PORTRÄT

DIE GIER NACH TEMPO

Eigenbau der Lockheed SR-71 von Daniel Gyr


Welches Flugzeug flog schneller über den Nordatlantik, die Concorde oder die Lockheed SR-71? Die maximale Geschwindigkeit der Concorde betrug 2.405 km/h, die SR-71 erreichte 3.529 km/h – womit diese Frage beantwortet wäre. Die Faszination der SR-71 beschäftigt nicht wenige Modellbauer. Einer dieser „Angefressenen“ ist Daniel Gyr aus dem Schweizer Oberägeri. Bevor er sich an den Bau der eigentlichen SR-71 wagte, baute Daniel drei SR-71-ähnliche Prototypen, um Erfahrungen im Umgang mit diesem doch speziellen Flugzeug zu sammeln. Ich hatte die Gelegenheit, ihn zu besuchen und mit ihm über die Entwicklungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Modells zu sprechen.

FOTOS: DANIEL GYR, BEAT EICHENBERGER

ZUM ORIGINAL

Das zweistrahlige US-Aufklärungsflugzeug SR-71 absolvierte 1964 seinen Erstflug. Insgesamt wurden 32 Maschinen hergestellt und von 1966 bis 1998 eingesetzt. Die Maschinen flogen so hoch und schnell, dass sie von den damaligen Boden-Luft-Raketen nicht abgeschossen werden konnten. Schon an der Form der Blackbird konnte man die Geschwindigkeit erahnen, mit dieser und der speziellen Beschichtung wurde aber auch versucht, die Radar-Reflektionsflächen zu reduzieren. Die Länge der SR-71 betrug 32,74 m, die Spannweite dagegen nur 16,74 m, die maximale Geschwindigkeit betrug sagenhafte 3.529 km/h. Die Besatzung bestand aus einem Piloten und einem Reconnaissance System Officer (Aufklärungs-Offizier).

BEAT EICHENBERGER

FMT: Daniel, kannst du uns kurz etwas über deine Person verraten.

Daniel Gyr: Ich bin 53 Jahre jung und von Beruf Möbelschreiner. Als Sohn von Meini Gyr (Mirage-Modell-Vater der Schweiz) kam ich natürlich sehr früh in Kontakt mit der Modellflugszene. Nach einer Unterbrechung, in der mich Mopeds, Motorräder, Autos usw. mehr interessierten, fand ich vor 14 Jahren zurück zum Modellflughobby.

FMT: Daniel, welche Sparten des Modellfluges betreibst du hauptsächlich?

Daniel Gyr: Ich fliege allgemein gern alle Modelle, die schnell sind, wobei der Antrieb egal ist. Eine besondere Vorliebe habe ich allerdings für die Deltas, was wohl an den Genen liegt.

Die drei Prototypen von unten nach oben: „SR-72“, „Espada“ und „Vanquish“.

FMT: Warum hast du dir ausgerechnet die Lockheed SR-71 als Modell gewählt? Dies ist doch alles andere als ein einfach zu bauendes Modell, geschweige denn zu fliegen.

Daniel Gyr: Mich hat vor allem die Geschichte der SR-71 Blackbird fasziniert.

FMT: Bevor du dich an den Bau der eigentlichen SR-71 gewagt hast, hast du ja zuerst drei Testflugzeuge gebaut, um dich mit der besonderen Auslegung dieses Flugzeuges vertraut zu machen und um Erfahrung im Umgang damit zu sammeln. Kannst du uns etwas über diese Modelle verraten?

Daniel Gyr: Die SR-71 ist eine ganz spezielle Konstruktion. Da ich keinerlei Anhaltspunkte hatte, auf die ich zurückgreifen konnte, habe ich zuerst drei Modelle als Versuchsträger gebaut. Bei jedem habe ich vor dem Bau ein Pflichtenheft erstellt, was ich bei diesem Modell testen wollte. Diese Erkenntnisse sind dann ins nächste Modell eingeflossen.

Die Schneiderippen für die Styroporteile wurden mit der Laubsäge aus gefärbten Kunstharzplatten ausgesägt.

FMT: Dann bist du nach dem Prinzip „learning by doing“ vorgegangen. Ein immenser Aufwand.

Daniel Gyr: Das kann man so sagen.

FMT: Kannst du uns etwas mehr über deine Versuchsträger verraten?

Daniel Gyr: Beim ersten Modell, von mir „SR-72“ genannt, habe ich die Geometrie und ca. 80% der Rumpffläche übernommen. Als Baumaterialien verwendete ich Balsa, Sperrholz und Oracover. Den Schwerpunkt ermittelte ich zuerst mit Gleitflügen. Die Flugeigenschaften sind gut aber die Sichtbarkeit von vorn ist problematisch wegen der Silhouette. Es handelt sich um einen Pusher. Mit 3s-LiPo erreichte ich eine Geschwindigkeit von ca. 200 km/h.

Als Grundgerüst dient eine kreuzförmige Sperrholzkonstruktion. Jedes Rumpfsegment wurde einzeln aus Styropor geschnitten und anschließend formgebend um dieses Grundgerüst geklebt.

FMT: Was hast du beim zweiten Modell geändert?

Daniel Gyr: Dann bin ich auf den Impellerantrieb umgestiegen. Das zweite Modell war die „Espada“, was Schwert oder Degen in spanischer Sprache bedeutet. Dieses Modell hatte die Original-Abwicklung der Flächengeometrie und war der Versuchsträger, um die Schubachse der beiden Impeller zu bestimmen. Es erhielt 2 Hoffmann-55er-Impeller mit 4s-LiPo. Die Bauweise glich der „SR-72“. Die Geschwindigkeit war genügend…

FMT: Dann fehlt noch der Dritte im Bunde.

Daniel Gyr: Der dritte und letzte Versuchsträger war meine „Vanquish“. Vanquish ist das englische Wort für siegen oder besiegen. Langsam näherte ich mich meinem großen Ziel. Diese war das erste Modell mit eigenem Profil. Die Rumpffläche wurde gegenüber dem Original wieder reduziert. Die Aerodynamik ist sehr gut, wobei ich beim genauen Schwerpunkt immer noch am Optimieren bin. Bei der Bauweise habe ich nebst Balsa, Sperrholz und Oracover erstmals auch Styropor eingesetzt. Als Impeller verwende ich einen Amacker 120er mit 12s-LiPo. Die Geschwindigkeit liegt über 300 km/h. Die Landeeinteilung muss perfekt sein, da das Modell ausgezeichnete Gleiteigenschaften hat.

FMT: Und jetzt warst du bereit, dich an den Bau der SR-71 zu wagen. Gab es nebst den nun gemachten Erfahrungen noch weitere Grundlagen für deinen Nachbau?

Daniel Gyr: Als Basis diente ein Revell-Baukasten und eine 3-Seiten-Ansicht aus dem Internet sowie natürlich die vielen Erkenntnisse aus den Testmodellen.

Die Sperrholzspanten leiten die Kräfte in den Flügel ein und dienen auch als Träger für die beiden Impeller sowie für das EZFW. Die Impeller sind am äußersten Punkt des Querträgers befestigt. Das Schubrohr kann von dort aus nach hinten eingeschoben werden.

FMT: Wie ging es dann weiter?

Daniel Gyr: Wenn man sich an den Nachbau eines bestehenden Flugzeuges wagt, muss man sich zuerst Gedanken über die Platzverhältnisse im Bastelkeller und die Transportmöglichkeiten zum Modellflugplatz machen.

FMT: Welchen Maßstab hast du gewählt?

Daniel Gyr: Maßstab 1:12. Dies ergibt eine Spannweite von 1,42 m und eine Länge von 2,73 m ohne Pitotrohr. Da das Modell zum Transport nicht zerlegbar ist, d.h. am Stück gebaut ist, entsprechen diese gleich den Transportmaßen.

Die Beplankung besteht aus 2,5und 3-mm-Balsabrettchen, welche mittels Weißleim und PU-Kleber aufgezogen wurden.

FMT: Und dieses Ungetüm hat Platz in deinem Auto?

Daniel Gyr: Na klar, in meinem „VW-Büssli“ hat so einiges Platz. Die Herausforderung beim Einladen ist nicht die Länge, sondern die Spannweite. Hier braucht es einige Tricks, dann klappt das Laden ohne Probleme und mit 2 cm Reserve in der Breite.

Die SR-71 geht im Bastelkeller durch die Decke, im wahrsten Sinn des Wortes.

FMT: Welche Baumaterialien hast du verwendet?

Daniel Gyr: Da ich schon von Berufes wegen gerne mit Holz arbeite, kam für mich eigentlich nur wieder die Balsa-Sperrholzbauweise in Frage. Zur äußeren Formgebung kamen wie bei der „Vanquish“ noch geschnittene Styroporteile dazu.

FMT: Ich habe deine Schneideschablonen und die Spantensätze gesehen. Diese haben teilweise äußerst komplizierte Formen. Wie bist du zu diesen Umrissen gekommen?

Daniel Gyr: Einerseits habe ich einige Rumpfquerschnitte im Internet gefunden, und anderseits habe ich ein Revell-Modell in Scheiben geschnitten (Salamitaktik!). Diese habe ich dann miteinander verglichen. Diesen Cocktail mischte ich mit meinen Erfahrungen aus den Testmodellen und so sind dann die Schablonen und Spanten entstanden. Die einzelnen Styroporsegmente habe ich mit einem Kollegen freihändig geschnitten.

Mittels Schraubzwingen und dem Negativ wurde die Beplankung beim Klebevorgang am Vorderrumpf gepresst.

FMT: Welches Profil hast du verwendet?

Daniel Gyr: Eigenkreation auf der Basis meiner Testmodelle.

Das aus einer speziellen Fotofolie hergestellte Schubrohr erhielt eine zusätzliche Verstärkung durch Ringspanten und Längsgurte. Der Auslass ist um 12% eingeschnürt.

FMT: Wie ging es dann weiter?

Daniel Gyr: Da die tragenden Elemente aus einer Holzkonstruktion bestehen, mussten die dafür notwendigen Teile zunächst mit der Laubsäge aus Sperrholz sorgfältig ausgeschnitten werden. Dieses Holzgerüst ist verantwortlich für die Aufnahme aller wirkenden Kräfte. Die Styroporteile dienen ja nur zur äußeren Formgebung. Nachdem ich alle Teile beisammen hatte, musste das ganze Puzzle noch zusammengeklebt werden. Ein ausreichend großes Baubrett, welches fast meinen Bastelkeller sprengte, diente als Baugrundlage. Es war wichtig, dass dieses absolut plan war, damit sich ja kein Verzug beim Bau einschleichen konnte.

Die Silhouette eines einmaligen Modells.

FMT: Welche Kleber hast du verwendet?

Daniel Gyr: Weißleim und PU-Kleber waren die Mittel der Wahl.

Die untere Beplankung ist aufgebracht und die Servo- und Fahrwerksschächte sind ausgeschnitten.

FMT: Gerne möchte ich noch etwas wissen über das Holzgrundgerüst.

Daniel Gyr: Im Grunde genommen bildet dieses ein großes Kreuz. Im Längsschenkel sind das Bugfahrwerk, alle Akkus und die elektronischen Komponenten untergebracht. Im Querschenkel sind innen die beiden Einziehfahrwerke befestigt. Im äußeren Teil befinden sich die beiden Impeller. Vor und hinter diesen Hauptträgern habe ich noch kleine Sperrholzspanten angebracht, welche die beiden Triebwerksgondeln abstützen. Diese sind dann nicht etwa gerade, sondern wie beim Original leicht geschwungen.

Bespannt wurde mit Oracover Silber. Die Folienstücke werden gemäß Vorlage vom Revell-Modell aufgebügelt.

FMT: Eine zusätzliche Herausforderung an deine Baukunst! Gehen wir noch etwas ins Detail. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Schubachse. Kannst du uns dazu noch etwas verraten?

Daniel Gyr: Wie ich schon erwähnte, habe ich bei meinem Testmodell „Espada“ Erfahrungen über den Einfluss der Schubachse auf die Flugleistungen gesammelt. Diese Ergebnisse habe ich nun beim Bau der SR-71 nutzen können. Die beiden Schubrohre habe ich aus einer Fotofolie hergestellt. Die beiden Impeller sind außen zwischen den beiden Hauptspanten abnehmbar angebracht. Der Zugang geschieht über einen Deckel. Durch diese Öffnung kann ich bei herausgenommenem Impeller die Schubrohre einsetzen. Die vordere Position ist durch den Impeller gegeben. Beim Heckauslass kann ich anhand von Stellschrauben die Schubachse aber noch justieren.

Der Rohbau ist geschafft, auch die Motivation steigt wieder.

FMT: Stichwort Einziehfahrwerke – welches Fabrikat verwendest du?

Daniel Gyr: Die Einziehfahrwerke entstanden aus einer Kombination der Elektron ER 50-Mechaniken mit Fahrwerksbeinen von Behotec. Diese hat mir mein Freund Michi Stürmer auf eine Doppelbereifung umgebaut. Dass ich natürlich auch Radbremsen im Einsatz habe, ist bei diesem Gewicht ein Muss.

FMT: Wo bringst du die nicht unwesentliche Anzahl von insgesamt 24 LiPo-Zellen mit 7.400 mAh unter?

Daniel Gyr: Jeder Impeller hat seine eigenen 12 LiPo-Zellen. Diese werden in zwei separaten Aufnahmekästen im Längsträger, nahe bei den Triebwerken untergebracht. Dadurch haben sie kurze Leitungen. Mit über 2 kg Gewicht setzt das eine stabile Konstruktion voraus. Die beiden Regler befinden sich übrigens auf der Unterseite des Modells an der frischen Luft.

Sauber gestalteter Einlauf. Der geschwungene Verlauf der Triebwerksgondel ist gut erkennbar.

Den Zugang zum Impeller ermöglicht ein Deckel auf der Oberseite der Triebwerksgondel. Der Impellermantel-Schubrohrübergang wird mit einem Aluminiumband abgeklebt.

Das Cockpit ist abnehmbar und dient als Vorratskammer für allfällige Bleizugaben. Schön zu sehen: Die Folien-Überlappungen imitieren die Blechstöße.

Die vier Ruderblätter werden über den Deltamischer angesteuert. An den Flügel-Vorder- und den Ruder-Hinterkanten sowie der Bugbereich wurde die Ovacover-Folie mit schwarzer Farbe lackiert.

Über mangelnde Kühlung kann sich dieser Regler nicht beklagen.

Jeder Antriebsakku hat seinen eigenen Platz. Die Deckel werden verschraubt.

FMT: Die nach innen geneigten beiden Seitenleitwerke sind ein Markenzeichen für die SR-71. Beim Original sind diese als Pendelleitwerke ausgeführt. Wie hast du dies beim Modell gelöst?

Daniel Gyr: Die Seitenleitwerke sind fix auf die Triebwerksgondeln geklebt. Der Nutzen einer Ansteuerung stand bei mir in keinem Verhältnis zum Aufwand.

FMT: Bei jedem Flugzeug, ob groß oder klein, ist die richtige Position des Schwerpunktes ein matchentscheidender Faktor. Nach welchen Kriterien hast du den Schwerpunkt ermittelt?

Daniel Gyr: Den Schwerpunkt habe ich einerseits gerechnet und anderseits auch meine Schlüsse aus den Erfahrungswerten meiner Eigenbaudeltas gezogen.

Man riecht förmlich die Geschwindigkeit…

FMT: Wie hast du das Oberflächenfinish gemacht?

Daniel Gyr: Für das ganze Modell habe ich 12 m Oracover-Folie gebraucht. Als „Schnittmuster“ diente mir das Revell-Modell. Die zugeschnittenen Folienstücke habe ich entsprechend dieser Vorlage positionsgerecht aufgeklebt. Die Überlappungen imitieren sehr gut die Blechstöße. Die Decals sind Wasserschiebebilder von Tailormadedecals, die Signatur und Lüftungsgitter stammen von Patschbo.

Auch die elektronischen Komponenten haben ihr eigenes, abschließbares Zuhause.

FMT: Wie steuerst du die Ruderflächen an? Hast du einen Kreisel eingebaut?

Daniel Gyr: Ich setze den Deltamischer bei meiner Futaba T18SZ ein. Einen Kreisel brauche ich nicht. Schnelle Finger und die richtige Aerodynamik genügen vollauf.

Die Ruderscharniere bestehen aus Stiftscharnieren. Aus Sicherheitsgründen werden diese zusätzlich mit einem Tesaband überklebt.

FMT: Wie lange hast du am ganzen Projekt gearbeitet?

Daniel Gyr: Ab dem Jahre 2015 habe ich die Stunden nicht mehr gezählt. Geschätzt sind es wohl etwa 2.500 Stunden.

FMT: Wann findet der Erstflug statt?

Daniel Gyr: Das Modell ist komplett fertig und bereit für den Erstflug. Infolge der Coronakrise sind allerdings die Einschränkungen noch spürbar. Sobald diese genügend gelockert werden, will ich den Erstflug wagen.

FMT: Dazu wünschen wir dir viel Glück und schnelle Finger. Eine kurze Rückmeldung vom geglückten Erstflug würde unsere Leser sicher freuen. Herzlichen Dank für das Interview.

Trotz der Länge von 2,72 m transportiert Daniel seine SR-71 ungeteilt.

Lockheed SR-71 Blackbird

Maßstab: 1:12 
Spannweite: 1.420 mm 
Rumpflänge: 2.730 mm ohne Pitotrohr 
Abfluggewicht: 16.950 g 
Impeller: 2× Amacker 120 mm, 10-Blatt-Rotor 
Motoren: 2× Leomotion 5038-700 
Regler: 2× 160A-Castle Phoenix Edge HV 160r 
Akku: 4× Leomotion 7.400 mAh 6s2p 30C als 2× 12s2p geschaltet 
Einziehfahrwerk: Electron ER 50 
Fahrwerksbeine: Behotec mod. 
Servos: 4× KST HV BL 5025 im Flügel sowie ein Standard-Servo für das Bugrad

Nächster Artikel
X
Nächster Artikel
X
MASS GESCHNEIDERT
X
aus FMT 08.2020
Dieser Artikel ist aus
X
aus FMT 08.2020

FMT 08.2020

2020-07-23

EDITORIAL

Cover

l EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, diese Ausgabe steht für mich ganz im Zeichen des Gänseblümchens, unserer Bauplanbeilage. Treffender hätte der Konstrukteur Erwin Schamburger sein Modell nicht bezeichnen können. Das Gänseblümchen, klein und allein stehend fast ein wenig unscheinbar, wird im Volksmund auch…

MARKT UND MELDUNGEN

Cover

l MARKT UND MELDUNGEN

Segelflug Schambeck Luftsporttechnik 08803 4899064, www.klapptriebwerk.de Bei Schambeck Luftsporttechnik gibt es jetzt CNC-gefräste Fahrwerksspanten aus 6-mm-Flugzeug-Birken-Sperrholz mit passendem Bohrbild für FEMA- und Schambeck-Fahrwerke. Das große Bohrbild passt für eine Fahrwerksbreite von 72 mm…

Verbände und Veranstaltungen

Cover
WEGWEISER

l Zulassung von Großmodellen

Das Luftsportgeräte-Büro (LSG-B) des Deutschen Aero Clubs ist unter anderem für die Zulassung von Flugmodellen über 25 bis 150 kg zuständig. Reinhard Schott, Prüfer für Großmodelle im LSG-B und Fachreferent Großmodelle der BuKo Modellflug im DAeC, erklärt im Folgenden die Schritte zur erfolgreichen Zulassung.


Cover
Ein Kommentar von Gerhard Wöbbeking

l Modellflug und deutsche Rechtskultur

Die EU-Kommission hatte es gut gemeint. Nach einheitlichen Regulierungen für den bemannten Luftverkehr brauchte auch der unbemannte eine gemeinsame europäische Basis. Drohnen unter 150 kg entwickelten sich zu einem bedeutenden ökonomischen Faktor und ihr Betrieb…

PREVIEW

Cover
Horizon Airmeet Live 2020

l DAS ANDERE SPEKTAKEL

Das Horizon Airmeet steht seit nunmehr 13 Jahren für RC-Action der Superlative. Die Kombination aus spektakulären RC-Displays mit Full-Size-Acts lässt jedes Jahr die Herzen aller Flugbegeisterten höherschlagen. Einmal im Jahr verwandelt Horizon Hobby den Sportflugplatz im…

Magazin

Cover

l Wir stellen vor: Unsere Autorenmannschaft

Ein großes Team von begeisterten Modellfliegern und -bauern trägt Monat für Monat dazu bei, dass unsere FMT so lebendig und informativ ist. Doch wer verbirgt sich eigentlich hinter den Gesichtern, die am Anfang eines jeden Artikels abgebildet sind?


Cover

l Wie entsteht ein FMT-Bauplan?

Der ein oder andere wird sich schon mal gefragt haben, wie die FMT-Baupläne entstehen. Eine pauschale Antwort gibt’s sicher nicht, ich will euch aber mal meine Vorgehensweise schildern.

INTERVIEW

Cover
11 Fragen an Carl Sonnenschein

l MODELLFLUG-ZUKUNFT IM EU-RECHT

Fragt man sich, welchen Weg der Modellflug in den kommenden Jahren einschlagen wird, kommt man an den Regelungen nicht vorbei, die die EU-Kommission für den Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge (UAV) verabschiedet hat. Klar, diese Vorschriften sind von ihrem Ursprung her nicht für die Nutzer von Flugmodellen gemacht, dennoch teilt sich der Hobby-Modellflieger künftig sowohl den Luftraum als auch das Regelwerk mit den gewerblichen Drohnenbetreibern. Allerdings hat der EU-Gesetzgeber für den Modellflug im Verbandsrahmen ein kleines, aber entscheidendes Hintertürchen eröffnet, das es ermöglicht, das Hobby wie bisher nach relevanten, nationalen Gesetzen weiter ausüben zu dürfen. Was dies für Modellflugpiloten bedeutet und welchen Weg der DMFV gewählt hat, um für seine Mitglieder die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, haben wir Rechtsanwalt Carl Sonnenschein, Verbandsjustiziar des DMFV, gefragt.

PORTRÄT

Cover
Pitts Special S1-S von MACHflight

l KLEINES ROTES

Die Idee zu dieser kleinen Pitts entstand aus den Überresten meines UMX-Beasts. Die Zelle war hin, die Elektronik aber unversehrt. Also wurden die Komponenten den sterblichen Überresten entnommen – und sie verschwanden erstmal in den Katakomben meines Ersatzteilelagers. Doch die Idee, den Innereien wieder zu einer würdigen Hülle zu verhelfen, stand bereits fest. Nur, was endlich gut werden will, soll manchmal lange währen.


Cover
Eigenbau der Lockheed SR-71 von Daniel Gyr

l DIE GIER NACH TEMPO

Welches Flugzeug flog schneller über den Nordatlantik, die Concorde oder die Lockheed SR-71? Die maximale Geschwindigkeit der Concorde betrug 2.405 km/h, die SR-71 erreichte 3.529 km/h – womit diese Frage beantwortet wäre. Die Faszination der SR-71 beschäftigt nicht wenige Modellbauer. Einer dieser „Angefressenen“ ist Daniel Gyr aus dem Schweizer Oberägeri. Bevor er sich an den Bau der eigentlichen SR-71 wagte, baute Daniel drei SR-71-ähnliche Prototypen, um Erfahrungen im Umgang mit diesem doch speziellen Flugzeug zu sammeln. Ich hatte die Gelegenheit, ihn zu besuchen und mit ihm über die Entwicklungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Modells zu sprechen.


Cover
Nachbau eines Ramrod 250 von SIG

l EINE GESCHICHTE, DIE DAS LEBEN SCHRIEB

Als ich etwa neun Jahre alt war, baute mein Vater ein kleines Modellflugzeug, angetrieben von einem winzigen Benzinmotor. Soweit ich mich noch erinnern kann, war der Rumpf rot und der Flügel und das Höhenleitwerk waren gelb. Um das kleine Motörchen zu starten, wurde um den Propeller eine Feder gewickelt, mit der der Antrieb zum Laufen gebracht wurde. Wenn der Winzling einmal mehr schlecht als recht lief, heulte es fürchterlich und das kleine Modell stieg in großen Kreisen in die Höhe, bis der Motor infolge Benzinmangels abstellte. Der anschließende Gleitflug endete vielfach auf Bäumen oder anderen Hindernissen. Als im eiskalten Winter 1962/63 die meisten Seen in der Schweiz zugefroren waren, durften diese sogar gefahrlos betreten werden. Dies nutzten wir natürlich, um den kleinen Flieger mitten auf dem eisbedeckten See in unserer Nähe fliegen zu lassen. Was für ein Spektakel. Diese tollen Erlebnisse waren der Auslöser, dass ich vom gutartigen (!) Modellfliegervirus angesteckt wurde und diesen seit bald sechzig Jahren gesund in mir trage.

EIGENBAU

Cover
Dornier Seastar CD2

l SOMMER, SONNE, FLORIDA

Ich war schon immer ein Fan des Wasserflugs, hatte auch schon diverse Modelle; Flugboote wie die Canadair, Catalina, Albatross – aber alle waren sie nicht richtig zufriedenstellend. Die meisten sprangen auf dem Wasser beim Landen oder man konnte nicht scale fliegen, weil sie zu schnell waren. Schwimmermodelle wiederum überschlugen sich bei Start und Landung leicht und man konnte mit ihnen auf dem Wasser keine Kreise ziehen.


Cover
Bussard-Vogelmodell im Eigenbau

l EWIGES VORBILD

In den Anfängen der Fliegerei ließen sich die Pioniere von Vögeln inspirieren, diese Tiere waren Vorbild für die ersten Flugmaschinen. Deswegen hatte ich vor Jahrzehnten vor, mir ein Modellflugzeug in Form eines Vogels zu bauen. Beim Experimental-Modellbauertreffen Inter-Ex habe ich immer wieder gute und auch weniger erfolgreiche Vogel-Modelle gesehen. Seinerzeit wurden diese von einem Verbrennungsmotor angetrieben – das störte mich, ebenso der zugehörige, fest installierte Propeller. Deshalb unternahm ich 1993 den Versuch, einen Schmetterling als Segler zu bauen. Mit Hochstart und der Möglichkeit, die V-Form während des Flugs zu ändern. Es war leider kein Erfolg...

TEST

Cover
Zlin Z-526 Akrobat von Pichler

l SCHÖNE TSCHECHIN

In den 80igern Jahren gab es jedes Jahr auf dem heimischen Segelflugplatz einen Großflugtag. Anwesend war dabei immer eine Pilotin mit ihrer Zlin Z-526 Akrobat. Was diese Frau an klassischem und vor allem ästhetischem Kunstflug an den Himmel zauberte, war einfach toll und unterschied sich wohltuend von manch heutiger Vorführung mit wildem Herumgeturne. Seitdem hat mich dieser Flugzeugtyp nicht mehr losgelassen. Die Pilotin lange Zeit auch nicht. Als die Firma Pichler ein Modell in handlicher Größe von 1,61 m heraus brachte, war dessen Bestellung schnell beschlossene Sache.


Cover
robbe RO-BECs von Modellbau Lindinger

l MASS GESCHNEIDERT

Getaktete BEC-Systeme sind seit einigen Jahren auf dem Markt und haben sich vielfach bewährt. Die Entwicklung geht auch auf diesem Sektor stetig voran; die Systeme werden immer kleiner und dank neuer Wandler-ICs leistungsfähiger. Zur neuen Generation gehören auch die unter dem robbe-Label vertriebenen BECs von Lindinger. Unser Autor Dipl.-Ing. Detleff Rosner hat sie aufwendig getestet.


Cover
K-RAT II von robbe

l NEUAUFLAGE

Mit dem K-RAT II bringt robbe ein ehemaliges Erfolgsmodell neu auf den Markt. War der Ur-K-RAT im Jahr 1997 als reiner Hotliner ausgelegt, stellt der Neue einen Allrounder für den ambitionierten Modellflieger dar. Er soll für rasante Manöver und Kunstflug, aber auch für das Thermikfliegen geeignet sein – wobei die gutmütigen Flugeigenschaften seinen Piloten nicht überfordern sollen – so die Leistungsbeschreibung des Herstellers. Wir haben’s ausprobiert.


Cover
LED Glider-Sets von uniLIGHT.at

l ER LEUCHTUNG

Erst vor wenigen Jahren haben wir unser Haus komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt; da spart man viel Strom und wir Schwaben sparen ja gerne. Witzigerweise habe ich in meinen Modellflugzeugen schon vor vielen Jahren LEDs als Beleuchtung eingesetzt. Früher mit selbstgestrickten Stromversorgungen und relativ schwachen LEDs. Heute geht da mehr, viel mehr.


Cover
Stratus 4000 von Schmierer/Valenta

l JÄGER der verlorenen Thermik

Was FMT-Autoren so alles zusammenfaseln, wenn sie eine gute Überschrift suchen: Jäger der verlorenen Thermik. So ein Blödsinn! Oder doch nicht? Denn diese zugegeben etwas konstruierte Titelzeile passt eigentlich wunderbar.


Cover
Combat von Pichler Modellbau

l WIR WOLLEN SPASS!

Ja, auch wenn ich von Herzen Holzwurm bin, finde ich seit meinen Lidl-Flieger-Erfahrungen (vgl. FMT 11/2019) kleine Schaummodelle gar nicht so schlecht. Da mir der 3D-Kunstflug aber nicht liegt, wollte ich keine Edge, Extra oder einen sonstigen Shocky. Als staatlich anerkannter Nurflügelfan fiel mir aber ein kleiner Nuri von Pichler ins Auge: der Combat.


Cover
Slick X360 4D von Multiplex

l Öffnet die 4. DIMENSION

Der 3D-Kunstflug mit Shockflyern ist seit vielen Jahren etabliert und auf dem Markt gibt es eine Menge geeigneter Modelle. Das sogenannte 4D-Fliegen – also der Kunstflug mit Umkehrschub – war bisher aber eher den Experten vorbehalten. Multiplex will diesen Umstand mit der Slik X360 4D ändern.

KOLUMNE

Cover

l Hier riecht’s nach Sprit

Während ich gerade an dieser Kolumne arbeite, kommt die Nachricht, dass die ProWing in diesem Jahr „dank“ Corona doch nicht stattfinden wird. Sehr schade, aber wohl vernünftigerweise unabwendbar. Ich hatte mir, als Ansporn, um aus meinem persönlichen Gesundheitstal raus zu kommen, den Besuch dieser…

REPORT

Cover
35 Jahre Antikmodellflugfreunde Deutschland

l JUBILÄUMS-SAISON

Es ist nun schon eine gefühlte Ewigkeit her, seit wir uns zum gemeinsamen Fliegen auf einem Modellflugplatz treffen konnten. Am 3. Oktober 2019 war es, als die Jubiläumssaison „35 Jahre Antikmodellflugfreunde Deutschland e.V. (AMD)“ mit dem Freundschaftsfliegen an der Flugwerft des Deutschen Museums in München-Oberschleißheim ihren Abschluss fand. Quer durch die Republik hatten mehr als 30 Veranstaltungen stattgefunden.

BAUPLAN 3201522

Cover
Zweiachs-Segler Gänseblümchen

l ENTSPANNUNGS-THERAPIE

Ein tolles Flugbild, langsames majestätisches Gleiten, leicht durchgebogene Flügel – jeder Segelflieger, ob modellfliegend oder personentragend, kennt sie: Moderne Segler mit großer Spannweite und hoher Streckung, die Superorchideen. Modelle solcher Orchideen gibt es reichlich, mit Spannweiten bis über 10 m und nach oben offenen Preisen. Und nach unten? Da ist die Auswahl ziemlich übersichtlich. Aber genau sowas schwebte mir vor: Klein, leicht, unkompliziert und mit vorbildähnlicher Optik. In Bezug auf Größe, Aufwand und Preis eher das Gegenteil einer Superorchidee. Um bei einem botanischen Namen zu bleiben, sollte das Modell Gänseblümchen heißen. Was es nicht gibt, wird selbst gemacht! Aus Holz, klar, aber mit Styro/ Balsaflächen, das vermindert den Bauaufwand und gibt Spielraum für ein besonderes Extra: durchgebogene Flügel.

GRUNDLAGEN

Cover
Einstellwinkeldifferenz (EWD) am Segelflugmodell, Teil 3

l DAUERTHEMA

In der letzten Ausgabe haben wir gesehen, wie man definiert, auf welchen Auftriebsbeiwert das Modell bei Neutralstellung des Höhenleitwerks mit der EWD einzustellen ist. Nun werden wir die dafür erforderliche EWD berechnen und den Modell-Schwerpunkt für den Erstflug bestimmen.

BAUPRAXIS

Cover
Umlackieren von GFK-Kabinenhauben

l WUNSCHGEMÄSS

Gelb auf Gelb. Gemeint sind die Farben von Rumpf und Kabinenhaube des neuen Attacko 2.8 Evo von ChocoFly (vgl. FMT 07/2020). Das gefällt sicherlich nicht jedem und dem Autor überhaupt nicht. Also muss eine andere Farbe drauf, aber ohne gleich wieder 2K-Lack anrühren und den Kompressor anschmeißen zu müssen. Da muss die Sprühdose her. Funktioniert das?


Cover
Para-RC Cloud 0.5 mit Eigenbau-Trike

l PIMP MY PARA

Fliegen heißt landen! Ja, schön fliegt der Para-RC Cloud 0.5 von Hacker Motor. Das konnte man bereits im Test der FMT 01/2020 nachlesen, aber landen... Normalerweise wird der Schirm bei der Landung einfach aufgefangen oder man versucht, die Gondel zu fassen. Aber spätestens, wenn der Gleitschirm wie ein Flächenfluggerät gelandet werden soll, kullert er trotz extrem langsamer Anfluggeschwindigkeit mehrfach um die eigene Achse. Ergebnis: Leinen-Salat.


Cover
Foamies mit Kontra-Antrieb

l GEGEN-LÄUFIG

Für die Mehrheit der Modellbauer genügt natürlich ein einzelner Antriebsmotor mit einem Propeller in ihrem Modell. Das ist erprobt und funktioniert sehr gut – also warum etwas ändern? In meinem persönlichen Fall war es einfach so, dass ich nach vielen Jahren mit konventionell angetriebenen elektrischen Modellen den Wunsch hatte, eine Alternative auszuprobieren.