TEST

Slick X360 4D von Multiplex

Öffnet die 4. DIMENSION


Der 3D-Kunstflug mit Shockflyern ist seit vielen Jahren etabliert und auf dem Markt gibt es eine Menge geeigneter Modelle. Das sogenannte 4D-Fliegen – also der Kunstflug mit Umkehrschub – war bisher aber eher den Experten vorbehalten. Multiplex will diesen Umstand mit der Slik X360 4D ändern.

CHRISTIAN HUBER

Wege zurück

Will man rückwärts fliegen, so haben sich generell zwei Wege etabliert: Ein Verstellpropeller oder ein Regler, mit dem sich die Drehrichtung des Antriebs im Flug ändern lässt, umgangssprachlich gerne Umpolregler genannt. Dank der Schlichtheit des Systems ohne zusätzliche Komponenten und Mechanik wird die Variante Umpolregler immer beliebter, zumal die Umschaltzeiten immer besser werden.

Soll das 4D-Fliegen Spaß machen, so kommt es aber nicht nur auf den Regler, sondern auch auf das Modell an. Große Ausgleichsflächen an den Querrudern und ein hoher Rumpf mit viel Fläche vor dem Schwerpunkt helfen dabei, das Modell auch im Rückwärtsgang kontrollieren zu können. All diese Details sind in die 4D-Version des Slick X360 von Multiplex eingeflossen, zudem ist das EPP mit nur 4 mm nochmals deutlich dünner als bei der normalen 3D-Version, so dass sich ein geringes Gewicht erreichen lässt.

Der Rumpf wird auf dem Rücken liegend aufgebaut. Ist die Unterlage eben, ergibt sich nach dem Anbringen der CFK-Profile ein 100% gerades und verzugsfreies Modell.

Netz aus CFK

Um trotzdem ausreichend Stabilität und Steifigkeit zu erhalten, ist das Modell mit einem wahren Netz aus CFK-Profilen durchzogen. Bei einem 4D-Modell ist dies besonders wichtig, da die Belastung in zwei Richtungen auf die Konstruktion wirkt.

Die Bauteile sind untereinander so verzapft, dass man beim Zusammenbau nichts falsch machen kann. Für die Verklebungen habe ich je nach Situation UHU Por und mittelflüssigen Sekundenkleber verwendet. Beim Einsetzen der CFK-Profile ins Material habe ich aber nach der bewährten Methode gearbeitet – und diese erst trocken eingelegt und anschließend von außen dünnflüssigen Sekundenkleber in die Aussparungen laufen lassen. Ein untergelegtes Stück Backpapier verhindert dabei, dass das Bauteil beim Durchsickern von Kleber an der Werkbank fest haftet.

Will man die Vektor-* Funktion nutzen, muss man die vorgelaserte Aussparung im Rumpf noch freischneiden.

Servo-Anforderungen

Die drei notwendigen Servos kommen bereits während des Zusammenbaus an ihren Platz. Für Höhen- und Seitenruder sind Hitec HS40 vorgesehen, das Seitenruderservo muss aber zusätzlich zum Ruder noch den Motor bewegen; denn dieser ist auf seinem Spant beweglich gelagert, so dass man auf dem Seitenruder eine Schubvektor-Funktion hat. Insbesondere im Rückwärtsgang ist dies für die Kontrolle des Modells sehr hilfreich. Wie sich bei mir aber schnell gezeigt hat, ist das kleine Servo hier etwas unterdimensioniert, wenn es mal zu einer Bodenberührung kommt. Gerade beim 4D-Fliegen stehen die Chancen dafür recht gut – so dass ich hier ein Servo mit Metallgetriebe empfehlen würde. Ich habe also ein KST X-08 etwas abgespeckt und somit diese mögliche Fehlerquelle eliminiert. Von Hitec gibt es freilich auch eine passende Lösung: Hitec HS-5065MG.

Alle Teile sind untereinander so verzapft, dass ein falscher Zusammenbau ausgeschlossen ist. Die Passungen sind sehr gut.

Sämtliche Anlenkungen am Modell sind mit CFK-Schubstangen und Mikro-Gabel- beziehungsweise -Kugelköpfen realisiert. Das ist leicht, stellgenau und robust. Auch die Lagerung des Motors geschieht mit Hilfe der Kugelköpfe, der Spant selbst kommt wie die übrigen Kleinteile aus dem 3D-Drucker. Gewicht und Stabilität können aber voll überzeugen.

Den Motor...

... bekommt man mit Regler und Propeller als Set-Antriebseinheit, natürlich sind die Komponenten aber auch einzeln erhältlich. Im Testmodell konnte ich sowohl den Roxxy C27-15-1050kV als auch den neuen C28-14-1250kV testen, auf die Unterschiede werde ich später eingehen. Der 4D-Propeller stammt ebenfalls von Multiplex, er besteht aus Kunststoff und kann, was Stabilität und Laufverhalten betrifft, überzeugen. Natürlich ist er etwas schwerer als die CFK-Props der Indoor-Cracks, was eine etwas längere Umpolzeit ergibt, wir sprechen hier allerdings von Sekunden-Bruchteilen. Was den Schub betrifft, so gehört er zum Besten, was ich bisher an 4D-Propellern erprobt habe und er liegt nur überraschend wenig hinter einem klassischen Propeller zurück. Um auf Nummer sicher zu gehen, fixiere ich ihn im 4D-Betrieb immer mit zwei Gummis auf dem Propsaver, da die Kräfte beim Richtungswechsel nicht zu unterschätzen sind.

Das Höhenruder-Servo wird während dem Bau eingesetzt, es sitzt stabil in der Rumpfsilhouette. Für das Höhenruder ist das HS-40 mehr als ausreichend.

Das Seitenruder-Servo bewegt auch den Motor. Ich empfehle hier ein Metallgetriebe-Servo, damit das Getriebe auch einen Crash übersteht.

Das Leitwerk ist ein gutes Beispiel für die durchdachte Abstrebung mit CFK-Stäben. Die Ruder sind über CFK-Schubstangen spielfrei angesteuert.

Die Komponenten finden gut Platz, Regler und Empfänger werden einfach mit einem Tropfen Sekundenkleber oder UHU Por befestigt. Der Akku hält durch die Klemmung.

Gas-Stick in der Mitte

Der 4D-Regler von Multiplex verfügt über ein BEC, das es ermöglicht, den Antrieb auch mit 3s-LiPos zu betreiben. Der Regler selbst ist schön leicht und kompakt, die serienmäßigen Kabel sind aber leider etwas steif und unbeweglich.

Fliegt man 4D, so steht der Antrieb, wenn sich der Gas-Stick in der Mitte befindet. Nach vorne und hinten hat man dann jeweils Schub in der entsprechenden Richtung. Zusätzlich habe ich eine zweite Flugphase programmiert, in welcher der Gasknüppel und der Antrieb auf bekannte Weise und nur vorwärts funktionieren. So hat man beim normalen Kunstflug mehr Gefühl am Gas und kann das Modell auch klassisch fliegen – hat aber per Schalter die Möglichkeit, direkt zwischen den beiden Modi zu wechseln. Auch einem 4D-Einsteiger würde ich dies so empfehlen. Denn kommt man mit der Vorne-hinten-Stellung nicht mehr klar, so genügt es, den Schalter für die Flugphase umzulegen und schon fliegt das Modell wieder normal und wie gewohnt.

Der Vektor-Spant ist 3D-gedruckt und sitzt in Kugelköpfen, die als Lagerung dienen. Die Konstruktion ist sehr robust und steckt auch mal einen Einschlag weg.

Der Motor kann klassisch auf dem Spant montiert werden oder – wie hier zu sehen – auf dem Schub-vektor-Spant. Das bringt erhöhte Wendigkeit und bessere 4D-Kontrolle.

Zweimal Roxxy

Für die ersten Flüge hatte ich noch den „alten“ 4D-Antrieb, den Roxxy C27-15-1050kV, verbaut. Die Leistung war damit bereits ausreichend und das Modell auch outdoor gut motorisiert. Das Abbremsen in Abwärtspassagen beziehungsweise allgemein beim 4D-Fliegen war als gut zu bezeichnen. Der neue Roxxy C28-14-1250kV ist hingegen ein wahrer Dampfhammer: Bei nur 2 g mehr Motorgewicht hat man deutlich mehr Leistung zur Verfügung. Dieser Antrieb spielt geradezu mit dem knapp 180 g leichten Modell. Die Umpolzeiten des 4D-Reglers sind auch im Vergleich mit den sonst erhältlichen Alternativen als sehr gut zu bezeichnen.

Was die Leistung und das Ansprechverhalten betrifft, so merkt man im normalen Kunstflug kaum etwas davon, dass man einen 4D-Prop fliegt; so dass man nicht auf die Idee kommt, diesen zu tauschen, wenn man ein paar Flüge nur 3D fliegen möchte.

Die Rollrate? Irre!

Dank seiner großen Ruder ist der Slick extrem agil. Fast schon als verrückt kann man aber die Rollrate bezeichnen. Hier kommt das Auge kaum noch mit, wenn das Modell mehrere Rollen pro Sekunde abspult. Aus diesem Grund kann reichlich Expo auf dem Querruder nicht schaden, ich fliege mit knapp 40%. Interessant ist, dass die großen Ausschläge das Modell deutlich sichtbar abbremsen, am besten sieht man das im senkrechten Sturzflug. Insgesamt sind die Konstruktion des Modells und der Antrieb gut aufeinander abgestimmt und der Slick ist für ein Serien-4D-Modell sehr leicht. Das Modell lässt sich so auf extrem engem Raum bewegen und er sollte auch in kleineren Hallen eine gute Figur machen.

Die erreichbaren Ausschläge sind gewaltig und sorgen für eine enorme Wendigkeit.

Der Slick verhält sich wie erwartet in allen Lagen neutral, die großen Querruder haben aber einen interessanten Nebeneffekt: Bei Vollausschlag hat man kaum noch Ruderwirkung am Leitwerk, da es von den Querrudern abgeschattet wird. Fliegt man aber mit kleineren Ausschlägen, so verhält sich alles normal und Rollenkreise oder -Loopings sind kein Problem. Nun aber zum besonders spannenden Part: Wie funktioniert das Modell im 4D-Bereich? Will man als Einsteiger hier ein Gefühl für das Modell bekommen, sollte man sich einen wirklich windstillen Tag aussuchen. Denn das Flugzeug reagiert beim 4D-Einsatz deutlich stärker auf äußere Einflüsse als beim normalen Fliegen.

Aus dem Sturz abbremsen

Bremst man den Slick aus dem senkrechten Sturzflug ab, so merkt man, dass das Modell wirklich sehr ruhig in der Luft stehen bleibt. Dank der Vektorsteuerung kann man mit dem Seitenruder gefühlvoll korrigieren. Um eine Höhenruder-Wirkung zu bekommen, muss man nur wie beim normalen Torquen etwas mit dem Gas spielen, so dass das Leitwerk durch die Bewegung angeströmt wird. Gibt man voll Querruder und Rückwärts-Schub, so steigt das Modell (wenn es davor sauber ausgerichtet war) stabil rollend nach oben – und zwar so weit, dass man den Slick problemlos unter die Hallendecke befördern könnte.

Die Wirkung des Seitenruders ist in Kombination mit dem Vektor sehr direkt, Turns kommen damit sehr eng. Nimmt man noch den Umkehrschub dazu, so kann man nach der Figur umdrehen und diese nochmals rückwärts fliegen. Auch mehrere dieser Rückwärts-Turns beziehungsweise Drehungen nacheinander sind problemlos machbar. Mit Seitenruder-Einsatz ist selbst ein Rückwärts-Flachtrudeln in der Horizontalen möglich.

Rückwärts-Loops

Bei allen Figuren gilt: Einfach probieren, was möglich ist und darauf achten, wie das Modell dabei reagiert. So bekommt man recht schnell ein Gefühl für das 4D-Fliegen. Das Flugzeug verhält sich stets berechenbar, so dass man sich auch nah an den Boden wagen kann. Wird der Slick beim umgekehrten Torquen (also dem Stehen auf dem Prop mit Umkehrschub) instabil, so lässt er sich einfach mit Rückwärtsschub und Seiten- oder Höhenruder wieder aufrichten und in Normallage bringen.

Dank des kräftigen Antriebs sind auch Rückwärts-Loopings kein Problem. Wichtig ist hier und auch bei allen anderen Figuren, dass man die Ruder in Stellung bringt, ehe man zu viel Rückwärts-Schub gibt – da sich die Servos je nach Ausschlag schwer tun, gegen den Druck anzuarbeiten. Wer jetzt damit rechnet, dass der Antrieb nach drei Minuten kocht und der Akku leergesaugt ist, liegt falsch. Problemlos lassen sich fünf bis sechs Minuten Flugzeit erreichen und nach der Landung sind alle Komponenten lediglich normal warm. Die Abstimmung scheint also sehr gut zu passen.

Robust genug?

Trotz des nur 4 mm dicken EPP ist der Slick sehr robust, so dass die meisten Verknüppler ohne größere Folgen bleiben. Zumindest war das über Gras der Fall. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, das Modell in der Halle zu fliegen. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass der Slick auch hier eine gute Figur machen wird. Durch die eingeschränkte Höhe in der Halle braucht man für das 4D-Fliegen aber ein wenig Übung, da Boden oder Decke schneller näher kommen als draußen. Gerade mit dem neuen Antrieb sind die Umpolzeiten aber extrem kurz und durch die Leistungsreserven spricht das Modell auch sofort auf die Schubumkehr an – so dass kein nennenswerter „Bremsweg“ benötigt wird. Auch mehrere Richtungswechsel in kurzer Folge sind überhaupt kein Problem.

Mein Fazit

Insbesondere mit der neuen Konfiguration (C28-14-1250kV) stellt der 4D-Antrieb von Multiplex ein ausgereiftes und leistungsfähiges System dar. Der Slick X360 4D ist perfekt auf diesen Antrieb abgestimmt und kann fliegerisch voll überzeugen. Die Konstruktion geht einen sehr guten Kompromiss ein zwischen geringem Gewicht und Stabilität beziehungsweise Alltagstauglichkeit. Damit eignet sich der Slick auch perfekt für den Einstieg in die 4. Dimension. Klasse sind auch die langen Flugzeiten, die geringen Ansprüche an die Akkutechnik und nicht zuletzt die Outdoor-Tauglichkeit.

Slick X360 4D

Verwendungszweck: 3D/4D-Fliegen 
Modelltyp: Baukasten 
Hersteller/Vertrieb: Multiplex 
Bezug und Info: Fachhandel, Infos unter www.multiplex-rc.de, Tel.: 07252 580930 
UVP: 80,30 € 
Lieferumfang:  bedruckte Bauteile aus 4-mm-EPP, CFK-Profile für Verstärkungen, Anlenkungsund Kleinteile, Räder, Anleitung 
Erforderl. Zubehör: Klebstoff, RC-Komponenten und Antrieb 
Bau- u. Betriebsanleitung: 10 Seiten mit Skizzen und Baubeschreibung

Aufbau

Rumpf: EPP-Kreuzrumpf mit CFK-Verstärkungen 
Tragfläche: EPP-Platte mit CFK-Verstärkungen, Ruderscharniere fertig gefräst 
Leitwerk:  EPP-Platte mit CFK-Verstärkungen, Ruderscharniere fertig gefräst 
Motoreinbau: Montage auf 3D-gedrucktem Vektor-Spant 
Einbau Flugakku: Klemmung im Rumpf/Klett

Technische Daten

Spannweite: 860 mm 
Länge: 970 mm mit Vektor-Spant 
Spannweite HLW: 410 mm 
Flächentiefe an der Wurzel: 233 mm 
Flächentiefe am Randbogen: 13 mm 
Tragflächeninhalt: 15,6 dm² 
Flächenbelastung: 11,3 g/dm² 
Tragflächenprofil: Platte 
Profil des HLW: Platte 
Gewicht/ Herstellerangabe: 185 g 
Fluggewicht Testmodell o. Flugakku: 146 g 
mit 3s-350-mAh-LiPo: 179 g

Antrieb im Testmodell eingebaut

Motor: zuerst Roxxy C27-15-1050kV, dann Roxxy C28-14-1250kV (MPX 4D-Performance-Antriebsset) 
Regler: Roxxy 725 4D (MPX 4D-Perfomance-Antriebsset) 
Propeller: MPX 4D-Prop (MPX 4D-Performance-Antriebsset) 
Akku: 3s-350-mAh-LiPo

RC-Funktionen und Komponenten

Höhenruder: Hitec HS -40 
Seitenruder: Hitec HS-40, später ersetzt durch abgespecktes KST X-08 
Querruder: Hitec HS 5085MG 
Verwendete Mischer: verschiedene Gaskurven für 3D/4D 
Empfänger: Jeti R7 Indoor 
Empf.-Akku: BEC

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FMT 08.2020

2020-07-23

EDITORIAL

Cover

l EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, diese Ausgabe steht für mich ganz im Zeichen des Gänseblümchens, unserer Bauplanbeilage. Treffender hätte der Konstrukteur Erwin Schamburger sein Modell nicht bezeichnen können. Das Gänseblümchen, klein und allein stehend fast ein wenig unscheinbar, wird im Volksmund auch…

MARKT UND MELDUNGEN

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l MARKT UND MELDUNGEN

Segelflug Schambeck Luftsporttechnik 08803 4899064, www.klapptriebwerk.de Bei Schambeck Luftsporttechnik gibt es jetzt CNC-gefräste Fahrwerksspanten aus 6-mm-Flugzeug-Birken-Sperrholz mit passendem Bohrbild für FEMA- und Schambeck-Fahrwerke. Das große Bohrbild passt für eine Fahrwerksbreite von 72 mm…

Verbände und Veranstaltungen

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Das Luftsportgeräte-Büro (LSG-B) des Deutschen Aero Clubs ist unter anderem für die Zulassung von Flugmodellen über 25 bis 150 kg zuständig. Reinhard Schott, Prüfer für Großmodelle im LSG-B und Fachreferent Großmodelle der BuKo Modellflug im DAeC, erklärt im Folgenden die Schritte zur erfolgreichen Zulassung.


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Ein Kommentar von Gerhard Wöbbeking

l Modellflug und deutsche Rechtskultur

Die EU-Kommission hatte es gut gemeint. Nach einheitlichen Regulierungen für den bemannten Luftverkehr brauchte auch der unbemannte eine gemeinsame europäische Basis. Drohnen unter 150 kg entwickelten sich zu einem bedeutenden ökonomischen Faktor und ihr Betrieb…

PREVIEW

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Horizon Airmeet Live 2020

l DAS ANDERE SPEKTAKEL

Das Horizon Airmeet steht seit nunmehr 13 Jahren für RC-Action der Superlative. Die Kombination aus spektakulären RC-Displays mit Full-Size-Acts lässt jedes Jahr die Herzen aller Flugbegeisterten höherschlagen. Einmal im Jahr verwandelt Horizon Hobby den Sportflugplatz im…

Magazin

Cover

l Wir stellen vor: Unsere Autorenmannschaft

Ein großes Team von begeisterten Modellfliegern und -bauern trägt Monat für Monat dazu bei, dass unsere FMT so lebendig und informativ ist. Doch wer verbirgt sich eigentlich hinter den Gesichtern, die am Anfang eines jeden Artikels abgebildet sind?


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l Wie entsteht ein FMT-Bauplan?

Der ein oder andere wird sich schon mal gefragt haben, wie die FMT-Baupläne entstehen. Eine pauschale Antwort gibt’s sicher nicht, ich will euch aber mal meine Vorgehensweise schildern.

INTERVIEW

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11 Fragen an Carl Sonnenschein

l MODELLFLUG-ZUKUNFT IM EU-RECHT

Fragt man sich, welchen Weg der Modellflug in den kommenden Jahren einschlagen wird, kommt man an den Regelungen nicht vorbei, die die EU-Kommission für den Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge (UAV) verabschiedet hat. Klar, diese Vorschriften sind von ihrem Ursprung her nicht für die Nutzer von Flugmodellen gemacht, dennoch teilt sich der Hobby-Modellflieger künftig sowohl den Luftraum als auch das Regelwerk mit den gewerblichen Drohnenbetreibern. Allerdings hat der EU-Gesetzgeber für den Modellflug im Verbandsrahmen ein kleines, aber entscheidendes Hintertürchen eröffnet, das es ermöglicht, das Hobby wie bisher nach relevanten, nationalen Gesetzen weiter ausüben zu dürfen. Was dies für Modellflugpiloten bedeutet und welchen Weg der DMFV gewählt hat, um für seine Mitglieder die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, haben wir Rechtsanwalt Carl Sonnenschein, Verbandsjustiziar des DMFV, gefragt.

PORTRÄT

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l KLEINES ROTES

Die Idee zu dieser kleinen Pitts entstand aus den Überresten meines UMX-Beasts. Die Zelle war hin, die Elektronik aber unversehrt. Also wurden die Komponenten den sterblichen Überresten entnommen – und sie verschwanden erstmal in den Katakomben meines Ersatzteilelagers. Doch die Idee, den Innereien wieder zu einer würdigen Hülle zu verhelfen, stand bereits fest. Nur, was endlich gut werden will, soll manchmal lange währen.


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Welches Flugzeug flog schneller über den Nordatlantik, die Concorde oder die Lockheed SR-71? Die maximale Geschwindigkeit der Concorde betrug 2.405 km/h, die SR-71 erreichte 3.529 km/h – womit diese Frage beantwortet wäre. Die Faszination der SR-71 beschäftigt nicht wenige Modellbauer. Einer dieser „Angefressenen“ ist Daniel Gyr aus dem Schweizer Oberägeri. Bevor er sich an den Bau der eigentlichen SR-71 wagte, baute Daniel drei SR-71-ähnliche Prototypen, um Erfahrungen im Umgang mit diesem doch speziellen Flugzeug zu sammeln. Ich hatte die Gelegenheit, ihn zu besuchen und mit ihm über die Entwicklungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Modells zu sprechen.


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Nachbau eines Ramrod 250 von SIG

l EINE GESCHICHTE, DIE DAS LEBEN SCHRIEB

Als ich etwa neun Jahre alt war, baute mein Vater ein kleines Modellflugzeug, angetrieben von einem winzigen Benzinmotor. Soweit ich mich noch erinnern kann, war der Rumpf rot und der Flügel und das Höhenleitwerk waren gelb. Um das kleine Motörchen zu starten, wurde um den Propeller eine Feder gewickelt, mit der der Antrieb zum Laufen gebracht wurde. Wenn der Winzling einmal mehr schlecht als recht lief, heulte es fürchterlich und das kleine Modell stieg in großen Kreisen in die Höhe, bis der Motor infolge Benzinmangels abstellte. Der anschließende Gleitflug endete vielfach auf Bäumen oder anderen Hindernissen. Als im eiskalten Winter 1962/63 die meisten Seen in der Schweiz zugefroren waren, durften diese sogar gefahrlos betreten werden. Dies nutzten wir natürlich, um den kleinen Flieger mitten auf dem eisbedeckten See in unserer Nähe fliegen zu lassen. Was für ein Spektakel. Diese tollen Erlebnisse waren der Auslöser, dass ich vom gutartigen (!) Modellfliegervirus angesteckt wurde und diesen seit bald sechzig Jahren gesund in mir trage.

EIGENBAU

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Dornier Seastar CD2

l SOMMER, SONNE, FLORIDA

Ich war schon immer ein Fan des Wasserflugs, hatte auch schon diverse Modelle; Flugboote wie die Canadair, Catalina, Albatross – aber alle waren sie nicht richtig zufriedenstellend. Die meisten sprangen auf dem Wasser beim Landen oder man konnte nicht scale fliegen, weil sie zu schnell waren. Schwimmermodelle wiederum überschlugen sich bei Start und Landung leicht und man konnte mit ihnen auf dem Wasser keine Kreise ziehen.


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In den Anfängen der Fliegerei ließen sich die Pioniere von Vögeln inspirieren, diese Tiere waren Vorbild für die ersten Flugmaschinen. Deswegen hatte ich vor Jahrzehnten vor, mir ein Modellflugzeug in Form eines Vogels zu bauen. Beim Experimental-Modellbauertreffen Inter-Ex habe ich immer wieder gute und auch weniger erfolgreiche Vogel-Modelle gesehen. Seinerzeit wurden diese von einem Verbrennungsmotor angetrieben – das störte mich, ebenso der zugehörige, fest installierte Propeller. Deshalb unternahm ich 1993 den Versuch, einen Schmetterling als Segler zu bauen. Mit Hochstart und der Möglichkeit, die V-Form während des Flugs zu ändern. Es war leider kein Erfolg...

TEST

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In den 80igern Jahren gab es jedes Jahr auf dem heimischen Segelflugplatz einen Großflugtag. Anwesend war dabei immer eine Pilotin mit ihrer Zlin Z-526 Akrobat. Was diese Frau an klassischem und vor allem ästhetischem Kunstflug an den Himmel zauberte, war einfach toll und unterschied sich wohltuend von manch heutiger Vorführung mit wildem Herumgeturne. Seitdem hat mich dieser Flugzeugtyp nicht mehr losgelassen. Die Pilotin lange Zeit auch nicht. Als die Firma Pichler ein Modell in handlicher Größe von 1,61 m heraus brachte, war dessen Bestellung schnell beschlossene Sache.


Cover
robbe RO-BECs von Modellbau Lindinger

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Getaktete BEC-Systeme sind seit einigen Jahren auf dem Markt und haben sich vielfach bewährt. Die Entwicklung geht auch auf diesem Sektor stetig voran; die Systeme werden immer kleiner und dank neuer Wandler-ICs leistungsfähiger. Zur neuen Generation gehören auch die unter dem robbe-Label vertriebenen BECs von Lindinger. Unser Autor Dipl.-Ing. Detleff Rosner hat sie aufwendig getestet.


Cover
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l NEUAUFLAGE

Mit dem K-RAT II bringt robbe ein ehemaliges Erfolgsmodell neu auf den Markt. War der Ur-K-RAT im Jahr 1997 als reiner Hotliner ausgelegt, stellt der Neue einen Allrounder für den ambitionierten Modellflieger dar. Er soll für rasante Manöver und Kunstflug, aber auch für das Thermikfliegen geeignet sein – wobei die gutmütigen Flugeigenschaften seinen Piloten nicht überfordern sollen – so die Leistungsbeschreibung des Herstellers. Wir haben’s ausprobiert.


Cover
LED Glider-Sets von uniLIGHT.at

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Erst vor wenigen Jahren haben wir unser Haus komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt; da spart man viel Strom und wir Schwaben sparen ja gerne. Witzigerweise habe ich in meinen Modellflugzeugen schon vor vielen Jahren LEDs als Beleuchtung eingesetzt. Früher mit selbstgestrickten Stromversorgungen und relativ schwachen LEDs. Heute geht da mehr, viel mehr.


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Stratus 4000 von Schmierer/Valenta

l JÄGER der verlorenen Thermik

Was FMT-Autoren so alles zusammenfaseln, wenn sie eine gute Überschrift suchen: Jäger der verlorenen Thermik. So ein Blödsinn! Oder doch nicht? Denn diese zugegeben etwas konstruierte Titelzeile passt eigentlich wunderbar.


Cover
Combat von Pichler Modellbau

l WIR WOLLEN SPASS!

Ja, auch wenn ich von Herzen Holzwurm bin, finde ich seit meinen Lidl-Flieger-Erfahrungen (vgl. FMT 11/2019) kleine Schaummodelle gar nicht so schlecht. Da mir der 3D-Kunstflug aber nicht liegt, wollte ich keine Edge, Extra oder einen sonstigen Shocky. Als staatlich anerkannter Nurflügelfan fiel mir aber ein kleiner Nuri von Pichler ins Auge: der Combat.


Cover
Slick X360 4D von Multiplex

l Öffnet die 4. DIMENSION

Der 3D-Kunstflug mit Shockflyern ist seit vielen Jahren etabliert und auf dem Markt gibt es eine Menge geeigneter Modelle. Das sogenannte 4D-Fliegen – also der Kunstflug mit Umkehrschub – war bisher aber eher den Experten vorbehalten. Multiplex will diesen Umstand mit der Slik X360 4D ändern.

KOLUMNE

Cover

l Hier riecht’s nach Sprit

Während ich gerade an dieser Kolumne arbeite, kommt die Nachricht, dass die ProWing in diesem Jahr „dank“ Corona doch nicht stattfinden wird. Sehr schade, aber wohl vernünftigerweise unabwendbar. Ich hatte mir, als Ansporn, um aus meinem persönlichen Gesundheitstal raus zu kommen, den Besuch dieser…

REPORT

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35 Jahre Antikmodellflugfreunde Deutschland

l JUBILÄUMS-SAISON

Es ist nun schon eine gefühlte Ewigkeit her, seit wir uns zum gemeinsamen Fliegen auf einem Modellflugplatz treffen konnten. Am 3. Oktober 2019 war es, als die Jubiläumssaison „35 Jahre Antikmodellflugfreunde Deutschland e.V. (AMD)“ mit dem Freundschaftsfliegen an der Flugwerft des Deutschen Museums in München-Oberschleißheim ihren Abschluss fand. Quer durch die Republik hatten mehr als 30 Veranstaltungen stattgefunden.

BAUPLAN 3201522

Cover
Zweiachs-Segler Gänseblümchen

l ENTSPANNUNGS-THERAPIE

Ein tolles Flugbild, langsames majestätisches Gleiten, leicht durchgebogene Flügel – jeder Segelflieger, ob modellfliegend oder personentragend, kennt sie: Moderne Segler mit großer Spannweite und hoher Streckung, die Superorchideen. Modelle solcher Orchideen gibt es reichlich, mit Spannweiten bis über 10 m und nach oben offenen Preisen. Und nach unten? Da ist die Auswahl ziemlich übersichtlich. Aber genau sowas schwebte mir vor: Klein, leicht, unkompliziert und mit vorbildähnlicher Optik. In Bezug auf Größe, Aufwand und Preis eher das Gegenteil einer Superorchidee. Um bei einem botanischen Namen zu bleiben, sollte das Modell Gänseblümchen heißen. Was es nicht gibt, wird selbst gemacht! Aus Holz, klar, aber mit Styro/ Balsaflächen, das vermindert den Bauaufwand und gibt Spielraum für ein besonderes Extra: durchgebogene Flügel.

GRUNDLAGEN

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Einstellwinkeldifferenz (EWD) am Segelflugmodell, Teil 3

l DAUERTHEMA

In der letzten Ausgabe haben wir gesehen, wie man definiert, auf welchen Auftriebsbeiwert das Modell bei Neutralstellung des Höhenleitwerks mit der EWD einzustellen ist. Nun werden wir die dafür erforderliche EWD berechnen und den Modell-Schwerpunkt für den Erstflug bestimmen.

BAUPRAXIS

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Umlackieren von GFK-Kabinenhauben

l WUNSCHGEMÄSS

Gelb auf Gelb. Gemeint sind die Farben von Rumpf und Kabinenhaube des neuen Attacko 2.8 Evo von ChocoFly (vgl. FMT 07/2020). Das gefällt sicherlich nicht jedem und dem Autor überhaupt nicht. Also muss eine andere Farbe drauf, aber ohne gleich wieder 2K-Lack anrühren und den Kompressor anschmeißen zu müssen. Da muss die Sprühdose her. Funktioniert das?


Cover
Para-RC Cloud 0.5 mit Eigenbau-Trike

l PIMP MY PARA

Fliegen heißt landen! Ja, schön fliegt der Para-RC Cloud 0.5 von Hacker Motor. Das konnte man bereits im Test der FMT 01/2020 nachlesen, aber landen... Normalerweise wird der Schirm bei der Landung einfach aufgefangen oder man versucht, die Gondel zu fassen. Aber spätestens, wenn der Gleitschirm wie ein Flächenfluggerät gelandet werden soll, kullert er trotz extrem langsamer Anfluggeschwindigkeit mehrfach um die eigene Achse. Ergebnis: Leinen-Salat.


Cover
Foamies mit Kontra-Antrieb

l GEGEN-LÄUFIG

Für die Mehrheit der Modellbauer genügt natürlich ein einzelner Antriebsmotor mit einem Propeller in ihrem Modell. Das ist erprobt und funktioniert sehr gut – also warum etwas ändern? In meinem persönlichen Fall war es einfach so, dass ich nach vielen Jahren mit konventionell angetriebenen elektrischen Modellen den Wunsch hatte, eine Alternative auszuprobieren.