BAUPLAN 3201522

Zweiachs-Segler Gänseblümchen

ENTSPANNUNGS-THERAPIE


Ein tolles Flugbild, langsames majestätisches Gleiten, leicht durchgebogene Flügel – jeder Segelflieger, ob modellfliegend oder personentragend, kennt sie: Moderne Segler mit großer Spannweite und hoher Streckung, die Superorchideen. Modelle solcher Orchideen gibt es reichlich, mit Spannweiten bis über 10 m und nach oben offenen Preisen. Und nach unten? Da ist die Auswahl ziemlich übersichtlich. Aber genau sowas schwebte mir vor: Klein, leicht, unkompliziert und mit vorbildähnlicher Optik. In Bezug auf Größe, Aufwand und Preis eher das Gegenteil einer Superorchidee. Um bei einem botanischen Namen zu bleiben, sollte das Modell Gänseblümchen heißen. Was es nicht gibt, wird selbst gemacht! Aus Holz, klar, aber mit Styro/ Balsaflächen, das vermindert den Bauaufwand und gibt Spielraum für ein besonderes Extra: durchgebogene Flügel.

ERWIN SCHAMBURGER

Die vorbereiteten Einzelteile zeigen den einfachen Aufbau des Rumpfes.

Der Rumpf zuerst

Den Bau beginnt man zweckmäßigerweise mit dem Rumpf, weil man einen Teil der Holzabschnitte für die Flügel und Leitwerke braucht. Deshalb auch bitte nichts wegwerfen, es wird fast alles gebraucht!

Zuerst werden die Rumpfseitenteile aus 3-mm-Balsa geschnitten. Ich habe darauf geachtet, dass hier nur gerade Schnitte gemacht werden. Vorteil: Man braucht die Kontur nicht aufwändig vom Plan abnehmen, sondern kann sie einfach rausmessen und aufs Holz übertragen. Zweiter Vorteil: Die Dreieckleisten müssen nicht gebogen werden.

Die Dreieckleisten und Verstärkung der Flächenhalterung sind angeleimt. Die hier abgebildeten Maße wurden nochmal geändert, die richtigen bitte vom Plan übernehmen.

Schritt 2 ist das Ausschneiden der Cockpit-Haube aus den Seitenteilen. Jetzt werden die Dreieckleisten aufgeleimt. Hier bitte darauf achten, dass die oberen Leisten nur bis zur Hälfte des Seitenleitwerks gehen. Die unteren Leisten werden die hinteren 8 cm auf 7 mm konisch gehobelt.

Der Rumpfbau gelingt am besten in einer Helling.

Während der Trockenzeit werden die Spanten und die Rumpfverstärkung R1 aus 3-mm-Sperrholz geschnitten. Hier bitte hochwertiges mehrfach verleimtes Birken- bzw. Flugzeugsperrholz verwenden. Diese Verstärkung R1 wird nach Plan vorgebohrt, 9 mm für den Flächenverbinder und 3 mm für die Arretierungsstifte, und dann in die Rumpfseiten geleimt. Diese an die oberen Dreieckleisten anstehen lassen. Nach dem Trocknen werden die Löcher durch das Balsa der Rumpfseitenwände erweitert.

Zum Verleimen der Rumpfseitenwände ist eine Helling von Vorteil, die muss aber nicht sein, wenn man etwas Erfahrung und ein gutes Augenmaß hat, denn gerade sollte der Rumpf schon werden. Die Seitenteile in die Helling einlegen, die Spanten mit Holzleim bestreichen, einpassen und mit Holzresten zwischen den Seitenteilen und der Helling einkeilen. Frei Verleimen gelingt mit Gummiringen. Wichtig: Der Rumpfdeckel D1 und Boden B1 mit waagrechter Maserung bitte jetzt schon mit verkleben. Nach dem Trocknen das Gerüst aus der Helling nehmen, bzw. die Gummis abnehmen und die Deckel D2 bis D4 und die Böden B2 bis B4 aufleimen. Boden B5 noch nicht anbringen, das erleichtert das Einfädeln der Servokabel und das Einkleben des Seitenleitwerks.

Die Servos werden gleich mit eingebaut. Von der Kraft und Stellgenauigkeit der Torcster-Servos war ich angenehm überrascht. Wichtig: das Höhenruder braucht Metallgetriebe, dem Seitenruder schadet es auch nicht.

Leitwerke und Servos

Das Seitenleitwerk wird als nächstes erstellt. Dazu die Seitenwände aus 1,5-mm-Balsa schneiden, die obere Rippe SL1 und die untere SL2 auf eine Seite aufkleben. Die Gurte SL3 und SL4 sowie die Servoböden SL5 und SL6 einkleben. Die Hilfsnasenleiste SL7 wird nicht auf die Seite geklebt sondern nur zwischen die Rippen SL1 und SL2.

Deckel drauf, die Hebel werden zur weiteren Verarbeitung eingefahren.

Servoeinbau: Diese werden vorprogrammiert und mit Hilfe von Abstandklötzen aus Balsaabschnitten „eingekeilt“. Die angelöteten Verlängerungskabel ziehen wir nach unten durch und drücken die Servohebel auf 180° bevor die Beplankung aufgeklebt wird. Die vor dem Aufkleben im Bereich der Servohebel ausgeschnittene Beplankung wird ausgerichtet und so aufgeleimt, dass später die Servohebel ausfahren können. Die Seiten noch vorne an die Hilfsnasenleiste SL7 ankleben, Dreikantleiste (Abschnitt vom Rumpf) als Nasenleiste vorne drauf und auf Profil schleifen.

Am Heck werden die Dreckleisten ausgeschnitten, das SLW soll stramm sitzen. 

Das Seitenruder wird ähnlich aufgebaut. Hilfsnasenleiste SR1 auf eine Seite kleben, die Dreiecksrippen SR2, SR3 und SR4 aufkleben, Deckel drauf, den unteren Abschluss SR5 und die Dreieck-Nasenleiste vorn ankleben – fertig zum Schleifen.

Zum Einkleben des Seitenleitwerks in den Rumpf wird dieser am besten wieder in die Helling eingespannt. Das auf Form geschliffene Seitenleitwerk wird auf den Rumpf aufgesetzt. Im vorderen Bereich müssen die Dreikantleisten noch ausgeschnitten werden, hinten passt es genau zwischen die Seitenwände.

Die Verlängerungskabel werden in diesem Baustadium eingeschoben.

Das Leitwerk wird genau bis zur Rumpfmitte eingesteckt und verleimt. Dazu am Leitwerk eine Linie anzeichnen, Leim auftragen, einstecken, ausrichten und trocknen lassen. Rumpfboden B5 aufleimen, hobeln und schleifen.

Das Höhenleitwerk besteht aus 6-mm-Balsaleisten, die aus einem Brettchen geschnitten werden. 10 mm breit für Nasen- und Endleiste, 20 mm für die Randbögen und 4 mm für die Diagonalstreben. Der mittlere Steg ist die Auflage auf dem Seitenleitwerk und wird aus 2×3-mm-Sperrholz zusammengeleimt.

Jetzt wird das Leitwerk, in der Helling liegend, eingeleimt.

Der Deckel der Cockpithaube wird am besten auf dem Rumpf angeleimt.

Das Ruder ist eine fertige Endleiste 6×30 mm und wird an den Seiten auf 25 mm konisch geschnitten.

Die Haubenhalterung: vorne ein 3-mm-Kohlestift, hinten ein Magnet.

Jetzt geht’s an die Flügel!

Diese weisen eine Besonderheit auf, sie sind gebogen und erinnern an die unter Last durchgebogenen Flügel einer Superorchidee. Im Original extrem zu sehen bei der ETA. Diese leichte Durchbiegung ergibt einerseits ein elegantes Flugbild und anderseits die erforderliche hohe V-Form für einen Zweiachs-Segler.

Der Bau einer solchen Tragfläche ist nicht schwieriger als der einer „normalen“. Dazu muss lediglich das Styro beim Schneiden vorgespannt werden. Wenn ein Flügel aus mehreren Segmenten (in diesem Fall zwei) besteht, muss, die Höhe der Schneidrippen außen hoch und innen niedrig sein.

Das Höhenleitwerk wird aus 6-mm-Balsa aufgebaut, das Ruder ist eine 6×30-mm-Endleiste.

Wurzel 23 mm, Mitte 11 mm, außen 29 bzw. 30 mm wegen der Schränkung, gemessen jeweils an der Profilunterseite. Das Messen an der Profilunterseite bzw. die Angabe der Unterseite als Nulllinie ist eine Besonderheit des AG35 und erleichtert das Einmessen des Einstellwinkels, der somit 0° beträgt, also die Unterseite vom Profil und die Unterseite des Höhenleitwerks laufen parallel. Aerodynamisch sind das dann ca. 1,5°, da strömungstechnisch Mitte Nase bis Endkante zählt.

Ein Prototyp reicht nie...

Wer zum Beplanken Standard-Brettchen nimmt, sollte schon mal vorab jeweils zwei Stück stumpf an der langen Seite zusammenkleben. Dazu die Brettchen zusammenschieben und die ganze Kante entlang mit Klebeband möglichst spaltfrei zusammenhalten. Dann umdrehen, an die Tischkante schieben und ein Brett 90° herunterklappen. UHU hart in die Fuge einbringen, auf eine gerade Unterlage legen und Plan beschweren. Nach zwei bis drei Stunden drehen wir das verklebte Brettchen um, ziehen das Klebeband ab und legen es zunächst beiseite.

Die Styrokerne werden zum Schneiden vorgespannt, mittig werden 4 mm unterlegt.

Schneiden der Kerne

Wir benötigen 4 cm dickes Styropor, nicht dicker, weil es sich sonst nicht so gut vorspannen lässt. Ich bevorzuge für so kleine dünne Flügel ein Raumgewicht von ca. 30 kg/m³. Dieses wird vornehmlich als Dämmung unter dem Estrich verwendet und ist im Baustoffhandel erhältlich. Der Gewichtsunterschied zum leichten Styropor mit 15 kg/m³ beträgt dabei lediglich 10 g pro Flügel.

Zuerst werden die Segmente laut Plan auf das fertige Maß + 5 mm an der Nase geschnitten. Dabei darauf achten, dass an der Wurzel kein rechter Winkel ist, weil weder Nase noch Endkante des Flügels zueinander parallel verlaufen und weil der Rumpf nach hinten schlanker wird. Achtung: An der Wurzel wird auch noch die V-Form passend angeschnitten, d.h. das Styro ist oben kürzer als unten.

Beim inneren Segment werden 3 mm für den Holmsteg ausgeschnitten, innen 50 mm von der Nase, außen 42 mm.

Jetzt werden die Schneidrippen mit Nadeln angeheftet, mittig unter dem Styro-Rohling 4 mm unterlegt und außen beschwert. Den nun durchgebogenen Styro-Rohling schneiden wir mit dem Heißdraht über den Schablonen. Wenn man nach dem Schnitt die Segmente zusammenlegt, sieht man schon die elegante Biegung.

Der Holmsteg aus stehenden 3-mm-Balsa wird mit Holzleim eingeleimt, innen 9 cm freilassen.

Mit dem Cuttermesser werden noch 6 mm für das 9-mm-Steckungshüllrohr ausgeschnitten.

Nächster Schritt: Holmausschnitt. Dieser Ausschnitt kommt nur in das innere Segment, er ist 3 mm breit mit 50 mm Abstand an der Wurzel und 42 mm an der Mitte, jeweils von der Nase aus gemessen. Hier wird stehendes 3-mm-Balsa, am besten mit Holzleim, eingeklebt. An der Wurzel bleiben 9 cm frei, hier wird nach dem Trocknen des Holmstegs auf 9 mm Breite nach hinten vergrößert.

Wurzelrippen dran, Steckungsrohr drin. Achtung: Das Rohr sitzt schräg drin, an der Wurzelrippe ganz oben, am Ende ganz unten im Profil, das ergibt dann die V-Form mit geradem Verbinder.

Die vorgebohrte 3mm Sperrholz-Wurzelrippe wird angeleimt, das Steckungshüllrohr eingesteckt und eingeklebt. Dieses 9 cm lange Rohr verläuft an der Wurzelrippe ganz oben und am Ende am Holmsteg ganz unten. Der Spalt wird mit 6-mm-Balsaresten aufgefüllt und profilbündig gehobelt. Die Außensegmente werden an die Innensegmente geklebt, sowohl die Kerne als auch die Ober-und Unterschalen. Diese Schalen werden an der Vorder- und Endkante mit mind. 3cm breitem Paketband abgeklebt um ein unbeabsichtigtes Verkleben mit der Beplankung zu verhindern. Dann geht’s ans Beplanken.

Die 1-mm-Balsabretter werden zuerst mit ca. 5 mm Übermaß auf Form geschnitten. Dazu einfach eine Styroschale auflegen und mit etwas Abstand schneiden. Erstmal wird nur die Unterseite beplankt. Dazu benötigen wir:

  • ein Streifen 50 mm breites Carbonband UD 250g/m² 100 cm lang 
  • ein Streifen 50 mm breites Carbonband UD 250g/m² 30 cm lang •yeine Folienunterlage, die mitgeschnitten wird 
  • ein 3 cm breiter Streifen CFK-Gewebe 80 g/ m² diagonal 
  • etwa 70 g Epoxidharz inklusive Härter mit ca. 3% Schaumtreibmittel.

Die untere Beplankung mit den Holmgurten. Das Harz ist eingefärbt, die Gurte vorgetränkt und diagonal durchgeschnitten.

Jetzt kommt die Kohle aufs Holz. Zuerst wird die Unterseite beplankt.

Pressen mit Methode – es ist ganz simpel. Beide Hälften auf einmal übereinander.

Bitte nicht mehr Harz verwenden, das erhöht nur das Fluggewicht und bringt keinerlei zusätzliche Stabilität. Erleichtert wird die Sache durch das Einfärben des Harzes, so erkennt man zu trockene oder zu nasse Stellen besser. Auf die zwei unteren Beplankungen tragen wir nun mit dem Schaumstoffroller Harz auf, zusätzlich walzen wir einen ca. 6 bis 7 cm breiten Harzstreifen auf die Folienunterlage, legen die UD-Streifen auf, richten sie aus und walzen auf die Oberseite Harz auf, bis sie ganz durchtränkt sind. Diese Streifen werden inklusive Folie mit dem Cuttermesser diagonal durchgeschnitten und auf die Beplankung so aufgebracht, dass sie im vorderen Drittel der Styrokerne liegt. 50 mm breit an der Wurzel, nach außen auf wenige Millimeter auslaufend. Mit dem restlichen Harz wird an der hinteren Kante der 3-cm-CFK-Gewebestreifen aufgebracht.

Die untere Beplankung wird an der Nase bündig gehobelt, dann werden ca. 2 mm vom Styro weggenommen.

In den Freiraum an der Profilnase kommen CFK-Rovings, dann die obere Beplankung drauf.

Die Beplankung wird auf die Unterschale gelegt, darauf der Kern – an der Nase ausgerichtet – und oben drauf die Oberschale. Alles nochmal ausgerichtet, mit Gewichten vorgepresst und mit Krepp fixiert geht’s unter die Presse. Bei mir ist das ganz einfach die Tischkante, beide Flächenhälften aufeinander, eine Spanplatte drauf und sechs Schraubzwingen, gut handfest angezogen. Das Anzugsmoment bzw. der Pressdruck wird einfach per Meterstab und Auge eingestellt. Dazu wird erst die Höhe ohne Pressdruck gemessen, die müsste ca. 8 cm sein (2× 4 cm Styro - Abbrand + 2× Balsa). Gepresst wird dann auf ca. 1 mm Untermaß.

Nach 24 Stunden werden die Kerne aus den Schalen genommen und der vorstehende CFK-Gewebestreifen an der Endkante angeschliffen. Die Nase wird bündig mit der Oberseite des Kerns gehobelt und das Styro dort um1,5 bis maximal 2 mm gekürzt. Dazu mit dem Cuttermesser vorsichtig bis zur Beplankung durchschneiden und den schmalen Styrostreifen mit einem angeschliffenen Schraubendreher wegschaben.

Zum Fliegen reicht die Wiese hinterm Dorf.

Beim Beplanken der Oberseite wird als erstes ein vorgetränkter Carbonroving in die Nut an der Nase eingelegt. Je nach Breite der Nut und Roving-Art können es auch zwei oder drei Stränge sein. Dann geht’s weiter wie bei der Beplankung der Unterseite, nur den CFK-Gewebestreifen an der Endkante brauchen wir oben nicht mehr. Auch hier wieder bitte nur 70 g Harz/Härter-Gemisch verwenden.

Der Rohbau ist geschafft.

Nach weiteren 24 Stunden in der Presse werden die Flügel an der Endkante bündig mit den Schalen geschnitten. Erst dann werden die Flächen herausgenommen, an der Wurzel und außen bündig mit der Rippe bzw. dem Styro geschnitten, die Nase bis zu den CFK-Rovings und an der Endkante bis knapp an den CFK-Gewebestreifen gehobelt und sauber verschliffen. Die Randbögen setzen wir aus 6- und 3-mm- Balsaresten zusammen, kleben sie an und verschleifen sie. Nachdem die Arretierungsstifte eingeklebt wurden, sind die Flächen rohbaufertig!

Insgesamt wurden sechs Prototypen vor der Bauplanveröffentlichung gebaut.

Fertigstellung

In den Rumpf wird jetzt das 9×0,5-mm-Führungsrohr für die Flügelsteckung eingeschoben aber noch nicht eingeklebt. Die Flügel sollten jetzt passgenau an den Rumpf gesteckt werden können. Gegebenenfalls werden die Löcher der Steckung bzw. der Arretierungsstifte nachgefeilt und das Rohr mit UHU endfest eingeklebt.

Als Flügelsicherung werden einfach 3×13-mm-Spax von unten durch den Holm in die Steckung eingedreht. Dazu wird ca. 8 cm von der Wurzel ein 2,5-mm-Loch bis an den oberen Holmgurt gebohrt.

Zur Fertigstellung des Rohbaus werden die Flügel an den Rumpf gesteckt, das Seitenruder mit zwei Scharnieren eingesteckt (aber noch nicht eingeklebt) und das Höhenleitwerk ausgerichtet und aufgeschraubt.

Nach der Montage des Antriebes ist das Gänseblümchen einsatzbereit.

Die Ruderanlenkung: einfach, kurz und direkt.

Ganz wichtig!

Nun prüfen wir den Einstellwinkel und passen ihn bei Bedarf an. Dazu richten wir das Modell auf einen geraden Tisch so aus, dass die Flügelunterseite parallel zur Tischplatte verläuft. Jetzt muss die Unterseite des Höhenleitwerks auch parallel liegen, also die Unterseiten von Flügel und Leitwerk gleich sein. Falls das nicht der Fall ist, kann die Leitwerksauflage mit Balsaresten aufgefüttert werden.

Unser Bauplan-Autor als stolzer Opa, zwei Blumenkinder und drei Gänseblümchen.

Finish

Flügel und Leitwerke werden mit Folie bebügelt, der Rumpf kann entweder mit 49er Glasgewebe überzogen und lackiert oder auch bebügelt werden. Apropos Folie: Mir wurde mal statt Oracover-Bügelfolie versehentlich Orastick-Klebefolie geschickt, seitdem liebe ich das Zeug! Auflegen, mit der Hand anstreichen, gegebenenfalls wieder abziehen und korrigieren. Kein Verrutschen mehr und keine Falten bei größeren Flächen. Nur auf wirklich gutes Nachbügeln muss man achten, sonst reicht die Haftung nicht.

Nach dem Finish wird das Seitenruder eingeklebt, das Höhenruder mit Tesa an der Dämpfungsfläche des Höhenleitwerks angeschlagen und beide Ruder mit 1 mm Stahldraht angelenkt.

Antrieb und Empfänger rein, den Schwerpunkt mit dem Akku einstellen und dem Flugvergnügen steht nichts mehr im Weg. Meine Empfehlung ist ein Schwerpunkt von 60 mm hinter der Nasenleiste für den Erstflug. Auf Sicherheitshöhe steigen, dann den Motor ausschalten und mit der Trimmung auf langsames Gleiten einstellen. Die Methode, den Schwerpunkt durch Anstechen und dem Loslassen des Knüppels so einzustellen, dass ein leichter Abfangbogen zu sehen ist, funktioniert hier nur bedingt. Das Gänseblümchen ist kein Hotliner, sondern ein gemütlicher Floater, der mit etwas größerem Einstellwinkel am besten fliegt. Und deshalb wird der Abfangbogen einen relativ kleinen Radius haben. Das Trimmen auf langsames Gleiten reicht zunächst. Nach der Landung kontrollieren wir die Stellung des Höhenruders – das sollte gerade zum Höhenleitwerk stehen, also genau mittig. Falls das nicht der Fall ist, das Höhenleitwerk abschrauben und vorn (wenn das Höhenruder nach unten steht) oder hinten (falls das Ruder nach oben steht) mit maximal 1-mm-Balsastücken unterlegen. Wenn das so passt, kann mit dem Schwerpunkt „gespielt“ werden. Ich habe ihn auf 65 mm eingestellt, ab ca. 67 mm wird das Gänseblümchen giftig auf dem Höhenruder und ungemütlich zu fliegen. Wenn man den persönlichen Schwerpunkt gefunden hat, kann man den Einstellwinkel am Höhenleitwerk dauerhaft festlegen und die unterlegten Balsastücken mit Sekundenkleber sichern.

Ich wünsche euch viel Spaß und gute Erholung beim gemütlichen Zweiachs-Floaten.

Der Lohn der Bastelabende: ein tolles Flugbild und pure Entspannung.

Einkaufsliste

8 Balsabrett 1×1.000 mm 
1 Balsabrett 1,5×1.000 mm 
2 Balsabrett 3×1.000 mm 
1 Balsabrett 6×1.000 mm 
1 Sperrholz 3 mm ca. 100×100 mm 
4 Balsa Dreikantleisten 10×10×1.000 mm 
1 Balsa-Endleiste 6×30×500 mm 
2 Kunststoff-Scharnier 14×24 mm 
8 Spax-Schrauben 3×13 mm 
2 Ruderhörner mini zum einkleben 
1 Stahldraht 1×1.000 mm 
1 CFK-Rohr 9×0,5 mm (min. 250 mm), alternativ Alu 
1 CFK-Stab 8 mm (min. 240 mm) 
1 CFK-Stab 3 mm (min. 160 mm)
2,5 m CFK-Band 50 mm UD 250 g/m² 
1 m² CFK-Gewebe 80 g/m² (oder alternativ)
150 g Epoxidharz Topfzeit 50-60 min / Holzleim, Sekundenkleber, evtl. UHU hart 
2m Bügelfolie weiß 
1m Bügelfolie rot

Gänseblümchen

Konstruktion: Erwin Schamburger 
Spw.: 2.050 mm 
Länge: 950 mm 
Fluggewicht: ab 750 g 
Profil: AG35 
HLW: ebene Platte 
EWD: 1,5° 
Antrieb:  BL mit 150 W, 70 g, ca. 1.200 kV, z.B. torcster gold 2836/8 
Steller: ca. 30 A mit BEC 
Akku: LiPo 3s 1.300 – 2.000 mAh 
Propeller: 9×6 bis 10×5 Klapp, Spinner-Ø 40 mm

Servos: 
HR: 6 g, mit Metallgetriebe, z.B. torcster NR-54-MG 
SR: 10 g, mit Metallgetriebe, z.B. torcster NR-65-MG

Ruderausschläge: 
Höhenruder: +/- 8 mm 
Seitenruder: +/- 45°

STYROPORKERNE UND LASERTEILE

Am schnellsten gelingt der Bau des Gänseblümchens mit perfekt vorgeschnittenen Tragflächenkernen und formgenauen Laserteilen. Im Material- und Laserteilesatz sind passgenaue Spanten und Rippen, alle zum Aufbau nötigen Holzteile sowie die CFK-Flächensteckung enthalten. Der Material- und Laserteilesatz für das Gänseblümchen ist für 46,95 € unter der Best. Nr. 6211893 erhältlich.

Zusätzlich sind im VTH-Shop auch perfekt CNC-geschnittene Tragflächenkerne aus leichtem, druckstabilem Styrodur erhältlich. Best. Nr.: 6211894, Preis: 44,95

VTH-Bestellservice: Tel.: 07221 5087-22, E-Mail: service@vth.de, Internet: http://shop.vth.de

Nächster Artikel
X
Nächster Artikel
X
Wie entsteht ein FMT-Bauplan?
X
aus FMT 08.2020
Dieser Artikel ist aus
X
aus FMT 08.2020

FMT 08.2020

2020-07-23

EDITORIAL

Cover

l EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, diese Ausgabe steht für mich ganz im Zeichen des Gänseblümchens, unserer Bauplanbeilage. Treffender hätte der Konstrukteur Erwin Schamburger sein Modell nicht bezeichnen können. Das Gänseblümchen, klein und allein stehend fast ein wenig unscheinbar, wird im Volksmund auch…

MARKT UND MELDUNGEN

Cover

l MARKT UND MELDUNGEN

Segelflug Schambeck Luftsporttechnik 08803 4899064, www.klapptriebwerk.de Bei Schambeck Luftsporttechnik gibt es jetzt CNC-gefräste Fahrwerksspanten aus 6-mm-Flugzeug-Birken-Sperrholz mit passendem Bohrbild für FEMA- und Schambeck-Fahrwerke. Das große Bohrbild passt für eine Fahrwerksbreite von 72 mm…

Verbände und Veranstaltungen

Cover
WEGWEISER

l Zulassung von Großmodellen

Das Luftsportgeräte-Büro (LSG-B) des Deutschen Aero Clubs ist unter anderem für die Zulassung von Flugmodellen über 25 bis 150 kg zuständig. Reinhard Schott, Prüfer für Großmodelle im LSG-B und Fachreferent Großmodelle der BuKo Modellflug im DAeC, erklärt im Folgenden die Schritte zur erfolgreichen Zulassung.


Cover
Ein Kommentar von Gerhard Wöbbeking

l Modellflug und deutsche Rechtskultur

Die EU-Kommission hatte es gut gemeint. Nach einheitlichen Regulierungen für den bemannten Luftverkehr brauchte auch der unbemannte eine gemeinsame europäische Basis. Drohnen unter 150 kg entwickelten sich zu einem bedeutenden ökonomischen Faktor und ihr Betrieb…

PREVIEW

Cover
Horizon Airmeet Live 2020

l DAS ANDERE SPEKTAKEL

Das Horizon Airmeet steht seit nunmehr 13 Jahren für RC-Action der Superlative. Die Kombination aus spektakulären RC-Displays mit Full-Size-Acts lässt jedes Jahr die Herzen aller Flugbegeisterten höherschlagen. Einmal im Jahr verwandelt Horizon Hobby den Sportflugplatz im…

Magazin

Cover

l Wir stellen vor: Unsere Autorenmannschaft

Ein großes Team von begeisterten Modellfliegern und -bauern trägt Monat für Monat dazu bei, dass unsere FMT so lebendig und informativ ist. Doch wer verbirgt sich eigentlich hinter den Gesichtern, die am Anfang eines jeden Artikels abgebildet sind?


Cover

l Wie entsteht ein FMT-Bauplan?

Der ein oder andere wird sich schon mal gefragt haben, wie die FMT-Baupläne entstehen. Eine pauschale Antwort gibt’s sicher nicht, ich will euch aber mal meine Vorgehensweise schildern.

INTERVIEW

Cover
11 Fragen an Carl Sonnenschein

l MODELLFLUG-ZUKUNFT IM EU-RECHT

Fragt man sich, welchen Weg der Modellflug in den kommenden Jahren einschlagen wird, kommt man an den Regelungen nicht vorbei, die die EU-Kommission für den Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge (UAV) verabschiedet hat. Klar, diese Vorschriften sind von ihrem Ursprung her nicht für die Nutzer von Flugmodellen gemacht, dennoch teilt sich der Hobby-Modellflieger künftig sowohl den Luftraum als auch das Regelwerk mit den gewerblichen Drohnenbetreibern. Allerdings hat der EU-Gesetzgeber für den Modellflug im Verbandsrahmen ein kleines, aber entscheidendes Hintertürchen eröffnet, das es ermöglicht, das Hobby wie bisher nach relevanten, nationalen Gesetzen weiter ausüben zu dürfen. Was dies für Modellflugpiloten bedeutet und welchen Weg der DMFV gewählt hat, um für seine Mitglieder die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, haben wir Rechtsanwalt Carl Sonnenschein, Verbandsjustiziar des DMFV, gefragt.

PORTRÄT

Cover
Pitts Special S1-S von MACHflight

l KLEINES ROTES

Die Idee zu dieser kleinen Pitts entstand aus den Überresten meines UMX-Beasts. Die Zelle war hin, die Elektronik aber unversehrt. Also wurden die Komponenten den sterblichen Überresten entnommen – und sie verschwanden erstmal in den Katakomben meines Ersatzteilelagers. Doch die Idee, den Innereien wieder zu einer würdigen Hülle zu verhelfen, stand bereits fest. Nur, was endlich gut werden will, soll manchmal lange währen.


Cover
Eigenbau der Lockheed SR-71 von Daniel Gyr

l DIE GIER NACH TEMPO

Welches Flugzeug flog schneller über den Nordatlantik, die Concorde oder die Lockheed SR-71? Die maximale Geschwindigkeit der Concorde betrug 2.405 km/h, die SR-71 erreichte 3.529 km/h – womit diese Frage beantwortet wäre. Die Faszination der SR-71 beschäftigt nicht wenige Modellbauer. Einer dieser „Angefressenen“ ist Daniel Gyr aus dem Schweizer Oberägeri. Bevor er sich an den Bau der eigentlichen SR-71 wagte, baute Daniel drei SR-71-ähnliche Prototypen, um Erfahrungen im Umgang mit diesem doch speziellen Flugzeug zu sammeln. Ich hatte die Gelegenheit, ihn zu besuchen und mit ihm über die Entwicklungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Modells zu sprechen.


Cover
Nachbau eines Ramrod 250 von SIG

l EINE GESCHICHTE, DIE DAS LEBEN SCHRIEB

Als ich etwa neun Jahre alt war, baute mein Vater ein kleines Modellflugzeug, angetrieben von einem winzigen Benzinmotor. Soweit ich mich noch erinnern kann, war der Rumpf rot und der Flügel und das Höhenleitwerk waren gelb. Um das kleine Motörchen zu starten, wurde um den Propeller eine Feder gewickelt, mit der der Antrieb zum Laufen gebracht wurde. Wenn der Winzling einmal mehr schlecht als recht lief, heulte es fürchterlich und das kleine Modell stieg in großen Kreisen in die Höhe, bis der Motor infolge Benzinmangels abstellte. Der anschließende Gleitflug endete vielfach auf Bäumen oder anderen Hindernissen. Als im eiskalten Winter 1962/63 die meisten Seen in der Schweiz zugefroren waren, durften diese sogar gefahrlos betreten werden. Dies nutzten wir natürlich, um den kleinen Flieger mitten auf dem eisbedeckten See in unserer Nähe fliegen zu lassen. Was für ein Spektakel. Diese tollen Erlebnisse waren der Auslöser, dass ich vom gutartigen (!) Modellfliegervirus angesteckt wurde und diesen seit bald sechzig Jahren gesund in mir trage.

EIGENBAU

Cover
Dornier Seastar CD2

l SOMMER, SONNE, FLORIDA

Ich war schon immer ein Fan des Wasserflugs, hatte auch schon diverse Modelle; Flugboote wie die Canadair, Catalina, Albatross – aber alle waren sie nicht richtig zufriedenstellend. Die meisten sprangen auf dem Wasser beim Landen oder man konnte nicht scale fliegen, weil sie zu schnell waren. Schwimmermodelle wiederum überschlugen sich bei Start und Landung leicht und man konnte mit ihnen auf dem Wasser keine Kreise ziehen.


Cover
Bussard-Vogelmodell im Eigenbau

l EWIGES VORBILD

In den Anfängen der Fliegerei ließen sich die Pioniere von Vögeln inspirieren, diese Tiere waren Vorbild für die ersten Flugmaschinen. Deswegen hatte ich vor Jahrzehnten vor, mir ein Modellflugzeug in Form eines Vogels zu bauen. Beim Experimental-Modellbauertreffen Inter-Ex habe ich immer wieder gute und auch weniger erfolgreiche Vogel-Modelle gesehen. Seinerzeit wurden diese von einem Verbrennungsmotor angetrieben – das störte mich, ebenso der zugehörige, fest installierte Propeller. Deshalb unternahm ich 1993 den Versuch, einen Schmetterling als Segler zu bauen. Mit Hochstart und der Möglichkeit, die V-Form während des Flugs zu ändern. Es war leider kein Erfolg...

TEST

Cover
Zlin Z-526 Akrobat von Pichler

l SCHÖNE TSCHECHIN

In den 80igern Jahren gab es jedes Jahr auf dem heimischen Segelflugplatz einen Großflugtag. Anwesend war dabei immer eine Pilotin mit ihrer Zlin Z-526 Akrobat. Was diese Frau an klassischem und vor allem ästhetischem Kunstflug an den Himmel zauberte, war einfach toll und unterschied sich wohltuend von manch heutiger Vorführung mit wildem Herumgeturne. Seitdem hat mich dieser Flugzeugtyp nicht mehr losgelassen. Die Pilotin lange Zeit auch nicht. Als die Firma Pichler ein Modell in handlicher Größe von 1,61 m heraus brachte, war dessen Bestellung schnell beschlossene Sache.


Cover
robbe RO-BECs von Modellbau Lindinger

l MASS GESCHNEIDERT

Getaktete BEC-Systeme sind seit einigen Jahren auf dem Markt und haben sich vielfach bewährt. Die Entwicklung geht auch auf diesem Sektor stetig voran; die Systeme werden immer kleiner und dank neuer Wandler-ICs leistungsfähiger. Zur neuen Generation gehören auch die unter dem robbe-Label vertriebenen BECs von Lindinger. Unser Autor Dipl.-Ing. Detleff Rosner hat sie aufwendig getestet.


Cover
K-RAT II von robbe

l NEUAUFLAGE

Mit dem K-RAT II bringt robbe ein ehemaliges Erfolgsmodell neu auf den Markt. War der Ur-K-RAT im Jahr 1997 als reiner Hotliner ausgelegt, stellt der Neue einen Allrounder für den ambitionierten Modellflieger dar. Er soll für rasante Manöver und Kunstflug, aber auch für das Thermikfliegen geeignet sein – wobei die gutmütigen Flugeigenschaften seinen Piloten nicht überfordern sollen – so die Leistungsbeschreibung des Herstellers. Wir haben’s ausprobiert.


Cover
LED Glider-Sets von uniLIGHT.at

l ER LEUCHTUNG

Erst vor wenigen Jahren haben wir unser Haus komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt; da spart man viel Strom und wir Schwaben sparen ja gerne. Witzigerweise habe ich in meinen Modellflugzeugen schon vor vielen Jahren LEDs als Beleuchtung eingesetzt. Früher mit selbstgestrickten Stromversorgungen und relativ schwachen LEDs. Heute geht da mehr, viel mehr.


Cover
Stratus 4000 von Schmierer/Valenta

l JÄGER der verlorenen Thermik

Was FMT-Autoren so alles zusammenfaseln, wenn sie eine gute Überschrift suchen: Jäger der verlorenen Thermik. So ein Blödsinn! Oder doch nicht? Denn diese zugegeben etwas konstruierte Titelzeile passt eigentlich wunderbar.


Cover
Combat von Pichler Modellbau

l WIR WOLLEN SPASS!

Ja, auch wenn ich von Herzen Holzwurm bin, finde ich seit meinen Lidl-Flieger-Erfahrungen (vgl. FMT 11/2019) kleine Schaummodelle gar nicht so schlecht. Da mir der 3D-Kunstflug aber nicht liegt, wollte ich keine Edge, Extra oder einen sonstigen Shocky. Als staatlich anerkannter Nurflügelfan fiel mir aber ein kleiner Nuri von Pichler ins Auge: der Combat.


Cover
Slick X360 4D von Multiplex

l Öffnet die 4. DIMENSION

Der 3D-Kunstflug mit Shockflyern ist seit vielen Jahren etabliert und auf dem Markt gibt es eine Menge geeigneter Modelle. Das sogenannte 4D-Fliegen – also der Kunstflug mit Umkehrschub – war bisher aber eher den Experten vorbehalten. Multiplex will diesen Umstand mit der Slik X360 4D ändern.

KOLUMNE

Cover

l Hier riecht’s nach Sprit

Während ich gerade an dieser Kolumne arbeite, kommt die Nachricht, dass die ProWing in diesem Jahr „dank“ Corona doch nicht stattfinden wird. Sehr schade, aber wohl vernünftigerweise unabwendbar. Ich hatte mir, als Ansporn, um aus meinem persönlichen Gesundheitstal raus zu kommen, den Besuch dieser…

REPORT

Cover
35 Jahre Antikmodellflugfreunde Deutschland

l JUBILÄUMS-SAISON

Es ist nun schon eine gefühlte Ewigkeit her, seit wir uns zum gemeinsamen Fliegen auf einem Modellflugplatz treffen konnten. Am 3. Oktober 2019 war es, als die Jubiläumssaison „35 Jahre Antikmodellflugfreunde Deutschland e.V. (AMD)“ mit dem Freundschaftsfliegen an der Flugwerft des Deutschen Museums in München-Oberschleißheim ihren Abschluss fand. Quer durch die Republik hatten mehr als 30 Veranstaltungen stattgefunden.

BAUPLAN 3201522

Cover
Zweiachs-Segler Gänseblümchen

l ENTSPANNUNGS-THERAPIE

Ein tolles Flugbild, langsames majestätisches Gleiten, leicht durchgebogene Flügel – jeder Segelflieger, ob modellfliegend oder personentragend, kennt sie: Moderne Segler mit großer Spannweite und hoher Streckung, die Superorchideen. Modelle solcher Orchideen gibt es reichlich, mit Spannweiten bis über 10 m und nach oben offenen Preisen. Und nach unten? Da ist die Auswahl ziemlich übersichtlich. Aber genau sowas schwebte mir vor: Klein, leicht, unkompliziert und mit vorbildähnlicher Optik. In Bezug auf Größe, Aufwand und Preis eher das Gegenteil einer Superorchidee. Um bei einem botanischen Namen zu bleiben, sollte das Modell Gänseblümchen heißen. Was es nicht gibt, wird selbst gemacht! Aus Holz, klar, aber mit Styro/ Balsaflächen, das vermindert den Bauaufwand und gibt Spielraum für ein besonderes Extra: durchgebogene Flügel.

GRUNDLAGEN

Cover
Einstellwinkeldifferenz (EWD) am Segelflugmodell, Teil 3

l DAUERTHEMA

In der letzten Ausgabe haben wir gesehen, wie man definiert, auf welchen Auftriebsbeiwert das Modell bei Neutralstellung des Höhenleitwerks mit der EWD einzustellen ist. Nun werden wir die dafür erforderliche EWD berechnen und den Modell-Schwerpunkt für den Erstflug bestimmen.

BAUPRAXIS

Cover
Umlackieren von GFK-Kabinenhauben

l WUNSCHGEMÄSS

Gelb auf Gelb. Gemeint sind die Farben von Rumpf und Kabinenhaube des neuen Attacko 2.8 Evo von ChocoFly (vgl. FMT 07/2020). Das gefällt sicherlich nicht jedem und dem Autor überhaupt nicht. Also muss eine andere Farbe drauf, aber ohne gleich wieder 2K-Lack anrühren und den Kompressor anschmeißen zu müssen. Da muss die Sprühdose her. Funktioniert das?


Cover
Para-RC Cloud 0.5 mit Eigenbau-Trike

l PIMP MY PARA

Fliegen heißt landen! Ja, schön fliegt der Para-RC Cloud 0.5 von Hacker Motor. Das konnte man bereits im Test der FMT 01/2020 nachlesen, aber landen... Normalerweise wird der Schirm bei der Landung einfach aufgefangen oder man versucht, die Gondel zu fassen. Aber spätestens, wenn der Gleitschirm wie ein Flächenfluggerät gelandet werden soll, kullert er trotz extrem langsamer Anfluggeschwindigkeit mehrfach um die eigene Achse. Ergebnis: Leinen-Salat.


Cover
Foamies mit Kontra-Antrieb

l GEGEN-LÄUFIG

Für die Mehrheit der Modellbauer genügt natürlich ein einzelner Antriebsmotor mit einem Propeller in ihrem Modell. Das ist erprobt und funktioniert sehr gut – also warum etwas ändern? In meinem persönlichen Fall war es einfach so, dass ich nach vielen Jahren mit konventionell angetriebenen elektrischen Modellen den Wunsch hatte, eine Alternative auszuprobieren.