Platz. Und eigentlich braucht man den Plan nur für die Flächen als direkte Unterlage. Was auch auffällt, ist die hohe Qualität des Holzes, vor allem die der Laser-Arbeiten: Wenig Abbrand, kleine Stege. Das bedeutet, dass man selbst zum Herauslösen der Hartholzteile kaum mal ein Werkzeug braucht. Man muss nur die Stege gezielt anknicken – und schon lässt sich das betreffende Teil herausschälen. Bei den Balsateilen geht das fast wie von selbst. 100 Punkte vergebe ich dafür. Außerdem gefällt mir, dass die Teile jeder Baugruppe sehr übersichtlich und – wo immer möglich – auf Brettchen zusammengefasst und nicht auf viele verschiedene verteilt sind. Damit kann man genau die Brettchen herauszusuchen, die man gerade benötigt. Sogar die Teile für den Seglerrespektive den Elektrorumpf sind räumlich getrennt auf einem Brettchen angeordnet. Da kann es keine Verwechslung geben, zumal alle Bauteile mit einer eigenen Kennung per Laser beschriftet sind.

Segler- und Elektrorumpf

Das Material für beide Rumpfvarianten liegt bei. Lediglich das Rumpfrohr, also der Seitenleitwerksträger, ist nur einmal enthalten. Wer wie ich beide Versionen gleichzeitig bauen will, muss also noch einen zusätzlich mitbestellen. Für jede Rumpfvariante gibt es ein eigenes Kapitel in der Anleitung. Ich habe beide parallel aufgebaut.

Auf die Rumpfseitenwände werden die Verstärkungen geklebt. Zur Positionierung kann man die Bohrungen heranziehen, die nachher für Verbinder etc. dienen. Ich habe mir einfach passende Gegenstände gesucht, die den gleichen Durchmesser haben. Steckt man diese in die Löcher, hat man eine perfekte Positionierung der Verstärkungen. Geklebt wurde, wo möglich, mit wasserfestem Weißleim. Das Einkleben des zuvor auf die erforderliche Länge eingekürzten Leitwerksträgers ist denkbar einfach. Schiebt man ihn durch den bereits im Rumpf verklebten Spant und richtet ihn mit leichtem Druck hinten am Rumpf über der Ausbuchtung aus, sitzt er gerade und im richtigen Winkel. Geklebt wird hier mit UHU Plus Endfest. Ist dieser ausgehärtet, wird noch etwas nachgeklebt und dann hinten der Schlitz für das Leitwerk gefräst oder gesägt. Ich habe das mit einer Trennscheibe gemacht. Und wie in der Anleitung beschrieben, sollte man vorher am rumpfseitigen Beginn der Ausfräsung eine Verstärkung anbringen, damit dort nichts ausreißt, schließlich ist das Kohlerohr sehr dünnwandig und leicht. Es genügen auch ein oder zwei Lagen Klebefilm. Das Leitwerk selbst habe ich sauber ausgerichtet und dann mit Montagekleber fixiert. Dieser bleibt etwas flexibel, was bei den zwangsläufig auf dem Leitwerk endenden Landungen sicher nicht schadet.

Die Rohrholme treffen hier aufeinander...

... und werden mit Rovings verklebt.

Verstellbarer Hochstarthaken

Extrem pfiffig ist der verstellbare Hochstarthaken am Seglerrumpf, der mit einer einfachen Lüsterklemme realisiert ist. Bei diesem leichten Modell ist das eine ausreichend sichere und preiswerte Lösung, die dennoch bestens funktioniert und später erlaubt, den Hochstart zu optimieren. Die RES-Wettbewerbspiloten werden dankbar dafür sein.

Die Nasenleiste wird gebogen und mit den Rippen verklebt.

In der bisherigen Anleitung ist vorgesehenen, den Motorspant und den Hilfsspant (ganz vorne) fest einzukleben. Der bis vor diesem Test empfohlene Motor wird aber zukünftig durch einen anderen mit Frontbefestigung ersetzt und die Nase entsprechend umkonstruiert. In der aktuellen Version von Anleitung und Bauplan wird darauf näher eingegangen (siehe auch weiter unten).

Ich habe einfach einen passenden Motorspant vorne fixiert und dann mit zusätzlichen kleinen Dreikantleisten in den Ecken solide verklebt. Zusätzlich habe ich noch vor den GfK-Spant drei dünne Holzspanten aus der Restekiste aufgeklebt und dann etwas verspachtelt, weil die Motorwelle des neuen Motors (siehe unten) etwas länger ist. Einen einwandfrei runden Rumpf bekommt man damit vorne auch nicht hin, aber bei der zu erwartenden geringen Fluggeschwindigkeit wird das wohl kaum stören.

Bevor ich die Rümpfe aber endgültig zuklebe, habe ich eine Pause gemacht und mit den Tragflächen begonnen. Zum Glück. Denn die korrekte Platzierung der Komponenten im Rumpf geht erst, wenn man die fertigen Flächen anstecken kann.

Bau der Tragfläche

Wie schon erwähnt, ist die zweiteilige Tragfläche ein ganz schöner Brocken. Zunächst längt man den Holm H2 auf das erforderliche Maß ab und passt jeweils eine Seite an den Holm H1 an. Das ist alles gut beschrieben. Der eigentliche Aufbau der Flächen wird durch Hilfen deutlich erleichtert. Im Grunde werden alle Rippen auf den Hauptholm und den zusätzlichen Querholm grob aufgefädelt. Dann werden sie mit Hilfe eines Rippenkamms ausgerichtet. Das ist zwar etwas fummelig, erlaubt aber ein sicheres Ausrichten aller Rippen auf dem Bauplan. Und dadurch, dass die Rippen und der „Hilfskamm“ sehr stabil sind, geht dabei auch mit groben Händen – wie denen des Autors – nichts kaputt. Einmal ausgerichtet, geht das Verkleben der Rippen auf den Holmen und der unteren Beplankung dann recht schnell. Ist das geschehen, wird der Hilfskamm wieder abgezogen und der Rest des Flügels fertiggebaut. Weil mein Bautisch einfach nicht groß genug ist, habe ich jede Flächenseite einzeln gebaut. Und da der Hilfskamm nur einmal vorhanden ist, wäre ein komplett paralleler Aufbau auch nicht ohne Weiteres möglich. Man kommt trotzdem schnell voran.

Die Nasenleiste ist ein Kiefern-Rundstab, der einfach um die Vorderkante gebogen und in die Aussparungen eingeklebt wird. Ich habe ihn dazu etwas angefeuchtet, es geht aber auch ohne ganz gut. An die hintere Beplankung wird eine Endleiste geklebt. Schließlich bringt man noch die (vorher aus mehreren Teilen zusammengeklebten) Randbögen an und schon kann der Flügel verschliffen werden. Mit der zweiten Fläche geht man sinngemäß vor. Die Rippen und Nasenleisten werden an den Holmen und den Beplankungen zunächst nur mit Sekundenkleber fixiert. Später habe ich zur Sicherheit alle Klebestellen nachgeklebt. Alle anderen großflächigen Verklebungen (Beplankungen, Randbögen etc.) habe ich mit Weißleim verklebt. Die Holmnahtstelle in der Flächenmitte wurde wie beschrieben mit den beigelegten Kohlerovings umwickelt und mit dünnem Sekundenkleber verklebt. Das hält bombenfest.

Die Querruder-Servos...

... werden einfach auf die bereits eingeklebten Querleistchen geschraubt. Die empfohlenen 8-mm-Servos von KST haben unten am Gehäuse einen leicht vorstehenden Motor. Bei meinen KMST-Servos von emc-vega ist das genauso. Dafür ist bereits ein Loch in der benachbarten Rippe vorgesehen, das ich aber noch etwas erweitert habe. Das andere Loch ist fürs Kabel. Wer leicht bleiben will, sollte hier Kabel mit dünnem Querschnitt verwenden. Spätestens ab dem Störklappenservo gehen zwei dicke Kabelstränge auch kaum noch durch die vorgesehenen Bohrungen. Nimmt man die gleichen Servos für die Störklappen, muss man die Löcher für das Servokabel und den Motorüberstand noch in der anliegenden Rippe selbst anbringen.

Die Servos sind aber nach dem Bespannen nicht mehr zugänglich, da ein Rahmen als Auflage für die Folie fehlt. Um später doch noch ohne Foliensalat ranzukommen, habe ich zusätzlich kleine Vierkantleistchen um die Servos platziert, an denen die Folie solide angebügelt werden kann. An dieser Stelle könnte man später die Folie gezielt entfernen und danach wieder ordentlich zubügeln.

Anlenkung von Rudern und Störklappe

Die Anlenkung der Störklappe ist einfach und funktional. Man befestigt am Servo einen besonders verlängerten Servohebel – oder wie in meinem Fall den längsten (sehr langen) Hebel, der den KMST-Servos beiliegt. Die mit Klebefilm angeschlagene Störklappe wird davon einfach hochgedrückt. Lässt man wieder nach, wird die Klappe vom Fahrtwind und der Schwerkraft nach hinten unten fallen und dort durch einen kleinen, recht schwachen Magnet in Position gehalten. Bei eher langsam fliegenden Modellen funktioniert das gut und baulich ist es wunderbar einfach.

Die Ruderklappen werden erst nach dem kompletten Aufbau der Flächen abgetrennt, passend verschliffen und verkastet. Die Klappen werden unten angeschlagen, also ist der Spalt oben. Das ist vom Hersteller alles gut beschrieben, eine Querschnittszeichnung der Fläche an zwei drei Stellen wäre trotzdem hilfreich gewesen. So muss man den Winkel der Verkastung eben schätzen. Insgesamt wird die Hinterkante nach dem späteren Anscharnieren um 3 mm hinten angehoben (S-Schlag). Das sollte man beim Einschätzen des Winkels der Ruder-Nasenleiste unbedingt berücksichtigen.

Die Anlenkungen selbst habe ich etwas modifiziert. Geht man komplett nach der Anleitung vor, kann man sie nur schwer wieder demontieren, da beidseitig Z-Kröpfungen vorgesehen sind. Also sind bei mir ruderseitig kleine und leichte Kunststoff-Gabelköpfe mit Stift verbaut. Sie erlauben das exakte Justieren zur Nullstellung und das Demontieren, falls es mal nötig sein sollte. Zudem habe ich die als Schubstangen beiliegenden Kohleröhrchen durch dünnere Exemplare ersetzt, da die Originalröhrchen die Rippen zu sehr berührten. Im Nachhinein würde ich die Servos einfach etwas weiter in die motorseitige Rippe versetzen. Dann dürften auch die Origi-nal-Schubstangen komplett frei beweglich sein, ohne zu streifen.

Motor und Regler

Vor allem bei den Störklappen kommt es auf exakt auf Neutral stellende und präzise, kräftige Servos an, da diese sonst nicht sauber öffnen und schließen. Und gerade bei Nurflügeln ist eine exakte Nullstellung auch bei den kombinierten Höhen- und Querrudern sehr wichtig und oft kritisch. Das sollte man bei der Servowahl bedenken. Ich habe mich für Hochstromservos entschieden. Das ist nicht die billigste, aber eine zeitgemäße und sichere Variante. Natürlich kann man Geld sparen, wenn man nicht hochstromfähige Servos verwendet. Beides ist problemlos möglich: Sehr gut, aber nicht billig – oder gut und preiswert. Das muss jeder selbst entscheiden.

Zunächst wird die Linie zum Heraustrennen der Ruder angezeichnet...

Der bei meinem frühen Bausatz empfohlene Motor stammt aus der Racecopter-Szene. Ich wollte es zunächst damit probieren, aber es scheiterte daran, dass die Befestigung des Motors von hinten mit bis zu vier Schräubchen dazu führt, dass er am Ende nur noch durch Zerstören des Rumpfs wieder ausgebaut werden könnte. Selbst der erstmalige Einbau dieses Motors müsste vor dem Einkleben des Motorspants und der vorderen oberen Rumpfbeplankung erfolgen, sonst kommt man dort nicht mehr heran. Und das hat mir nicht gefallen.

... um danach die Endleiste mit Linealhilfe exakt parallel anzukleben.

Bei der Recherche nach alternativen Antrieben bin ich zunächst beim Torcster Gold A2822/17-1260 gelandet, der bei Zeller Modellbau erhältlich ist. Dieser Motor wiegt 38 g, ist laut Datenblatt 3s-LiPo-fähig und für eine 8×4“-aero-naut-Luftschraube ausgelegt. Allerdings habe ich diesen Motor später durch den nächstgrößeren von Torcster ersetzt, den 2826-10-1400 (50 g), weil ich etwas mehr Leistung und mehr Gewicht vorne haben wollte. Trotzdem musste ich vorne noch etwa 50 g Blei unterbringen, um auf den angegebenen Schwerpunkt zu kommen.

Der Balsahobel leistet gute Dienste beim Abnehmen von überschüssigem Material.

Die Endleiste erhält einen S-Schlag. Dazu wird eine 3-mm-Leiste unterlegt.

Ein ebenfalls bei Zeller Modellbau erhältlicher GFK-Spant wird einfach vorne in den Rumpf geklebt. Dann verläuft alles wie gewohnt: Motor von hinten reinschieben, von vorne festschrauben und die Nase des Rumpfs möglichst sauber an den Spinnerdurchmesser anpassen. Ach, wie einfach kann das Leben doch sein. Der zunächst verwendete 35-mm-Spinner war minimal zu groß und die aero-naut-Luftschrauben lagen nicht gut am Rumpf an. Da kam die neue Spinnerserie von aero-naut gerade recht. Mit dem gekröpften Mittelstück am 30-mm-Spinner und den ganz normalen ae-ro-naut-Klapp-Propellern passte es schon viel besser. Die neuen, schlankeren Klapp-Propeller von aero-naut passen leider nicht, da sie an dem eckigen Rumpf zu eng anliegen. Eventuell könnte es mit einem größeren Mittelstück mit diesen Props gut klappen. Der von mir verwendete Motorregler YGE 35 LVT ist für seine vielfältigen Einstellmöglichkeiten und die umfassende Telemetrie sensationell klein und leicht. Er passt schön flach und platzsparend an die innere Seitenwand des Rumpfs zwischen die Verstärkungen. Als ob er dafür gemacht worden wäre. Gelandet bin ich schließlich bei einem Fluggewicht von 894 g, was einer immer noch superniedrigen Flächenbelastung von etwa 14 g/dm² entspricht.

Mein Macho-Erstflug

Wie für durchschnittlich überhebliche, männliche Machopiloten üblich, verzichtete ich beim Erstflug auf das genaue Einhalten der vorgeschlagenen Einstellungen. Schließlich habe ich schon sehr viele Nurflügel gebaut und geflogen – und war der festen Überzeugung, dass mich nichts mehr überraschen kann. Falsch gedacht. Schon der Start zeigte mir, dass noch Luft nach oben – beziehungsweise eher nach unten – vorhanden ist. Zum Glück verfüge ich anscheinend immer noch über schnelle Reaktionen. Da die Ruder minimal zu weit nach unten standen (bei Nurflüglern sind das aber Welten), wollte der NFROB sofort deutlich nach unten. Also mit einer Hand Höhe ziehen und mit der anderen die Trimmung einstellen. Viel Trimmung! Schon besser. Jetzt flog er nach dem Ausschalten des Motors sogar gerade.

Doch auf Höhe reagierte er empfindlich und gelegentlich riss die Strömung ohne erkennbaren Anlass kurz ab. Kein Problem, der Nurflügel konnte leicht wieder abgefangen werden. Den Schwerpunkt hatte ich mutig an die hintere empfohlene Grenze gelegt (den vorderen nehmen ja nur Weicheier). Und dank ultrapräziser Daumenmessung geriet er womöglich noch weiter nach hinten. Denn kaum hatte ich 15 g Blei auf die Nase geklebt, war das seltsame Verhalten komplett weg. Ja, der NFROB flog geradezu gutmütig. Ich traute mich sogar, einen (extrem engen) Loop in kaum 15 m Höhe tu fliegen. Aufatmen!

Jetzt noch die Störklappen ausfahren und... auweia, der NFROB ging schlagartig fast senkrecht Richtung Erdkruste (die oberste Schicht unseres Planeten). Auch hier: Fantastische Reflexe des Rentners und die Landung verlief anstandslos (ach, wenn ich hier nur coole Emojis setzen könnte!). Danach habe ich reichlich Höhe zu den Klappen gemischt – und die nächste Landung erfolgte praktisch auf dem Fuß. Was ich an dieser Stelle erwähnen muss: Die Anleitung geht auf alle diese nötigen Einstellungen vorbildlich ein. Hält man sich daran, bleiben einem solche Überraschungen komplett erspart. Wieder zuhause angekommen, nahm ich mir ein Lineal und stellte alle Ausschläge entsprechend der Anleitung ein. Das Blei reduzierte ich auf 15 g, direkt hinter dem Motor an die Seitenwände platziert. Dafür habe ich jetzt statt dem ursprünglichen 3s-650-mAh-LiPo (SLS NOC Race) einen 3s-1.300-mAh-LiPo von Hacker Motor eingesetzt, der mit etwas sanfter Gewalt gerade so reinpasst, enorme Flugzeiten ermöglicht und das Gewicht nur unwesentlich höhertreibt.

Flugerprobung (vernünftig eingestellt)

Das alles half enorm, denn nun fliegt der NFROB wirklich wunderbar. Einen problematischen Strömungsabriss gibt es nicht. Zieht man dauerhaft voll Höhe, steigt er kurz, reißt dann ab und nimmt nur die Nase nach unten, nur um gleich wieder leicht zu steigen. Und das macht er, solange man zieht. Dieses sogenannte Wag-Stall-Verhalten kennt man von Nurflügeln durchaus. Bingo, den Erstflug hätte ich auch einfacher haben können. Aber einfach kann ja jeder.

Was sich nach vielen Testflügen gezeigt hat: Die in der Anleitung genannten Ausschläge passen perfekt. Beim Schwerpunkt liege ich genau in der Mitte der Empfehlungen. Nur bei den Flugphasen habe ich geringe Abweichungen. In der Thermikeinstellung habe ich etwas weniger Ausschlag nach oben als in der Anleitung genannt. Die Neutralstellung aller Ruder ist bei mir die Speedphase, auch starte ich damit. Im Normalflug gehen die Ruder bei mir nur minimal nach oben. Aber der Unterschied zur Anleitung beträgt nur 1 bis 2 mm. Das ist im Bereich des persönlichen Geschmacks. Im Grunde reicht für Normalmenschen wie mich auch die Neutralphase aller Ruder. Dann muss man beim Thermikkreisen halt eben etwas Höhe ziehen, was man bei anderen Thermikmodellen ja auch macht.

Das war mir dann zu viel des Guten. Bei 268 g Ballastzugabe war die Seglerversion an den Normalflächen immer noch nicht ausgewogen. Daher habe ich auf den reinen Seglerrumpf verzichtet.

Jetzt, mit den korrekten Einstellungen, konnte ich auch das volle Programm durchziehen. Superenge Loops mit sehr kurzem Anlauf sind die Paradenummer des NFROB, dabei verliert er nur wenig Höhe. Drei bis vier Stück davon kann man mit ständig gezogenem Höhenruder am Stück machen. Erst dann wird der Segler zu langsam. Engstes Kreisen in der Thermik nur mit Quer und Höhe (Seitenruder hat er ja keines) gehört auch zum Repertoire, und zwar ohne das berüchtigte Reinfallen in die Kurve. Selbst die Rollen kommen zwar gemütlich, aber sicher. Und im Rückenflug muss man erwartungsgemäß etwas drücken. Auch zügige Vorbeiflüge (das Wort schnell würde ich hier nicht verwenden) gelingen sauber, man kann also auch an einer Hangkante herumturnen, was ich am Ipf bei Bopfingen auch gemacht habe. Nur mit dem aggressiven Heizen sollte man sich zurückhalten. Bei mir flatterte zwar bislang nichts, auch nicht im schnellen Motorsteigflug, aber naturgemäß sind solche Modelle nicht explizit für den Schnellflug gemacht. Das gilt für alle RES-Modelle, auch für jene in konventioneller Bauart.

Für die Quer- und Höhenruderfunktion kommen in der Fläche KMST XV 8 309 II von emc-vega zum Einsatz.

Was ist anders?

Gegenüber einem klassischen Modell mit Rumpf und Leitwerken ist beim Nurflügel NFROB einiges anders. Dazu gehört auch die umgekehrte Differenzierung der Querruder: So werden beim NFROB 10 mm nach oben und 13 mm nach unten empfohlen, was einen Kreisflug ohne Schieben ergibt. Der Höhenruderausschlag ist bei vielen Nurflügeln kritisch – und beträgt auch hier weniger als die Hälfte des Querruderausschlags.

Knappe Kiste: Die Auswahl der Komponenten sollte – wegen Schwerpunkt und Platzangebot – gut überlegt sein. Auf dem Bild sieht man noch den ersten, zu großen Spinner.

Nur beim Ausgleich des Störklappen-Moments, naturgemäß heftig bei einem Nurflügel ohne Höhenleitwerk, wird beim vollen Ausfahren der großen Klappen noch etwas mehr Tiefe gebraucht. Die vom Hersteller genannte Anpassung dieses Tiefenausgleichs durch einen Kurvenmischer ist daher definitiv empfehlenswert, weil dann die Landung in allen Stellungen gleichmäßig erfolgen kann. Die genaue Einstellung muss man aber erfliegen. Wenn die Anlage keine Kurvenmischer zulässt, geht es aber auch ohne ganz passabel.

Und vorne ohne?

Bei der Seglerversion habe ich mich gefragt, wie ich den Schwerpunkt ohne Verrenkungen hinbekomme, denn der Rumpf endet ja an der Nasenleiste der Tragfläche. Es werden mindestens 200 g Blei benötigt – und die passen in meinen Rumpf selbst bei gutem Willen nur rein, wenn ich auf einen Empfänger und Akku verzichte. Dann wäre es ein Freiflieger. Aber Spaß bei Seite: Die beim reinen Segler nötige Bleizugabe müsste teilweise in die Flächen, direkt hinter der Nasenleiste. Dann schafft man es wiederum beim Elektrorumpf mit diesen Flächen nur, wenn man sehr leichte Komponenten (Motor und Akku) verwendet. Zumindest bei meiner Konfiguration wäre das nicht gegangen.

Aber ich experimentiere ja gerne. Also habe ich meinem Seglerrumpf einen Anbau verpasst, der mehr Blei vorne zulässt, ohne die schöne Optik des Modells komplett zu zerstören. Die Spitze wurde dazu abgesägt, ein wenig verlängert – und schon konnte ich mehr Nasenballast unterbringen und einen kleinen Akku dahinter. Der wenige Gramm wiegende Empfänger kam nach ganz hinten, was wie bei der E-Version einen extra Deckel erforderte. Aber, oh Schreck, ich erreichte den nötigen Schwerpunkt trotzdem nicht. Obwohl ich nur einen kleinen, platzsparenden LiFePo mit 350 mAh benutzen wollte. Als ich bei 250 g Blei angekommen war und der Schwerpunkt immer noch nicht passte, gab ich auf. Eine noch längere Nase wäre nötig, aber dann müsste man das Modell vermutlich eher Pinocchio nennen. Vor allem wäre der NFROB dann nicht leichter als die E-Variante. Aus meiner Sicht sollte man also entweder die E-Variante oder die Seglervariante bauen. Beides mit den gleichen Flächen geht nach meiner Erfahrung eher nicht.

Je nach Motor und Bleizugabe kann ein kleinerer oder größerer Akku verwendet werden. Der 1.300er LiPo von Hacker passt aber nur noch knapp in den Rumpf.

Mein Fazit

Richtig eingestellt, ist der NFROB eine echte Bereicherung der RES-Szene. Und für Normalpiloten ohne RES-Ambitionen bietet er einfach eine Menge Spaß, ein tolles, sehr ungewöhnliches, aber elegantes Flugbild und sehr gute Thermikleistungen. Gleichzeitig ist der Nurflügel agil und für einfache Kunstflugeinlagen geeignet, die immer etwas anders aussehen als bei konventionellen Modellen mit Leitwerk und Rumpf. Wegen seiner Nurflügel-typischen Besonderheiten ist der NFROB allerdings kein Modell für Einsteiger. Man sollte schon etwas Erfahrung mitbringen, am besten auch mit Nurflügeln. Der Bau macht Spaß, die Auslegung der Komponenten sollte aber mit Bedacht erfolgen. Und an die Einstellwerte sollte man sich tunlichst halten...

NFROB

Verwendungszweck: (Elektro-)Leichtsegler für Hang und Thermik 
Modelltyp: Holz-Baukasten 
Hersteller/Vertrieb: Zeller Modellbau 
Bezug und Info: direkt bei www. zeller-modellbau.com, Tel.: +43 7582 211000

UVP: 209,90 €

Lieferumfang: Baukasten mit allen nötigen, gelaserten Bauteilen, Anlenkungsmaterial, Rumpfrohr

Erforderl. Zubehör: RC- und Antriebskomponenten

Bau- u. Betriebsanleitung: ausführliche Bauanleitung als Download unter www.zeller-modellbau.com

Aufbau

Rumpf: aus Sperrholz/CFK

Tragfläche: Balsa-Sperrholz-Rippenbauweise, teilbeplankt

Leitwerk: Balsa an Rumpfrohr

Motoreinbau: Frontspant

Einbau Flugakku: Klettbefestigung im Rumpf

Technische Daten

Spannweite: 2.023 mm 
Länge: 870 mm 
Flächentiefe an der Wurzel: 365 mm 
Flächentiefe am Randbogen: spitz zulaufend

Tragflächeninhalt: 63 dm²

Flächenbelastung: ab 10,3 g (Herstellerangabe), 14 g (Testmodell)

Tragflächenprofil: k.A.

Gewicht/Herstellerangabe: ab 650 g

Fluggewicht Testmodell o. Flugakku: 784 g 

mit 3s-1.300-mAh-LiPo: 894 g

Antrieb im Testmodell eingebaut

Motor: Torcster Gold A 2826/10-1400

Regler: YGE 35 LVT

Propeller: aero-naut 8×4“

Akku: 3s-1.300-mAh-LiPo Hacker Eco-X

RC-Funktionen und Komponenten

Quer- und Höhenruder: 2 × KMST XV 8 309 II von emc-vega

Störklappen: 2 × KMST XV 8 309 II von emc-vega

Verwendete Mischer: Delta/Elevon, Störklappen/ Tiefe, Flugphasen, Gaskurvenmischer, Landeklappenkurvenmischer 
Empfänger: Jeti REX 6-Kanal 
Empf.-Akku: BEC des Reglers

Dieser Artikel ist aus
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aus FMT 02.2022

FMT 02.2022

2022-01-19

EDITORIAL

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l EDITORIAL 

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MARKT UND MELDUNGEN

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l MARKT UND MELDUNGEN

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Luftpolsterfolien und Druckknopf-Set von emc-vega STEP-BY-STEP

l SELBST GEMACHT

„Am meisten geht beim Transport kaputt“, so zeigt es die Erfahrung. Egal ob es im Auto oder im Rucksack oder beim Tragen über die Kellertreppe passiert, es ist einfach ärgerlich, wenn die empfindliche Oberfläche unserer Flugmodelle durch Kratzer oder Dellen verunziert wird. Eine wirksame Abhilfe wären Flächenschutztaschen. Aufwendig? Teuer? Muss nicht sein, wenn man es selbst macht.

EIGENBAU

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Vom Horus V1 zum Horus V6

l DIE NURFLÜGEL -EVOLUTION

Eigenkonstruktionen hatte mir meine Frau eigentlich verboten. Mein zeitaufwändiger Job im Entwicklungsbereich eines Großkonzerns ließ wenig freie Zeit übrig, die sollte nicht vom Konstruieren und Rippen-Raspeln aufgefressen werden. Aber vor rund zehn Jahren hat es mich doch wieder gepackt. Etwas konstruieren und bauen, was man auch – meist sogar besser – kaufen kann, ergibt wenig Sinn. Nurflügler gab es aber kaum und die hatten es mir angetan. Es sollte ein für meine Verhältnisse stattlicher Nurflügler als Motormodell werden.

BAUPLAN 3201539

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Lilium

l WILLKOMMEN ZUKUNFT

Nachdem ich mit dem kleinen Depron-Lilius als Testplattform schon viel Spaß hatte (vgl. FMT 5 und 6/2021), muss endlich ein richtiger Lilium mit profilierten Flächen und Rumpf, anstelle einer Plattform, umgesetzt werden. So der Plan.

PORTRÄT

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Grundlagen von Entenflugmodellen

l HINTEN IST VORNE

Entenflugmodelle oder Canards fristen auf unseren Modellflugplätzen noch immer ein exotisches Schattendasein. Eigentlich ist das unverständlich, denn es gibt viele Gründe, die für eine solche Konfiguration sprechen: Das erste bemannte Flugzeug der Gebrüder Wright war ein Entenflugzeug. Diese Flugzeuge sind nach wie vor im zivilen und militärischen Bereich im Einsatz. Sie bestechen durch ihr außergewöhnliches Aussehen. Und sie sind unter Beachtung einfacher Regeln leicht zu entwerfen und bei richtiger Auslegung unkritisch im Flugverhalten.


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Albatros D.Va von Fun-Modellbau Teil 1

l SCALE -PROJEKT

Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs üben eine ganz eigene Faszination aus. Aus heutiger Sicht wären es eher Ultraleicht-Flugzeuge, in der damaligen Zeit standen sie für Hochtechnologie. Es ist immer wieder beeindruckend nachzuverfolgen, wie schnell sich zwischen 1914 und 1918 die Luftfahrt entwickelt hat. Eine bedeutende Rolle spielten dabei die Flugzeuge der Albatros-Werke. Mit ihren stromlinienförmigen Rümpfen sind sie elegant und die Piloten dieser so häufig gebauten Muster wendeten viel Fantasie auf, ihre Flugzeuge individuell zu gestalten. Vom Albatros D.V wurden über 2.500 Stück gebaut, aber nur zwei Exemplare haben den Krieg überlebt. In Washington kann man im National Air and Space Museum den wunderbar restaurierten „Stropp“, leider nur an der Decke hängend, besichtigen. Ein zweites Exemplar befindet sich in Canberra. „Stropp“ sollte es werden, als ich im September 2019 mit dem Bau begann. Grundlage bildete ein Komplettbausatz von Fun-Modellbau. Allerdings habe ich im Verlauf des Projektes so viel ergänzt und geändert, dass für mich sicher auch der Basis-Bausatz genügt hätte – aber hinterher ist man immer schlauer.

KOLUMNE

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l Hier riecht’s nach SPRIT

Das Schöne an unserem Hobby ist auch, dass man es bis ins hohe Alter ausüben kann. Ein aktiver Modellflieger – und noch mehr ein aktiver Modellbauer – wird keine Zeit haben, auf einer Parkbank zu sitzen, um beim Taubenfüttern die Zeit totzuschlagen. Und so ganz nebenbei wird mit unserem Hobby der…