PORTRÄT

KLEINES ROTES

Pitts Special S1-S von MACHflight


Die Idee zu dieser kleinen Pitts entstand aus den Überresten meines UMX-Beasts. Die Zelle war hin, die Elektronik aber unversehrt. Also wurden die Komponenten den sterblichen Überresten entnommen – und sie verschwanden erstmal in den Katakomben meines Ersatzteilelagers. Doch die Idee, den Innereien wieder zu einer würdigen Hülle zu verhelfen, stand bereits fest. Nur, was endlich gut werden will, soll manchmal lange währen.

MANUEL MAURER

Vom Hinschied meines Beasts bis zur Geburt des neuen Bodys dauerte es Monate oder besser Jahre. Erst war da noch eine Heirat und die Geburt eines Jungen in homosapischer Hinsicht. Und die ganze Zeit über bewegte sich in meinem Kopf die Idee einer Pitts in bewährter Balsaholzbauweise...

Der Prototyp

Aus einer Idee heraus ist der klassische Holzbausatz einer nur 405 mm großen Pitts Special S1-S entstanden.

Es war irgendwann im Herbst 2017. Der Bauplan eines Freiflugmodells mit Gummimotor diente als Orientierung. Eingescannt und auf die richtige Größe skaliert, ergab sich die Spannweite von rund 400 Millimeter. Mit Laubsäge und Balsamesser arbeitete ich jedes Rippchen, jeden Holm und jeden Spant heraus. Der Zusammenbau machte deutlich mehr Spaß als das Schnippeln. Rumpfrücken, Motorhaube und Flügeloberseite zwischen Nasenleiste und Hauptholm wurden mit 0,4-mm-Sperrholz beplankt. Diverse Details wie Querruder, Motorträger, Akkufach und Konsolen, die der Aufnahme der RC-Anlage dienen sollen, kamen hinzu. Am Ende stand ein hübscher kleiner Rohbau auf dem Brett. Eigentlich zu schön, um unter einer Bespannung zu verschwinden.

Zum Bespannen verpasste ich meinem Lötkolben einen niedlichen Messingfuß. Damit ließ sich die Folie ziemlich gut auch in den kleinsten Winkel des Winzlings legen. Der Einbau des Motors und der RC-Anlage ging nicht ohne das gewohnte Gefummel vonstatten. Doch mit Spitzzange und Pinzette gelang es schlussendlich doch. Die Cockpithaube stellte ich aus einer 0,5-dl-PET-Flasche her. Mit einem 350-mAh-Akku sah der Schwerpunkt schon ordentlich aus, ohne zusätzliches Blei in der Nase. Die Waage zeigte satte 130 Gramm am. Etwas viel im Vergleich zum geschäumten Bruder von E-flite. Schon jetzt war klar: Da gibt‘s noch ordentlich Optimierungspotenzial.

Erstflug und Finish

An einem sonnigen Oktobertag im Jahr 2017, irgendwo oberhalb von Bergün in den Bündner Alpen auf einem Bergsträßchen: Vor mir stand eine winzige, knallrote Pitts Special. Allerdings noch ganz ohne Detail-Finish, Flügelverspannung und Decals. Diesen Aufwand wollte ich erst nach dem Erstflug investieren. Man weiß ja nie. Es war windstill an jenem Morgen. Ein letzter Rudercheck – und da war es wieder, dieses Gefühl. Ein paar wertvolle Arbeitsstunden sollen ihrem Element übergeben werden.

Durchatmen, Gas rein – und hoch damit! Ein paar Zacken Tiefen- und Seitentrimm... wenden, Gegenanflug, Looping, Rolle links, Rolle rechts, Turn, Rückenflug. Es funktionierte. Auch die Landung gelang sanft. Eine erste Auswertung ergab folgendes Fazit: Schwerpunktlage fürs Erste in Ordnung, Motorzug und -sturz zu knapp, Leistung ausreichend für klassischen Kunstflug. Die Ruderausschläge lassen sehr enge Manöver zu und ergeben eine schnelle Rollrate. Auch das AS3X-Stabilisierungssystem arbeitet hervorragend, als ob es nie in einem anderen Körper gesteckt hätte.

Ich war zufrieden und konnte mich dem farblichen Finish zuwenden. Mit Abdeckband von Tamiya, Pinsel und Emailfarben von Revell machte ich mich an die Arbeit. Hätte ich gewusst, dass die Pitts so gut fliegt, hätte ich das Finish schon vor dem Zusammenbau angebracht. Nun war Fingergymnastik angesagt. Und Geduld. Die Freude am Resultat entschädigte jedoch allen Aufwand.

Der Bereich von Cowling, oberem Kabinenbereich und Rumpfrücken ist mit Balsaholz beplankt.

Von analog zu digital

Nun hätte man‘s ja damit gut sein lassen können. Ich hatte jedoch Lust auf mehr. Oder besser gesagt auf weniger – weniger Gewicht. Die Stabilität der Zelle war übertrieben hoch, so dass sie noch einiges an Gewichtsoptimierung vertrug. Aber all die Mühe noch einmal? Wenn schon, denn schon! Ich griff zum Telefon und rief meinen Freund Chrigu an. Ein Treffen im Berner Seeland folgte und Chrigu war im Boot. Die Fortsetzung nahm ihren Lauf und der Bauplan wechselte den Kanton. Chrigu beherrscht die Kunst des CAD. Es dauerte nicht lange und ich konnte mit dem Mauszeiger meines MacBooks die Pitts um alle Achsen drehen und bestaunen. Für mich als Laie immer wieder a faszinierend.

Ich war in der komfortablen Lage, Wünsche anzubringen. Chrigu setzte sie geduldig um. Getreu dem Motto „Wir ändern selbst die Änderungen“ wurde entworfen, verworfen, unverschämt gewünscht und manchmal nochmal alles von vorn. Bekanntlich kommt der Appetit mit dem Essen. Ein Wunder, dass Chrigu überhaupt noch mit mir spricht. Ich muss wohl einen riesigen Stein in seinem Brett haben. Vielen Dank auch an dieser Stelle, treuer Kamerad!

Das Leitwerk ist in einer leichten Stäbchenbauweise gehalten.

Und dann, eines Tages in dieser Phase teilte Chrigu mir in aller Seelenruhe mit, dass seit Neuestem in seiner kleinen Wohnung in einer Ecke des Wohnzimmers eine Lasermaschine stehe... Irgendwann im Frühjahr 2018 erhielt ich per Post ein schmuckes, kleines Paket. In den Händen hielt ich fein säuberlich verpackt den ersten Bausatz. Noch ohne Bauanleitung, aber mit detaillierten Bauplänen, 3D-Druckteilen und fein säuberlich gelaserten Bauteilen. Ich muss schon sagen: Die Begeisterung meinerseits war groß. Und spätestens jetzt ließ sich das Potenzial einer Kleinserie nicht mehr leugnen.

Die Tragflächen entstehen auf dem Plan in Rippenbauweise.

Erstes Serienmodell

Der Zusammenbau der ersten gelaserten Version entstand nach einer längeren Pause im Frühjahr 2019 und diente der Überprüfung der Passgenauigkeit. Anhand dieses Modells entstand dann auch die Lochschablone, die dem Anbringen der Löcher für den Baldachin in der Beplankung dient. Diese Pitts beließ ich im Rohbau und überreichte sie als Dankeschön dem Chrigu. Seither steht sie bescheiden im Regal und erinnert an die Anfänge.

Im Winter 2019/20 erhielt ich von Chrigu den ersten serienreifen Bausatz, bei dessen Aufbau ich jeden Bauschritt fotografisch dokumentierte und schriftlich protokollierte. Hier war Ausdauer und Präzision gefragt. Beschreiben, was zu tun ist, nachdem es schon zum dritten Mal getan wurde, entbehrt jeglicher Spannung und war eine mühsame Notwendigkeit auf dem Weg zu unserer Vision. Doch wie schon gesagt, was lange währt...

Das klassische Kunstflugdesign mit den hübschen weißen Streifen und den schwarzen Rändern ließ sich übrigens vor dem finalen Zusammenbau deutlich effizienter bewerkstelligen. Nach dem Zusammenfügen der einzelnen Bauteile und nach dem Finish wurde gewogen: 98 Gramm Abfluggewicht. Das ist doch mal eine deutliche Reduktion. Nun war ich aber gespannt.

Zweiter Erstflug

„The same procedure as every year, James!“ Gas rein und hoch damit. Das geht aber flott! Die Abspeck-Kur ist deutlich spürbar. Und das Flugverhalten erinnert mich an das Beast. Zu erwähnen ist allerdings, dass während des ganzen Prozesses der ursprüngliche Motor durch einen stärkeren 3.000-kV-Antrieb ersetzt wurde. Auch Zug und Sturz stimmen besser. Auf dem Rücken ist deutlich weniger Nachdrücken nötig und Messerflüge gelingen bereits mit Halbgas. Der Schwerpunkt liegt mit dem 300-mAh-Akku etwas weit hinten, mit einem 350er Akku dagegen etwas weit vorne. Fliegen tut‘s aber mit beiden Varianten grundsätzlich gut. Wer sicher gehen will, gibt beim 300er Akku ein bis zwei Gramm Blei in die Nase.

Erleichternd: Wo immer möglich, wird an Gewicht gespart, auch an den Querrudern und am Randbogen.

Ideal für ausgeschlachtete Komponenten: In die Pitts passen etwa die aus den UMX-Modellen bekannten Empfänger-/Regler-/ Servoboards.

Und die Emotionen? Die gehen hoch! Der lange, beharrliche Weg hat sich gelohnt. Die kleine Pitts hat inzwischen schon unzählige Flüge auf dem Buckel. Sie hat mir auch während der Corona-Zeit das Fliegen ermöglicht, weil ich auf keinen Flugplatz angewiesen war. Am liebsten fliege ich sie frühmorgens vor der Arbeit. Wenn die Sonne aufgeht und die Luft noch völlig ruhig ist – danach erscheine ich jeweils schon frühmorgens in bester Stimmung auf der Arbeit.

Oberes und unteres Querruder sind per Schubstange miteinander verbunden. Sorgt für eine zackige Rollrate!

MACHflight

Nun, auch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Schließlich beinhaltete die Idee auch den Aspekt der Serienfertigung und des Verkaufs. Chrigu produzierte die ersten 20 Stück. Und ich kümmerte mich um die ersten potenziellen Abnehmer. Der RC-Modellbauprofi in Winterthur beriet mich beim Ermitteln eines angemessenen Preises. Im Gespräch mit ihm kam auch heraus, dass sich der Aufwand lohnen müsste, eine Kabinenhaube in PET-G zu produzieren und beizulegen (in der Bauanleitung verwiesen wir noch auf die Möglichkeit, diese aus einer PET-Flasche selbst herauszuschneiden).

Um unser bescheidenes Produkt an den Kunden zu bringen, kamen wir nicht umhin, unserer Idee einen Namen zu geben. MACHflight. „MA“ für Manuel, „CH“ für Chrigu und „flight“ für unsere Passion. In der Folge entstanden Webpage, Youtube- und Instagram-Kanal. Unsere Hoffnung beruht auf der Annahme, dass es anderen Piloten ähnlich geht wie mir damals mit dem toten Body und den intakten Komponenten. Im Sinne von Nachhaltigkeit wollen wir an dieser Stelle ermutigen, eigene kreative Wege zu gehen. Und warum nicht mal wieder ein Modell in Balsaholz-Bauweise? Ein weiteres Flugzeug ist bereits in der Testphase. So viel sei verraten.

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FMT 08.2020

2020-07-23

EDITORIAL

Cover

l EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, diese Ausgabe steht für mich ganz im Zeichen des Gänseblümchens, unserer Bauplanbeilage. Treffender hätte der Konstrukteur Erwin Schamburger sein Modell nicht bezeichnen können. Das Gänseblümchen, klein und allein stehend fast ein wenig unscheinbar, wird im Volksmund auch…

MARKT UND MELDUNGEN

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l MARKT UND MELDUNGEN

Segelflug Schambeck Luftsporttechnik Bei Schambeck Luftsporttechnik gibt es jetzt CNC-gefräste Fahrwerksspanten aus 6-mm-Flugzeug-Birken-Sperrholz mit passendem Bohrbild für FEMA- und Schambeck-Fahrwerke. Das große Bohrbild passt für eine Fahrwerksbreite von 72 mm…

Verbände und Veranstaltungen

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WEGWEISER

l Zulassung von Großmodellen

Das Luftsportgeräte-Büro (LSG-B) des Deutschen Aero Clubs ist unter anderem für die Zulassung von Flugmodellen über 25 bis 150 kg zuständig. Reinhard Schott, Prüfer für Großmodelle im LSG-B und Fachreferent Großmodelle der BuKo Modellflug im DAeC, erklärt im Folgenden die Schritte zur erfolgreichen Zulassung.


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Ein Kommentar von Gerhard Wöbbeking

l Modellflug und deutsche Rechtskultur

Die EU-Kommission hatte es gut gemeint. Nach einheitlichen Regulierungen für den bemannten Luftverkehr brauchte auch der unbemannte eine gemeinsame europäische Basis. Drohnen unter 150 kg entwickelten sich zu einem bedeutenden ökonomischen Faktor und ihr Betrieb…

PREVIEW

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Horizon Airmeet Live 2020

l DAS ANDERE SPEKTAKEL

Das Horizon Airmeet steht seit nunmehr 13 Jahren für RC-Action der Superlative. Die Kombination aus spektakulären RC-Displays mit Full-Size-Acts lässt jedes Jahr die Herzen aller Flugbegeisterten höherschlagen. Einmal im Jahr verwandelt Horizon Hobby den Sportflugplatz im…

Magazin

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l Wir stellen vor: Unsere Autorenmannschaft

Ein großes Team von begeisterten Modellfliegern und -bauern trägt Monat für Monat dazu bei, dass unsere FMT so lebendig und informativ ist. Doch wer verbirgt sich eigentlich hinter den Gesichtern, die am Anfang eines jeden Artikels abgebildet sind?


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l Wie entsteht ein FMT-Bauplan?

Der ein oder andere wird sich schon mal gefragt haben, wie die FMT-Baupläne entstehen. Eine pauschale Antwort gibt’s sicher nicht, ich will euch aber mal meine Vorgehensweise schildern.

INTERVIEW

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11 Fragen an Carl Sonnenschein

l MODELLFLUG-ZUKUNFT IM EU-RECHT

Fragt man sich, welchen Weg der Modellflug in den kommenden Jahren einschlagen wird, kommt man an den Regelungen nicht vorbei, die die EU-Kommission für den Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge (UAV) verabschiedet hat. Klar, diese Vorschriften sind von ihrem Ursprung her nicht für die Nutzer von Flugmodellen gemacht, dennoch teilt sich der Hobby-Modellflieger künftig sowohl den Luftraum als auch das Regelwerk mit den gewerblichen Drohnenbetreibern. Allerdings hat der EU-Gesetzgeber für den Modellflug im Verbandsrahmen ein kleines, aber entscheidendes Hintertürchen eröffnet, das es ermöglicht, das Hobby wie bisher nach relevanten, nationalen Gesetzen weiter ausüben zu dürfen. Was dies für Modellflugpiloten bedeutet und welchen Weg der DMFV gewählt hat, um für seine Mitglieder die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, haben wir Rechtsanwalt Carl Sonnenschein, Verbandsjustiziar des DMFV, gefragt.

PORTRÄT

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Pitts Special S1-S von MACHflight

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Eigenbau der Lockheed SR-71 von Daniel Gyr

l DIE GIER NACH TEMPO

Welches Flugzeug flog schneller über den Nordatlantik, die Concorde oder die Lockheed SR-71? Die maximale Geschwindigkeit der Concorde betrug 2.405 km/h, die SR-71 erreichte 3.529 km/h – womit diese Frage beantwortet wäre. Die Faszination der SR-71 beschäftigt nicht wenige Modellbauer. Einer dieser „Angefressenen“ ist Daniel Gyr aus dem Schweizer Oberägeri. Bevor er sich an den Bau der eigentlichen SR-71 wagte, baute Daniel drei SR-71-ähnliche Prototypen, um Erfahrungen im Umgang mit diesem doch speziellen Flugzeug zu sammeln. Ich hatte die Gelegenheit, ihn zu besuchen und mit ihm über die Entwicklungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Modells zu sprechen.


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Nachbau eines Ramrod 250 von SIG

l EINE GESCHICHTE, DIE DAS LEBEN SCHRIEB

Als ich etwa neun Jahre alt war, baute mein Vater ein kleines Modellflugzeug, angetrieben von einem winzigen Benzinmotor. Soweit ich mich noch erinnern kann, war der Rumpf rot und der Flügel und das Höhenleitwerk waren gelb. Um das kleine Motörchen zu starten, wurde um den Propeller eine Feder gewickelt, mit der der Antrieb zum Laufen gebracht wurde. Wenn der Winzling einmal mehr schlecht als recht lief, heulte es fürchterlich und das kleine Modell stieg in großen Kreisen in die Höhe, bis der Motor infolge Benzinmangels abstellte. Der anschließende Gleitflug endete vielfach auf Bäumen oder anderen Hindernissen. Als im eiskalten Winter 1962/63 die meisten Seen in der Schweiz zugefroren waren, durften diese sogar gefahrlos betreten werden. Dies nutzten wir natürlich, um den kleinen Flieger mitten auf dem eisbedeckten See in unserer Nähe fliegen zu lassen. Was für ein Spektakel. Diese tollen Erlebnisse waren der Auslöser, dass ich vom gutartigen (!) Modellfliegervirus angesteckt wurde und diesen seit bald sechzig Jahren gesund in mir trage.

EIGENBAU

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Dornier Seastar CD2

l SOMMER, SONNE, FLORIDA

Ich war schon immer ein Fan des Wasserflugs, hatte auch schon diverse Modelle; Flugboote wie die Canadair, Catalina, Albatross – aber alle waren sie nicht richtig zufriedenstellend. Die meisten sprangen auf dem Wasser beim Landen oder man konnte nicht scale fliegen, weil sie zu schnell waren. Schwimmermodelle wiederum überschlugen sich bei Start und Landung leicht und man konnte mit ihnen auf dem Wasser keine Kreise ziehen.


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Bussard-Vogelmodell im Eigenbau

l EWIGES VORBILD

In den Anfängen der Fliegerei ließen sich die Pioniere von Vögeln inspirieren, diese Tiere waren Vorbild für die ersten Flugmaschinen. Deswegen hatte ich vor Jahrzehnten vor, mir ein Modellflugzeug in Form eines Vogels zu bauen. Beim Experimental-Modellbauertreffen Inter-Ex habe ich immer wieder gute und auch weniger erfolgreiche Vogel-Modelle gesehen. Seinerzeit wurden diese von einem Verbrennungsmotor angetrieben – das störte mich, ebenso der zugehörige, fest installierte Propeller. Deshalb unternahm ich 1993 den Versuch, einen Schmetterling als Segler zu bauen. Mit Hochstart und der Möglichkeit, die V-Form während des Flugs zu ändern. Es war leider kein Erfolg...

TEST

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Zlin Z-526 Akrobat von Pichler

l SCHÖNE TSCHECHIN

In den 80igern Jahren gab es jedes Jahr auf dem heimischen Segelflugplatz einen Großflugtag. Anwesend war dabei immer eine Pilotin mit ihrer Zlin Z-526 Akrobat. Was diese Frau an klassischem und vor allem ästhetischem Kunstflug an den Himmel zauberte, war einfach toll und unterschied sich wohltuend von manch heutiger Vorführung mit wildem Herumgeturne. Seitdem hat mich dieser Flugzeugtyp nicht mehr losgelassen. Die Pilotin lange Zeit auch nicht. Als die Firma Pichler ein Modell in handlicher Größe von 1,61 m heraus brachte, war dessen Bestellung schnell beschlossene Sache.


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robbe RO-BECs von Modellbau Lindinger

l MASS GESCHNEIDERT

Getaktete BEC-Systeme sind seit einigen Jahren auf dem Markt und haben sich vielfach bewährt. Die Entwicklung geht auch auf diesem Sektor stetig voran; die Systeme werden immer kleiner und dank neuer Wandler-ICs leistungsfähiger. Zur neuen Generation gehören auch die unter dem robbe-Label vertriebenen BECs von Lindinger. Unser Autor Dipl.-Ing. Detleff Rosner hat sie aufwendig getestet.


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K-RAT II von robbe

l NEUAUFLAGE

Mit dem K-RAT II bringt robbe ein ehemaliges Erfolgsmodell neu auf den Markt. War der Ur-K-RAT im Jahr 1997 als reiner Hotliner ausgelegt, stellt der Neue einen Allrounder für den ambitionierten Modellflieger dar. Er soll für rasante Manöver und Kunstflug, aber auch für das Thermikfliegen geeignet sein – wobei die gutmütigen Flugeigenschaften seinen Piloten nicht überfordern sollen – so die Leistungsbeschreibung des Herstellers. Wir haben’s ausprobiert.


Cover
LED Glider-Sets von uniLIGHT.at

l ER LEUCHTUNG

Erst vor wenigen Jahren haben wir unser Haus komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt; da spart man viel Strom und wir Schwaben sparen ja gerne. Witzigerweise habe ich in meinen Modellflugzeugen schon vor vielen Jahren LEDs als Beleuchtung eingesetzt. Früher mit selbstgestrickten Stromversorgungen und relativ schwachen LEDs. Heute geht da mehr, viel mehr.


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Stratus 4000 von Schmierer/Valenta

l JÄGER der verlorenen Thermik

Was FMT-Autoren so alles zusammenfaseln, wenn sie eine gute Überschrift suchen: Jäger der verlorenen Thermik. So ein Blödsinn! Oder doch nicht? Denn diese zugegeben etwas konstruierte Titelzeile passt eigentlich wunderbar.


Cover
Combat von Pichler Modellbau

l WIR WOLLEN SPASS!

Ja, auch wenn ich von Herzen Holzwurm bin, finde ich seit meinen Lidl-Flieger-Erfahrungen (vgl. FMT 11/2019) kleine Schaummodelle gar nicht so schlecht. Da mir der 3D-Kunstflug aber nicht liegt, wollte ich keine Edge, Extra oder einen sonstigen Shocky. Als staatlich anerkannter Nurflügelfan fiel mir aber ein kleiner Nuri von Pichler ins Auge: der Combat.


Cover
Slick X360 4D von Multiplex

l Öffnet die 4. DIMENSION

Der 3D-Kunstflug mit Shockflyern ist seit vielen Jahren etabliert und auf dem Markt gibt es eine Menge geeigneter Modelle. Das sogenannte 4D-Fliegen – also der Kunstflug mit Umkehrschub – war bisher aber eher den Experten vorbehalten. Multiplex will diesen Umstand mit der Slik X360 4D ändern.

KOLUMNE

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l Hier riecht’s nach Sprit

Während ich gerade an dieser Kolumne arbeite, kommt die Nachricht, dass die ProWing in diesem Jahr „dank“ Corona doch nicht stattfinden wird. Sehr schade, aber wohl vernünftigerweise unabwendbar. Ich hatte mir, als Ansporn, um aus meinem persönlichen Gesundheitstal raus zu kommen, den Besuch dieser…

REPORT

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35 Jahre Antikmodellflugfreunde Deutschland

l JUBILÄUMS-SAISON

Es ist nun schon eine gefühlte Ewigkeit her, seit wir uns zum gemeinsamen Fliegen auf einem Modellflugplatz treffen konnten. Am 3. Oktober 2019 war es, als die Jubiläumssaison „35 Jahre Antikmodellflugfreunde Deutschland e.V. (AMD)“ mit dem Freundschaftsfliegen an der Flugwerft des Deutschen Museums in München-Oberschleißheim ihren Abschluss fand. Quer durch die Republik hatten mehr als 30 Veranstaltungen stattgefunden.

BAUPLAN 3201522

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Zweiachs-Segler Gänseblümchen

l ENTSPANNUNGS-THERAPIE

Ein tolles Flugbild, langsames majestätisches Gleiten, leicht durchgebogene Flügel – jeder Segelflieger, ob modellfliegend oder personentragend, kennt sie: Moderne Segler mit großer Spannweite und hoher Streckung, die Superorchideen. Modelle solcher Orchideen gibt es reichlich, mit Spannweiten bis über 10 m und nach oben offenen Preisen. Und nach unten? Da ist die Auswahl ziemlich übersichtlich. Aber genau sowas schwebte mir vor: Klein, leicht, unkompliziert und mit vorbildähnlicher Optik. In Bezug auf Größe, Aufwand und Preis eher das Gegenteil einer Superorchidee. Um bei einem botanischen Namen zu bleiben, sollte das Modell Gänseblümchen heißen. Was es nicht gibt, wird selbst gemacht! Aus Holz, klar, aber mit Styro/ Balsaflächen, das vermindert den Bauaufwand und gibt Spielraum für ein besonderes Extra: durchgebogene Flügel.

GRUNDLAGEN

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Einstellwinkeldifferenz (EWD) am Segelflugmodell, Teil 3

l DAUERTHEMA

In der letzten Ausgabe haben wir gesehen, wie man definiert, auf welchen Auftriebsbeiwert das Modell bei Neutralstellung des Höhenleitwerks mit der EWD einzustellen ist. Nun werden wir die dafür erforderliche EWD berechnen und den Modell-Schwerpunkt für den Erstflug bestimmen.

BAUPRAXIS

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Umlackieren von GFK-Kabinenhauben

l WUNSCHGEMÄSS

Gelb auf Gelb. Gemeint sind die Farben von Rumpf und Kabinenhaube des neuen Attacko 2.8 Evo von ChocoFly (vgl. FMT 07/2020). Das gefällt sicherlich nicht jedem und dem Autor überhaupt nicht. Also muss eine andere Farbe drauf, aber ohne gleich wieder 2K-Lack anrühren und den Kompressor anschmeißen zu müssen. Da muss die Sprühdose her. Funktioniert das?


Cover
Para-RC Cloud 0.5 mit Eigenbau-Trike

l PIMP MY PARA

Fliegen heißt landen! Ja, schön fliegt der Para-RC Cloud 0.5 von Hacker Motor. Das konnte man bereits im Test der FMT 01/2020 nachlesen, aber landen... Normalerweise wird der Schirm bei der Landung einfach aufgefangen oder man versucht, die Gondel zu fassen. Aber spätestens, wenn der Gleitschirm wie ein Flächenfluggerät gelandet werden soll, kullert er trotz extrem langsamer Anfluggeschwindigkeit mehrfach um die eigene Achse. Ergebnis: Leinen-Salat.


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Foamies mit Kontra-Antrieb

l GEGEN-LÄUFIG

Für die Mehrheit der Modellbauer genügt natürlich ein einzelner Antriebsmotor mit einem Propeller in ihrem Modell. Das ist erprobt und funktioniert sehr gut – also warum etwas ändern? In meinem persönlichen Fall war es einfach so, dass ich nach vielen Jahren mit konventionell angetriebenen elektrischen Modellen den Wunsch hatte, eine Alternative auszuprobieren.