

Para-RC Cloud 0.5 mit Eigenbau-Trike
PIMP MY PARA
Fliegen heißt landen! Ja, schön fliegt der Para-RC Cloud 0.5 von Hacker Motor. Das konnte man bereits im Test der FMT 01/2020 nachlesen, aber landen... Normalerweise wird der Schirm bei der Landung einfach aufgefangen oder man versucht, die Gondel zu fassen. Aber spätestens, wenn der Gleitschirm wie ein Flächenfluggerät gelandet werden soll, kullert er trotz extrem langsamer Anfluggeschwindigkeit mehrfach um die eigene Achse. Ergebnis: Leinen-Salat.
THOMAS PETRI
Ein Trike muss her
Also braucht es ein „Fahrwerk“, das leicht, stabil und schnell gebaut sein sollte: ein Trike. In der Modelbau-Restekiste findet sich das Material: Drei Räder von einer alten T-28 Trojan, ein CFK-Stab mit drei Millimeter Durchmesser (2×200 mm Längsachsen, 1×220 mm Hinterachse und 1×45 mm Vorderachse), Balsareste, Bindfaden oder Zwirn, Sekundenkleber, Aktivator und Fünf-Minuten-Epoxid.

Zuerst werden alle CFK-Stäbe auf Maß geschnitten und die Hinterachse mit Sekundenkleber und Aktivator gepunktet. Dabei muss man darauf achten, dass jede Längsachse an beiden Enden etwa 1 bis 2 mm übersteht. Der Abstand des Außenmaßes der beiden Längsachsen muss genau 4 cm betragen, damit später bei der Befestigung des Trikes an der Gondel die Kohlestäbe schön in den Überstand des Gondelgehäuses hineinpassen.

Faden-Wickeltechnik
Jetzt kommt eine einfache Faden-Wickeltechnik aus der Hallenfliegerszene zum Einsatz. Dabei wird der Faden kreuzweise über die Enden der Stäbe gewickelt. Danach wird das Epoxid über die gesamte Kreuzwicklung gestrichen. Das ist eine sehr leichte und feste Verbindung von Stäben, hat sich aber auch bewährt, um kleine, nicht mehr reparierbare defekte Gehäuse (Motorbefestigungen bei Hallenfliegern oder kleinen Quadrocoptern, die es nicht mehr als Ersatzteil gibt) wieder zu aktivieren. Die Balsareste, die zur Versteifung und Befestigung der beiden Längsachsen dienen, klebt man mit Epoxid ein.
Auf die Vorderachse wird das Rad aufgefädelt und zwei Stellringe (je nachdem, was sich in der Kiste noch findet) werden auf die Achse geklebt. Ich habe dafür links und rechts ein kleines Stück Kunststoffrohr verklebt, um das Vorderrad seitlich zu fixieren. Nun das Vorderrad mit der gleichen Wickeltechnik wie die Hinterachse befestigen und kleben. Dann die beiden Hinterräder auf die Achse auffädeln, wie das vordere Rad, und mit den Stellringen fixieren. Mein fertiges Trike wiegt nur 20 g. Befestigt wird das Landegestell an der Motorgondel mit zwei durch das Gehäuse gesteckten Klettverschlüssen. Das ist vergleichbar mit der Befestigung eines Akkus im Flugmodell.
Sogar rasentauglich
Gestartet werden kann das Fluggerät mit der bewährten Gleitschim-Schwingtechnik. Alternativ funktioniert auch ein Bodenstart vom Rasen aus: Dazu den Schirm im Halbkreis hinter das Trike genau gegen den Wind auslegen, sich hinter den Schirm stellen und langsam Gas geben. Nach etwa 30 cm Rollstrecke ist der Schirm oben und das ganze Gefährt kurz darauf in der Luft.

Über die hervorragenden Flugeigenschaften des Cloud 0.5 ist wie gesagt schon genug geschrieben worden. Deshalb hier ein paar Tipps für die Landung: Mit etwas mehr Fahrt als beim Landen ohne Trike, langsam absteigen und kurz vor dem Aufsetzen voll Tiefe geben. Dadurch wird der Schirm gleichmäßig angebremst und die Servo-Arme sind geschützt, falls die Landung mal schief geht. Normalerweise rollt das Trike etwa 30 bis 50 cm auf dem Rasen bis zum Stillstand. Danach fällt der Schirm elegant auf eine Seite. Jetzt sind auch keine Leinen mehr verdreht – einfach ein neuer Akku rein und schon geht’s wieder in die Luft.